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The Amateur

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Amateur oder Profi?

The Amateur Kritik

The Amateur Kritik
2 Kommentare - 08.04.2025 von Moviejones (Ian B.)
Wir haben uns "The Amateur" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Amateur

Bewertung: 3.5 / 5

Erneut erreicht uns die Geschichte eines von Rache geplagten Mannes im Kino. Dabei nutzt The Amateur dieses Motiv nicht nur als Vorwand, um einen actiongeladenen Spy-Thriller zu erzählen, sondern verarbeitet es in seine Figuren und wird dadurch zu mehr als einem plakativen Werk eines Amateurs.

The Amateur Kritik

Charlie Heller (Rami Malek) ist ein brillanter, aber stark introvertierter Decoder für die CIA, der in einem Kellerbüro am Hauptsitz in Langley arbeitet. Sein Leben gerät aus den Fugen, nachdem seine Frau (Rachel Brosnahan) bei einem Terroranschlag in London getötet wird. Als seine Vorgesetzten sich weigern, Maßnahmen zu ergreifen, nimmt er die Sache selbst in die Hand und begibt sich auf eine gefährliche Reise rund um den Globus, um die Verantwortlichen aufzuspüren. Sein Intellekt dient ihm dabei als ultimative Waffe, um seine Verfolger abzuschütteln und seinen Racheplan in die Tat umzusetzen.

Trailer zu The Amateur

Eine Handlung, wie wir sie so oder so ähnlich schon häufiger im Kino erleben durften. Es ist kein Geheimnis, dass Hollywood schon länger auf bekannte Franchises oder bereits erfolgreiche Stoffe setzt, statt originelle Geschichten auf die Leinwand zu bringen. The Amateur reiht sich in dieses Schema ohne Weiteres ein, basiert die Geschichte immerhin auf einem erfolgreichen Roman von Robert Littell. Gleichzeitig ist der Film ein Remake des 1981er-Streifens "Der zweite Mann". Während Live-Action-Remakes von Disney-Klassikern aller Schneewittchen eher kritisch beäugt werden, halten wir es besonders bei älteren, weniger geläufigen Filmen wie diesem für sinnvoll, eine Neuauflage zu produzieren. Gerade ein Genre wie das der Spy-Thriller bietet sich dafür an, kann es uns doch mit immer neuen Ideen und technologischen fortschrittlichen Methoden der Spionage konfrontieren. Leider verpasst The Amateur es, innovative Technologien oder Ideen zu implementieren. Aufgrund der fortschreitenden Entwicklung von KI und ähnlichen Programmen wirken jedoch Tricks wie Face-Swapping per Tastendruck in Filmen wie diesem realistischer denn je.

Werfen wir einen genaueren Blick auf Plot und Figuren, fällt auf, dass die Ereignisse sich etwas drüber anfühlen, bedenken wir den Titel des Films und die Hauptfigur. Dieses Level an Eskalation würden wir eher einem Daniel Craig als James Bond zutrauen als Rami Malek in seiner Rolle als introvertierter Encoder der CIA. Da The Amateur durchaus den Anschein macht, glaubwürdige Action und Ereignisse zu inszenieren, stach uns dieser Gegensatz leicht negativ ins Auge. Im Gegensatz zu seiner Figur wirkt Malek selbst nicht wie ein Amateur. Wie von seinen anderen Rollen gewohnt, zeigt er hier erneut, wie hervorragend er sich in seine Rollen hineinfinden und sie uns glaubhaft präsentieren kann. Dadurch funktioniert erst der Anker des Films, der Verlust seiner Frau. Nur wenn wir mit der Hauptfigur mitfühlen, können wir uns auf eine ausartende Rachegeschichte einlassen. Zwar reicht The Amateur dabei nicht an die ganz großen Stars des Sub-Genres heran, doch genügt es, um uns auf die Prämisse einzulassen. Aufgrund dieser emotionalen Basis der Geschichte fallen Aspekte wie die teils sehr konstruierte Handlung kaum auf. Wir sind immersiv gepackt und fiebern aktiv mit den Figuren mit.

Neben Rami Malek als Charlie überzeugt der Film auch mit seinen Nebenfiguren. Gerade Laurence Fishburne als Henderson funktioniert sowohl in der Rolle als Gegenspieler und Mentor. Wir sind uns über seinen inneren Konflikt im Klaren, auch wenn uns dieser weder gezeigt noch in die Handlung integriert wird. Ähnlich funktioniert die Rolle der Inquiline, eines mysteriösen Kontakts von Charlie. Mit nur wenigen Szenen wird der Figur verblüffend viel Leben eingehaucht. An dieser Stelle kommen wir zum Problem mit den Nebenfiguren. Es sind schlicht zu viele für die 123 Minuten Lauflänge. Abseits der beiden genannten Figuren gesellen sich sowohl Jon Bernthal als auch Holt McCallany dazu. Ihre Figuren werden nicht genug ausgearbeitet, bedenkt man ihre Rollen in der Handlung. Ein Problem, welches abgeschwächt auch auf Fishburne und Inquiline zutrifft. Die Nebenfiguren werden geradezu im Verlauf der Geschichte ausgewechselt. Hier wären ein oder sogar zwei Charaktere weniger dem Film zugutegekommen.

Während The Amateur versucht, eine Balance zwischen Nebenfiguren, Plot und Hauptfigur zu erreichen, gelingt es Regisseur James Hawes definitiv, ein gutes Pacing zu finden. Sowohl ruhige, emotionale Momente als auch actiongeladene Szenen sind gut miteinander verknüpft und ließen uns keine Sekunde gelangweilt oder übersättigt im Kino zurück. Dazu passt der angenehme Einsatz des Soundtracks. Die oft leisen und reduzierten Klänge untermalen die wiederkehrende Stimmung der Einsamkeit von Hauptfigur Charlie Heller. Einsam auf der Jagd nach den Mördern seiner Frau und einsam in seiner Trauer. Genau wie das Motiv der Rache werden diese Themen jedoch nicht sonderlich tiefgründig behandelt. Dafür treibt der Plot die Geschichte und ihre Figuren zu sehr vor sich her. Darum bleibt The Amateur zwar ein guter, spannender und durchaus packender Spy-Thriller, doch keiner, der aus der Masse sonderlich heraussticht.

Fazit

Es kommt selten vor, dass uns ein Film zu kurz erscheint. Zumeist werden Geschichten künstlich oder unnötig in die Länge gezogen, doch im Falle von The Amateur hätten uns weitere 15 Minuten kaum gestört. Die Handlung dieses packenden Spy-Thrillers besteht aus solch einer Riege aus halbwegs bis überaus interessanten Figuren, dass wir gerne mehr von ihnen und ihren Motiven gesehen hätten. Zugleich wirkt der Film aufgrund seines gestreckten Plots und der Menge an Charakteren nahezu etwas überladen. Statt einer verlängerten Laufzeit hätten wir uns schlicht weniger Figuren gewünscht. Diese Faktoren führen dazu, dass The Amateur die Möglichkeit verpasst, seine spannendsten Themen wie Rache, Trauer und Loyalität auszubauen und mehr aus ihnen zu machen. Weder Amateur noch Profi. Der Film reiht sich ins obere Mittelfeld seines Genres ein.

The Amateur Bewertung
Bewertung des Films
710

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2 Kommentare
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SpiderFan : : Moviejones-Fan
09.04.2025 02:27 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.366 | Reviews: 0 | Hüte: 20

Der wird definitiv im Kino mitgenommen.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
08.04.2025 19:01 Uhr | Editiert am 08.04.2025 - 19:01 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.080 | Reviews: 128 | Hüte: 692

Das klingt ja schonmal recht positiv. Ich freue mich schon auf den Film. Ich werde wohl nächsten Montag ins Kino gehen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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