Hier dreht sich alles um die Black Adam von Raven13. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Vorsicht, meine Kritik enthält viele Spoiler!
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Hehe, sehr amüsante Kritik, gibt nen Hut
@ MobyDick
Danke für die Krone!
Ja, ich wollte meine Kritik bewusst nicht so bierernst schreiben, daher habe ich es immer ein wenig mit Humor formuliert. Ändert nur leider nichts am Film.
Ich habe mir gerade mal einige User-Reviews auf IMDB durchgelesen. Also diese 10/10-Reviews sind echt selten dämlich. Da werden Dinge wie sowas hier rausgehauen:
"...epic cinematography the pacing of the film is best..."
"...this movie a masterpiece..."
"...this is best movie of all time."
"...outstanding cast..."
https://www.imdb.com/title/tt6443346/reviews?ref_=tt_ov_rt
Der Film fühlt sich so extrem generisch und durchschnittlich an und auch die Schauspieler sind jetzt alles andere als "outstanding". Dwayne Johnson passt gut zu seiner Rolle, aber der Rest ist austauschbar und trägt auch kaum zum Film bei. Ich frage mich, was manche so reitet, wenn sie Dinge behaupten, die offensichtlich frei erfunden sind und nicht zum Film passen. Gutes Pacing? Naja, das würde ich dem Film nicht gerade attestieren.
Klar, ich habe Aquaman auch 10/10 Punkte gegeben, aber nicht für seine herausragenden Schauspielerleistungen, sein tolles Drehbuch oder die tollen Dialoge. Ich begründe ja immer wieder explizit, dass der Film für mich einfach ein Guilty Pleasure ist und dass ich vor allem die technische, musikalische und inszenatorische Seite extrem gelungen finde. Kamera, Schnitt, Tonabmischung, Optik, CGI und dennoch reale Drehorte, wunderschöne Kulissen, tolle Musik und viel Kreativität unter Wasser sind die Dinge, die ich so an Aquaman liebe. Und ich finde Jasone Momoa als Aquaman einfach super. Aber ich würde nie behaupten, dass der Film keine Schwächen hätte, der beste Film aller Zeiten wäre oder dass die schauspielerischen Leistungen herausragend wären.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Mir ist gedanklich noch ein weiteres dickes Logikproblem aufgefallen:
Amanda Waller sagt, dass Superman ihr noch einen Gefallen schuldet. Diesen Gefallen fordert sie sinnlos ein, um ihn zu Black Adam zu schicken, doch wozu? Er hat ja gerade die Erde gerettet. Warum ihm jetzt noch mit Superman drohen?
Weiterhin heftig unlogisch ist, wie Black Adam von Dr. Fate aus dem Gefängnis herausgeholt wird. Warum so umständlioch? Amanda Waller liegt der Schutz der Erde ja offenbar am Herzen, also weshalb ruft sie nicht im Gefängnis an und sagt, Black Adam soll wieder freigelassen werden? Das hätte nicht länger gedauert. Damit hätte man die Menschen auch gerettet, die Black Adam im Gefängnis wieder töten musste, um zu entkommen. Um die Welt zu retten, musste er also wieder Leute umbringen. Wie unnötig!
Oder: Amanda Waller hätte sinnvollerweise den Gefallen von Superman einfordern können, um den Oberbösewicht am Ende aufzuhalten. Wäre viel logischer gewesen.
Ich bleibe dabei: Die gesamte Handlung strotzt nur so vor Logikproblemen.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13:
Ich glaube nicht, dass Superman da aufgetaucht ist, weil Black Adam die Drohne zerstört hat. Dafür ist die "Reaction time" zu kurz. Waller hat ziemlich sicher geblufft, weil sie wusste, dass Superman eh nicht auf sie hören würde.
Ich glaube Superman ist da aufgetaucht, weil er das eh wollte, nachdem Black Adam ja offensichtlich ne potenzielle Bedrohung auf nem Superman-ähnlichen Level ist. Superman wäre denke ich durchaus jemand, der da hinfliegen würde, um nachzusehen, ohne dass ne Amanda Waller ihn da hinschicken muss.
Abgesehen davon sollte man in eine offensichtlich in 10 Minuten Nachdrehs mal eben zusammengeschusterte Post Credit Teaserszene für Superman / Man of Steel II nicjt ALLZU viel reinlesen sollte
@ ZSSnake
Waller hat ziemlich sicher geblufft, weil sie wusste, dass Superman eh nicht auf sie hören würde.
Mag sein, dass es ein Bluff war, aber rübergekommen ist es so irgendwie nicht. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, man hätte komplett auf Waller verzichtet, weil die dem Film nichts hinzugefügt hat und eigentlich nur da war, um da zu sein. Ihre Entscheidungen, Aussagen und Drohungen ergeben sowieso keinen Sinn. Da könnte man sich fragen, auf wessen Seite sie eigentlich steht?
"Abgesehen davon sollte man in eine offensichtlich in 10 Minuten Nachdrehs mal eben zusammengeschusterte Post Credit Teaserszene für Superman / Man of Steel II nicjt ALLZU viel reinlesen sollte"
Aber gerade DIE Szene ist doch die beste im ganzen Film!
Naja, ich schaue Filme ja auch immer gerne mit dem Herzen, aber trotzdem konnte mich Black Adam nicht wirklich überzeugen. Es gibt so vieles im Film, das sich für mich falsch, schlecht oder unlogisch anfühlt.
Dwayne Johnson ist für mich noch das positivste am Film, und selbst bei seinem Charakter sehe ich viel Luft nach oben. Man merkt, dass er nie sein Potential ausschöpfen darf und eigenltich hätte es mir besser gefallen, wenn er anfangs wirklich der Antagonist gewesen wäre, der böse ist und auch Unschuldige umbringt. Das hätte auch Wallers Auftritt und den der Justice Society nachvollziehbarer gemacht. Es wirkt so, als wäre Black Adam auf den letzten Metern der Produktion noch von Antagonist auf Antiheld umgemodelt worden, da das Verhalten der Justice Society nicht so recht zur Handlung von Adam passt.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13:
Ich habs ja in meiner Review geschrieben, also auch die Kritikpunkte.. ich fühl mich hier auch vor allem vom Charme von Johnson und Balfes Score "abgeholt". Der Rest ist halt nett. So 08/15-Superhelden-Streifen ohne viele Alleinstellungsmerkmale. Denn ein Bösewicht ist der nie, nicht mal so halb. Der verhaut sich kurz mit ein paar Helden, die ihm auf seinem Terrain auf die Eier gehen, aber im Grunde tötet Black Adam ausnahmslos Bösewichte. Dementsprechend war da auch für mich viel Luft nach oben, vor allem was den ANTI-part seines Antihelden angeht.
Trotzdem hat der Film mich gut unterhalten und gefiel mir nicht nennenswert schlechter als n Aquaman oder Shazam. Ist halt grundsolides Superheldenkino. Mehr nur halt leider nicht, egal was Johnson so propagieren wollte vorab. Trotzdem: Superman Cavill ist wieder da und das ist viel wert und macht mich glücklich.
@ ZSSnake
"Trotzdem hat der Film mich gut unterhalten und gefiel mir nicht nennenswert schlechter als n Aquaman oder Shazam."
Jau, unterhalten hat er mich auch, keine Frage. Dafür und für Dwayne Johnson und für die Post-Credit-Scene hat er noch die 5 Punkte bekommen. Allerdings finde ich Aquaman auch auf anderen Ebenen deutlich besser:
Und genau deswegen ist Black Adam für mich insgesamt deutlich schlechter als Black Adam.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13
Muss dir "leider" in sehr vielen Punkten zustimmen - gespannt was eine gewisse Person da wieder sagen wird^^
Aber unabhängig von der Handlung und der Figurenzeichnung an sich, sollte ein Film auch innerhalb eines Universums funktionieren. Und dies klappt bei Black Adam überhaupt nicht. Die Superman-Szene ist nur die Kirsche auf der Torte, versaut mir diesbezüglich sogar den Film, da es einfach keinen Sinn ergibt. Das DCU bleibt einfach ein Stückwerk, wo Filme andere Filme ignorieren oder widersprechen. Ich hoffe Gunn bekommt Ordnung in den Laden. Letztendlich wäre es besser gewesen, Black Adam hätte das DCU weitesgehend ignoriert so wie Shazam es tat. Der Film spielt im gleichen Universum, verzichtet aber auf ständige Referenzen.
Ich ärgere mich gerade enorm, wenn ich dies hier so schreibe aber fassen wir mal zusammen:
Enttäuschend dann auch, dass Black Adam so wenig auf Shazam eingeht und diesem Film auch teilweise widerspricht - oder uns eine spannendere (!) und bessere Story vorenthält. Ein Film in einer anderen Epoche als Prequel ohne die JSA und mit dem Fokus auf Black Adam und die Zauberer wäre einfach besser geworden - zumindetens im Kontext des DCU.
Man kann jetzt sagen, dass dies in den Comics ja auch immer so ist und man einfach die Bilder genießen sollte und es in Eternals ja auch so was, dass niemand diesen Celestial bemerkt hat und blablabla. Aber wenn man krampfhaft versucht ein Filmuniversum zu bauen, dann sollte es doch wenigstens bisschen chronologische Ordnung und keine ständigen Widersprüche geben. Vor allem wenn man die Superhelden dann nur für minutenlanges Gekloppe nutzt.
@ Duck-Anch-Amun
Da hast du ja noch einige gute Punkte genannt, die Black Adam noch schlechter und unlogischer wirken lassen.
Speziell auch die Verbindung bzw. die Logikprobleme zu Shazam sind auch ziemlich doof, weil ja bald auch Shazam 2 kommt. Soll der dann auch die Handlung wieder umschreiben, damit es wieder zur Handlung von Shazam passt? Oder wird man Shazam ignorieren und Black Adam als Kanon sehen? Beides geht irgendwie nicht so recht.
Der Film ist echt ein großes Problem, gerade auch im Hinblick auf das bishere DCEU und das neue DCU. Wie will man da bloß Ordnung ins Chaos bringen?
Es wäre deutlich besser gewesen, wenn DC / WB den Mut gehabt hätten, Shazam ALLEIN auftreten und ihn dazu auch böser sein zu lassen. Die Geschichte der Antike wäre da insgesamt als Haupthandlung wirklich toll gewesen. Und das Ende hätte dann eine Sequenz aus der Gegenwart sein können, wie Adam dann geweckt wird. Shazam 2 hätte dann diese Handlung aufgreifen können und Shazam hätte dann als Held gegen Black Adam als Antagonist auftreten können. Naja, hätte, hätte...
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Kritik: Black Adam von Raven13
Raven13 | 20.10.2022