Als die Frau des CIA-Dekodierers Charlie Heller einem Terroranschlag zum Opfer fällt und dessen Vorgesetzte jegliche Maßnahmen verweigern, geht er der Sache selbst auf den Grund, um sich an den Tätern zu rächen.
"The Amateur" ist mal ein Rachethriller der etwas anderen Art. Hier bekommt man nicht den knallharten Actionhelden präsentiert, der sich durchkämpft und Tod und Zerstörung hinterlässt, sondern einen CIA-Analytiker, der von Gewalt und Kampf keinerlei Ahnung hat. Noch dazu kommen ihm seine eigenen Vorgesetzten bei seiner Rache in die Quere.
Die große Besonderheit allerdings liegt nicht mal im Charakter, sondern darin, dass der Film es schafft, die psychische Seite von Charlie Heller während der Racheaktes glaubhaft darzustellen. Seine Wut und seinen Kummer über den persönlichen Verlust, seine Schuldgefühle aber auch vor allem seine Angst, seine Panik und seine Unruhe, während er sich rächt, wenn er jemanden umgebracht hat und wenn er für weitere Tode verantwortlich ist, die durch seine Rache ebenfalls sterben oder verletzt werden. Ich finde, dass Rami Malek die vielen Gefühle, die gleichzeitig auf ihn niedergehen, richtig überzeugend und glaubhaft rüberbringt.
Wenn man das aber mal alles beiseiteschiebt, ist und bleibt dies ein geradliniger Rachethriller ohne viele oder echte Höhepunkte. An manchen Stellen wirkt er sogar etwas zu lang und zäh, weil es weniger Action und dafür mehr Gerede gibt. Knapp 120 Minuten sind für die Handlung und diese Inszenierung einfach zu viel, 100 Minuten wären da durchaus ausreichend und besser gewesen. Für absolute Actionfans könnte der Film enttäuschend sein, da es hier wirklich kaum Action gibt.
Aber trotzdem hat der Film sich gelohnt.
Bewertung: 7/10 Punkte
Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Gering
Emotionale Tiefe: Mittel
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.