Eine Legende ist tot: Die Filmwelt trauert um Roger Ebert, den langjährigen Chef-Filmkritiker der "Chicago Sun-Times" und einen der großen Vorreiter für die heutige Kritikerlandschaft. Seit 2002 hatte er gegen den Schilddrüsenkrebs gekämpft, der ihn 2006 die Fähigkeit zu sprechen gekostet hatte - ein Kampf, den er nun doch noch verloren hat. Ebert wurde 70 Jahre alt.
Seine Kritiken wurden weltweit gelesen, Millionen Filmfans vertrauten über Jahrzehnte hinweg seinem Urteil. Als erster Filmkritiker überhaupt erhielt Ebert 1975 den renommierten Pulitzer-Preis und 2005 auch einen eigenen Stern auf dem Walk of Fame. Selbst nach dem Sprachverlust ließ er sich von seiner Krankheit nicht davon abhalten, seiner Leidenschaft für den Film weiter Ausdruck zu verleihen. Er nutzte Twitter, um mit seinen Lesern in Dialog zu treten und entwickelte sich so vom Filmkritiker zum kulturellen Kommentator. Mit Ebert verliert die Filmwelt eine ihrer einflussreichsten Stimmen.