Für den Film The Quake und dessen Regie ist John Andreas Andersen verantwortlich. Zu den Darstellern im Film gehören Kristoffer Joner, Ane Dahl Torp und andere. The Quake erschien 2018.
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Ich habe mir den Film am 11. Juli 2025 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Zu Beginn ausschließlich Drama, sehr ruhig gehalten, bei dem sich der Film 3 Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe in Geiranger mit den Folgen vom Überlebenden und Hauptprotagonisten Kristian Eikjord auseinandersetzt. Erst im letzten Drittel gesellt sich dann auch noch ein wenig Action zur dramatischen Komponente dazu. Auch wenn die ausführliche Charakterstudie über Kristian durchaus interessant mit anzusehen ist, so hat es die Action schon in sich und braucht sich gar nicht mal so sehr vor den Größen aus Hollywood zu verstecken. Diesmal ist Oslo das Opfer einer tragischen und anscheinend gar nicht so realitätsfremden Naturkatastrophe geworden. Ähnlich wie beim Vorgänger liegt auch hier der Fokus auf Kristian und seiner Familie und deren Kampf ums Überleben. Mir hat er ähnlich gut gefallen wie "The Wave" und beide ergänzen sich im Gesamten sehr gut.
Meine BewertungWenn ein Mensch im Angesicht einer Naturkatastrophe zahlreiche Menschenleben gerettet hat, kann man sich die Frage stellen, was nach der Naturkatastrophe folgt und was vom Heroismus übrig bleibt, wenn für den Helden wieder Normalität einkehrt. Der norwegische Film "The Quake" tut das und wählt unter den möglichen Antworten auf diese Frage eine äußerst pessimistische.
Drei Jahre nach "The Wave" und dem Tsunami im Geirangerfjord lebt Kristian Eikjord (Kristoffer Joner, "The Revenant", "M:I 6") wieder an eben jenen Fjord, zerfressen von Überlebensschuld, unter deren Last seine Familie letztendlich entzweigebrochen ist. Psychisch an den Katastrophenort gekettet, hat er seine weiterhin in Oslo wohnende Familie verlassen, um in Isolation lebend eine schaurige Gedenkstätte für die Toten zu errichten. Die Schwierigkeit des Durchdringens zu ihm und des Ausbrechens aus der Überlebensschuld wird versinnbildlicht durch die aufwendige Zufahrt zu seinem Wohnort, der nur per Fähre zu erreichen ist, das Wasser erscheint dabei wie eine Kluft zwischen Kristian und seiner ihn besuchenden Tochter.
Erst die Vorzeichen einer sich erneut androhenden Naturkatastrophe - ein Erdbeben in der Region Oslos - und die dadurch aufsteigende Angst um seine Familie sowie vor weiteren traumatisch-tragischen Ereignissen treibt Kristian aus seiner Lethargie, infolgedessen er sich der Konfrontation mit seiner Familie und seinem Trauma stellt.
Auch nach längerem Überlegen fällt mir keine Fortsetzung eines Katastrophenfilms ein, die das Sujet des Vorgängerwerks und den Charakter des Hauptprotagonisten so wohlüberlegt und sinnvoll weiterentwickelt, wie es in "The Quake" geschieht. In den ersten 60 Minuten versteht sich der Film als reines Familien- und Traumabewältigungsdrama, in den letzten 45 Minuten wandelt sich "The Quake" in einen nüchternen, nervenzerfetzenden und schonungslos Menschenleben vernichtenden Katastrophenthriller, während des Abspanns saß ich dann stark aufgewühlt und zitternd vor dem Bildschirm wie selten zuvor.
Zum Einen zeichnen sich sicherlich die beiden Drehbuchautoren John Kåre Raake und Harald Rosenløw-Eeg dafür verantwortlich, zum Anderen entpuppt sich Regisseur John Andreas Andersen als große Überraschung, dessen Inszenierung jener Roar Uthaugs hier in nichts nachsteht. Was die Konzeption von Katastrophenfilmen betrifft, sollte Hollywood definitiv mal einen Blick nach Norwegen werfen.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."