Das junge Männer-Model Carl und die erfolgreiche Influencerin Yaya, in deren Beziehung es ein wenig kriselt, sind es gewohnt, ihr Luxus-Leben auf Instagram zu vermarkten. Als sie auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen werden, können sie Erholung und Arbeit perfekt miteinander verbinden - sich mit einem Champagner-Glas auf dem Sonnendeck zu räkeln, ist schließlich absolut social-media-tauglich. Hinter den Kulissen geht es jedoch weit weniger paradiesisch zu. Während sich der dauerbetrunkene, marxistische Kapitän in seiner Kabine einschließt, versucht die Crew unter Leitung ihrer perfektionistischen Chefin Paula, den verwöhnten Gästen jeden noch so absurden Wunsch zu erfüllen. Als das obligatorische Kapitänsdinner, zu dem sich der Captain dann doch noch breitschlagen lässt, ausgerechnet während eines Sturms stattfindet, laufen die Dinge jedoch völlig aus dem Ruder...
Der Film hätte so gut sein können, gäbe es die misanthropische und würdelose Mittelpassage mit der Kotzerei und Scheißerei nicht. Die Passage kann man auch überspringen und verpasst nichts Inhaltliches, dafür wohl aber einen genialen Woody Harrelsen als besoffenen, marxistischen Kapitän, der sich mit einem ebenfalls besoffenen, kapitalistischen und reichen Russen Wortgefechte liefert und rumalbert.
Allgemein funktionieren die beiden Filmhälften mit ihrer satirisch-tragikomischen Erzählung über Klassismus, Geschlechterrollen und Machtstrukturen wunderbar als Spiegelung voneinander.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Eli4s:
Na Gott sei Dank hast du noch nen Film gefunden mit dem du warm wirst ;)
Habe mir den "Truth and movies" Podcast angehört, die meinten interessanterweise auch das der Film zwar aneckt und auch interessante Themem hat, aber (wohl auch bein"The Square") man gekommt jetzt keine wirklich tiefe neue Erkenntnis. Würde ich sogar mitgehen bei dem Punkt.
Wir hatten übrigens auch ne starke Zuschauerreaktion, was irgendwie auch charmant war. Ein doch eher arthousiger Film, bei dem mal nicht alle still da sitzen sondern auch mal bissl Krawall ist. Nais.
“...and the stronger the fear of boredom, the louder the music."
Ist ganz unterhaltsam mit ein paar netten "Set-pieces". Wenig subtil, nicht immer gut ausformuliert oder super tiefschürfend, aber doch der ein oder andere Gedanke dabei, da stimme ich MB80 in seiner Kritik zu. Manchmal auch plakativ. Weiß auch nicht, ob alle drei Teile des Films immer gut zusammenpassen bzw. insbesondere der gesamte Anfang zum Rest. Schien mir nach einer netten Idee, die man noch irgendwo unterbringen wollte.
Die Nachmittagsvorstellung war brechend voll, was mich sehr gewundert hat. Dachte, der läuft schon ne Weile. Einige im Saal haben sich vor Lachen nicht halten können, ob mancher Szene. Ich bin da jetzt schon schlimmeres gewohnt und eigentlich ist das nicht ganz mein Humor, aber fand es dann doch ganz toll, dass man wirklich schonungslos hier draufhält in gewissen Szenen und das dann doch kurzzeitig ganz nett ausartet. Ein paar Leute im Publikum waren auch etwas schockiert ...
Trotzdem bisher sein bester Film, denke ich.
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Triangle of Sadness" Kritik
“...and the stronger the fear of boredom, the louder the music."