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Relic (2020)

Ein Film von Natalie Erika James mit Emily Mortimer und Bella Heathcote

Filmstart: folgt89 Min.Drama, Horror
Meine Wertung
Ø MJ-User
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Relic

Relic Inhalt

Für den Film Relic und dessen Regie ist Natalie Erika James verantwortlich. Zu den Darstellern im Film gehören Emily Mortimer, Bella Heathcote und andere. Relic erschien 2020.

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Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von Relic und wer spielt mit?

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Relic
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3 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
24.04.2021 00:07 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Kann mich bei diesem Film nur meinen beiden Vorschreibern anschließen, sehr starker Horrorfilm vom letzten Jahr, Australien scheint ein Talent zu haben, alle paar Jahre einen wirklich starken Streifen raus zu bringen (The Babadook war extrem stark, und ging auch in die Richtung kognitive Erkrankungen).

Es hilft auf jeden Fall, wenn man sich vorher bewusst macht, dass der Film eine einzige Metapher ist. Dazu schafft er es aber auch ganz locker, ein wirklich packender Horrorfilm zu sein, mit zwei wirklich fiesen Szenen oder Sequenzen, und einer guten misdirection (hier würde ich luhp92 widersprechen, ich denke die alte Hütte war eine clevere Idee).

Das Ende zählt zu einem der stärksten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Hat das Potenzial, einem den Abend oder sogar die Woche zu versauen. Starker Film, klare Empfehlung!

Meine Bewertung
Bewertung

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
10.01.2021 23:08 Uhr | Editiert am 10.01.2021 - 23:30 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@eli4s

Gerade gesehen, hat mir auch sehr gefallen.

Im gleichen Maße, wie Verstand, Geist und Psyche der Großmutter Edna abbauen und zerfallen, gilt das metaphorisch auch für ihren Körper und das Haus selbst. Und gleichzeitig müssen Tochter Kay und Enkelin Sam durch diese Angst-/Horrorerfahrung den Krankheitsverlauf und baldigen Tod der (Groß)Mutter akzeptieren lernen. Was für eine Tragik und Horror das auch ist, wenn Edna Kay und Sam für betrügerische Eindringlinge hält und Jagd auf sie macht. Besonders schön dagegen dann das Ende, als Kay Edna liebevoll die Haut abzieht und sich zusammen mit Edna und Sam auf das Bett legt, die vollkommende Akzeptanz der wahren Form Ednas. Und dann der Übergang der Krankheit von Edna auf Kay, wie bei einer Erbkrankheit. Haunted House als Setting inhaltlich voll ausgenutzt.

Die Exposition mit der uralten, mysteriösen Hütte auf dem Grundstück hätte ich aber wohl weggelassen, diese lässt noch die Hintertür auf, dass es sich nicht doch einfach nur um einen übernatürlichen Geist handelt. Und den Teil mit behinderten Nachbarsjungen hätte man wohl auch weglassen können, der dient ja eh nur dazu, dass Sam den Labyrinth-artigen Teil des Hauses entdeckt. Das hätte man zum Beispiel auch so erklären können, dass Edna Sam erzählt, dort alte Erinnerungstücke o.Ä. aufzubewahren.

Schauspielerisch mit Robyn Nevin, Emily Mortimer und Bella Heathcote auch klasse, ja. Bella Heathcote ist ohnehin eine meiner Top-Neuentdeckungen der letzten Jahre ("The Neon Demon", "The Man in the High Castle", "Professor Marston & The Wonder Woman").

Jennifer Kent, Veronika Franz, Ana Lily Amipour und jetzt Natalie Erika James, in den letzten Jahren sind es tatsächlich oft Frauen, die sich als Regisseurinnen von guten Horrorfilmen einen Namen machen. Karyn Kusama könnte man auch noch nennen, wobei ich persönlich den viel gefeierten "The Invitation" nicht so mochte.

7,5 von 10 Punkte von mir.

Traurigerweise kann ich mich mittlerweile auch persönlich mit dem Film identifizieren. Meine Urgroßmutter litt an Demenz und starb 2003, sie habe ich noch als Kind kennengelernt, habe ihre Krankheit als Kind aber nie so wahrgenommen. Mein Großvater, ihr Sohn, ist mittlerweile seit ca. zwei Jahren auch dement und vergisst oft Sachen oder kann Personen nicht mehr richtig zuordnen. Er kann zwar noch seine Fahrradtouren machen oder im Garten arbeiten, ohne meine Großmutter könnte er alleine aber wohl nicht mehr leben. Er zieht sich auch immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Das belastet mich als Enkel natürlich schon etwas, meine Mutter auch, insbesondere beobachte ich das aber bei meiner Großmutter, die sich nun ständig Sorgen macht und betrübt ist, wenn sich seine Demenz zeigt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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eli4s : : Moviejones-Fan
01.11.2020 11:43 Uhr | Editiert am 01.11.2020 - 13:03 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Ich hatte überlegt, noch nachts um 1 an den Rechner zu sitzen und diesen Kommentar zu schreiben. So begeistert war ich von dieser Überraschung: Relic.

Zu Halloween sollte gestern ein Horrorfilm nicht fehlen. Es war vielleicht einfach der richtige Zeitpunkt, die richtige Stimmung. Es hat jedenfalls "Klick" gemacht. 2020 war ja kein gutes Jahr - nicht nur fürs Kino. Ich kann sagen, dieser hier wäre selbst in einem guten Jahr vorne mit dabei. Vermutlich DER Horrorfilm des Jahres - nein - ich gehe noch einen Schritt weiter: vermutlich mein Film des Jahres (bisher). Kann qualitativ in einer Linie genannt werden mit Titeln wie The Babadook, The Witch, Hereditary (den ich zwar nicht so gefeiert habe, aber nur so als Referenz)

Der Film hat mich wirklich umgehauen. In bekanntem Setting behandelt der Film ein ernstes, erschreckend reales Thema auf sehr mitreißende und anschauliche Weise. So geht visuelles Storytelling! Tolle Schauspieler und Figuren!

Wer Still Alice kennt und den schon gruselig fand, kriegt nun die volle Breitseite. Das Thema Demenz/Alzheimer (weiß grad nicht mehr, wo da die genaue Abgrenzung ist) steht im Zentrum des Films. Die Auswirkung der Krankheit auf sich selbst und das Umfeld. Die Entfremdung, die Einsamkeit, die Angst. All die inneren Prozesse werden hier im physikalischen wiedergeben und über die Körper, Szenerie und Architektur sichtbar gemacht. Hin und her gerissen zwischen Empathie und Beängstigung, Entfremdung und Verbundenheit, wenn sich die Identität nach und nach auflöst und der Mensch, den man einst kannte nur noch eine Hülle zu sein scheint. Wenn sich das Fenster zur Welt langsam schließt und man in einem schwarzen Loch allein zurück bleibt. Und wie man dennoch irgendwie da ist. Wahnsinnig tolles, aber auch niederschmetterndes Ende.

Eine Einstellung kurz vor Schluss hat mir sofort das Herz gebrochen. Nicht nur gruselig bis abstoßend, sondern auch unglaublich traurig und mitfühlend. Dieser Zwiespalt macht am Ende den Film aus. Darauf war ich nicht vorbereitet. Wow.

Meine Bewertung
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