Hören Sie... ich weiß nicht, wer Sie sind, und auch nicht, woher Sie kommen, aber von jetzt an tun Sie, was Ich Ihnen sage, OK!?!
Ich will den Thread auch mal wieder aufleben lassen. Kamen doch ein paar Bücher hinzu bei mir in den letzten Monaten.
Zum einen bin ich bei der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe mittlerweile auch mit Buch 5 und 6 fertig. Wirklich klasse geschrieben. Vor allem natürlich wegen der starken Charaktere interessant. Was bei mir aber nicht aufkommt, ist dieses "Weiterlesen-Suchtgefühl". Es gibt Bücher, die will man kaum aus der Hand legen, weil man sofort wissen will, wie es weiter geht. So geht es mir bei Game of Thrones nur selten. Deshalb hatte ich dann auch erstmal eine "Pause" eingelegt (hab aber jetzt schon die Bücher 7-10 daheim stehen ).
Mein erstes anderes Buch in dieser Pause war dann Erlösung von Adler Olsen, drittes Buch der "Carl Mork-Reihe". Ist wie auch die Vorgänger ein ordentlicher Thriller, flüssig geschrieben, so dass man in einen guten Lesefluss kommt.
Und dann hab ich (mehr oder weniger auf Empfehlung von Han und Leia und weil mir die Vorgänger-Reihe des Autors gut gefallen hat) mit den Sturmlichtchroniken von Brandon Sanderson begonnen. Bin jetzt mit Buch 1 (Der Weg der Könige) fertig und muss meinen "Empfehlern" größtenteils recht geben. Sanderson versteht es wirklich, eine eigene Welt zu erschaffen, die gespickt ist mit interessanten Ideen. Vor allem schafft er es Charaktere zu entwickeln, für die man sich interessiert, mit denen man mitfiebert. Auch die Geschichte macht Spaß. Man weiß zwar nach dem ersten Buch noch nicht so wirklich, worauf das Ganze hinausläuft. Aber man kann schon ahnen, dass da noch was "Großes" folgt. Das wäre bisher ein Beispiel für ein Buch, wo man immer weiter lesen könnte .
@Han
Nach dem Lesen jetzt von Der Weg der Könige würde ich sagen, dass mir Kinder des Nebels im direkten Vergleich noch nen Tick besser gefallen hat. Das wirkte noch ein bissl intensiver und die Geschichte war schon etwas konkreter. Bin aber mal gespannt, wie es jetzt bei den Sturmlichtchroniken weitergeht und wie ich es sehe, wenn ich beide kompletten Reihen vergleichen kann. Bin jetzt auch schon dran an Pfad der Winde.
So, nun habe ich auch Der Pfad der Winde (2. Buch der Sturmlicht-Chroniken von Brandon Sanderson) gelesen. Nachdem mir das erste Buch sehr gut gefiel, hat mich auch dieses nun absolut nicht enttäuscht. Die Geschichte wird gut weiter geführt und die Charaktere sind allesamt interessant. Manchmal wiederholt Sanderson manche Sachen etwas zu oft, da könnte er ein bissl schneller auf den Punkt kommen, aber das ist nur ein sehr kleiner Makel.
Gerade so in etwa das letzte Drittel des Buches weiß absolut zu fesseln, da möchte man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
@Han
Ich hab gerade beim Überfliegen der letzten Kommentare hier in diesem Thread gelesen, dass es im englischen insgesamt 5 Bücher (also in Deutschland 10 durch die Zweiteilung der Bücher) und nochmal 5 Bücher Fortsetzung geben soll!? Ist das wirklich so? Ich muss sagen, da wäre ich etwas zwiegespalten. Mir gefallen die Bücher bisher, wie gesagt, super. Aber es kann auch nervig werden, wenn ein Autor nicht irgendwann auch mal auf den Punkt kommt und die Geschichte immer weiter hinauszögert. Ist z.B. auch etwas, was mich bei Das Lied von Eis und Feuer ein bissl stört. Die sind gut geschrieben und die Charaktere sind total abwechslungsreich und interessant. Aber bei der Geschichte erkennt man kein richtiges Ziel. Es kommen immer wieder mal Charaktere dazu, dann sterben wieder welche... Es geht halt immer irgendwie weiter. Ein bissl wie eine Soap im (Fantasy-)Mittelalter^^.
Mir wäre da, ähnlich wie z.B. bei der Nebelgeborenen-Trilogie, lieber, wenn es eine begrenzte Anzahl an Bücher, bspw. im englischen 3 Bücher - was im Deutschen ja immer noch 6 Bücher mit jeweils 700-1000 Seiten wären - geben würde und die Geschichte ein gutes Ende findet. Naja, warten wir es ab. Vllt besitzt Sanderson ja wirklich eine solch überbordende Kreativität, dass er da 10 starke Bücher raus haut, wo das Ende trotzdem vollkommen überzeugen kann.
Hey Strubi, gar nicht mitbekommen, dass Du Dich an die Sturmlichtchroniken gemacht hast. Cooool!
Wegen dem Umfang: Sieh es erstmal nur als eine große Geschichte in 5 Büchern - also eine Pentalogie statt einer Trilogie.^^ Du hast jetzt das erste Buch davon gelesen (im deutschen ja in 2 Bücher gesplittet), welches eine wirklich gehaltvolle, aber auch umfangreiche und z.T. langwierige Einführung darstellt. Die späteren 5 Bücher sollen wohl so eine Art Sequelgeschichte mit einem eigenen Handlungsbogen werden. Da musst Du Dir also eher keine Sorgen machen, dass es eine unnötig in die Länge gezogene Reihe wird. Genau dies ist meiner Meinung nach aber bei G.R.R. Martins Buchreihe passiert. Das Lied von Eis und Feuer sollte ursprünglich nur über 3 Bücher gehen. Es wurden 5 und letztendlich nun 7 Bücher daraus. Und ich finde man merkt das, da die Bücher 4+5 eigentlich kaum was in der "Haupthandlung" passiert. Sanderson hat die Sturmlichtchroniken aber von Anfang an in 5 Bücher (und dann eine nochmal 5 Bücher umfassende Sequelgeschichte) unterteilt und wenn er sich dran hält, ist für mich alles palletti. Meiner Einschätzung nach kann er aber gar nicht anders. Ich weiß nicht, ob das nach dem ersten Buch schon klar wird, aber jedes Buch ist einer der Hauptfiguren der Reihe gewidmet und enthält Flashbacks zu diesen. Und das sind laut Sandersons Aussage genau 5. Ich sag mal jetzt nicht welche.^^
Weil Du die Kinder des Nebels erwähntest, da schreibt Sanderson aktuell übrigens auch eine Sequeltrilogie, von der das erste Buch im Englischen schon erschienen ist.
Zurück zu den Sturmlichtchroniken: Ich gebe Dir aber recht, die Kinder des Nebels war straffer und man hatte nach dem ersten Buch auch schon bessere Vorstellungen, wohingegen die Geschichte bei den Sturmlichtchroniken erstmal geheimnisvoller und auch unbestimmter ist. Ich denke aber wirklich es liegt am generell größeren Umfang der Geschichte. Die Geschichte der Sturmlichtchroniken ist einfach viel größer als die der Kinder des Nebels, daher auch die umfangreichere Einführung. Trotz der vielen Seiten und Beschreibungen, verliert sich Sanderson zum Glück nicht so sehr in Nebenschauplätzen wie G.R.R. Martin. Alles hängt miteinander zusammen und ist auch irgendwie wichtig für die Geschichte.
Ich verspreche Dir auch, dass Du nach dem 2. Buch (bzw. den deutschen Büchern 3 und 4) eine etwas klarere Vorstellung haben wirst, wohin die Reise geht und was das alles überhaupt soll. Denn zum Glück gibt Sanderson da etwas mehr Gas und es passiert so einiges und vieles wird enthüllt. Ich sags mal so: Mir sind fast die Augen aus dem Kopp gefallen! Die Warterei auf Buch 3 ist aktuell einfach nur eine Tortur für mich. Verdammter Sanderson, warum muss er noch so viele andere Bücher nebenher schreiben.
"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams
@Han
Um erstmal kurz auf deine Frage aus der PN zu kommen: Klar werde ich auch die nächsten Bücher lesen . Mir hat/haben das erste bzw. die ersten 2 Buch/Bücher (wir müssen uns da mal einigen, ob wir über die deutsche oder die englische Ausgabe sprechen, damit wir nicht immer beides hinschreiben müssen ) ja wirklich toll gefallen. Da will ich natürlich wissen, wie es weiter geht. Buch 3 (ich bestimme jetzt, dass wir von der deutschen Fassung sprechen ) hab ich mir auch direkt aufs Tablet geladen. Du brauchst mich also nicht mehr zu überzeugen.
Naja, dann bin ich mal gespannt auf Buch 3 und 4, wenn du da so von schwärmst. Wobei mir Kaladin als Hauptperson eigentlich ziemlich gut gefallen hat. Hätte da eher gehofft, dass das auch so bleibt (ähnlich wie Vin in der Nebelgeborenen-Trilogie).
Die Personen, die in den weiteren Büchern etwas näher beleuchtet werden, sind wohl auf jeden Fall Dalinar und Schallan, vllt auch Szeth!? Ansonsten vllt Adolin oder Jasnah, wobei ich mir das nicht so richtig vorstellen kann. Ne andere Idee hätte ich im Moment noch nicht.
Wobei, es wurde ja zwischendrin das eine oder andere Kapitel mit noch unbekannten Personen reingeschissen. Da wird ja sicherlich auch noch was kommen, sonst wäre das ja ziemlich sinnlos gewesen.
Habe hier jetzt nicht alle Kommentare gelesen. Deswegen weiß ich nicht, ob ich jetzt was doppelt nenne, aber meine Favoriten sind momentan:
Verfilmenswert (außer GRRM natürlich) wäre vor allem die Dämonensaga, da muss man aber in der heutigen Zeit etwas aufpassen, weil die Gegenspieler der (westlich orientierten) Menschen ziemlich stark an radikale Moslems erinnern. Ich war 2013 mal bei einer Lesung des Autors und der erzählte, dass der Regisseur der "Resident Evil"-Reihe seine Bücher verfilmen wollte, er aber abgelehnt habe. Bei der Lesung meinte er zur Begründung nur "...Well, I mean, just look at his movies, man!"
@Trekker
Mir gefällt Martins Reihe auch gut, aber gerade dieses Suchtgefühl kommt bei mir, wie ich weiter unten schon irgendwo schrieb, irgendwie nicht auf. Dazu kommt mir die Geschichte insgesamt zu wenig voran. Und auch wenn die Charaktere für sich genommen alle sehr interessant sind, nimmt der ständige Wechsel zwischen ihnen der Geschichte doch immer wieder das Tempo. Immer wenn die Geschichte eines Charakters gerade Fahrt aufgenommen hat und fesselt, kommt ein neues Kapitel, welches meistens überhaupt nichts mehr damit zu tun hat.
Nicht falsch verstehen, das hört sich vllt schlimmer an als ich es meine. Es sind schon gute Bücher. Aber aus genannten Gründen kommt bei mir halt kein Suchtgefühl auf.
Bretts Dämonensaga sehe ich auch nicht ganz so stark wie du. Ich habe bisher die ersten 3 Bücher gelesen, das 4. steht noch aus. Buch 1 gefiel mir auch richtig gut. Danach wurde es mMn etwas schwächer. Nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht richtig gut. Kann gar nicht sagen, was genau mir da fehlt. Nen Blick ist es aber sicher trotzdem wert, wenn man Fantasy mag.
Ich denke, die Bücher von Sanderson würden dir auch sehr gut gefallen, Trekker. Dieser legt auch sehr viel Wert auf Charakterentwicklung, schafft es aber für meinen Geschmack etwas besser als bspw Martin trotzdem nicht die Geschichte aus den Augen zu verlieren. Wo man bei Martin immer den Eindruck hat, dass es ihm hauptsächlich um die Charaktere geht und die Geschichte irgendwie drum herum gebaut wird, liegt der Fokus bei Sanderson insgesamt doch auf der Geschichte, wo dann die trotzdem tiefgründigen Charaktere vorkommen. So ist zumindest mein Empfinden. Gut ist aber beides.
@Strubi
Ach was! Das verstehe ich schon richtig! Dem einen gefällt das Eine, dem andere eben was anderes.
Der vierte Band der Dämonensaga zieht sich in der Mitte etwas, dreht zum Ende aber noch einmal richtig auf. Es soll ja auch nur noch ein Band erscheinen, deshalb hinterlässt Brett viele lose Fäden.
Danke für den Tipp mit Sanderson, ich bin immer auf der Suche nach guter Fantasy. Wie heißt die Reihe noch einmal?
@Strubi:
Hehe ok, sehr gut! Wegen Kaladin: Keine Sorge, er wird auch weiterhin eine (bzw. eigentlich schon die wichtigste) Hauptfigur bleiben und auch seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Ich denke, Du wirst zufrieden sein. Nur seine Vergangenheit wurde in den ersten beiden Büchern abgehandelt und ist jetzt erledigt. Glaub mir aber, andere Figuren haben aber auch spannende Vergangenheiten.
Übrigens klasse Post an Trekker. Ich seh es genauso zwecks GRR Martins und Peter V. Bretts Werken. Der Thron der Finsternis liegt schon seit einer Weile bereit, aber ich konnte mich bisher nicht aufraffen ihn zu lesen.
@Trekker:
Ich würde Dir von Sanderson Kinder des Nebels-Trilogie als Einstieg empfehlen. Die ist großartig und zudem schon abgeschlossen. Erstes Buch heißt auch Kinder des Nebels
"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams
Ich beschäftige mich momentan gleichzeitig mit zwei breit angelegten Buchreihen im Fantasy/Science Fiction-Bereich.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
So, nun auch das 4. Buch (Stürme des Zorns - deutsche Version) von Brandon Sandersons Sturmlicht.Chroniken gelesen. Gefällt mir auch weiterhin sehr gut und ich bin absolut gespannt, wie es weiter geht.
@Han
Auch wenn mir die Reihe insgesamt sehr gut gefällt, muss ich bei Teil 4 doch auch ein bissl Kritik üben. Eigentlich empfand ich es bisher immer als eine Stärke von Sanderson im letzten Drittel seiner Bücher noch mal richtig Spannung aufzubauen, so dass man das Buch kaum aus den Händen legen mag. Spannend geschrieben war es zwar auch bei Buch 4, wirkte auf mich aber auch irgendwie unrund. Nachdem die Geschichte zuvor ja zwar kontinuierlich, aber doch gemächlich voran ging, ging mir das in eben diesem letzten Drittel dann doch irgendwie zu plötzlich. Da ging es dann Schlag auf Schlag, was irgendwie nicht so richtig zum bisherigen Erzähltempo passte. Ich hatte manchmal den Eindruck, ich hätte irgendwas verpasst. Ist jetzt nicht allzu dramatisch, wirkte auf mich aber irgendwie so, als ob Sanderson etwas unter Zeitdruck stand. Ging es euch da ähnlich, oder ist das eher mein subjektives Empfinden?
Harry Potter and the Cursed Child
Hat das außer jerichocane sonst schon jemand gelesen?
Jedem Potter-Fan kann ich dieses Buch jedenfalls wärmstens empfehlen!
Sicherlich liest sich ein Drama anders als Prosa, aber die Umgewöhnung geschieht ziemlich schnell. Nach 20 Jahren, sieben Büchern und acht Filmen hat man die Welt und die Charaktere als Fan so sehr verinnerlicht, dass sich die neue Geschichte dort wunderbar einfügt. Fehlende Beschreibungen werden automatisch durch die eigenen Bilder im Kopf aufgefüllt.
Auch wenn man als aufmerksamer Leser und Fan über so manche inneren Logikbrüche und Unwahrscheinlichkeiten stolpern wird, atmet diese Fortsetzung eindeutig den Geist der Vorgänger. Neue, erfrischende Ideen treffen auf wohlige Nostalgie. Liebe, Freundschaft und Tod sind drei Kernmotive der bisherigen Potter-Geschichten, in "The Cursed Child" wird man sie wiederfinden.
Abschließend vielleicht noch eine Warnung:
Wer Probleme damit hat, dass altbekannte Charaktere aus ihrem Happy-End gerissen werden (siehe "Star Wars: The Force Awakens"), sollte um "The Cursed Child" lieber einen Bogen machen.
Wer etwas mehr erfahren möchte und eventuell Lust hat zu diskutieren, kann gerne antworten bzw. Fragen stellen
Ansonsten:
Königsmörder-Chroniken Tag 2: Die Furcht des Weisen
Über Teil 1 habe ich unten ja schon etwas geschrieben und der zweite Band steht diesem regelrecht in Nichts nach! Weiterhin überragend geschrieben, detaillierte Charakterzeichnug, sehr geschichtenhaft und mit einer abwechslungsreichen Handlung versehen, die wahrlich zu überraschen weiß. Wer diese Reihe als Fantasyfan noch nicht kennt, hat echt etwas verpasst! Hoffentlich lässt sich Patrick Rothfuss mit dem abschließenden Band nicht ebenso lange Zeit wie G.R.R. Martin^^ Vor dem Ende habe ich allerdings ordentliche Angst. Es wird oft betont, dass es ein trauriges wird und die Schnipsel, die dem Leser in Band 2 serviert werden, sind ziemlich schockierend und deprimierend, wenn man den Protagonisten ins Herz geschlossen hat.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Die Leseecke
cayman2300 | 03.02.2012