Hier dreht sich alles um die Dune von ZSSnake. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Schön, wieder mal was von dir zu lesen.
Ich habe bei dem Film ganz ähnlich empfunden wie du. Leider.
Mal sehen, wie es bei der Fortsetzung aussieht, die hoffentlich noch kommt.
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@ ZSSnake
Hey, schön mal wieder von dir was zu lesen!
Was deine Kritik angeht, kann ich deine Meinung zur emotionalen "Kühlheit" absolut nachvollziehen. Das war auch, neben Hans Zimmers Musik, mein Hauptkritikpunkt an Dune. Allerdings konnte ich darüber wohl besser hinwegsehen, denn alles andere hat mich so sehr begeistert, dass ich dem Film diese Schwäche verzeihen kann.
Allerdings könnte es sein, dass das auf dem heimischen TV dann doch anders aussieht und die Schwäche der emotionslosen und kühlen Figuren und des kühlen Erzählstils dann schwerer wiegen und wesentlich stärker negativ auffallen als im Kino.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13 @FlyingKerbecs
Freut mich, dass man mich nicht vergessen hat
Das Ding bei mir ist halt, dass oftmals das Gesamtpaket passen muss, wenn der Film mich abholen will. Bei nem Game würde ich von nem "Grafikblender" sprechen - sieht toll aus, spielt sich ganz gut, hataber nicht so richtig was dahinter. Was nicht heißen soll dass Dune nicht trotzdem was hermacht - aber für mich war das eben auf einigen der Ebenen, die wirklich wichtig sind, damit man so richtig mitfiebert, zu wenig. Ich hab oft ob der Bilder grinsen müssen und dachte immer wieder "Jup, das is alles verdammt groß und imposant" - aber eben auch "für nen Planeten, der so verdammt warm ist wie Dune, is dieser Film doch erstaunlich kalt...".
Teil 2 hat da ja mit den Andeutungen zur Liebesgeschichte und dem scheinbar eher spiritualistischen Lebensstil der Fremen durchaus Potenziale, hier noch was rauszureißen, aber ich kann ja aktuell erstmal nur werten was da ist. Und da sprang der Funke eben noch nicht so ganz über, auch wenn ich durchaus die kreative Vision dahinter (an)erkennen kann.
@ZSSnake
Kann ich so unterschreiben, ist bei mir genauso.
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@ZSSnake:
Schön mal wieder was von dir zu lesen.
Die schon mehrmals angesprochene "Kühlheit" der Figuren und der Story, kommt nicht von irgendwo aus dem Nichts, sondern ist bereits Bestandteil der Vorlage von Frank Herbert. Daher kann man dies Villeneuve nicht zum Vorwurf machen. Natürlich verstärken gerade die visuellen Farbgebungen des Films diesen Gesamteindruck noch.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@DrStrange:
Gut, das kann sehr gut möglich sein. Da ich halt die Vorlage nicht kenne, muss ich damit umgehen, wie sicher die meisten Menschen heutzutage (denn ich gehe davon aus, dass 70-80% der Kinogänger die Romanvorlage garnicht und die alten Filme vielleicht kennen): Ich bewerte den Film für sich stehend.
Dass die Vorlage den Fehler zu verschulden hat, bedeutet ja nicht, dass man es in der Verfilmung nicht besser hinkriegen kann. Herr der Ringe ist auch oft sehr deskriptiv und wenig dramatisch zu lesen gewesen, die Filme schaffen es jedoch eine emotionale Dynamik durch Bild und Ton zu entfesseln, die dann halt vom Regisseur und den Darstellern ausgeht.
Soll nicht heißen, dass ich Dune da nen Stil aufzwingen will - aber letztlich kann ich nur recht subjektiv von meinen Empfindungen ausgehen - und dafür war es halt zu wenig ^^
@ZSSnake:
Sollte jetzt auch kein Vorwurf sein. Ich kann den Eindruck durchaus nachvollziehen, den der Film für sich stehend hinterlassen kann. Als "Verfehlung" der Vorlage würde ich es jetzt aber nicht bezeichnen, da dies von Herbert mit Sicherheit so gewollt war.
Der Vergleich mit HdR ist für mich etwas schwierig, weil Fantasy im Gegenzug zur SciFi, meistens emotionaler aufgebaut ist. Also zumindest der Bereich "High Fantasy" wie eben der HdR. Natürlich sind beide Filme episch angesetzt, aber die Stilmittel und die Tonalität sind doch von Grund auf verschieden.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Freue mich ebenfalls, wieder von dir zu lesen, ZSSnake. Dann noch gleich mit einer Kritik. Du sprichst sehr schön an, was ich mir im Vorfeld dachte. Im Marketing wird Dune nun ein bisschen wie Der Herr der Ringe oder wie Star Wars dargestellt. Aber diese emotionale Tiefe hat diese Geschichte für mich nie gehabt, genau wie Blade Runner.
Das Kühle, was du beschrieben hast, nahm ich schon bei der Verfilmung von Lynch auf. Mit dem Unterschied, dass dieser technisch natürlich ein anderes Level hatte und seinen Schuh nicht durchziehen konnte.
Nach den vielen sehr überschwänglichen Kritiken zu Dune scheint mir deine den Nagel auf dem Kopf zu treffen. Wobei ich Dune vermutlich erst in der nächsten Woche sehen kann.
Danke dafür und hoffentlich in Zukunft wieder mehr von dir.
@TiiN:
Erstmal danke auch an dich, dass du die Review gelesen hast - die ja als Kurzkritik nicht ganz so ne Wuchtbrumme geworden ist, wie manche meiner anderen Brecher. Aber ich musste einfach auch, nachdem ich einige Tage über den Film gegrübelt hatte, meine Meinung loswerden ^^
Ich denke, wenn man weiß worauf man sich einlässt, ist es sicherlich nochmal ein leicht anderes Feeling. Aber nichtsdestotrotz denke ich - und das geht vor allem jetzt in Richtung dervon DrStrange angesprochenen Idee, dass der Film ja als Sci-Fi-Film anderen Regeln und Stilmitteln unterliegt als ein Fantasy-Film - dass es sicherlich auch möglich sein muss, einen solchen Film so zu schreiben und zu inszenieren, dass ich mich stärker an den Figuren festhalten kann.
So gelang es z.B. Christopher Nolan in einem lupenreinen Sci-Fi-Film einen seiner bislang emotionalsten Filme überhaupt zu schaffen.
Und ich möchte Dune ja auch seine Qualitäten bei den Darstellern nicht absprechen, die werden zweifellos gemacht haben, was Skript und Director vorgegeben haben. Aber grade wenn ich mit einem Epos die Menschen im Kino erreichen will, dann darf man an gewissen Stellschrauben in meinen Augen durchaus drehen.
Und hier würde es sich eben anbieten, vor allem die Emotionalität ein wenig zu nutzen. Ansätze gäbe es da ja freilich genug, aber abgesehen von einigen kurzen, aber dann doch recht gefassten, Gefühlsausbrüchen spürt man da eben herzlich wenig. Und das obwohl Ansätze ja sogar vorhanden waren - es gibt eine sehr gelungene Szene, in der Paul und sein Vater die Gräber des Haus Atreides besuchen und einen schönen Vater-Sohn-Moment teilen. Davon hätte ich mir schlicht mehr gewünscht.
Und beim Score wäre halt dann doch vielleicht einer wie Ramin Djawadi die bessere Wahl gewesen, der es in meinen Augen immer wieder geschafft hat, Emotion und Epik in seinen Scores zu vereinen. Sei es wie es ist - wie die Geschichte weiter/ausgeht, will ich ja trotzdem wissen - trotzdem bleibt diese Leere, von der ich mir wünschen würde, sie wäre nicht da.
@ZSSnake
Ich finde zu beschreibst die Schwächen von Dune abseits der opulenten Bilder und dem starken Soundtrack sehr zutreffend. Mich konnte der Film auch nicht völlig abholen und ich glaube nicht das dies nur an den emotionslosen Charakteren liegt - was ja wie jemand anderes hier schrieb auch zum Teil gewollt sein kann, bzw. der Vorlage geschuldet. Du beschreibst es auch in deiner Kritik nämlich: "Denn was dem Film vor allen Dingen fehlt ist Seele". Ich denke das ist der Knackpunkt und die größte Schwäche des Films in meinen Augen. Zudem sind es zwei verschiende Punkte die man nicht unbedingt miteinander vergleichen kann wie ich finde. Ich hoffe natürlich auch das die Fortsetzunge kommt und wie wie sich der Film in dieser Hinsicht dann entwickelt.
Auf jeden Fall auch von mir eine Dune-Wüstenkopfbedekung für dich ;)
@ComicFan88
Auch dir ein Danke fürs lesen und für die zustimmenden Worte. Ich freue mich jedenfalls, dass ich da nicht völlig allein bin was die Wahrnehmung angeht. Mir war so, als würde der Film nahezu überall abgefeiert. Was auch fine ist - er hat ja unübersehbare Qualitäten, vor allem bei Regie, Schauspiel und Sounddesign - aber unterm Strich fehlte dieses gewisse Etwas dann doch.
Hoffen wir, dass Part 2 sich das dann zu Herzen nimmt, wenn er denn hoffentlich kommt. Ich denke mal, Villeneuve wird sich als Filmemacher insbesondere die kritischeren Stimmen - so sie denn sachlich bleiben - ganz genau anschauen und dann auch ggfs an der einen oder anderne Stellschraube noch drehen können.
Hallo zusammen,
ich war auch mal wieder zufällig hier und fand die Diskussion ganz interessant, weil es mir beim Fim genauso ging, wie einigen anderen hier - u.a. ja ZSSnake.
Der Film war zu keiner Zeit langweilig, die knapp 2,5 Std Laufzeit vergingen flott. Trotzdem konnte mich der Film nicht so richtig begeistern. Und das liegt hauptsächlich an den von Snake beschriebenen Punkten. Es sterben ja doch einige (vermeintliche) Hauptcharaktere. Aber wirklich betroffen macht einen das nur begrenzt.
Dieses Problem habe ich aber bei fast allen Werke von Villneuve. Die machen optisch und inszenatorisch einiges her, sind aber sehr kühl und wenig mitreißend. Nolan wird dies ja auch häufig vorgeworfen (zum Teil vllt auch zu Recht, z.B. bei Tenet ging mir das letztes Jahr so, der mich emotional relativ kalt lies), bei Villneuve empfinde ich das aber noch viel mehr. Deswegen glaube ich persönlich auch nicht, dass dieses Thema in Teil deutlich besser abschneidet.
Ich muss aber auch sagen, dass ich persönlich dieses Problem vor allem im Blockbusterkino generell seit einigen Jahren habe. Es gibt nur noch ganz wenige "große" Filme, die es wirklich verstehen den Zuschauer emotional durchweg mitzureißen. Sei es durch die Geschichte, sei es durch die Charakter, sei es durch die Musik...
Apropos Musik... Zimmers Scores sind da ein gutes Beispiel. Ich mag ihn ja eigentlich gerne. Aber seine Scores entwickeln sich für meinen Geschmack immer mehr in Richtung "Hauptsache hämmernd und laut". Angedeutet hatte sich das schon bei der Dark Knight-Trilogie, Inception oder Interstellar (die mir aber trotzdem alle gut gefallen haben). Aber gerade bei Tenet oder jetzt Dune ist das schon sehr generisch und wenig abwechslungsreich. Aber auch das scheint ja so ein bissl ein allgemeines Problem zu sein. So eindrückliche und mitreißende, teils ikonische Scores, wie sie früher John Williams, Howard Shore, James Horner oder früher eben auch Hans Zimmer (und viele mehr) zu fast jedem Film komponiert haben, gibt es mMn fast gar nicht mehr. Das ist schade und nimmt vielen heutigen Filmen ne Menge Emotionalität.
@ Strubi
Ich fand den Score zu Dune eigentlich ganz gelungen muss ich sagen. Passte irgendwie auch zur kühleren Atmosphäre im Film. Aber ich weiß was du mit hämmernd meinst^^ An manchen Stellen war das tatsächlich etwas zuviel des Guten. An einer Stelle tat es schon fast weh in den Ohren^^.
Ansonsten ist es natürlich echt ein Problem das es nicht mehr so einzigartige Soundtracks wie früher gibt . Aber ich habe vor kurzem gelesen das Howard Shore wieder den Score zur neuen Herr der Ringe Serie machen wird. Vielleicht kommt da ja was schönes bei raus
Ich fand den Score auch nicht schlecht. Aber eben auch nichts Besonderes. Erstmal fehlte mir ein Hauptthema mit echtem Wiedererkennungswert. Und dann kann man mit Musik eben auch Emotionen stark unterstreichen. Wenn ich daran denke, wie das früher bei Filmen wie bspw Braveheart oder Herr der Ringe genutzt wurde... Das fehlt mir auch komplett.
Kritik: Dune von ZSSnake
ZSSnake | 22.09.2021