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Creed 3 - Rocky´s Legacy

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Creed III - Rockys Legacy Kritik

Creed 3 - Rocky´s Legacy Kritik

Creed 3 - Rocky´s Legacy Kritik
0 Kommentare - 10.03.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Creed 3 - Rocky´s Legacy" ist.
Creed 3 - Rocky´s Legacy

Bewertung: 3.5 / 5

Alles im Leben von Adonis Creed (Michael B. Jordan) ist großartig. Zusammen mit seiner Frau Bianca (Tessa Thompson) hat er eine Familie gegründet und aus dem Ring hält er sich mittlerweile fern. Eines Tages trifft er seinen alten Jugendfreund Damian (Jonathan Majors), der Jahre im Gefängnis verbracht hat. Also entschließt sich Creed dazu, seinem alten Freund wieder auf die Beine zu stellen. Jedoch muss er schnell feststellen, daß Damian keinerlei Grenzen akzeptiert, um seine Ziele zu erreichen.

Die gute, alte Hollywoodlogik. Etwas, daß funktioniert, muss bis zum Erbrechen gemolken werden. Das sah man bereits in frühen Tagen und ist heute, mit dem im Volksmund verbreiteten Terminus Franchise-Wahn, in aller Munde. Serielle Erzählungen, die mal mehr, mal weniger die immer gleiche Geschichten erzählen. Und so ist auch Creed III – Rocky’s Legacy ein Film, der nicht über die Belanglosigkeit hinauskommt. Wenn man künstlerisch auf das Werk blickt, dann gibt es da den ein oder anderen, neuen Einfall in der Inszenierung. Das liegt wohl auch daran, daß Michael B. Jordan erstmals als Regisseur für jene Saga funktioniert. Darüber hinaus muss man sich das mal rein von der Geschichte her ansehen. Da geht es dann darum, daß Creed mit dem Boxen aufgehört hat, ein beschauliches Leben mit der Familie lebt – Vin Diesel wird wohl in diesem Moment eine Träne im Auge gehabt haben – und plötzlich kommt da wie aus dem Nichts ein alter Bekannter von Adonis um die Ecke, der ebenso plötzlich im Ring steht und dann irgendwie Weltmeister wird. Abseits dessen, gibt es den ein oder anderen Subplot um Bianca, die macht halt so typisch neoliberales Business-Gedöns mit Musik und auch Mama-Creed kommt nochmal vor. Das große Problem, an dieser Geschichte ist, daß sie nicht interessiert und die Haupthandlung sich in kleinere Geschichten aufteilt, die ebenso kein bisschen interessieren. Man kennt das alles und es ist völlig belangloser Müll.

Trailer zu Creed 3 - Rocky´s Legacy

Davon abgesehen ist Creed III – Rocky’s Legacy der mit Abstand beste Teil der bisherigen Reihe. Gut, zugegeben, daß ist bei der Messlatte auch nicht besonders schwer zu erreichen. Und dennoch muss man den Film an einigen Stellen loben. Denn während zunächst der Anschein erweckt wird, daß dieser Film in guter, alter Rocky-Tradition von sozialen Aufsteigern berichtet, die dann systemische Ungerechtigkeit durch einen schier endlosen Willen und dem Gedanken, daß man nur wollen, muss, um seine Ziele zu erreichen, den Kapitalismus legitimiert, bekommt diese Grundkonstellation weiterhin aber eine ordentliche Breitseite. Ausgedrückt wird das vor alle dann durch Damian Anderson, der mit den gleichen Talenten wie Adonis gesegnet ist, aber bedingt durch einen Fehler und einen Missstand in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit hatte, sein volles Potential auszuschöpfen. Auch sonst ist dieses Werk ziemlich politisch aufgeladen, aber dabei immer auf eine angenehme und subtile Art und Weise. So erweist sich das Studio von Little Duke vor allem als Ort, der Vielfältigkeit und ist vor allem für Menschen aus finanziell ärmeren Regionen gedacht. Das ist zwar ferner auch nicht als bloße Philanthropie zu verstehen und ist in der Gesamtausführung zugegebenermaßen auch durchaus immer etwas prollig. Auf der anderen Seite aber ist es auch für solch große Blockbuster, wie dieser Film einer ist, sehr ungewöhnlich, solch komplexe Strukturen in den Mittelpunkt der Geschichte zu rücken. Denn wenn ein Mexikaner zusammen mit einem Afroamerikaner trainiert, dann ist das ebenso eine Breitseite in Richtung der neuen Rechten.

Gleichzeitig zeigt sich hier auch, wie marode doch das System ist, wenn Menschen vom gleichen Schlag hier gegeneinander ausgespielt werden. Außerdem wendet der Film dabei sehr viel Zeit damit auf, diesen Konflikt zu zeigen und ferner seinen Antagonisten auszubauen. Und das mag vom Drehbuch her erschreckend wenig sein, dennoch muss man an der Stelle vor allem den Cast wieder loben. Während Michael B. Jordon und Tessa Thompson gewohnt solide sind, gehört dieser Film, ähnlich wie zuvor schon Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023) vor allem Jonathan Majors. Majors ist eine absolute Naturgewalt. Wann immer er auf der Leinwand erscheint, zieht er den Zuschauer förmlich in seinen Bann. Denn sein Schauspiel, ähnlich wie zuvor in benanntem Marvel-Film ist so nuanciert und mimisch ausgelegt, wie man es selten nur noch sieht. Das erinnert zwar vom reinen Segment ein wenig an Ryan Gosling, der ebenso mit einfachen Blicken viel sagen kann, doch Majors ist da ein wenig anders. Er ist vielschichtiger, man erkennt, daß da etwas brodelt, eine gesamte Biographie, die Majors vermutlich zu seiner Figur aufsagen könnte, wenn man ihn danach fragte. Das ist vor allem vielschichtig, weil die Figur vom sehr demütigen Außenseiter, zum absolut kontrollierenden Mann eine Wandlung durchlebt, die der Zuschauer von vorne bis hinten nachvollziehen, mitfühlen und erleben kann.

Überdies will Creed III – Rocky’s Legacy ja vor allem als Emanzipation von besagter Film-Ikone Rocky Balboa verstanden werden. Nun muss man dazu sagen, daß Stallone in den seltensten Fällen tatsächlich mal so etwas wie ein Schauspieler gewesen ist und so ist es natürlich dadurch, daß besonders Michael B. Jordan und Jonathan Majors beide phantastische Schauspieler sind, nicht wirklich schwierig sich dahingehend zu emanzipieren. Kurz um, der Film steht auf seinen eigenen Füßen und serviert indessen, vielleicht auch bedingt durch die phantastischen Figuren die mit Abstand immersivsten Kämpfe in den bisherigen Creed-Filmen. Man weiß bis zum Schluß nicht, wem man nun mehr die Daumen drücken soll und der Film hält den Zuschauer auch lange im Dunkeln darüber, ober sich nicht doch für eine gewisse Seite entscheiden würde. Denn ähnliches hat man ja in Rocky III – Im Auge des Tigers (1982) oder Rocky V (1990) gesehen.

Ob man einen solchen Film nun braucht, oder eben nicht, darf man gerne subjektiv für sich entscheiden. Allerdings dürfte niemand daran zweifeln, daß Creed III – Rocky’s Legacy genau in diese Zeit passt und vielleicht nicht sonderlich originell ist. Ferner handelt es sich aber auch um den mit Abstand besten Teil der bisherigen Reihe und das schwache Drehbuch wird dann vor allem durch die Schauspieler wieder korrigiert.

Creed 3 - Rocky´s Legacy Bewertung
Bewertung des Films
710

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