Kritik: Die versunkene Stadt Z von ProfessorX

Einem Abenteuerfilm, der elegisch und emotional distanziert durch den Dschungel schreitet, kann man es denke ich schwer zum Vorwurf machen, das geneigte Publikum durch sein Genresetting einlullen zu wollen. Es sei denn, zu meinst mit "einlullen", dass manche Zuschauer den Film langweilig finden und einschlafen^^

Als Reminiszenzen-Kino habe ich "The Lost City of Z" nicht empfunden, sicherlich bedient der Film auch diverse klassische Genretropen (die Darstellung der Eingeborenen empfand ich als zu stereotyp), aber er versteift sich nicht darauf, sondern nutzt das Setting, um etwas über seinen Hauptcharakter und Männerbilder zu erzählen. James Gray beleuchtet seinen Hauptcharakter kritisch und wenn er infragestellt, ob die Abenteuerreise die Mühen überhaupt wert war, dann handelt es sich um keine (hollywoodeske) Abenteuerromantisierung.

Zu Beginn erwähnst du selbst "Aguirre, der Zorn Gottes", mit dem wäre der Film mehr vergleichbar als sagen wir mit einem "Indiana Jones". Aber man könnte auf der Suche nach Vorbildern für so eine kritische Betrachtungsweise weiter in die Vergangenkeit Hollywoods zurückgehen und landet dann bei "Der Schatz der Sierra Madre".