Fast & Furious 6 (2013)

"Fast & Furious 6" ist wieder ein spannender Streifen geworden, der die Geschichte gut und nachvollziehbar erzählt. Die Story ist streckenweise nicht überraschend, da er etwas vorhersehbar gestaltet wurde, sie bleibt gut und solide. Die Erklärung aus dem Kliffhänger vom 5. Teil ist sehr gut und nachvollziehbar und es tauchen keine Fragen auf. Der Film macht nur einen kleinen Schönheitsfehelfer ("Letty’s" Kette). Der Humor ist wieder einmal Klasse und lockert die Atmosphäre sehr gut auf.

Die Schauspieler machen ihre Arbeit hervorragend und spielen ihre Figuren sehr gut und glaubwürdig. Bei der Kamera hat man sehr gute Arbeit geleistet, denn sie fängt die Szenen gut und nachvollziehbar ein. Wenn es ruhige Szenen gibt, dann bleibt diese ruhig, ... . Die Special Effects sehen richtig gut aus. Man hat gute Drehorte gefunden, man muss halt ab und zu etwas hinterfragen, vor allem beim Showdown (Flughafenszene). Die Musik ist wunderbar und nimmt nichts an Spannung vorweg.

Ich kann Ihnen "Fast & Furious 6" ans Herz legen. Den Machern sind noch viele neue Ideen eingefallen, was die Reihe nicht uninteressant macht.

Wurde die Reihe von Teil zu Teil immer größer und abgedrehter, so lässt man in Teil 6 nun endgültig jeden logischen Ballast ab und will nur noch mit großen Action-Szenen die Leute begeistern. Was ist denn schon eine 42 km lange Fluglandebahn (ja, irgendwer hat dies ausgerechnet), wenn es einfach nur unterhält? Oder noch krasser die Szenen auf der Autobahn gegen einen Panzer. Es soll sich noch jemand über Superhelden-Filme aufregen! Black Widow springt auf ein Ufo? War Machine überlebt in seiner Rüstung einen Crash? Pff, kein Vergleich zu Iron Dom! Btw: schon peinlich für Gal Gadot (die gott sei dank als WW zulegen - im wahrsten Sinne - durfte), dass sie durch einen "kleinen" Sturz aus dem Franchise verabschiedet wird ^^

Die gesamte Action sorgte dann auch bei mir für Begeisterung! Rock und Diesel im Wrestle-Tag Team, Autos die sich an ein startendes Flugzeug anhängen oder halt die unbesiegbaren "Normalos". Da ist tasählcih das Autorennen, womit die Reihe beginnt, die lahmste Szene des Films. Allerdings sorgte dies bei mir für einige Lacher! Und hier frage ich mich ob dies das Ziel der Macher war. Denn einige Dialoge und die Mimik gewisser Darsteller ist so ernst, da fragt man sich ob dies so gewollt ist oder mancher nicht weiß in welcher Art Film er hier mitspielt.

Die übertriebene Action, aber auch die Handlung an sich sorgen dafür, dass wenigstens bisschen Abwechslung innerhalb der Reihe entsteht. Von normalen Ganster-/Rennfilmen über Revenge- bis hin zum Heist-Movie präsentierte sich das Team bisher abwechslungsreich. Nun geht es mit einem Mission Impossible/James Bond-Plot in die Vollen. Früher noch eine Art Möchte-Gern-Robin Hood, sind unsere früheren Kleinkriminellen nun Superhelden und die Retter der Menschheit. Dies sorgt für Abwechslung, aber wieder für Probleme. So verstehe ich natürlich Doms Motivation, doch warum nun das gesamte Team sich wieder blind ins Abenteuer begibt, ist doch ziemlich drüber. Die Meisten haben eigentlich keinen Grund dafür, außer dass sie mal mit Dom und Brian einen Tresor raubten. Und hier kommt schon das nervigste Zitat der Reihe: "Familie" - seit Teil 4 immer häufiger vorkommend, wird es nun in fast jedem Satz erwähnt. Familie entschuldigt alles, auch dass Hobbs nun wohl endgültig ebenfalls lieber ein Rennauto-fahrender Krimineller sein möchte.

Die bierernsten Dialoge über Familie werden jedoch nur getoppt von folgendem Zitat: "Shaw, dass muss nun aber wirklich nicht sein!", als ein Panzer gnadenlos über unzählige Autos fährt und damit den Killcount ins Unermeßliche treibt. Dieses Zitat sagt eigentlich alles aus, was man über Teil 6 wissen muss - entweder man kann damit leben oder man schüttelt 2 Stunden lang den Kopf.

7 von 10