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Kritik: Basic Instinct von ProfessorX

ProfessorX | 11.07.2021

Hier dreht sich alles um die Basic Instinct von ProfessorX. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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5 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
11.07.2021 15:11 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.482 | Reviews: 55 | Hüte: 294

Professor X:

"Die Dynamik der Charaktere ist auch nicht zuletzt deshalb so spannend, weil sie eben mit den klassichen Filmtropen spielt. Das bedeutet im Kern, daß man im Normalfalle eben einen starken, nie scheiternden, strahlenden Helden hat, der die gerbrechliche, unsichere Femme Falate retten muss.

Nein, was du da beschreibst, ist sogar das genaue Gegenteil der Femme Fatale (was der Name auch schon andeutet). "Basic Instinct" macht nicht interessant, dass er die Tropen irgendwie umkehren würde, sondern dass er sie hemmungslos überzieht und deren darunterliegende Bedeutung offenlegt (und der Femme Fatale nochmal eben eine emanzipatorische Komponente verschafft). Man kann eine direkte Linie von Ava Gardner zu Sharon Stone ziehen...

"Man stellt sich dabei die Meta-Frage und fragt sich, wieso Nick ihr nun verfällt.

Das ist keine "Meta-Frage", das ist schlichtweg das Thema des Filmes und gehört damit ganz einfach zum Text. Irgendeine Bezugnahme über den Film hinaus (DANN wird es Meta) wird bei dieser Frage nicht hergestellt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
11.07.2021 16:05 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 966 | Reviews: 1.215 | Hüte: 43

@Silencio

Na, da die Definition dahingehend eben fließend zu anderen Stereotypen Rollenerscheinungen ist, ist die eigentliche Definition auch schwer greifen. Im Falle der Femme Fatale spricht man, wenn man den Begriff sucht von einer "Frau mit Charme und Intellekt, die durch ihren extravaganten Lebenswandel und ihr verführerisches Wesen ihren Partnern häufig zum Verhängnis wird." welche Catherene Tramell eindeutig ist. Dazu gesellt sich noch, daß eben die Femme Fatale auch in anderen Werken oft Opfer ihrer Umstände ist, bzw. unter den Druck höherer Instanzen gerät. (Siehe: Sherlock Holmes, oder einige James Bond-Filme)

Zu dem anderen Punkt muss ich leider gestehen, daß ich nicht verstehe wie du mir objektiv erklären willst, was einen Film aus subjektiver Sicht für mich interessant macht.

Auch im Hinblick auf die Meta-Frage muss ich widersprechen. Denn wenn man den Begriff zerlegt, bedeutet Meta eben nichts anderes als sich Gegebenheiten unabhänig von dem eigenen Ich zu betrachten. Insofern ist es eine Meta-Ebene, als das sich Nick Curran eben fragt, was diese Frau für ihn so anziehend macht, sonst würde er ihr ja auch nicht verfallen.

Consider that a divorce!

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Silencio : : Moviejones-Fan
11.07.2021 16:25 Uhr | Editiert am 11.07.2021 - 16:28 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.482 | Reviews: 55 | Hüte: 294

Professor X:

"Na, da die Definition dahingehend eben fließend zu anderen Stereotypen Rollenerscheinungen ist, ist die eigentliche Definition auch schwer greifen. Im Falle der Femme Fatale spricht man, wenn man den Begriff sucht von einer "Frau mit Charme und Intellekt, die durch ihren extravaganten Lebenswandel und ihr verführerisches Wesen ihren Partnern häufig zum Verhängnis wird." welche Catherene Tramell eindeutig ist

In unserem Kontext sind alle Definitionen fließend, weil Filmanalyse keine hard science ist. Deswegen aber davon auszugehen, dass keine absoluten Aussagen möglich sind ("Das ist eine Femme Fatale, das ist keine") ist ein logischer Fehlschluss.

Und jetzt lies nochmal, was ich da von dir zitiert habe und überleg, warum das nicht mit dem zusammenpasst, was du da jetzt ergoogelt hast. Ich würde übrigens einfach mal das Reclam-Heftchen zum Film Noir empfehlen, mit dem man sich recht einfach zumindest einen groben Überblick über die Begrifflichkeiten des Genres macht. Als Einstieg echt gut, im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen günstig und schärft die Analysefähigkeit. (Auch wenn ich nicht alles unterschreiben würde, was da drinsteht.)

"Dazu gesellt sich noch, daß eben die Femme Fatale auch in anderen Werken oft Opfer ihrer Umstände ist, bzw. unter den Druck höherer Instanzen gerät. (Siehe: Sherlock Holmes, oder einige James Bond-Filme)

Andere Archetypen sind auch häufig Opfer ihrer Umstände, das macht sie nicht zu Femme Fatales genausowenig wie die Femme Fatale nicht unbedingt Opfer ihrer Umsände sein muss. (Und gerade im Film Noir, das mit dem Begriff vernetzteste Genre, sind meistens ALLE Figuren Opfer der Umstände/des Schicksals, weil es eben ein höchstexistentialistisches Genre ist...)

"Zu dem anderen Punkt muss ich leider gestehen, daß ich nicht verstehe wie du mir objektiv erklären willst, was einen Film aus subjektiver Sicht für mich interessant macht.

Wenn du da gerne eine Semantikdiskussion draus machen willst, kann ich das auch umformulieren: Das Alleinstellungsmerkmal von "Basic Instinct" ist nicht, dass er die Tropen umdrehen würde, sondern dass er sie konsequent durchzieht und überhöht, um ihre Bedeutungsebenen aufzuzeigen. Ironischerweise ist das nämlich tatsächlich ein Film mit Metaebene...

"Auch im Hinblick auf die Meta-Frage muss ich widersprechen. Denn wenn man den Begriff zerlegt, bedeutet Meta eben nichts anderes als sich Gegebenheiten unabhänig von dem eigenen Ich zu betrachten. Insofern ist es eine Meta-Ebene, als das sich Nick Curran eben fragt, was diese Frau für ihn so anziehend macht, sonst würde er ihr ja auch nicht verfallen.

"Warum finde ICH diese Frau so anziehend?" ist also keine auf das eigene Ich bezogene Frage? Interessant...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
11.07.2021 17:57 Uhr
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Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 966 | Reviews: 1.215 | Hüte: 43

@Silencio

Das ist selbstverständlich kein logischer Fehlschluß, weil es immer noch Auslegungssache ist. So wie eben in vielen Fällen sich auch darum gestritten wird, wer Prota- und wer eigentlich Antagonist ist.

Ja, also auf der Basis muss man nicht diskutieren. Wenn es tatsächlich um etwas ginge, was zu etwas führen würde und was du mir auch Objektiv schlüßig erläutern könntest, dann können wir das gerne mal ausdiskutieren. Hier sprechen wir aber leider über Deutungshoheit und da gewinnt eben keiner.

Und nur zur Erläuterung - falls die Frage kommt - was Basic Instinct interessant macht, oder eben nicht ist eine Deutungsfrage, keine objektive Meinung von Silencio.

Damit ist das an der Stelle für mich gegessen.

Consider that a divorce!

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Silencio : : Moviejones-Fan
11.07.2021 18:37 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.482 | Reviews: 55 | Hüte: 294

Schwach.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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