Lektionen in Finsternis (1992)

Gilt nicht umsonst als eine von Herzog’s einflussreichsten Dokumentationen. Kurzfristig nach dem Ende des zweiten Golfkrieges 1991 begibt er sich zu den brennenden Ölfeldern in Kuwait, und fängt den bildgewaltigen Irrsinn der Zerstörungen ein. Thematisch sind Herzog’s Filme immer ein Kampf Mensch(engewalt) gegen Naturgewalt, und diese Einstellungen passen perfekt in sein Oeuvre. Aufgeteilt in diverse Epidsoden behandelt Herzog das ganze Szenario wie einen Science-Fiction Film, als würden Außerirdische auf die Erde kommen und mit diesen Bildern und Menschen konfrontiert werden (die allererste Szene teilt diese Intention eigentlich wortwörtlich mit). Zwei Episoden beschäftigen sich auch mit dem menschlichen Elend direkt, und sie wirken (dürfte Absicht sein) seltsam entkoppelt vom Rest des ganzen, dessen Bilder nur aus Öl, kochendem Öl, brennendem Öl, ölbeschmierten Menschen und Machinen, zu bestehen scheint. Das ganze wird natürlich regelmäßig von Herzog mit typisch tiefsinnigen Kommentaren, die gleichzeitig nach sofortiger Parodie schreien, gewürzt. Wurde nicht umsonst als "schönster Anti-Kriegsfilm" bezeichnet.