Hier dreht sich alles um den Film The Northman (2022). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
@eli4s
"was vielleicht auch an der deutschen Synchro liegt [...]. Da wird schon sehr dick aufgetragen"
Das ist im Original auch so.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ein paar Reviews haben mir noch zu denken gegeben.
Rewatch. Hat allgemein wesentlich besser funktioniert. Erhöhung auf 7/10.
Ein gut ausgearbeitetes und ausgezeichnet gefilmtes Racheepos nach der nordischen Amletus-Sage, die Shakespeare später als "Hamlet" verarbeitete. Über vergangene Zeiten, in denen das Leben der Menschen vom Glauben am ehrvollen Tod durch das Schwert, an Valhalla und vom Schicksal bestimmt war, Amleth macht sich nicht nur selbst zum Sklaven der Nordmänner, sondern ist auch Sklave seines Glaubens, des Schicksals und der Rache. Die drei sinnbildlichen Nornen (die Mutter, die Hexe, die Partnerin) spinnen die Schicksalsfäden Amleths. Ich liebe die nordische Mythologie, als Historienfilm darf man "The Northman" weniger begreifen, das macht der Film bereits im Prolog klar.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Stand eigentlich nicht auf meiner Liste, aber die letzten paar Tage des Wow-Abos wollte ich sinnvoll nutzen und The Revenant hatte mir damals ja auch unerwartet ziemlich gut gefallen.
Auch The Northman fand ich ganz gut. Die Story hat man zwar in der Form schon öfters gesehen, aber gut fand ich sie trotzdem. Der Film war atmosphärisch, die Loction wunderschön, die Settings, Kostüme etc. sahen gut aus, die Kämpfe waren ganz gut, blutig, brutal und der Cast hat einen guten Job gemacht. Der Look des Films hat mir auch gefallen, ebenso wie die Einbringung der nordischen Mythologie. Die Laufzeit war zu lang ja, aber hat mich dank der stimmigen Atmosphäre nicht zu sehr gestört.
Fazit: Stimmiger Ausflug ins Island des 9. Jahrhunderts.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Auf der einen Seite wirklich atmosphärischer Film, mit tollen Landschaftsbildern, Sets, Kleider und bis auf wenige Abstriche ein tolles Casting. Der Film übernimmt gewisse Geschichten der Wikinger und wir erleben das Volk wie wir es mögen und kennen. Beim Plündern, brutale Action, aber auch - und dies überraschte mich - mit vielen nordischen Sagenelementen.
Nach Legend of Tarzan spielt Alexander Skarsgård mal wieder eine tolle körperliche Rolle und ich würde ihn gerne in mehr solcher Historien-/Fantasy-/Abenteuerfilmen sehen.
Auf der anderen Seite verflacht der eigentliche "Wikinger-Plot" nach knapp der Hälfte der Laufzeit und wir haben eine klassische Rache-Geschichte wie wir sie schon unzählige Mal gesehen haben. Laut Wiki beruht der Ur-Typus dieser Geschichte, Hamlet (auf den wiederrum Filme wie König der Löwen basieren) scheinbar auf dieser von Egger umgesetzten Geschichte um König Aurvandil und seinen Sohn Amleth, aber dies ist halt das Los, was solche Filme öfters haben (man denke an Valerian als "Vorlage" zu Star Wars, was dem Zuschauer aber egal sit). Und so haben wir eine 0815-Handlung, die sich auch noch ab der Hälfte relativ zieht und unnötig in die Länge zieht.
Der Plan Amleths ist bekannt, sein Ziel logisch - nur um dann Umwege zu suchen anstatt seine Tat umzusetzen. Da werden dann nordische Sagenelemente eingestreut, die sich "leider" allesamt als Illusionen, Träume und Visionen entpuppen, da wird nach einem "magischen" Schwert gesucht, da wird dann der Umweg das "Dorf" (3 Hütten) zu terrorisieren um dann schnell in den letzten 5 Minuten den zu erwartenden Endkampf durchzuführen.
Das ist im Endeffekt dann doch zu wenig als mehr als mittelmäßig zu sein.
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre.
Meine Bewertung
@Duck-Anch-Amun
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre.
Das faszinierende an The Revenant war für mich nie die Haupthandlung der Rache sondern die Tatsache wie wunderschön und teilweise gefährlich die Natur und das Leben eingefangen wurde. Passend dazu ist das Finale dieses Films etwas ernüchternd für einen sonst so grandiosen Film.
@ Duck-Anch-Amun
"Auf der anderen Seite verflacht der eigentliche "Wikinger-Plot" nach knapp der Hälfte der Laufzeit und wir haben eine klassische Rache-Geschichte wie wir sie schon unzählige Mal gesehen haben.
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre."
Meiner Meinung nach sagt die "Einfachheit" oder "Komplexität" einer Handlung nichts über ihre Qualität aus. Auch die einfachste und flachste Handlung kann großartig, spannend und emotional inszeniert werden. Einige der besten Filme aller Zeiten haben flache und einfache Handlungen. Manchmal ist es eben auch gut, wenn eine Handlung einfach und nicht zu kompliziert ist, siehe Tenet als negatives Beispiel für eine zu komplizierte Handlung.
The Northman ist eine einfache Rachegeschichte, aber WIE sie inszeniert ist, gehört sie für mich schon zu den besten Rachegeschichten, die ich je auf der Leinwand gesehen habe. Emotional tief, starke schauspielerische Leistungen, eine großartige Kulisse, eine tolle Musikuntermalung, eine starke audio-visuelle Darstellung, eine tolle Kameraführung, eine tolle Produktionsausstattung und viel Authentizität und eine dichte Atmosphäre.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13
Da hast du durchaus Recht, ich bin ja selbst einer der es auch mal einfach mag wie jeder hier wissen müsste. Trotzdem war ab dem Basbeball-Spiel bei mir einfach der Moment da, wo ich mich fragte: Worauf wartest du? Wir haben es verstanden!
Vorallem da der Film außer Brutalität nichts wirklich Neues mehr macht, im gleichen unterwältigen Setting verbleibt und dann noch einen Twist einbaut, der emotional halt auch verfällt.
Ich habe mir den Film am 21. November 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Solider Rachethriller im Barbaren-Gewand, das mit toll choreographierten Nahkampfszenen und stilistischem Eggers-Look auftrumpft, wohingegen Charaktertiefe,- bzw. Entwicklung dabei ein wenig zu kurz kommen.
Meine Bewertung"One movie a day, keeps the doctor away."
The Northman (2022)
Moviejones | 29.09.2025