Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth, der als Kind Zeuge der blutigen Tat war, kehrt körperlich gestählt nach Island zurück, fest entschlossen, unbarmherzig Vergeltung zu üben, seine Mutter Gudrun zu retten und den Mörder Fjölnir zur Rechenschaft zu ziehen.
@Raven13
Da hast du durchaus Recht, ich bin ja selbst einer der es auch mal einfach mag wie jeder hier wissen müsste. Trotzdem war ab dem Basbeball-Spiel bei mir einfach der Moment da, wo ich mich fragte: Worauf wartest du? Wir haben es verstanden!
Vorallem da der Film außer Brutalität nichts wirklich Neues mehr macht, im gleichen unterwältigen Setting verbleibt und dann noch einen Twist einbaut, der emotional halt auch verfällt.
@ Duck-Anch-Amun
"Auf der anderen Seite verflacht der eigentliche "Wikinger-Plot" nach knapp der Hälfte der Laufzeit und wir haben eine klassische Rache-Geschichte wie wir sie schon unzählige Mal gesehen haben.
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre."
Meiner Meinung nach sagt die "Einfachheit" oder "Komplexität" einer Handlung nichts über ihre Qualität aus. Auch die einfachste und flachste Handlung kann großartig, spannend und emotional inszeniert werden. Einige der besten Filme aller Zeiten haben flache und einfache Handlungen. Manchmal ist es eben auch gut, wenn eine Handlung einfach und nicht zu kompliziert ist, siehe Tenet als negatives Beispiel für eine zu komplizierte Handlung.
The Northman ist eine einfache Rachegeschichte, aber WIE sie inszeniert ist, gehört sie für mich schon zu den besten Rachegeschichten, die ich je auf der Leinwand gesehen habe. Emotional tief, starke schauspielerische Leistungen, eine großartige Kulisse, eine tolle Musikuntermalung, eine starke audio-visuelle Darstellung, eine tolle Kameraführung, eine tolle Produktionsausstattung und viel Authentizität und eine dichte Atmosphäre.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Duck-Anch-Amun
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre.
Das faszinierende an The Revenant war für mich nie die Haupthandlung der Rache sondern die Tatsache wie wunderschön und teilweise gefährlich die Natur und das Leben eingefangen wurde. Passend dazu ist das Finale dieses Films etwas ernüchternd für einen sonst so grandiosen Film.
Auf der einen Seite wirklich atmosphärischer Film, mit tollen Landschaftsbildern, Sets, Kleider und bis auf wenige Abstriche ein tolles Casting. Der Film übernimmt gewisse Geschichten der Wikinger und wir erleben das Volk wie wir es mögen und kennen. Beim Plündern, brutale Action, aber auch - und dies überraschte mich - mit vielen nordischen Sagenelementen.
Nach Legend of Tarzan spielt Alexander Skarsgård mal wieder eine tolle körperliche Rolle und ich würde ihn gerne in mehr solcher Historien-/Fantasy-/Abenteuerfilmen sehen.
Auf der anderen Seite verflacht der eigentliche "Wikinger-Plot" nach knapp der Hälfte der Laufzeit und wir haben eine klassische Rache-Geschichte wie wir sie schon unzählige Mal gesehen haben. Laut Wiki beruht der Ur-Typus dieser Geschichte, Hamlet (auf den wiederrum Filme wie König der Löwen basieren) scheinbar auf dieser von Egger umgesetzten Geschichte um König Aurvandil und seinen Sohn Amleth, aber dies ist halt das Los, was solche Filme öfters haben (man denke an Valerian als "Vorlage" zu Star Wars, was dem Zuschauer aber egal sit). Und so haben wir eine 0815-Handlung, die sich auch noch ab der Hälfte relativ zieht und unnötig in die Länge zieht.
Der Plan Amleths ist bekannt, sein Ziel logisch - nur um dann Umwege zu suchen anstatt seine Tat umzusetzen. Da werden dann nordische Sagenelemente eingestreut, die sich "leider" allesamt als Illusionen, Träume und Visionen entpuppen, da wird nach einem "magischen" Schwert gesucht, da wird dann der Umweg das "Dorf" (3 Hütten) zu terrorisieren um dann schnell in den letzten 5 Minuten den zu erwartenden Endkampf durchzuführen.
Das ist im Endeffekt dann doch zu wenig als mehr als mittelmäßig zu sein.
Letztendlich ähnlich wie The Revenant eine banale Geschichte eingewandt in ein wunderschönes Setting und toller Atmosphäre.
Meine Bewertung
Stand eigentlich nicht auf meiner Liste, aber die letzten paar Tage des Wow-Abos wollte ich sinnvoll nutzen und The Revenant hatte mir damals ja auch unerwartet ziemlich gut gefallen.
Auch The Northman fand ich ganz gut. Die Story hat man zwar in der Form schon öfters gesehen, aber gut fand ich sie trotzdem. Der Film war atmosphärisch, die Loction wunderschön, die Settings, Kostüme etc. sahen gut aus, die Kämpfe waren ganz gut, blutig, brutal und der Cast hat einen guten Job gemacht. Der Look des Films hat mir auch gefallen, ebenso wie die Einbringung der nordischen Mythologie. Die Laufzeit war zu lang ja, aber hat mich dank der stimmigen Atmosphäre nicht zu sehr gestört.
Fazit: Stimmiger Ausflug ins Island des 9. Jahrhunderts.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Ein paar Reviews haben mir noch zu denken gegeben.
Rewatch. Hat allgemein wesentlich besser funktioniert. Erhöhung auf 7/10.
Ein gut ausgearbeitetes und ausgezeichnet gefilmtes Racheepos nach der nordischen Amletus-Sage, die Shakespeare später als "Hamlet" verarbeitete. Über vergangene Zeiten, in denen das Leben der Menschen vom Glauben am ehrvollen Tod durch das Schwert, an Valhalla und vom Schicksal bestimmt war, Amleth macht sich nicht nur selbst zum Sklaven der Nordmänner, sondern ist auch Sklave seines Glaubens, des Schicksals und der Rache. Die drei sinnbildlichen Nornen (die Mutter, die Hexe, die Partnerin) spinnen die Schicksalsfäden Amleths. Ich liebe die nordische Mythologie, als Historienfilm darf man "The Northman" weniger begreifen, das macht der Film bereits im Prolog klar.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@eli4s
"was vielleicht auch an der deutschen Synchro liegt [...]. Da wird schon sehr dick aufgetragen"
Das ist im Original auch so.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ich habe mir den Film am 21. Juli 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Schade da hatte ich mehr erwartet. Ohne Trailer vorher, Von den ersten 5 Minuten an war der komplette Film absolut vorhersehbar. Nur die Mythologischen Aspekte, die sich auch physisch auf den Northman auswirkten hatte ich nicht kommen sehen. Sind aber auch irgendwie zu vernachlässigen. Hatte zum Schluss auf ein überraschendes Happy End gehofft. Aber das Ende war ziemlich genau so wie ich es mir zu Beginn des Filmes vorgestellt habe. Lediglich die Kampfszenen konnten ein wenig überzeugen. Es hätten aber auch die ersten und letzten 17 Minuten gereicht. Der Film wäre der selbe, nur nicht so langatmig
Meine BewertungMeine Meinung steht fest » Hier ist meine "The Northman" Kritik
Meine Bewertung"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Ich habe mir den Film am 25. Juni 2022 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Zweite Sichtung. Meine Meinung ist nach wie vor die selbe: Ein Meisterwerk!
Atmosphärisch, durchdringend, intensiv, bedrückend und atemberaubend!
Und die Musik verdient definitiv den Oscar. Die Kameraführung und der Schnitt sind ebenfalls auf höchstem Niveau. Auch die Szenenbilder sind einfach nur fantastisch. Die Setpieces, Kostüme, Rüstungen, Ausstattung und Waffen sind extrem authentisch. Die Story ist banal, aber die Umsetzung und die Darstellung ist einfach meisterhaft.
10/10 Punkte - Hoher Wiederschauwert
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe mir den Film am 06. Mai 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
So richtig warm werde ich mit den Filmen von Robert Eggers wohl nicht mehr. Es gab hier visuell schon einige gute Momente und auch vom Sound war’s äußerst ansprechend. Aber nach vielversprechendem Beginn wird es im weiteren Verlauf ziemlich zäh und langatmig. Es gab hier schon einige Momente, die extrem authentisch in Szene gesetzt wurden, aber gefühlt hätte der Film vom Mittelteil an auch ’ne Stunde kürzer sein können, ohne wirklich wichtigen Inhalt zu verpassen. Ich finde die Filme von Herrn Eggers jetzt nicht schlecht und handwerklich hat er schon so einiges auf dem Kasten, aber meinen Geschmack trifft’s bisher noch nicht so ganz. The Northman war für mich als einmalige Sichtung allemal okay, aber ’nen Wiederschauwert hat er meiner Meinung nach nicht unbedingt....dafür ist er wie gesagt einfach viel zu langatmig.
Meine BewertungÜber die Schwierigkeiten, die Robert Eggers mit seiner ersten großen Studioproduktion hatte, im Gegensatz zu seiner vorherigen Filmen konnte er diesmal nicht zu 100% frei agieren.
https://thebrag.com/robert-eggers-the-northman-difficulties/
https://www.indiewire.com/2022/04/the-northman-robert-eggers-viking-dialogue-script-edit-adr-1234718797/
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Schweren Herzens muss ich eingestehen, dass ein paar meiner Befürchtungen doch wahrgeworden sind. Wenngleich audiovisuell (in Dolby Atmos gesehen) sehr ansprechend in Szene gesetzt mit ein paar tollen intensiven Setpieces, war mir der Plot um den Nordmann dann doch irgendwie ein bisschen zu flach. Positiv fällt auf weiter auf, dass der Film nicht zu viel Richtung Action abdriftet.
Überraschend schlecht empfand ich allerdings einige der Dialoge - was vielleicht auch an der deutschen Synchro liegt, die ich zu vermeiden rate. Da wird schon sehr dick aufgetragen und zu viel erklärt. Ich denke, es hätte der Atmosphäre gut getan, wenn man den ganzen Film in einer nordischen Sprache (die hin und wieder mal eingestreut wird) umgesetzt hätte.
Der Racheplan wird dann auch immer wieder (meiner Meinung nach unnötig) in die Länge gezogen, in Szenen, die ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Mit dem Twist wird versucht, das ganze etwas "komlpexer" zu gestalten, aber hat für mich dann nicht mehr den großen Unterschied gemacht.
Oh, und Nicole Kidman fand ich etwas fehl am Platz.
Bin schon echt enttäuscht. Es läuft einfach gerade nicht.
@Raven13 freut mich für dich, dass dir der Film so gefällt. Nachvollziehen kann ich es aber wie gesagt gar nicht. Vor allem nicht, dass du ihn gleich nochmal gucken willst.
Ein Film der so eine banale Story hat kann meiner Meinung nach nie 5 Sterne kassieren. Da kann die Atmosphäre noch so gut sein. Ich geb dir recht, dass die Inszenierung und die Musik wirklich super stark sind, aber meiner Meinung nach verschenkt der Film das alles ab Island. Der Film steht und fällt mit dem Plot auf Island. Wenn der einem gefällt, dann ist alles gut, ansonsten aber wird man sich sehr langweilen.
Generell wirkt es ein bisschen wie eine Kundenverarsche. Ich glaube fast, Robert Eggers wollte den Film nur so machen wie er in Island ist. Der ganze Teil am Anfang ist möglicherweise nur gedreht worden um in ein Stück mehr in den Mainstream zu rücken und um etwas für den Trailer zu haben. Damit lockt man jetzt Leute wie mich ins Kino und die erleben dann, eben ihr Wunder, wenn der Film sich komplett verändert nach kurzer Zeit.
Ich saß im Kino und war von den ersten Minuten ganz geflasht. Man sieht ein Wikinger Dorf, man sieht Wikinger man sieht einen König und und und. Oh mann ich war total drinnen und hab mich gefreut auf eine packende Geschichte rund um diese Wikinger.
Und dann stellt sich schnell heraus. Nö es geht doch nur um den einen Typen der in Island im Nirgendwo in einem kleinen Dorf sich an einer Person rechen will. Wie geil wäre es gewesen, wenn wir wirklich in diesem Stil ein Wikinger Epos bekomme hätten. Aber das ist alles kein Thema mehr ab Island. Und waren die Sets und die Locations davor noch mega beeindruckend, gibt es auf Island gefühlt 90% immer nur mehr dieses Mini Dorf mit 2-3 Häusern. Plötzlich wirkt der Film wie ein Low Budget Film.
Generell ist das Pacing des Filmes einfach komplett irre. Im ersten drittel wird man quasie erschlagen von Action und beindruckenden Szenen. Und dann die anderen zwei Drittel sind alle auf einmal mega langsam bis zum Finalen Fight. Der ist aber auch nix besonderes. Funktioniert so ein gutes Pacing? Ich hab den Eindruck, dass man damit genau das erreicht, was man bei mir erreicht hat. Man wird in den Film geworfen, gewöhnt sich an dieses schnelle Pacing und dann fährt der Film plötzlich voll runter.
Wie wenn dir dein Freund seinen neuen Ferrari zeigt, er drückt aufs Gas und das Teil geht ab und nach wenigen Minuten fährt er dann Tempo 50 auf der Autobahn mit kurzen Beschleunigen auf 70. Aus dem Ferrari wurde während der Fahrt ein Oldtimer. Als er zum Ende nochmal mit dem Oldtimer beschleunigt merkt man nicht viel davon, weil man immer noch den Ferrari im Kopf hat.
@CINEAST
CatBitesYou (auf MJ leider nicht mehr aktiv) meinte, so sperrig und arthousig wie "Valhalla Rising" sei "The Northman" jetzt nicht. Beschreibungen des Films lesen sich für mich mehr wie eine Art nordischer "The Revenant".
Aber so zu spekulieren, ist eh müßig. Einfach ins Kino gehen^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."