The Leviathan hat gezeigt, wie es gehen kann: Mit einem atemberaubenden Konzept-Teaser sorgte der Sci-Fi-Kurzfilm von Ruairí Robinson (The Last Days on Mars) für Furore, so sehr, dass es auch Hollywood nicht verborgen blieb. Jetzt hat er einen fähigen Produzenten (Simon Kinberg) und eine sehr reelle Chance, zum Kinofilm ausgebaut zu werden.
Einen ähnlichen Weg könnte Sundays vom niederländischen Regisseur Mischa Rozema nehmen, ein anderer effektlastiger und ambitionierter Sci-Fi-Kurzfilm, der mehr auf der philosophischen Schiene fährt. Warner Bros. gewann das Wettbieten gegen Mitbewerber wie Sony Pictures und 20th Century Fox und ist nun befugt, aus diesen 14 Minuten Material einen vollwertigen Spielfilm zu machen, wenn man denn will. Da scheint sich also ein neuer Trend zu entwickeln.
Sundays war von Anfang an darauf angelegt, Studiointeresse zu wecken. Ein Produzent sah einen Werbespot von Rozema und suchte ihn in Amsterdam auf, wo Rozema ihm seine Idee als Spielfilm schmackhaft machte. Statt das Projekt aber direkt zu den Studios zu schleppen, bei denen man mit einem kostspieligen Film eines namenlosen Regisseurs sicherlich abgeblitzt wäre, tat man sich mit der Agentur UTA zusammen, um eine Kickstarter-Kampagne für einen Kurzfilm zu starten. So kamen die benötigten 50.000 $ zusammen. Die UTA-Vertreter flogen nach Amsterdam und halfen Rozema beim Casting, der Sundays in Mexico City drehte, nachdem er die Drehorte via Google Earth gesichtet hatte. Bei PostPanic, Rozemas eigenem Werbeproduktions- und Effektstudio, wurde der Film fertiggestellt. Als er sich dann am Montag viral im Netz ausbreitete, kannten die Studios kein Halten mehr.
In ein paar Wochen fliegt Rozema wieder nach Hollywood, um sich mit Greg Silverman, Drew Crevello und Jon Gonda von Warner Bros. zu treffen. Drehbuchautoren werden angeheuert, und Rozema kommt seinem Spielfilm-Regiedebüt ein ganzes Stück näher. Darüber, ob der Hype um Sundays auch gerechtfertigt ist, könnt ihr euch unten eine Meinung bilden.
Vorher noch ein paar Worte zum Inhalt: Die Geschichte spielt in Mexico City, irgendwann in der Zukunft. Das Ende der Welt erscheint Ben (hier gespielt von Brian Petsos) wie ein Albtraum, eine Erinnerung an ein vergangenes Leben, das ihm nicht gehört. Als er anfängt, sich an Isabelle (Sofia Sisniega) zu erinnern, die einzige Liebe, die er je kannte, wird ihm klar, dass sie in seinem Leben fehlt. Ein existenzieller Abstieg in die Verwirrung und ins verzweifelte Bedürfnis, die Wahrheit herausfinden, beginnt.