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Die Reifeprüfung (1967)

Moviejones | 19.04.2024

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3 Kommentare
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ferdyf : : Alienator
01.12.2017 04:35 Uhr
0
Dabei seit: 04.02.13 | Posts: 2.669 | Reviews: 7 | Hüte: 93

Immer wieder ein Genuss.

Einfach ein zeitloser und durchaus gut inszenierter Film, vor allem für damalige Verhältnisse

Meine Bewertung
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
21.09.2021 09:00 Uhr | Editiert am 21.09.2021 - 09:04 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Nachdem sich luhp92 im Zuge der 60er Wahl Die Reifeprüfung angeschaut hat, habe ich mir daran ein Beispiel genommen und diese Lücke ebenfalls geschlossen.

Bei diesem Film verhält es sich ähnlich schwierig wie bei Lolita (1962) von Stanley Kubrick. In den 1960er Jahren waren solche Filme ganz sicher skandalös, aber im Wandel der Zeit hat die Darstellung deutlich an Thrill verloren.
Trotzdem ist Die Reifeprüfung heute noch ein wunderbar inszenierter Film, der hervorragend mit der Musik von Simon & Garfunkel begleitet wird. Zudem ist der junge Dustin Hoffman klasse in der Rolle des Absolventen, dem alle Türen offen stehen, ihm jedoch die Orientierung zu fehlen scheint.
Anne Bancroft als Mrs. Robinson spielt auf teilweise elegante, teilweise auf sehr subtile Weise mit Benjamin. Leider verliert ihre Rolle im Mittelteil an Präsenz.

Das ist für mich ein Punkt, dem der Film heute etwas auf die Füße fällt. Der Mittelteil scheint zu einer klassischen Romanze zu verkommen, mit dem entsprechenden Frauenbild von damals.
Der Abschluss hingegen ist erneut stark inszeniert und strahlt eine unglaubliche Naivität aus. Szenen, welche oft kopiert wurden und zumindest alle Nicht-Kenner aus den Simpsons kennen werden.

Meine Bewertung
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.09.2021 21:19 Uhr | Editiert am 21.09.2021 - 21:52 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.379 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@TiiN

Dustin Hoffman spielt klasse, ohne Frage, nur habe ich ihm den 21-jährigen College-Absolventen überhaupt nicht abgenommen. Er war damals schon 29 Jahre alt und selbst mit 29 sieht er aus wie 35-40, also circa so alt wie Mrs. Robinson sein soll^^

Mir hat vor Allem gefallen, wie zeitlos der Film im Kern trotz der mittlerweile 54 Jahre doch noch geblieben ist. Diese Teenage-/Twenties Angst und Unsicherheit, was man mit dem eigenen Leben nach Schule, Ausbildung oder Studium denn nun anzufangen soll, diese Ziellosigkeit, irgendwo zwischen Melancholie und Depression, das ist auch heute noch allgegenwärtig. (PS: Siehe unten.) Gekoppelt auch an die teils merkwürdigen Erwartungen der Eltern an das Kind, die man als junger Erwachsener wahrscheinlich gar nicht erfüllen möchte, dass man nach den Erwartungen und Wünschen der Eltern lebt, und es wie Benjamin im Film leider viel zu spät erkennt. Oder die bestehende Kluft zwischen den Generationen, wenn die Eltern einen materiell umfangreichen Lebenstandard haben und sich im schlimmsten Fall sogar noch darüber definieren, und man als junger Erwachsener merkt, dass man viel lieber Rebell sein und nach mehr Sinnhaftigkeit im Leben streben möchte. "My whole life was a waste."

Schnell kann man dann natürlich auch Opfer von Leichtsinn und blindem Aktionismus werden, wie sich in der Endszene an Benjamins und Elaines Gesichtsausdrücken zeigt. Vielleicht doch nur heißes Verliebt Sein und keine langjährige Liebe, zu wenige Gemeinsamkeiten? Ansonsten ist Elaines Flucht vor der Zwangsheirat mit Carl Smith sicherlich zu befürworten, aber das Durchbrennen ist in Bens und Elaines gesellschaftlicher Position der damaligen Zeit womöglich nicht die beste Idee gewesen. Den Elternhäusern den Rücken gekehrt, nun doch wieder eine unsichere Zukunft und gerade als Frau ist Elaine dann fast schon darauf angewiesen, Benjamin zu heiraten, also wieder ein Zwang, vor dem sie eigentlich flüchten wollte.

Das ist für mich die große Stärke des Films, die damals skandalöse Beziehung zur älteren und verheirateten Mrs. Robinson, inklusive der schnell reingeschnittenen Nacktbilder, ist aus heutiger Sicht dann eben nur noch ein Kapitel in der Geschichte, Wendepunkt und Einfluss für die Charakterentwicklung Benjamins.

Kritik würde ich an der Zeichnung der Beziehung zwischen Benjamin und Elaine im letzten Drittel äußern (Verlieben, Trennung wegen des Mutter-Schocks, erneute Annäherung, Stalken??, Durchbrennen), das geschieht schon sehr gehetzt und teils fragwürdig.

Von mir ebenfalls 8 von 10 Punkten.


P.S: Heutzutage lebt "The Graduate" auch im großartigen Intro von "BoJack Horseman" weiter.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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