Zhenya und Boris stammen aus der gehobenen Mittelschicht und stehen vor dem Ehe-Aus. Von der gemeinsamen Wohnung trennen sie sich. Neue Beziehungen gehören bereits zum Alltag. Und Anschuldigungen lassen sie einander ebenfalls zukommen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf ihren 12-jährigen Sohn Aljoscha, der von Schmerz und Einsamkeit zerfressen wird.
Statt ihn bei sich aufzunehmen, wollen sie ihn in ein Internat stecken. Ein Vorhaben, von dem Aljoscha gar nichts hält und deshalb verschwindet, als die Situation erneut eskaliert. Da die Polizei nichts unternimmt, organisieren sich Freiwillige in einer riesigen Suchaktion, wobei sich auch das zerstrittene Paar zusammenraufen muss.
Ist ganz gut. Mindestens ein emotionaler Gefühlsausbruch ist wirklich erschütternd inszeniert. Und wenn einem im Verlauf langsam dämmert, dass das sehenswerte Beziehungsdrama über Liebe, Glück und Kindheitserfahrungen gleichzeitig für den Ukrainekonflikt einsteht, wird das ganze noch einen Ticken interessanter.
Trotzdem kommt der Film gerade im Mittelteil stellenweise sehr schwer voran und verliert etwas den Fokus.
Auch schien mir, dass die Ideen teilweise etwas nachdrücklich und zu offensichtlich betont werden. Trotzdem Daumen hoch.