Hier dreht sich alles um den Film Aufbruch zum Mond (2018). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
@luhp92 und @MB80
Das große Problem für viele ist, dass der deutsche Titel sowas von Banane und deplatziert ist, dass viele Menschen einfach irregeführt sind. An eurer Diskussion merkt man, aber auch bei @flyingkerbecs, dass ihr durch den Titel was anderes, wenn vllt auch unterbewusst, erwartet habt. Der englische Titel (First man) passt da 1000 mal besser und spiegelt wider, um was es wirklich geht, nämlich um Neil Armstrong. Es wird seine Reise, sein Leben erzählt und die Mondlandung ist zwar der Höhepunkt seiner Reise, aber bis dahin musste er wahrscheinlich schwerere Herausforderungen bestehen, vor allem psychisch, als die Mondlandung selbst.
Apollo 13 und Gravity kann man damit überhaupt nicht vergleichen, die spielen weder in der gleichen Liga noch im gleichen Stadion.
Der Film ist mMn auch fürs Kino gemacht, die Wackelkamera auf einem normalen Fernseher stelle ich mir nicht so prickelnd vor, im Kino war es sehr authentisch. Ich habe ihn mir auf 4k Blu Ray geholt und werde ihn mir die Woche anschauen, aber ich weiß jetzt schon, er wird nicht so gut rüber kommen, wie im Kino
"I’ll do my best."
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Kayin:
Oje, jetzt musste ich aber nochmal nachlesen... ;) Also da ich den Film OV und mit Original Titel gesehen habe wusste ich erst mal gar nicht was du meinst. Ich denke aber nicht dass ich falsche Erwartungen hatte, ich zitiere mich da mal selber:
“So ziemlich exakt, was ich erwartet habe... Ein sehr persönliches Biopic über Neil Armstrong sowie eine Dramatisierung des Aktes [...]“
usw.
Die Diskussion mit luhp92 ist dann ein bisschen auf die Kamera und Gosling abgedriftet, weil das zwei Punkte sind die er kritisierte und die ich dagegen für zwei Stärkepunkte halte. Aber jetzt verstehe ich wie du zu dem Eindruck kommst es wäre uns vor allem um die Technik gegangen (bzw. den Vergleich zu anderen Filmen).
“Apollo 13“ habe ich lange nicht gesehen, wie gesagt ob der als Vergleichspunkt legitim ist... hrm hrm. „Gravity“ ist natürlich ne ganz andere Geschichte.
Der deutsche Titel, und ich glaube ich habe das irgendwo schon mal geschrieben, hört sich in der Tat an wie ein „Tim und Struppi“ Comic ![]()
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@Kayin und MB80
Wie ich mittlerweile gelesen habe, war Neil Armstrong ein zutiefst introvertierter und verschlossener Mensch, bei dem selbst seine besten Freunde nicht wussten, was in ihm vorgeht. Dahingehend passt Ryan Gosling als Besetzung im Gegensatz zur Behauptung in meinem Review doch schon perfekt.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Nachdem ich den Film damals recht kritisch aufgenommen habe, gab es nun nach sechs Jahren eine Zweitsichtung. Nicht aber weil mir der Film direkt wieder in den Sinn kam, sondern weil ich mich einfach erneut mit Damien Chazelle beschäftigt habe.
Meine Meinung sowie auch die Bewertung sind überwiegend unverändert geblieben. First Man oder auch Aufbruch zum Mond ist ein sehr persönliches Biopic über Neil Armstrong. Dass Armstrong so ein introvertierter Mensch war und zudem einen persönlichen Schicksalsschlag hatte, dürfte den wenigsten Leuten vor diesem Film bekannt gewesen sein. Das kann der Film sehr gut vermitteln.
Möglicherweise war Armstrong auch tatsächlich so kühl, distanziert und nach außen emotionslos wie ihn Ryan Gosling verkörpert. Auf mich wirkt dies jedoch bei knapp 2,5 Stunden Laufzeit sehr anstrengend. Wem ich durchgehend gerne zugeschaut habe war Claire Foy als Ehefrau Janet.
Die Weltraum- oder auch Flugszenen waren teilweise sehr wild mit einer wackeligen Kamera eingefangen. Sein großes Highlight hat der Film gegen Ende, als man sich tatsächlich dem Mond annähert. Die musikalische Begleitung ist hierbei grandios und die Bilder im Anschluss sehen gut aus.
Ansonsten bleibt ein sehr schwerer Film über einen Mann hängen, der ein großes Päckchen zu tragen hatte. Kein Film den ich mir so schnell ein weiteres Mal angucken möchte. In dieser Hinsicht geht das Empfinden schon etwas in Richtung Joker. Ist auch eine Kunst der Erzählung, brauche ich aber nicht wirklich.
Mir wurde beim Sehen jedenfalls klar, warum ich quasi sechs Jahre lang nicht mehr an den Film gedacht habe.
Meine Bewertung
Aufbruch zum Mond (2018)
Moviejones | 12.11.2025