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Kritik: Rambo - Last Blood von Silencio

Silencio | 21.09.2019

Hier dreht sich alles um die Rambo - Last Blood von Silencio. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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23 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
21.09.2019 10:04 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Hätte der Film übrigens einen Sinn für Humor, hätte er natürlich diesen Song ins Finale gepackt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MrBond : : Imperialer Agent
21.09.2019 13:32 Uhr | Editiert am 21.09.2019 - 14:46 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Diese Bewertung erfreut mich ungemein. Mein MJ-Kontraindikator scheint einwandfrei zu funktionieren.

wink

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Silencio : : Moviejones-Fan
21.09.2019 13:51 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Dann mal viel Spaß mit dem lahmen Aufguss.

wink

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MrBond : : Imperialer Agent
21.09.2019 14:14 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Danke Dir. Ich gebe zu, ein Restrisiko besteht auch immer, dass wir einer Meinung sind (Deine Stirb Langsam Kritik ist ganz valide), aber für gewöhnlich kann ich darauf zählen, dass mir ein Film recht gut gefällt, wenn Du (oder Moby) nichts damit anfangen kannst.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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MobyDick : : Moviejones-Fan
21.09.2019 14:21 Uhr | Editiert am 21.09.2019 - 14:26 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Eigentlich habe ich den Wochenenden besseres zu tun, aber...

MrBond:

Deine Aussage ärgert mich ungemein. Ich verstehe nicht, was dieser Kontraindikatorquatsch - auch mit Zwinkersmiley dahinter - jetzt schon wieder soll. Silencios Analyse ist mindestens genauso probat wie ZSSnakes, eigentlich sogar in diesem Fall aus film- und produktionstechnicher Betrachtung für mich sogar deutlich objektiver und stimmiger. Das heißt nicht, dass beide Ansätze konträr zueinander stehen oder nicht nebeneinander stehen können.

MJ-Kontraindikator würde bedeuten, dass Silencio hier eine gegenüber einer etablierten Mehrheit gegenüberstünde. Und auch das sehe ich hier nicht..

Edit: Sorry, sehe gerade deinen zweiten Post und davor schon geschrieben. Dein Argument in allen Ehren, aber das mit dem Kontraindikator halte ich trotzdem nach wie vor für Kontraproduktiv, da du ganz sicher wie ich dich einschätze, auch hohe Qualitätsstandards an deine Filme stellst auch wenn du es nicht so formulierst. Der Unterschied ist meiner Meinung nach, dass du auf deine Kindheitsfilme einfach nichts kommen lässt, daher dann die Diskussionen... nochmals sorry für die vielleicht zu harte Wortwahl vor dem Edit... und ein schönes W/E

Silencio:

War mir irgendwie klar, wie du den bewerten würdest, und daher bin ich nach wie vor über deine Meinung zu Venom so erschüttert ;)

Finde auch, dass du vielleicht ein bisschen zu hart mit dem Film ins Gericht gehst, aber sei es darum;)

Hut.

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
21.09.2019 14:30 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

Damit wir uns nicht falsch verstehen: „Venom“ würde wahrscheinlich eine ähnliche Hütebewertung abkriegen, der ist nur zwölf mal unterhaltsamer, weil der ein spektakulärer Autounfall ist, während bei „Last Blood“ halt nur zwei Autos an einer Kreuzung kollidieren.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MrBond : : Imperialer Agent
21.09.2019 14:50 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Moby

Für dich habe ich meinen ersten Kommentar editiert.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.09.2019 14:52 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.956 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ MobyDick:

Deine Aussage ärgert mich ungemein. Ich verstehe nicht, was dieser Kontraindikatorquatsch - auch mit Zwinkersmiley dahinter - jetzt schon wieder soll. Silencios Analyse ist mindestens genauso probat wie ZSSnakes, eigentlich sogar in diesem Fall aus film- und produktionstechnicher Betrachtung für mich sogar deutlich objektiver und stimmiger. Das heißt nicht, dass beide Ansätze konträr zueinander stehen oder nicht nebeneinander stehen können.

Das is doch auch NUR was MrBond da aussagen wollte, zumindest hab ich es so verstanden. Er hat doch nur n bisschen sarkastisch verspielt gesagt: "Silencio und MobyDick schauen ihre Filme auf ne andere Weise als ich. Snake liegt mir da von der Wahrnehmung her näher. Bedeutet wenn Snake aus emotionalen Gründen hoch wertet und Silencio und/oder Moby aus einer eher verkopften Perspektive eher niedrig, ist die Chance hoch, dass mir der Film gefallen wird, da ich selbst eher die emotionale Schiene fahre."

Dass da etwas Frotzelei mit drin ist, weil man ja seit Jahren dieses Spielchen "Kopf vs Herz" hier bei MJ spielt und keine der Fraktionen mit der anderen auf nen gemeinsamen Nenner kommt, würde ich mir jetzt nicht so anziehen.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MobyDick : : Moviejones-Fan
21.09.2019 15:16 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

MrBond (und ZSSnake):

Danke dir, aber war nicht mehr nötig nach deinem zweiten Post. Das hat ja schon alles ganz gut erklärt, woraufhin ich auch gesehen habe, dass ich das falsch verstanden habe und mich im Edit entschuldigt habe. Also von daher alles gut von meiner Seite smile

Im Übrigen meine ich es durchaus ernst, dass ich dich für jemanden halte, der durchaus ähnliche Qualitätsstandards bei Filmen haben dürfte wie die "Verkopften" - so lange es sich nicht um James Bond, Star Wars, Star Trek, Rocky und allem 80er und 90er Quatsch handelt... ;)

(Ob du mir das jetzt übel nimmst, oder ob da noch viel Schnittmengen übrig bleiben... ?)

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
22.09.2019 10:11 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

Persönlich könnte ich mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit einer sinn- und zwecklosen "Frotzelei" in irgendeinen Reviewthread gestolpert wäre und mich, was jetzt dann der wichtigere Teil ist, dabei auch noch gar nicht mit der Review auseinander gesetzt hätte. Dementsprechend versteh ich auch nicht so ganz, welchen Zweck MrBond damit verfolgt. Vor allem weil ich mich noch weniger daran erinnern kann, wann wir das letzte Mal hier irgendeine Kommunikation hatten, die einen "frotzelnden" (gibt ja den ein oder anderen, der das eher für herablassend hält..) Ton irgendwie in Ordnung erscheinen lassen würde. Kumpelhaft, wenn es denn so gemeint sein sollte, kann man miteinander umgehen, wenn man "verkumpelt" ist...

MrBond:

Einige meiner Reviews sind "ganz valide", andere sind sogar recht gut. Ich wüsste auch nicht, wo das "Restrisiko" bestehen sollte, sollten wir da tatsächlich übereinstimmen. Solange du nicht in der Lage bist, Antworten in meine Richtung nicht wie ein backhanded compliment klingen zu lassen, solltest du vielleicht überdenken, ob sich der Aufwand da wirklich lohnt. Du bist allerdings natürlich gerne eingeladen, dich auch mit dem Inhalt der Review auseinanderzusetzen - und damit auch gerne hart (und frotzelnd) ins Gericht zu gehen. Ansonsten halt ich das für ziemlich unkonstruktiv...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
22.09.2019 10:36 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.956 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@Silencio:

Da das hier ne Film-Community ist, an der wir alle teilnehmen, denke ich ein mitunter auch lockerer Umfangston (ich lass die Frotzelei mal wen, wenn dich das Wort stört bzw für dich negativ besetzt ist, ich habs selbst nie so empfunden) ist doch sinnvoll. Wir reden hier ja alle über das gleiche Hobby. Aber da MrBond offenbar auffällig oft anderer Meinung ist als du oder Moby kann er das ja auch als Indikator für sich nutzen. Braucht es mehr Auseinandersetzung mit der Review als ein "Okay, du hasst den Film, lässt die Wahrscheinlichkeit steigen, dass ich den mag", wenn er den Film selbst noch nicht gesehen hat? Könnte er das überhaupt liefern? Ich glaube nichr, aber vielleicht kommt er ja nach dem Kinobesuch nochmal zurück und widerspricht deiner Review auf Basis dessen oder stimmt ihr zu.

Ich persönlich hab da halt einfach nen völlig anderen Film gesehen und hab den auf ner völlig anderen Ebene sehr genossen und gemocht. Viel vom Kontext im Film kam aus den Vorgängern, vor allem Teil 1 und 4 für mich, und das ist in meinen Augen bei einer Reihe, die sich seit 37 Jahren auf den selben Charakter, der immer noch vom selben Typen gespielt wird, bezieht auch völlig in Ordnung. Muss man Rambo für Last Blood völlig entwurzeln und wie eine unbekannte Figur behandeln, obwohl wir als Zuschauer eine jahrelange Geschichte mit ihm haben? Vielleicht hab ich deinen Punkt dahingehend missverstanden, aber für mich las es sich, als würdest du dem Film hier zu nem Grad vorwerfen, dass er die Backgrounds als bekannt voraussetzt.

Was erwartest du bei den Menschenhändler-Brüdern denn? Ganz ernst gemeinte Frage: Wir sehen sie sind Geschäftsleute, oder sehen sich als welche, wir sehen sie empfinden Frauen als Ware ohne Indiviudellen Wert, wir sehen sie halten sich für die Könige ihrer kleinen, perversen Welt. Brauchst du mehr? Muss ich im Film Menschenhandel im Detail erklären, damit er als verachtenswert funktioniert? Es geht um Kerle, deren Herzen so schwarz sind - um mal in der Sprache des Films zu bleiben - dass es sie nicht interessiert, solange der Profit stimmt. Und so simpel und kalt ist die Realität. Das muss ich nicht detaillierter ausarbeiten, weil es nicht mehr Tiefe besitzt.

An der Stelle sind wir nunmal bei ner simplen "Das ist Böse" (oder Kapitalismus ohne Gewissen?) Aussage angekommen. Und dem dann einen Mann entgegenzusetzen, der selbst hart auf der Grenze zum Vigilanten mit klarer Selbstjustiz-Intention herumläuft, ist radikal, aber etwas mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann, zumindest ab nem gewissen Punkt. Wird deine Tochter von Menschenhändlern verschleppt und zur Prostitution gezwungen, nachdem sie Drogenabhängig gemacht wurde und du bekämst nur die Überreste zum Begraben zurück - und hättest du dann die Möglichkeiten und Fähigkeiten Rache zu üben - wie fern liegt diese Idee dann?

Klar, Reaktionär - aber manchmal wünscht man sich die Antwort so simpel, da sie das in der Realität eben nicht ist. Und Rambo ist in dem Fall der richtige Kerl zur richtigen Zeit, bzw. der Falsche Kerl, mit dem sich die Menschehändler anlegen. Trotzdem lässt ihn das ja nicht kalt, seine Selbstsicht ist ja gebrochen und emotional völlig zerrüttet, John Rambo ist der neue alte American Psycho, aber eben im Flanellhemd mit Cowboyhut, der seine Wut auf "Böse" Menschen richtet und sich ansonsten unter Kontrolle hält.

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Silencio : : Moviejones-Fan
22.09.2019 12:24 Uhr
2
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

Das Wort selbst ist für mich nicht negativ besetzt, mich stört da mehr, dass man das als Deckmantel benutzt. Das ist eine absolut sinnlose Aussage, die weder ihn noch mich ernsthaft weiterbringt oder die halt irgendeinen Informationsgehalt neben "Wir haben einen anderen Filmgeschmack" (was ja nicht mal wirklich stimmt, ich hab in dieser Reveiw an allen bisherigen "Rambo"-Filmen ein gutes Haar gelassen...) hat. Sorry, gerade mit dem zweiten Post (jaja, die eine Review war "ganz valide", der Rest natürlich nicht...) fühl ich mich da auch in meinem Eindruck, dass das eigentlich nicht mehr als Trollerei ist, ziemlich bestätigt. Your Mileage may vary.

Abgesehen davon kann ich natürlich was zu einer Review sagen, wenn ich den Film nicht gesehen habe. Persönlich hab ich im "Last Blood"-Thread zum Beispiel erwähnt, dass die Review vom Schmitt argumentativ verkorkst ist, ohne den Film zu dem Zeitpunkt gesehen zu haben. Ich kann mich vielleicht nicht mit den Punkten zum Film auseinandersetzen (erwartet aber auch keiner), aber ich kann was zu anderen Sachen sagen, wenn ich schon unbedingt meinen Senf dazugeben will.

"Muss man Rambo für Last Blood völlig entwurzeln und wie eine unbekannte Figur behandeln, obwohl wir als Zuschauer eine jahrelange Geschichte mit ihm haben? Vielleicht hab ich deinen Punkt dahingehend missverstanden, aber für mich las es sich, als würdest du dem Film hier zu nem Grad vorwerfen, dass er die Backgrounds als bekannt voraussetzt."

Nein, muss man nicht. Aber man muss natürlich einen selbstständigen Film drehen, der für sich seine Themen etabliert und durcharbeitet. Konnten die anderen Filme der Reihe ja auch. Wo ein besserer Film vielleicht gesagt hätte "Hier ist Rambo jetzt, darum wird es in diesem Film gehen" setzt "Last Blood" halt auf die "Joa, Rambo, den kenn ich"-Reaktion. Das ist narrativ eben faul, weil die Filmemacher jegliche Bedeutung der Figur eben vom Zuschauer kommen lassen. Andersrum: was bedeutet es für die Figur, seit zehn Jahren nicht in "ihrem Element" zu sein? Was bedeutet es für sie, seit x-Jahren auf der Leinwand zu sein? Und was von deinen Antworten kommt nicht von dir?

"Was erwartest du bei den Menschenhändler-Brüdern denn? Ganz ernst gemeinte Frage: Wir sehen sie sind Geschäftsleute, oder sehen sich als welche, wir sehen sie empfinden Frauen als Ware ohne Indiviudellen Wert, wir sehen sie halten sich für die Könige ihrer kleinen, perversen Welt. Brauchst du mehr? Muss ich im Film Menschenhandel im Detail erklären, damit er als verachtenswert funktioniert? Es geht um Kerle, deren Herzen so schwarz sind - um mal in der Sprache des Films zu bleiben - dass es sie nicht interessiert, solange der Profit stimmt. Und so simpel und kalt ist die Realität. Das muss ich nicht detaillierter ausarbeiten, weil es nicht mehr Tiefe besitzt."

Ich erwarte von den Brüdern vor allem ökonomisches Geschichtenerzählen. Ihr Konflikt führt nirgendwohin, ist Set Up ohne Pay Off. Man könnte zB den Deal mit Don Generischer Kartelldude ohne Probleme streichen, ohne dass der Film irgendwas von Wert verlieren würde.

Dann muss ich den Menschenhandel auch nicht detailliert erklärt kriegen, ich muss ja auch keine Umweltverschmutzung von "Aquaman" erklärt kriegen. Aber mal eben auf "die schwärze im Herzen der Männer" abzustellen ist mal wieder so eine Abkürzung, die der Film uns da unterjubeln will: Begriffe müssen mit Bedeutung gefüllt werden, damit sie irgendein Gewicht haben. Es reicht nicht, eine vage Geste in Richtung von "Themen" zu machen. Was ist denn die "Schwärze im Herzen"? Abgesehen davon: wenn du das für die kalte Realität hältst, ist das ja wieder was, was du an den Film trägst, wo du die Arbeit für ihn machst: dass die Situation in Mexiko wesentlich komplexer ist (und Menschenhändler trotzdem moralisch ganz weit unten stehen), darauf geht der Film gar nicht ein. Ich finde da ganz interessant, wie der Film Gabrielles Freundin behandelt, die, was der Film selbst kommentiert, in Armut lebt, sie jedoch Gabrielle für Schmuck, den sie selber behalten will, an die Menschenhändler verscherbelt. Da hätte man durchaus ein bisschen Komplexität (zumindest für diese Art Film) einbauen können, hätte man gewollt.

"An der Stelle sind wir nunmal bei ner simplen "Das ist Böse" (oder Kapitalismus ohne Gewissen?) Aussage angekommen."

Der Witz ist ja, dass du "Kapitalismus ohne Gewissen" (ist übrigens redundant, "Kapitalismus" reicht... :p) durch mindestens drei andere Dinge austauschen könntest, wir würden immer noch locker mit der "Schwärze im Herzen" und allem, was der Film dazu sagt, auskommen, weil das so unglaublich vage ist. Das Problem ist Frauenfeindlichkeit. Das Problem ist Trauma. Das Problem ist Gewaltbereitschaft. Das Problem ist Soziopathie. Und warum? Weil der Film zu all diesen Themen nichts zu sagen hat, weil das eine leere Phrase ist.

"Und dem dann einen Mann entgegenzusetzen, der selbst hart auf der Grenze zum Vigilanten mit klarer Selbstjustiz-Intention herumläuft, ist radikal, aber etwas mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann, zumindest ab nem gewissen Punkt. Wird deine Tochter von Menschenhändlern verschleppt und zur Prostitution gezwungen, nachdem sie Drogenabhängig gemacht wurde und du bekämst nur die Überreste zum Begraben zurück - und hättest du dann die Möglichkeiten und Fähigkeiten Rache zu üben - wie fern liegt diese Idee dann?"

Ich hab nirgendwo gesagt, diese Idee läge fern, ich mein, ich fand "Taken" ja auch recht prall...

Aber mal im Ernst: ob der Zuschauer sich damit identifizieren kann, ist insoweit davon abhängig, wie der Zuschauer zu der Sache steht und was der Film für Überzeugungsarbeit leistet (dieser: keine). Wir wollen ja jetzt nicht so tun, als wäre "Last Blood" mehr als nur ein Film, der auf seinen explosiven Klimax hinarbeitet. Gerade deinen letzten Satz finde ich interessant: die Frage, wie fern sowas liegt, stellt der Film selber nicht. Zur Selbstjustiz hat der Film nichts zu sagen, das ist nicht "Ein Mann sieht Rot", das ist mehr klassischer Actionfilm, in dem die Helden eben über die monströsen Bösen siegen, weil das so passiert.

"Klar, Reaktionär - aber manchmal wünscht man sich die Antwort so simpel, da sie das in der Realität eben nicht ist."

Naja, wenn die Realität so simpel ist, wie du oben beschreibst, dann wäre auch die Antwort so simpel. Aber ich find auch das ganz interessant: zur reaktionären Haltung des Filmes habe ich in der Review nicht ein Wort zu gesagt, da liegen die Probleme allenfalls als letztes. Auch ein reaktionärer Film kann seine Themen etablieren und abarbeiten und dazu dann auch was sagen. Und das geht dann auch simpel, das hat die Reihe ja selbst schon hingekriegt und es gibt genug simple, hyperreaktionäre Actionfilme, die auch funktionieren.

" Trotzdem lässt ihn das ja nicht kalt, seine Selbstsicht ist ja gebrochen und emotional völlig zerrüttet, John Rambo ist der neue alte American Psycho, aber eben im Flanellhemd mit Cowboyhut, der seine Wut auf "Böse" Menschen richtet und sich ansonsten unter Kontrolle hält."

Jo, auch das kann funktionieren, wenn es ordentlich gemacht ist. Ich hab "The Equalizer" ja in der Review genannt, der ist ganz ordentlich. Der Held, der seine gewalttätigen Tendenzen unter Verschluss halten muss, bis sich ihm eine Rechtfertigung präsentiert, ist ja kein neues Motiv. Aber das kann man eben gut oder schlecht in einen Film packen.

Ob seine Selbstsicht übrigens gebrochen ist, würde ich nicht mal unterschreiben: der Film und sein letzter Monolog versuchen sich da ja an etwas Ambivalenz, ob er wirklich immer weiter kämpft oder ob er da stirbt und das ein letztes Mal die eigene Identität affirmieren ist, ist ja die Frage...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
22.09.2019 12:37 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.956 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@Silencio:

"Ob seine Selbstsicht übrigens gebrochen ist, würde ich nicht mal unterschreiben: der Film und sein letzter Monolog versuchen sich da ja an etwas Ambivalenz, ob er wirklich immer weiter kämpft oder ob er da stirbt und das ein letztes Mal die eigene Identität affirmieren ist, ist ja die Frage..."

Nene, das bleibt nicht offen, in der Revue während des Abspanns schnappt er sich am Ende noch n Pferd und reitet in den Sonnenuntergang - übrigens der eine Aspekt, den ich dem Film wirklich ankreiden würde, weil ich denke, dass die Szene auf der Veranda n schönerer Schlusspunkt gewesen wäre.

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
22.09.2019 12:41 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.317 | Reviews: 0 | Hüte: 332

@silencio

Will mich nicht einmischen in eure Diskussion, aber einen Hut und ein ehrliches Dankeschön, dass du die Zitate auf die du reagierst kursiv gesetzt hast. Dadurch kann ich deiner Argumentation deutlich besser folgen.

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
22.09.2019 12:44 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.956 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@Silencio:

Zum Rest des Posts - Hut. Kann man durchaus so sehen. Ich hab das alles mit in den Film gebracht und mir gefiel das so wie es war, vielleicht auch weil Rambo dadurch irgendwie die Popkulturfigur bleibt, die wir über knapp 40 Jahre draus gemacht haben. Jeder trägt seine subjektive Sichtweise an nen Film heran. Bei mir lief das. Weiterführen mag ich die Diskussion da trotzdem nicht groß, weil ich glaube ich wenig mehr als mein positives subjektives Empfinden beitragen könnte, das lässt sich halt nicht wegdiskutieren ^^

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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