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Kritik: Aquaman von Raven13

Raven13 | 21.12.2018

Hier dreht sich alles um die Aquaman von Raven13. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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22 Kommentare
1 2
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.12.2018 12:51 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 12:51 Uhr
2
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Und bitte: Hier meine Kritik zu Aquaman, der mir ebenfalls richtig gut gefallen hat. Meine Bewertung ist wie immer rein subjektiv und rein nach meinem Gefühl hat mir Aquaman einfach richtig, richtig gut gefallen, ich könnte ihn mir glatt noch ein zweites Mal im Kion anschauen. laughing

Viel Spaß beim Lesen meiner Kritik. wink

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
21.12.2018 15:24 Uhr
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Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Hehehe. Bei mir läuft der Countdown in PONY IMAX BERLIN embarassed

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.12.2018 16:03 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ChrisGenieNolan

Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß im IMAX! Das wird sicher der Hammer! wink

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
21.12.2018 17:03 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 17:04 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ Raven13:

in der Tat. Genau so wie damals, mit BvS ... so was geht durch die Haut. laughing und in USA, scheint der Film auch mit Erfolg zu starten ... ich hoffe das er die 100 mile durchbrechen cool

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.12.2018 18:34 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 18:36 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

"Aquaman nimmt sich und seine Handlung auch durchaus sehr ernst."

Nur um dann Laserhaie, Seeungeheuer und nen Trommelnden Oktopus reinzuwerfen...Das Problem ist in meinen Augen das fehlende Gleichgewicht zwischen den Momenten wo der Film Ernsthaftigkeit verlangt und dem davon abgesehen beinahe durchgehend extrem comichaft-simplen Plot. Der Film mag sich mitunter ernst zu nehmen, den Zuschauer aber eben nicht.

Keiner der "Twists" ist nicht mindestens ne Stunde vorher klar vorhersehbar, wenn man nicht vorher nie nen Film gesehen hat. Es tut mitunter fast weh wie wenig man dem Publikum zutraut. Alles muss explizit erklärt und aufgedröselt werden, damit auch n besoffenes Kleinkind dem Plot folgen kann wink

"Die Stücke brennen sich zwar nicht ins Gedächtnis ein, passen aber immer zum Geschehen und bringend diese Epicness immer gut zur Geltung. Wie immer, bessere Arbeit als in jedem Marvel-Film."

Fand ich hier zum ersten Mal seit Man of Steel überhaupt nicht. MoS hatte nen Brecher-Score, BvS ebenfalls, JL war auch immer noch überwiegend echt stark und selbst Wonder Woman hatte zumindest ihr geiles Main-Theme. Aquaman hatte n paar Synth-Sounds die nach Walgesängen klangen...Damit hört dann die Aufzählung markanter Elemente schon auf. Das war für mich genauso ein funktionaler "Scheißegal"-Score wie bei den meisten Marvel-Filmen. Lahmes Hintergrund-Geplätscher zu epischer Wucht aufgeblasen und irgendwie leer.

Ist nichts schlimmes, aber den Score hier künstlich über den Klee zu loben ist doch eher unangebracht.

"Auch Amber Heard als Mera hat mir gut gefallen, ebenfalls entgegen der kritischen Meinungen der Kritiker. Auch haben Aquaman und Mera einfach gut miteinander harmoniert, was mir sehr gut gefallen hat."

Meinst du den Umstand dass sie die meiste Zeit hübsch aussehen durfte, zwischendurch Wonder Woman für Arme spielen durfte oder doch die forcierte "Ich geh mich mal kurz übergeben"-Schmonzette zwischen den beiden, die im cheesigsten Kuss seit der Pirates-3-Seeschlacht-Heirat gipfelte?

Abgesehen mal davon gönne ich dir natürlich deinen Spaß am Film absolut. Aber da liest man halt auch viel subjektive Begeisterung heraus, die sich mE objektiv nur schwer am Film festmachen lässt. Ansonsten aber eine gut geschriebene Kritik aus der man herauslesen kann, dass du kein Problem damit hattest für 140 Minuten mit dem Blick eines begeisterten 10-jährigen im Kino zu sitzen.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.12.2018 19:36 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 19:40 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ZSSnake

"Nur um dann Laserhaie, Seeungeheuer und nen Trommelnden Oktopus reinzuwerfen..."

Naja, nur weil es in unserer Welt keine Laserhaie, Seeungeheuer oder trommelnde Oktopusse gibt, sind diese Wesen im Film doch kein Anzeichen, dass der Film es nicht ernst meint. In Atlantis sind diese Wesen so normal wie bei uns Kühe auf der Weide oder Reiter auf Pferden. Ich sehe da keine Unernsthaftigkeit. Herr der Ringe nimmt sich auch ernst, obwohl es Orks, Elfen, Zwerge und Hobbits gibt. Zwerge und Elfen, die die Zahlen ihrer Opfer zählen und daraus einen Wettbewerb machen und Hobbits, die riesige behaarte Füße haben und sich selbts auch nicht allzu ernst nehmen. Trotzdem ist Herr der Ringe eine sehr ernster Filmtrilogie, was wohl kaum jemand anzweifeln würde.

"Keiner der "Twists" ist nicht mindestens ne Stunde vorher klar vorhersehbar, wenn man nicht vorher nie nen Film gesehen hat."

Das mag sein, aber ich lasse die Handlung trotzdem auf mich zukommen und analysiere meistens nicht, was wohl als nächstes kommt. Klar kommen mir auch Gedanken, was als nächstes passieren könnte. trifft es dann so ein, dann isses halt so. Sehe ich bei deiser Art Film nicht als so schlimm an. Bei einem Thriller ist eine vorhersehbare Handlung schädlicher als im Superheldengenre.

"Meinst du den Umstand dass sie die meiste Zeit hübsch aussehen durfte, zwischendurch Wonder Woman für Arme spielen durfte oder doch die forcierte "Ich geh mich mal kurz übergeben"-Schmonzette zwischen den beiden, die im cheesigsten Kuss seit der Pirates-3-Seeschlacht-Heirat gipfelte?"

So habe ich mera nicht empfunden. Für mich ist sie eine toughe "prinzessin", die sich auch mal zur Wehr setzen kann und auch ihre eigene Meinung vertritt. Ist erfrischend, nicht immer nur ein "sanftes und zartes Mauerblümchen" als Prinzessin zu haben. Ich sehe da wirklich kein Problem. Oder hättest du gern eine realistische Beziehungsgeschichte, die aus dem realen Leben stammen könnte. Dann sollten Aquaman und Meras vielleicht auch mal über ihre Beziehung reden, miteinander Kochen, ins Kino gehen, Spaziergänge machen, sich einen Hund anschaffen, auf Wohnungssuche gehen, streiten und sich gegenseitig tierisch auf den Wecker gehen, aber ich denke, das wäre in einem Film wie Aquaman nicht das richtige und würde bei den Zuschauern wohl eher nicht gut ankommen.

"Aber da liest man halt auch viel subjektive Begeisterung heraus, die sich mE objektiv nur schwer am Film festmachen lässt."

Objektive Bewertungen sind auch niemals mein Ziel gewesen, wie die meisten hier sicherlich mittlerweile wissen dürften. Ich bewerte ausschließlich nach subjektivem Gefühl, das wiederum auf meinem Spaßfaktor und meinem Unterhaltungsempfinden mit dem jeweiligen Film fußt. Ich versuche, nein falsch, ich schaue Filme auch wirklich immer ohne eine bestimmte Erwartungshaltung und lasse mich einfach in den Film "hineinfallen" und genieße, was ich bekomme und trauere nicht dem hinterher, was ich nicht bekommen habe und was hätte sein können. Filme bedeuten für mich, mich verzaubern zu lassen, abzutauchen in eine auch mal unrealistische und fantasievolle Welt, egal ob die Filme das reale Weltbild verzerrt darstellen. Es ist und bleibt ein Film, und solange mir das bewusst ist, sehe ich da keine Probleme. Gehe ich ins Kino, bin ich der von dir beschriebene 10-jährige und lasse den erwachsenen 32-jährigen draußen. Vielleicht ist das auch einfach eine Gabe, dass ich dazu überhaupt in der Lage bin. Es sagt eigentlich auch schon alles aus, wenn ich mit 100 anderen Leuten im Kino sitze und eine emotionale Szene mir die Tränen in die Augen drückt, während gefühlt 90 Personen lachen und darüber Scherze machen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die meisten Zuschauer sich gar nicht richtig in die Filmhandlung hineinversetzen können oder wollen. Sie versuchen nicht mal, sich in die Gefühle der Personen hineinzuversetzen, die mir ein Film vermittelt. Ich bin aber grundsätzlich auch ein sehr gefühlsbetonter Mensch, der auch schon mal Tränen in die Augen bekommt, wenn andere Personen in meiner Nähe weinen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.12.2018 20:02 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 20:13 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Raven:

Witzig. Ich bin selbst 32 und auch eher emotional. Ich hab z.b. bei Die Schöne und das Biest Rotz und Wasser geheult, weil mich der Mix aus Nostalgie und Disney-Magic einfach immer wieder überrollt hat. Ich kann Filme wie Forrest Gump oder Herr der Ringe nicht gucken ohne Tränen und Gänsehaut.

Ich bin, und das werden dir die meisten hier bestätigen können, die mich ne Weile kennen, bei meinen Wertungen oft sehr viel positiver als der Kritiker-Durchschnitt, weil ich mir immer versuche das Beste aus jedem Film zu ziehen. Ich kann mich sehr gut fallen lassen und auf Aquaman speziell hab ich mich halt auch sehr gefreut dieses Jahr, weil ich insbesondere die Man of Steel-Trilogie von Snyder sehr mochte und halt Wan auch für nen genialen Regisseur halte. Zudem feiere ich Momoa in der Rolle. Problem ist allerdings: ich bin kein dummer Mensch. Ich bilde mir ein eher in die oberen 25% der Menschen zu gehören was den Intellekt angeht (ist mir auch schnuppe, wenn das nun arrogant klingt). Und das sage ich völlig wertfrei gegenüber den restlichen 75%. Es führt allerdings dazu, dass ich, so sehr ich auch den dümmsten Unfug feiern kann (Dude, where is my car? und Spongebob sind für mich absolutes GOLD), ein verdammt gutes Gedächtnis habe, insbesondere was Dinge angeht die ich mag. Dazu zählt Film in seiner Gänze nunmal. Wie bei jeder guten Partnerschaft will man halt, dass das Gegenüber das bestmögliche ist was es sein kann und sich nicht gehen lässt. Film hatte immer schon doofe Aspekte und dumme Momente. Aber dieser Zynismus, grade im Blockbustergeschäft, in dem JEDE Entscheidung mit dem Profit im Kopf getroffen wird und völlig abseits jedweder künstlerischer Ansprüche, der geht mir zunehmend auf den Senkel.

Und wenn ich dann im Kino sitze und mir ein Film ein ums andere Mal Dinge ins Gesicht wirft, die ich schon X Mal woanders so oder ähnlich - nur besser - gesehen habe, fange ich an unweigerlich ein wenig sauer zu werden. Weil ich mich nicht ernstgenommen fühle. Weil ich das Gefühl bekomme, dass die Leute, die hinter dem Skript standen, einfach überall geklaut haben und dachten es bekommt keiner mit. Die wollen mein Geld und meine Treue als Zuschauer und tun dafür GARNICHTS. Das ist als wenn deine Partnerin sich gegen deinen Willen prostituiert und hinterher sagt sie habe es doch nur für dich getan..

Und Aquaman bietet ja nicht KEINE Unterhaltung oder so, er ist sogar ausgesprochen kurzweilig. Aber er fordert halt auch nicht mal 3% eigenes Nachdenken ein. Heißt bei all der Dauerberieselung an computergenerierten Bildern hab ich halt geistige Kapazitäten "frei". Und da ich halt kein dummer Mensch bin - ich mag es nachzudenken - denke ich nach. Und erkenne Strukturen wieder genau wie visuelle Elemente und auch Stereotypen. Und wenn sich das dann häuft nervt es halt irgendwann. Und dann wirds halt zu nem Zwiespalt, weil der unschuldige Junge in mir das feiert was er sieht - der erwachsene Mensch aber eben verärgert ist, weil er null gefordert wird. Und wenn man dann noch Filme wie Interstellar oder so danebenhält, dann erkennt man eben, dass das Medium SO VIEL MEHR kann, als einfach nur doof berieseln. Und Interstellar als Film hat trotzdem geniale Schauwerte und Blockbuster-Qualitäten, obwohl er mich halt nicht für dumm verkauft.

Irgendwann hört dann auch der optimistischste Filmgucker auf zynischen Geldmaschinen zu verzeihen, dass sie ihn für dumm verkaufen wollen wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
21.12.2018 20:06 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Naja, nur weil es in unserer Welt keine Laserhaie, Seeungeheuer oder trommelnde Oktopusse gibt, sind diese Wesen im Film doch kein Anzeichen, dass der Film es nicht ernst meint."

Wenn er damit einen Witz aus "Austin Powers" zitiert, wird er das wohl nicht ganz so ernst meinen...

"Bei einem Thriller ist eine vorhersehbare Handlung schädlicher als im Superheldengenre."

Eine vorhersehbare Handlung ist immer schädlich, wenn sie zu Langeweile führt...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.12.2018 20:22 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Schöne Kritik!

Eine Sache möchte ich aber anmerken:

"Natürlich ist der schauspielerische Anspruch nicht sonderlich hoch, aber bei Aquaman handelt es sich schließlich nicht um ein realistisches Drama oder ein Biopik, sondern um eine Comichelden-Verfilmung."

Das Argument, dass sich Comic-Verfilmungen mit niedrigerem Anspruch begnügen können/sollten, nur weil es Comic-Verfilmungen sind, habe ich noch nie verstanden. Warum sollten sie bewusst schlechter umgesetzt werden, wenn man es stattdessen auch besser machen kann? Das Resultat ist dann doch, dass man jeden 08/15-Film, den uns primär Marvel oder DC servieren, dankend annimmt. Das sollte meiner Meinung nach nicht der Anspruch der Zuschauer sein.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.12.2018 20:50 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 21:03 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ZSSnake

"Witzig. Ich bin selbst 32 und auch eher emotional."

Ich weiß, denn so habe ich dich hier auch kennengelernt und so habe ich dich auch durch deine Kommentare und kritiken eingeschätzt bzw. hast du das ja selbst auch schon erwähnt. Mein Kommentar bezog sich auch nicht speizell auf dich, sondern auf die 90 %, die mit mir im Kion sitzen und die meist eher lachen als den Mund zu halten und auch mal eine Träne zu vergießen. wink

Deine Aisführungen sind absolut nachvollziehbar. Ich kann dich da absolut verstehen, nur sehe ich das selbst halt nicht so kritisch wie du und finde mich mehr damit ab. Es darf für mich auch gerne mal Filme geben, die nicht meinen Verstand fordern. Interstellar ist ein wunderbares Beispiel für einen Film, der mich als Zuschauer fordert. Ich denke darüber nach, ich grüble und ich spekuliere. Um den Film gänzlich zu "verstehen", muss ich ihn auch häufiger schauen, ähnlich wie damals Matrix oder Inception. Aber nicht jeder Film sollte mich so sehr fordern, das wäre auf Dauer auch zu langweilig und zu anstrengend, denn manchmal möchte ich mich aunfach berieseln lassen. Und dafür sind Comicverfilmungen wie die aktuellen des MCU oder des DCEU recht gut geeignet.

@ Silencio

"Eine vorhersehbare Handlung ist immer schädlich, wenn sie zu Langeweile führt..."

Deine Aussage hast du selbst beantwortet. Bei Aquaman z. B. führte eine relativ vorhersehbare Handlung für mich nicht zu Langeweile. Darüber lässt sich auch nicht diskutieren. Ist halt meine Meinung. Um noch hinzuzufügen: Ein Thriller lebt vom unwissenden Zuschauer. Ein spaßiger Comicheldenfilm lebt vom Spaßfaktor und nicht von einem Zuschauer, dem vor Spannung gleich das Herz zerspringt.

@ luhp

Erstmal ein Dankeschön! smile

"Das Argument, dass sich Comic-Verfilmungen mit niedrigerem Anspruch begnügen können/sollten, nur weil es Comic-Verfilmungen sind, habe ich noch nie verstanden. Warum sollten sie bewusst schlechter umgesetzt werden, wenn man es stattdessen auch besser machen kann? Das Resultat ist dann doch, dass man jeden 08/15-Film, den uns primär Marvel oder DC servieren, dankend annimmt. Das sollte meiner Meinung nach nicht der Anspruch der Zuschauer sein."

Was ich damit eigentlich nur sagen wollte, ist, dass die Comichelden nicht annähernd so viel "Profil" haben wie eine reale Figur. Wenn ein Schauspieler z. B. Churchill darstellen muss, dann kann er sich an einer realen Vorlage orientieren. Die reale Vorlage ist ein realer Mensch mit all seinen Facetten wie Erlebnissen, Erfahrungen und seinen vordefinierten Eigenschaften und Verhaltensweisen. Eine Comicfigur ist das, was die Comics hergeben, und ich denke nicht, dass in den Comics 1000 Seiten Lebensläufe erdichtet wurden, um die Comicfigur in all seinen Facetten zu beschreiben, wie Vorlieben, Geschmack, Eigernschaften, Erlebnisse, Talente, Ängste und Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. In der Comicverfilmung geht es stumpf um die Heranführung an den Helden, den Bösewicht und die Nebencharaktere und dann geht es wie immer ans Eingamachte und den Showdown. Dahingehend sollte man den Fehlr wohl eher in der Vorlage, also bei den Comics, suchen. Klar könnte man jetzt die Batman-Trilogei von Nolan als gutes Gegenbeispiel nennen, aber die trilogie orientiert sich doch letztlich auch nur grob an den Comics und addiert noch vieles hinzu, was es in den Comics bestimmt so nicht gegeben hat. Zudem ist die Trilogie auch von Anfang an mit dem Fokus auf "Action-Drama-Thriller" ausgelegt worden. Nolan hat sich da einfach Freiheiten genommen und die Comics völlig anders interpretiert. Aber möchte ich, dass das MCU so ist wie die Nolan-Trilogie? Eher nicht, denn ich möchte auch mal lockere und spaßige Comicverfilmungen auf der Leinwand erleben, nicht nur schwermütige, düstere und todernste Filme mit Fokus auf die Charaktere. Ich habe halt beides gerne, aber es muss meiner Meinung nach beides geben. Immer nur hoher Anspruch ist auch nicht immer das, was ich gerade sehen will. Manchmal will ich auch einfach nur klischeebehaftete Stereotypen sehen, und Aquaman bedient genau dieses Verlangen in mir, und zwar bestens.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.12.2018 21:03 Uhr | Editiert am 21.12.2018 - 21:04 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Btw. weil wir ja beim Thema "Dumme Filme und trotzdem Spaß" sind:

Ich hab mir vorhin dann doch noch Transformers - The Last Knight zugelegt. Im Kino gefiel der mir ja leider eher schlechter als die anderen 4, aber ich woll ihm im Original und im Kontext der Reihe dann doch nochmal ne Chance geben. Denn diese Reihe z.b. guck ich zu 100% mit dem inneren Kind in Kontrolle, ansonsten gehen die nicht. Aber ich mag Michael Bay halt auch nach wie vor irgendwie. Egal wieviel objektiven Käse der so macht, es ist cool anzuschauen und einfach meist ein spaßiges Spektakel. Außerdem hab ich die anderen 4 ja auch daheim stehen ^^

Zum Thema Comicfiguren als "Charaktere":

Da die meisten davon auf Jahrzehnte an Geschichten, viele davon auch sehr ernst und tiefgehend, zurückblicken können, denke ich schon, dass man mehr Tiefe für die Figuren liefern könnte als ein pauschales "Einzelgänger der irgendwie nicht in die Gesellschaft passt, aber das Beste für die Menschheit mit seinen Kräften anfangen will" - Siehe Nolans Batman-Trilogie oder auch Watchmen (Rohrschach, der Comedian, Night Owl , Ozymandias, Silk Spectre - alles tolle Charaktere mit eigenen Moralvorstellungen, Problemen, Wünschen - einer Identität und Watchmen ist nur EIN Graphic-Novel gewesen, aus dem all das hervorging). Will sagen: es geht wenn die richtigen Leute dahintersitzen, die sich auch trauen mal was auszuloten im Bezug auf die Charaktere und nicht bewusst bloß die Oberfläche zeigen.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.12.2018 21:10 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ZSSnake

"Zum Thema Comicfiguren als "Charaktere": da die meisten davon auf Jahrzehnte an Geschichten, viele davon auch sehr ernst und tiefgehend, zurückblicken können, denke ich schon, dass man mehr Tiefe für die Figuren liefern könnte als ein pauschales "Einzelgänger der irgendwie nicht in die Gesellschaft passt, aber das Beste für die Menschheit mit seinen Kräften anfangen will" - Siehe Nolans Batman-Trilogie oder auch Watchmen (Rohrschach, der Comedian, Night Owl , Ozymandias, Silk Spectre - alles tolle Charaktere mit eigenen Moralvorstellungen, Problemen, Wünschen - einer Identität und Watchmen ist nur EIN Graphic-Novel gewesen, aus dem all das hervorging). Will sagen: es geht wenn die richtigen Leute dahintersitzen, die sich auch trauen mal was auszuloten im Bezug auf die Charaktere und nicht bewusst bloß die Oberfläche zeigen."

Aber was haben denn die von dir genannten Beispiele alles gemeinsam, abgesehen davon, dass sie Wert auf tiefe und realistisch nachvollziehbare Charakterzeichung und eine intelligente Story legen? Sie alle sind "schwere Kost" und verlangen vom Zuschauer, dass er sich damit auseinandersetzt und darüber nachdenkt und mitdenkt. Aber muss das zwangsläufig bei jedem Film so sein? Ich behaupte mal, dass sich Anspruch und Leichte Kost nicht unter einen Hut bringen lassen, und das ist auch gut so. Wie gesagt: Habe ich Lust auf Anspruch, dann schaue ich Filme mit Anspruch, wie die Batman-Trilogie von Nolan oder Watchmen oder Inception, Matrix 1, Interstellar oder Blade Runner 2049 oder irgendwelche Dramen, Thriller oder Biopics. Aber manchmal machen eben auch Filme wie Aquaman oder die MCU-Filme sehr viel Spaß.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.12.2018 21:30 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Ja, aber wer hat denn irgendwo aufgeschrieben, dass Charaktere, insbesondere welche die eben so überlebensgroß wie Superhelden sind, nicht ne gewisse Tiefe haben können, OHNE dass daraus ein "verkopfter" Film wird. Iron Mans Tony Stark ist ne nachvollziehbare Figur, die sich entwickelt hat und von Beginn an interessant war, ohne dass der Film übermäßig auf "Intelligenz" setzte, aber er war halt auch nicht "dumm". Ich will damit ja nur ausdrücken, dass, egal wie der Anspruch ist den ein Film hat, ein "Charakter" nicht bloß als Klischee-Abziehbildchen funktionieren braucht, sondern durchaus ein wenig mehr Profil besitzen darf, auch in nem anspruchlosen Film aus dem MCU oder dem DCEU. Aquaman funktioniert als Bezugspunkt, weil MOMOA als Bezugspunkt funktioniert. Genauso funktioniert Dwayne Johnsons "Hauptfigur" in der Regel in seinen Filmen als Bezugspunkt, weil JOHNSON als Bezugspunkt funktioniert. Beides Typen mit denen man allein aufgrund ihrer Ausstrahlung einen Trinken gehen wollen würde. Aber das überschattet eben die Figur dahinter. Ich kann nicht bloß ein sympathisches Gesicht casten und hoffen, dass die Leute den Schauspieler gut leiden mögen.

Soll heißen: Wenn Aquaman gut geschrieben ist und die Figur ist interessant, brauchen wir keinen Jason Momoa, um ihn zu spielen, weil den jeder cool findet. Dann könnte ihn jemand spielen, den keiner kennt und TROTZDEM würden die Leute sich mit der Figur identifizieren. Schadet natürlich nicht jemanden sympathisch zu besetzen, aber es würde eben genausowenig schaden ne Figur interessant zu schreiben wink

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
23.12.2018 01:32 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.047 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Sehr leidenschaftliche Kritik, Raven13. Die 4,5 von 5 Punkte halte ich zwar für deutlich zu hoch, auch wenn ich über bestimmte Punkte hinweg sehen würde, aber evtl. war das auch so ein gewisses Statement, was du setzen wolltest.

Ich denke wie gut Aquaman wirklich ist wird man in einigne Monaten bzw. in 1-2 Jahren merken. Manche Filme brauchen erst etwas Zeit um einschätzen zu können, wie schwer die Schwächen wiegen und wie viel spaß es macht, sich den Streifen nochmal anzugucken. Aquaman gehört glaube ich dazu. Ich frage dich in einem Jahr nochmal, wie du ihn findest smile


MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
23.12.2018 08:45 Uhr | Editiert am 23.12.2018 - 08:55 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ TiiN

"Sehr leidenschaftliche Kritik, Raven13."

Vielen Dank. wink

"Die 4,5 von 5 Punkte halte ich zwar für deutlich zu hoch, auch wenn ich über bestimmte Punkte hinweg sehen würde, aber evtl. war das auch so ein gewisses Statement, was du setzen wolltest."

Ich kann dich beruhigen, es ist keine Statement-Wertung, sondern meine echte Gefühlswertung. Wenn ein Film mich extrem gut unterhält und mich mit einem echten Grinsen aus dem Kinosaal gehen lässt, dann hat der Film von meiner Seite auch eine solche Bewertung verdient. Wie gesagt, ich bewerte rein nach subjektivem Gefühl.

Um noch einmal Ready Player One als Beispiel zu nehmen, dem ich 10/10 gegeben habe: Der Film hat von meiner Seite aus keine geringere als die Bestnote verdient. Ich habe ihn mittlerweile drei Mal gesehen und finde ich immer noch ultrageil! Selbst, wenn der Film rein objektiv nur 6/10 verdient hätte, so würde diese Wertung meiner Empfindung nicht gerecht werden, denn für mich hat Ready Player One einen Platz in meiner persönlichen Top-10-Liste der besten Filme, die ich je gesehen habe, verdient. Er steht für mich auf einer Stufe mit Gladiator, Master & Commander oder Terminator 2. Der Grund ist ganz einfach: Ich liebe diesen Film. Eine 6/10 oder 7/10 würde diesem Gefühl einfach nicht gerecht, denn ein Außenstehender könnte denken, dass ich Ready Player One nur mittelmäßig oder okay finde. Aber für mich ist er das nicht, er ist für mich ein Weltklasse-Film!

Und so hat auch Aquaman mich bei meiner ersten Sichtung völlig in seinen Bann gezogen, ich hatte einfach wahnsinnig viel Spaß, und das honoriere ich entsprechend hoch. Ob ich Aquaman bei der zweiten und dritten Sichtung auch noch so gut finde, wird sich zeigen. Evtl. würde ich den Film dann sogar abwerten, aber Stand jetzt: 9/10.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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