Im Jahr 2517 hat die Menschheit die Erde verlassen und ein neues Sternensystem bevölkert. Die zwei verbliebenen Supermächte USA und China sind mitsamt ihren Kulturen zu einer großen interplanetaren Regierung verschmolzen, der "Allianz", die nun fast überall das Sagen hat, nachdem sie den Unabhängigkeitskrieg mit den "Browncoats" genannten Rebellen für sich entscheiden konnte. Malcolm "Mal" Reynolds (Nathan Fillion), Captain der "Serenity", einem Transportschiff der "Firefly"-Klasse, stand dabei auf der Verliererseite. Seither schlägt er sich mit seiner bunt zusammengewürfelten Crew, der Soldatin Zoe (Gina Torres), mit der Mal Seite an Seite gekämpft hat, ihr Mann und Pilot Wash (Alan Tudyk), die etwas naive Mechanikerin Kaylee (Jewel Staite), Söldner-Raubein Jayne (Adam Baldwin) und die attraktive "Companion" Inara (Morena Baccarin), eine Art Edel-Kurtisane, angehören, als Abtrünniger durch. Auf diese Weise zu überleben, ist nicht leicht, denn Lebensmittel sind teuer und Geld ist schwer zu verdienen. So muss die Gruppe jeden Job annehmen, der eine halbwegs ordentliche Bezahlung verspricht, auch wenn es sich um moralisch fragwürdige Aufträge handelt. Doch als außer "Shepherd" Book (Ron Glass), einem weisen Geistlichen, mit Arzt Simon Tam (Sean Maher) und seiner Schwester River (Summer Glau), die von der Allianz gesucht wird, noch zwei weitere neue Passagiere an Bord kommen, ändert sich alles. Sehr zum Ärger der Fans wurde die Serie schon nach einer Staffel abgesetzt, Erfinder Joss Whedon bekam aber zumindest noch die Chance, seine Geschichte mit dem Kinofilm Serenity - Aufbruch in neue Welten würdig abzuschließen.
Übertragen aus dem "Zuletzt gesehen (Serien)"-Thread, vom Dezember 2014:
Firefly oder:
Wie ein Star Wars Spin-Off über Han Solo und Chewbacca auszusehen hat!
Die Serie hatte ich schon länger auf dem Schirm. Seit ich das erste mal von der Serie gehört habe, war ich von dem speziellen Genremix Science-Fiction / Western besonders angefixt. Außerdem ist der sehr unglückliche Abgang der Serie ja in aller Munde (ob aus Frust oder als Scherz).
Ich weiß gar nicht, wo genau ich anfangen soll mit dem Aufzählen der Sachen, die mir gefallen. Eine absolut großartige Atmosphäre, Science Fiction mit Western-Elementen, ein Universum im Used-Look, leicht altbacken wirkende visuelle Effekte, die dadurch aber ihre volle Wirkung erzielen und unglaublich viel Charme versprühen. Es wird sogar auf physikalische Korrektheit des Weltalls geachtet. Charaktere, für die man (ob gewusst oder unbewusst) starke Sympathie empfindet und sehr ins Herz schließt. Jeder Charakter ist für sich einzigartig, Lieblingscharaktere festlegen ist unmöglich. Komischerweise hätte ich Sheperd Book, Malcolm und Jayne liebend gerne mal in "Lost" gesehen. Die hätten da auf jeden Fall wunderbar reingepasst. Aber zurück zu "Firefly": Ein Humor, basierend auf Dialogen und Situationskomik, bei dem ich ständig unter dem Tisch liege. Eine Geschichte, die trotz ihres Humors nie den Sinn für Ernsthaftigkeit verliert. Eine Geschichte voller zwielichtiger Gestalten, voller Gaunereien mit Masterplänen, ein ständiger Wettstreit mit der schnöden Allianz-Regierung und alles gewürzt mit ein bisschen Mystik. Eine Serie, die zur Abwechslung mal nicht eine allesumfassende Geschichte aufzieht, sondern sich auf Einzelgeschichten konzentriert. Zu guter Letzt: Ein verdammt cooler Titelsong!
Wieso kann es davon nicht mehr als nur 14 Folgen geben? :-(
Danach war es Pflicht, dass ich mir auch den Abschluss-Kinofilm "Serenity" anschaue.
Im Großen und Ganzen trifft der Film genau den Kern der Serie. Das obige Lob wiederhole ich daher nicht nochmal. Glücklicherweise liefert der Film viel Hintergrundwissen über das Firefly-Universum und beantwortet so gut wie alle offenen Fragen. Manche wurden denke ich bewusst offen gelassen, um nicht sämtliche Mystik zu zerstören. Und wer glaubt, er würde in der Serie diesen oder jenen Charakter nicht mögen, der wird vom Film knallhart eines besseren belehrt. Diese Schläge in die Magengrube, diese Ungewissheit - das war schlimmer als "Game of Thrones" Festzuhalten ist weiterhin, dass Chiwetel Ejiofor einen genialen Schurken abgibt.
Was mir am Film nicht so gut gefallen hat: Die Großproduktion merkt man ihm leider teilweise an. Die Effekte sind besser, versprühen dadurch aber nicht immer den genialen Charme der Serie. Die Weltraumschlacht ist nichtsdestotrotz mehr als gelungen inszeniert worden. Des Weiteren empfand ich manche Aspekte als etwas übertrieben. River mit ihren zahlreichen Martial Arts Einlagen. Die sehen zwar klasse aus, aber so oft wie River die einsetzt, fragt man sich, warum sie das in Konfliktsituationen nicht immer schon so gemacht hat. Auch Malcolm wird hier als übertrieben harter Hund dargestellt. Sicherlich, er kann durch seine Kriegserfahrung Einiges wegstecken, aber soviel wie im Film dann auch wieder nicht.
Serie: 9/10 Punkten
Film: 8/10 Punkten
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."