Jede Nacht feiern, einen Audi R8 aus Versehen zuhause im Pool versenken, das findet Lenny ziemlich unterhaltsam. Viel mehr interessiert ihn auch nicht. Er wohnt in der Villa seines Vaters, verschwendet dessen Geld und hält sich für einen Lebenskünstler. In einer tristen Hochhaussiedlung in München, liegt der 15-jährige David im Bett und versucht zu atmen. Seine Mutter Betty muss sofort mit ihm in die Klinik. David ist seit seiner Geburt herzkrank, und ob er seinen 16. Geburtstag feiern wird, kann ihm niemand sagen. Diese zwei Welten prallen aufeinander, als der Vater von Lenny, ein Herzspezialist, seinen Sohn dazu verpflichtet, sich um seinen Patienten David zu kümmern: David kennt hauptsächlich Operationssäle, Lenny kennt jeden Club in der Stadt. Um bequem davonzukommen, hilft er David vorerst bei den simplen Dingen, die der Junge unbedingt noch erleben möchte: coole Klamotten kaufen, einen Sportwagen klauen, solche Sachen. Dabei merkt er schnell, dass Davids Leben an einem seidenen Faden hängt. Das ist zu viel Verantwortung für den Lebemann Lenny. Außerdem will David jetzt Mädchen kennenlernen, sich verlieben, wie soll Lenny das organisieren? Aber da hängt er schon fest in einer Freundschaft, so ernsthaft, so intensiv, so ausgelassen, als gäbe es kein Morgen - und das stimmt ja vielleicht.
@sid
Ich danke dir für die lobenden Worte. Des Weiteren möchte ich dir auch für den Hut danken.
@StevenKoehler
Schöne Kurzkritik! Ich hatte auch schon gehört, dass dieser Film besser sein soll als der Durchschnitt der deutschen Filme. Werde ihn mir also bald mal ansehen.
PS: Ein längst überfälliger Hut für Sie/Dich für die zahlreichen Kritiken bzw. Kurzkritiken, die ich immer mit Interesse gelesen habe .
"Dieses bescheuerte Herz" ist ein wunderbarer Film geworden, bei den man alle Charaktere sehr gut nachvollziehen kann. Die Geschichte ist berührend und es ist heftig, was für eine Krankheit "David" hat. Was ich sehr schön finde, dass der Film ernst bleibt und hier und da, wenn es passt, ein Gag platziert wird, um die Story ein wenig aufzulockern. Dieses Werk beruht auf eine wahren Begebenheit und man merkt, dass er sehr lebensnah erzählt worden ist. Was mich interessiert hätte, was leider nicht aufgelöst wurde, ob "Lenny" ein Freundeskreis noch hat. Es kann auch sein, dass dies für den Film auch etwas überspitzt dargestellt worden ist, aber es wäre interessant gewesen, wenn man dies noch untergebracht hätte. Sonst lässt der Film keine Fragen offen und erzählt eine runde Geschichte.
Die schauspielerischen Leistungen sind sehr gut. Ob es die besorgte Mutter ist oder der pubertierende "David" oder die komplette Gegenseite "Lenny", es wird glaubhaft auf die Mattscheibe transportiert und der Film schafft es, einen Gänsehaut unter die Haut zu zaubern. Die musikalische Begleitung hat mir soweit gut gefallen und passt sehr gut. Bei der Kameraarbeit hätte man bei der einen oder anderen Szene sauberer arbeiten können, denn ab und zu kommt es vor, dass die eine oder andere Szene verwackelt ist.
Alles zusammen ist "Dieses bescheuerte Herz" eine sehr gute deutsche Produktion geworden, die auch unterhaltsam ist.
Meine Bewertung