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Kritik: Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins von DeToren

DeToren | 24.08.2023

Hier dreht sich alles um die Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins von DeToren. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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25 Kommentare
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DeToren : : Moviejones-Fan
24.08.2023 12:42 Uhr
5
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

Ich habe einmal einen Erklärungsversuch unternommen, warum Mission impossible Dead Reckoning Teil 1 floppt.

Teilt Ihr meine Ansichten?

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MobyDick : : Moviejones-Fan
24.08.2023 13:40 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Guter Aufsatz, Hut :-D

Habe den Film noch nicht gesehen, daher kann ich das nicht wirklich beurteilen, auch deine Rechenbeispiele sind ein bißchen Milchmädchenrechnung, aber dass ein Regiewechsel solchen Reihen gut tut/tuen kann, ist nunmal Fakt. Auch dass die Lauflänge einfach zu lang ist und dass die Stunts und Action-Szenen nur noch zum Selbstzweck verkommen habe ich vermehrt gehört. Dass der Film aber derrat böse abschneidet hat auch mehrere externe Gründe:

Zum einen wurde er in ein terminlichen Sandwich gepresst, dann hat sich der Verleih auch nicht darum gekümmert, dass sie genügend IMAX Screens für eine bestimmte Zeit bekommen und der rechte Flügel war zumindest in den USA damit beschäftigt, einen anderen Film tatkräftig zu unterstützen, so dass dieser Film dann auf der Strecke geblieben ist. Mit der an sich mangelnden Qualität und dem Abnutzungseffekt per se lässt sich das leider bei einem so hohen Metascore nicht ganz erklären.

Auch ähnlich bei Fast and Furious, der neue Teil ist tatsächlich wieder brauchbarer als die beiden Teile davor, die die Filmreihe komplett gegen die Wand gefahren hatten und Momoas Performance wird ja nicht umsonst über den Klee gelobt, trotzdem schleppt das Franchise diese Altlasten mit sich herum und wird dann irgendwann abgestraft...

Dünyayi Kurtaran Adam
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PaulLeger : : Moviejones-Fan
24.08.2023 13:49 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.363 | Reviews: 17 | Hüte: 264

@ DeToren

Hut für diesen ungewöhnlichen Ansatz für eine Kritik, der einige interessante Punkte enthält.

dass man sich erst den Stunt ausgedacht hat, um diesen dann anschließend ziemlich hanebüchen in die Geschichte hineinzuschreiben.

Dieses Problem habe ich in einer Diskussion auf der Seite des Films auch schon angesprochen. Das ist der Vorgehensweise von McQuarrie geschuldet, der sich zuerst die Action-Setpieces überlegt und dann eine Story um diese herumstrickt. Da wundert es nicht, dass genau so ein Film dabei herauskommt, wie du ihn beschreibst.

Die zu lange Laufzeit macht die Filme gleichzeitig zu teuer, was ihre Rentabilität beschneidet.

Solche Blockbuster-Produktionen drehen in der Regel viel mehr Material als am Ende im Film landet, also selbst wenn der Film im Schneideraum auf 120 Minuten gekürzt worden wäre, heißt das nicht zwingend, dass man weniger Szenen gedreht hätte, es wären einfach nur weniger davon im Film gelandet, daher würde ich diese Schlussfolgerung nicht unterschreiben.

Auf den Film an sich bezogen gebe ich dir Recht, die Laufzeit ist für das, was an Inhalt geboten wird, grotesk übertrieben.

Was das Einspielergebnis angeht, müsste eine umfassende Analyse zudem noch externe Faktoren berücksichtigen wie den ungünstigen Stattermin nur eine Woche vor dem Phänomen "Barbenheimer", das dem Film Säle und Aufmerksamkeit entzogen hat, sowie die wegen der erschwerten Drehbedingungen aufgrund der Pandemie explodierten Produktionskosten.

Dennoch denke ich, dass dieses Franchise selbst bei besseren Bedingungen maximal um die 700 Mio. einspielt, für einen Milliardenfilm ist der Zuschauerkreis nicht breit genug. MI6 hat von einem starken China-Ergebnis profitiert, das MI7 jetzt nicht wiederholen konnte und es deutet wenig darauf hin, dass Hollywood-Blockbuster (evtl. mit Ausnahme der Avatar-Filme) in China wieder so erfolgreich werden wie vor der Pandemie. Bei weiteren Teilen sollte man daher zwingend das Budget daran anpassen.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
24.08.2023 13:57 Uhr | Editiert am 24.08.2023 - 16:04 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.253 | Reviews: 108 | Hüte: 653

@ DeToren

Vorab zu den Einnahmen: 541 Mio. Dollar sind für einen Actionfilm definitiv nicht wenig, und dass der Film trotzdem rote Zahlen schreibt, liegt halt einfach daran, dass das Produktionsbudget aus verschiedenen Gründen extrem explodiert ist. Im Normalfall hätte der Film maximal 200 Mio. Dollar gekostet, nicht 290 Mio. Dollar. Schuld daran waren sowohl Corona als auch der Unfall mit der Explosion am Set. Der Break-Even-Point hätte also unter normalen Umständen eher bei 600 Mio. Dollar gelegen. Außerdem wird der Film auch noch die 560 Mio. Dollar erreichen. Zudem gehe ich davon aus, dass der Film im Heimkinosegment am Ende noch für schwarze Zahlen sorgen wird oder zumindest die Verluste der Kinoauswertung wieder auf Null setzen kann.

Zu Punkt 1 - Laufzeit

Das halte ich in vielerlei Hinsicht nicht für den Grund, dass der Film so "wenig" einspielt. Andere Langfilme haben das bereits oft genug bewiesen, z. B. Oppenheimer, Avengers 3 & 4, Avatar 1 & 2 und viele mehr. Deine Rechnung zum Budget je Minute ist absoluter Quatsch, denn gedreht werden zu JEDEM Film meist viel mehr Szenen, als am Ende auch gebraucht oder verwendet werden. Nicht selten werden zu einem 120-Minuten-Film über 200 Minuten Filmmaterial gedreht. Zudem habe ich bisher nur selten gelesen, dass jemand den Film als zu lang empfand. Hier und da sagen manche Zuschauer, dass er etwas zu lang war, aber das ist bei Kritiken und Reviews eher die Ausnahme.

Zu Punkt 2 - Komplizierte Story

Auch hier finde ich nicht, dass der Film komplizierter ist als die anderen Teile der Reihe. Auch Teil 1 war bei der ersten Sichtung noch etwas wirr mit dem Hin und Her der Agenten. Und soooo kompliziert ist der Film eigentlich nicht. Und selbst wenn, Inception, Matrix, Fluch der Karibik 3 und Interstellar haben bewiesen, dass eine schwer zu verstehende Story kein Grund für schlechte Kinoeinnahmen ist. Und auch hier sprechen die positiven Bewertungen aus aller Welt eine andere Sprache.

zu Punkt 3 - Over the Top-Action

Du magst vielleicht recht haben mit den von dir beschriebenen Beispielen und der Sinnlosigkeit innerhalb der Story, aber letztendlich könnte man das auf sehr viele Actionszenen von sehr vielen Actionfilmen exakt so übertragen. Und ich wage mal zu behaupten, dass dem durchschnittlichen Zuschauer das nicht negativ auffällt. Die Argumente sind gut, aber ich finde die Actionszenen trotzdem megageil und besser als in 90 % aller anderen Actionfilme. Warum also sollte es die Zuschauer davon abhalten, den Film im Kino zuschauen, wenn Actionszenen nur um der Action Willen im Film sind und nicht wegen der Logik? Und "Over-the-top" sind die Actionszenen eher nicht. Das lässt sich von Actionszenen wie denen bei Fast & Furious oder Transformers sagen, aber nicht zu denen aus "Dead Reckoning Teil 1". Die Actionszenen sind handgemacht, wirken realistisch, glaubhaft und bodenständig im Vergleich zu den meisten anderen Actionfilmen. Viele gehen ja gerade WEGEN der besonderen Actionszenen in diesen Film. Was den Kampf auf dem Zugdach betrifft: Mag sein, dass es solche Szenen schon vorher gab, aber nicht in dieser Qualität. Punkt. Wenn man "klaut" und es besser macht als die vorherigen Filme, dann ist für mich alles super. Umgekehrt wäre schlecht. Die Szene mit dem abstürzenden Zug finde ich zum Beispiel auch extrem gut, weil die Kameraperspektiven total geil sind, weil ich als Zuschauer dadurch wie "mittendrin dabei bin", ohne aber die Übersicht zu verlieren. Die ganze Szene war super spannend, aber niemals "over the top".

zu Punkt 4

Auch hier magst du richtig liegen, dass durch den immer gleichen Regisseur die frischen Impulse ausbleiben, aber letztendlich macht das ja die Filme nicht gleich zu schlechten Filmen, nur weil sie sich ähneln. Großartig sind sie trotzdem ja noch für die meisten Zuschauer, was man ja bei IMDB und Rotten Tomatoes und den meisten Kommentaren im Netze auch gut sehen kann. Auch hier schließt du zu sehr von deiner speziellen Meinung auf die Masse, doch das ist schlicht der falsche Gedankengang. So wie du es siehst, sehen es vielleicht 5 bis 10 % der Zuschauer, wenn überhaupt.

Der wahre Grund, warum der Film im Kino so wenig Geld einspielt, sind der Startzeitpunkt mitten im Sommer, Barbie, Oppenheimer und die Tatsache, dass es Teil 1 ist, was heutzutage leider viele ungeduldige abschreckt. Betrachtet man aber mal die Holds, hat sich "Dead Reckoning Teil 1" aber bis jetzt außerordentlich gut im Kino gehalten. Und nochmal: 541 Mio. Dollar sind definitiv kein "Flopp-Ergebnis", wenn man mal die Umstände bedenkt. Wären Oppenheimer und Barbie nicht gewesen und wäre es nicht Teil 1 eines Zweiteilers, dann gehe ich stark davon aus, dass er locker wieder seine 700 Mio. Dollar eingespielt hätte. Und wären die Kosten nicht ungeplant auf 290 Mio. Dollar angewachsen, wären die 700 Mio. Dollar sogar ein Erfolg gewesen.

Mal abwarten, wie es mit Teil 2 aussieht. Ich gehe jede Wette ein, dass dieser wieder mehr einspielt und dass dessen Budget nicht bei 290, sondern bei maximal 230 Mio. Dollar liegen wird. Das Ende des Zweiteilers werden sich viele nicht entgehen lassen und viele, die Teil 1 nicht im Kino sahen, dann aber im Heimkino, werden dann für Teil 2 sicher wieder ins Kino gehen. Und wenn nicht wieder direkt eine Woche nach Start Filme wie Barbie und Oppenheimer starten, würde auch das zu einem besseren Ergebnis führen. Ich würde mal schätzen, dass er die 700 Mio. Dollar erreichen wird. Für diese Art Film ein hervorragendes Ergebnis.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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DeToren : : Moviejones-Fan
24.08.2023 14:09 Uhr
0
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

Danke für die freundlichen Worte smile

Dass der Sandwich-Termin zum schlechten Ergebnis beigetragen hat, stimmt ganz sicherlich auch. Das ist ein wichtiger Hinweis!

Und ja: natürlich ist meine Rechnung eine Milchmädchenrechnung. Mit ihr wollte ich klarmachen, dass die Produktionsettings heutiger Filme häufig ausufern und deshalb die Kosten massiv nach oben treiben. Außerdem werden Filme heute häufig zu lang konzipiert, ohne dass dies dem Kunden einen echten Mehrwert zu bringen scheint.

Manchmal schein weniger eben mehr zu sein.

Siehe Barbie: Der Film ist knackige 114 Minten lang.

Und Oppenheimer hätte aus meiner Sicht auch kürzer sein dürfen ... smile

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Legolas : : Moviejones-Fan
24.08.2023 14:50 Uhr
2
Dabei seit: 08.10.17 | Posts: 342 | Reviews: 1 | Hüte: 34

@DeToren

Sehr schön und angenehm geschriebener Text mit einigen spannenden Ansätzen.

Die sachliche Art der Analyse hat mir gut gefallen - Dafür erst einmal einen wohlverdienten Hut.

MI: Dead Reckoning Teil 1 ist aus finanzieller Sicht definitiv enttäuschend gelaufen, Anfang des Jahres hätte ich da wesentlich mehr erhofft und erwartet.

Trotzdem würde ich an einigen Stellen widersprechen, denn meiner Meinung nach lagen die zentralen Probleme an anderer Stelle.

Die Kurzfassung zu deinen zentralen Thesen:

1) Der Film ist viel zu lang -> Ja, aber…

2) Die Handlung ist viel zu kompliziert -> Nein

3) Die Action ist “over the top” -> Nein

4) Das Franchise is “over the top” -> Nein

Aber der Reihe nach:

Zur Laufzeit:

Das persönliche Empfinden darüber ist natürlich subjektiv. Mir kam die Laufzeit im Kino wesentlich kürzer vor, als sie tatsächlich war. Trotz toller einzelner Sequenzen brauchte ich zu Beginn auch etwas, bis ich voll von der neuen Mission überzeugt war, aber spätestens mit der Passage in Rom hatten mich Cruise & Co wieder komplett abgeholt.

Trotzdem ist das Empfinden darüber, was "ermüdend" ist und was nicht natürlich komplett individuell. Darüber zu diskutieren lohnt sich wohl kaum.

Dein Rechenbeispiel zur Auswirkung der Laufzeit auf das Budget ist natürlich vereinfacht. Sehr stark vereinfacht sogar. Man könnte auch sagen, etwas zu einfach…

"Die zu lange Laufzeit macht die Filme gleichzeitig zu teuer, was ihre Rentabilität beschneidet."

Eine lange Laufzeit kann die Umsätze aus dem Kinorelease und damit die Profitabilität schmälern, aber primär aus anderem Grund.

Zentrales Problem sind nicht die Auswirkungen auf das Budget, sondern die wesentlich kleinere Zahl an rechnerisch möglichen Vorstellungen pro Tag & Leinwand.

Je länger die Laufzeit, desto geringer die verfügbaren Kapazitäten. Das muss nicht unbedingt problematisch sein, wenn man wie Avatar 2 oder Oppenheimer sämtliche Premium-Säle über Wochen hinweg reserviert hat.

Bei MI7 war aber das genaue Gegenteil der Fall, man hat ALLE besonders lukrativen Leinwände nach dem ersten Wochenende verloren.

Und die restlichen Kapazitäten wurden darüber hinaus vom Mega-Hit Barbie beschlagnahmt, der zusätzlich Säle und natürlich Publikum "abgezogen" hat.

Nicht die Laufzeit allein oder das Budget war verantwortlich, sondern in erster Linie die brutalstmögliche Konkurrenz in der zweiten Spielwoche.

Ich merke jetzt schon, dass der Kommentar zu lang wird, deswegen fasse ich mich etwas kürzer…

Zur Komplexität der Handlung:

MI7 hat aus JEDEM Markt sowohl von Kritikern als auch dem Publikum FANTASTISCHE Bewertungen bekommen. Dafür kann man quasi jede Rating-Website befragen.

Die klassischen Rotten Tomatoes oder der US-Cinemascore waren top, aber es geht weit darüber hinaus.

Quasi jeder wichtige Markt hat eigene zentrale Anlaufstellen dafür. Egal ob man in die USA, Europa, China, Südkorea oder Japan blickt, die Bewertungen waren fantastisch.

Inwiefern sich das negativ auf das Einspielergebnis ausgewirkt haben soll, erschließt sich mir noch nicht.

Zur Action:
Tatsächlich fand ich, dass sich McQuarrie im Vergleich zu Fallout sogar zurückgehalten hat.

Man kann darüber streiten, ob es im Finale nicht auch ein Wagon weniger getan hätte, aber überwiegend war das einfach sehr stark inszenierte Action auf höchstem Niveau.

McQuarrie beherrscht dieses Fach einfach perfekt, wobei mir neben den "offensichtlich" spektakulären Szenen in Rom und den Alpen vor allem auch die tollen Nahkämpfe in den Gassen von Venedig in Erinnerung geblieben sind.

Außerdem reden wir hier über einen Mission Impossible-Film, das sollte man an der Stelle nicht vergessen…

Die Herleitung des Fallschirmsprungs fand ich auch eher schwach, davon abgesehen könnte man den Spieß aber auch rumdrehen: Dass der als großes Highlight beworbene Klippensprung nicht mehr als der Auftakt ins umso stärker geratene Finale wurde, zeigt eher die Qualitäten von MI7 abseits der medienwirksamsten Stunts.

Trotzdem ist aber natürlich auch dieser Punkt eher subjektives Empfinden.

Zur Franchise-Müdigkeit:

Die altbekannte Diskussion… Ich glaube definitiv daran, dass viele heutige Reihen darunter leiden. Fast & Furious, DC, (Teils) das MCU, Jurassic World, Star Wars, …

Aber qualitativ gibt es bei Mission Impossible bisher keine ernsthaften Zeichen dafür und vor Dead Reckoning auch aus finanzieller Sicht nicht.

Womit ich endlich da ankomme, wo ich eigentlich hinwollte, und was der wichtigste Teil des Kommentars sein sollte.

Nämlich die zentralen Gründe für das schwache Abschneiden von Mission Impossible 7:

1. Ein sperriger Titel. ("Fallout" war beispielsweise wesentlich besser)

2. Der erste Teil eines Zweiteilers.

3. Heftigste Konkurrenz in der zweiten Woche, die Kapazitäten und Publikum gebunden hat.

4. Sprichwort: "Hits generieren Hits" -> Das gilt auch andersherum. Die Liste an Flops vor Release von MI7 war gefühlt ewig. Erst das riesige Phänomen "Barbenheimer" hat diesen Trend gebrochen.

5. MI7 ging in der medialen Berichterstattung vor oben genanntem Phänomen unter.

6. Das Fehlen von Henry Cavill. Das Duell Cruise vs. Cavill war im Marketing von Teil 6 einer der zentralen Punkte. Durch das (bewusste) Fehlen eines solch charismatischen Gegenspielers fehlt dieser Must See-Faktor.

7. Das nicht durch die Laufzeit, sondern die Drehbedingungen während der Corona-Pandemie massiv aufgeblähte Budget. Diesen Punkt kann ich gar nicht genug betonen. Da gilt für Fast & Furious 10 und Indiana Jones 5 übrigens das Gleiche.

8. Der schwache chinesische Markt, der MI7 qualitativ zwar super fand, aber längst keinen großen Appetit mehr auf rein westliche Blockbuster hat. Der Markt hat Fallout damals auch "künstlich" nach oben gepusht. Ohne den China-Effekt ist das Einspielergebnis von Dead Reckoning nicht weit von Rogue Nation entfernt. Franchise Müdigkeit? Wenn, dann auf hohem Niveau. Dazu sehr starke Konkurrenz in China während des Runs.

9. Unglückliche Release-Strategie: Kein reiner Wochenendstart, sondern ein Start unter der Woche am Mittwoch -> Dadurch negative Schlagzeilen durch schwache erste Tage.

10. Nochmal: Das Release Date! Paramount hat den Hype um Barbenheimer einfach völlig unterschätzt. Aber um fair zu sein: Alle anderen haben das auch.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
24.08.2023 19:52 Uhr | Editiert am 24.08.2023 - 19:56 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@DeToren

Vorab: Dass die Reihe dringend eine Entschlackung und Frischzellenkur benötigt, da bin ich vollkommen bei dir.

"Auch wenn Christopher McQuarrie hier eine andere Bildsprache testet"

Anscheinend hat McQuarrie hier den Stil von Brian de Palma übernommen. Das passt zu meinem Gesamteindruck, dass sich die Reihe mit dem Film auf ihre eigene Vergangenheit zurückbesinnt.


Zu Punkt 1:
Der Markt und der Trend der Reihe im Speziellen bzw. Franchise-Actionblockbustern wie zum Beispiel gerade "James Bond" gab den Produzenten eigentlich recht. Die Lauflängen von "Fallout" und "Dead Reckoning Part 1" sind heutzutage keine Ausnahme sondern mehr die Regel, "Fallout" hat das Einspielergebnis im Vergleich mit Teil 4 & 5 nochmal um 100-110 Mio USD nach oben geschraubt. Von daher konnten die Produzenten finde ich schon damit rechnen, dass sich "Dead Reckoning Part 1" zumindest in ähnlichen Gefilden bewegt wie Teil 4 & 5. Das immens hohe Budget kam vor Allem wegen den Corona-bedingten Drehpausen und Kinostartverschiebungen zustande.

Zu Punkt 2: Ist nachvollziehbar.

Zu Punkt 3: Anknüpfend an der Antwort zu Punkt 1, der Trend der Reihe gibt den Produzenten eigentlich Recht. Übertriebene, unrealistische Action und aufwendige Stunts sind eines der Markenzeichen der Reihe schlechthin, erst recht seit der Neuerfindung der Reihe mit "Ghost Protocol" und nochmal verstärkt, seitdem McQuarrie die Regie übernommen hat. Teil 4 & 5 haben mit 690/680 Mio USD. das Einspielergebnis von Teil 3 fast verdoppelt und das von Teil 2 deutlich übertroffen, "Fallout" hat es wie gesagt nochmal erhöht.

Zu Punkt 4: Siehe Punkt 1 & 3.

Fazit: Ich glaube nicht, dass Laufzeit und Actioninszenierung den Film gekillt haben. Mehr liegt es denke ich an der Corona-Pandemie, einer nicht unbedingt einfach zu verstehenden Geschichte (viel Gerede und IT-Fachchinesisch und entsprechende Mundpropaganda), daran, dass das M:I-Zielpublikum wohl eher nicht einen Zweiteiler sehen wollte, der Film trug sogar noch das "Part 1" im Titel und nicht zuletzt, dass "Barbenheimer" im Juli und August einfach alles weggefegt hat. Hier der Rückbezug zur Corona-Pandemie und der Startverschiebung von "Dead Reckoning Part 1"

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
24.08.2023 21:19 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.363 | Reviews: 17 | Hüte: 264

@ Legolas

MI7 hat aus JEDEM Markt sowohl von Kritikern als auch dem Publikum FANTASTISCHE Bewertungen bekommen. Dafür kann man quasi jede Rating-Website befragen.

Die altbekannte Diskussion… Ich glaube definitiv daran, dass viele heutige Reihen darunter leiden. Fast & Furious, DC, (Teils) das MCU, Jurassic World, Star Wars, …

Aber qualitativ gibt es bei Mission Impossible bisher keine ernsthaften Zeichen dafür und vor Dead Reckoning auch aus finanzieller Sicht nicht.

Die Anzeichen zeigen sich überdeutlich bei dem für Blockbuster wichtigsten Kriterium, nämlich dem Einspielergebnis an den Kinokassen. Die Audience Scores sind auch deshalb so überragend, weil außer den MI-Fans kaum Gelegenheitsgucker für den Film ins Kino gegangen sind, deren Meinungen den Wertungsschnitt nach unten gezogen hätten. Man wird das auf imdb beobachten können, dass die Wertung dort mit dem Home Release absinken wird, weil dann vermehrt kritischere Casuals den Film sehen werden, die sich das Kinoticket gespart haben.

Das ist natürlich nicht MI-exklusiv, sondern ein Phänomen bei sämtlichen Kinofilmen, aber gerade bei solchen, die im Kino floppen, ist es besonders ausgeprägt, weil hier bei den Bewertungen während des exklusiven Kinofensters die eingefleischten Fans überrepräsentiert sind. Das erklärt auch die anfangs viel zu hohen Audience Scores für die zuletzt qualitativ wirklich nicht guten DC-Flops.

Kurzum: Den MI-Fans gefallen die Filme nach wie vor hervorragend, deren Zahl ist aber offensichtlich nicht groß genug, um für ein ordentliches Einspielergebnis zu sorgen. Die Casual Viewers dagegen sind vom Franchise offenbar deutlich weniger angetan, sonst wären sie diesem Film nicht massenhaft ferngeblieben. Das spricht alles für eine Franchise-Müdigkeit.

4. Sprichwort: "Hits generieren Hits" -> Das gilt auch andersherum. Die Liste an Flops vor Release von MI7 war gefühlt ewig. Erst das riesige Phänomen "Barbenheimer" hat diesen Trend gebrochen.

Ich bezweifle, dass dieses Sprichwort, von dem ich zum ersten Mal höre, irgendwie durch Fakten belegt werden kann. Demnach hätten Filme im Nachgang von Barbenheimer wie "Haunted Mansion" oder "Blue Beetle" ja von dem Erfolg profitieren müssen statt unsäglich zu floppen.

6. Das Fehlen von Henry Cavill. Das Duell Cruise vs. Cavill war im Marketing von Teil 6 einer der zentralen Punkte. Durch das (bewusste) Fehlen eines solch charismatischen Gegenspielers fehlt dieser Must See-Faktor.

Wenn Cavill ein kleiner Faktor war, dann am ehesten, weil Leute den legendären Schnauzer sehen wollten, der zu all den Justice League-Memes geführt hat.^^

9. Unglückliche Release-Strategie: Kein reiner Wochenendstart, sondern ein Start unter der Woche am Mittwoch -> Dadurch negative Schlagzeilen durch schwache erste Tage.

Durch den vorgezogenen Start ist der Film immerhin fast zwei Wochen mit wenig Konkurrenz und auf sämtlichen PLF-Screens gelaufen statt nur eine Woche, daher wird diese Maßnahme dem Film eher geholfen haben als zu schaden. Ich bezweifle, dass viele Kinogänger ihren Kinobesuch von Schlagzeilen in Variety oder THR abhängig machen, sonst hätte "Elemental" nach den Negativschlagzeilen zu seinem schwachen Start ja auch absinken müssen wie ein Stein statt anschließend so einen Lauf hinzulegen.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
24.08.2023 22:08 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.253 | Reviews: 108 | Hüte: 653

@ PaulLeger

"Die Anzeichen zeigen sich überdeutlich bei dem für Blockbuster wichtigsten Kriterium, nämlich dem Einspielergebnis an den Kinokassen. Die Audience Scores sind auch deshalb so überragend, weil außer den MI-Fans kaum Gelegenheitsgucker für den Film ins Kino gegangen sind, deren Meinungen den Wertungsschnitt nach unten gezogen hätten"

Aha, also 541 Mio. Dollar bisher ausschließlich durch die Hardore-Fans? Träum weiter.

"Man wird das auf imdb beobachten können, dass die Wertung dort mit dem Home Release absinken wird, weil dann vermehrt kritischere Casuals den Film sehen werden, die sich das Kinoticket gespart haben."

Erfahrungsgemäß ändert sich ab 100.000 Bewertugnen meist nicht mehr viel am User-Score. Vielleicht geht er noch auf 7,8 runter, aber das wäre immer noch ein hervorragender Wert.

"Das ist natürlich nicht MI-exklusiv, sondern ein Phänomen bei sämtlichen Kinofilmen, aber gerade bei solchen, die im Kino floppen, ist es besonders ausgeprägt, weil hier bei den Bewertungen während des exklusiven Kinofensters die eingefleischten Fans überrepräsentiert sind. Das erklärt auch die anfangs viel zu hohen Audience Scores für die zuletzt qualitativ wirklich nicht guten DC-Flops"

Achso? Und wie erklärst du dir dann, dass Phantom Protocol, Rogue Nation und besonders Fallout auch jetzt, viele Jahre nach Release, immer noch hohe Metascores und Userscores haben?

"Kurzum: Den MI-Fans gefallen die Filme nach wie vor hervorragend, deren Zahl ist aber offensichtlich nicht groß genug, um für ein ordentliches Einspielergebnis zu sorgen."

Nochmal: 541 Mio. SIND ein ordentliches Einspielergebnis innerhalb des Genres und das Franchise. Nur ist das Budget aus den oft genug genannten Gründen einfach nur zu hoch gewesen. Von einer Müdigkeit kann auch keine Rede sein. Du "übersiehst" offenbar absichtlich das Hauptargument des "relativ" niedrigen Box Office-Ergebnis: Barbenheimer! Barbie und Oppenheimer haben Mission: Impossible alle Kinosäle weggenommen, sodass der Film in kleineren Kinos mit wenigen Sälen kaum mehr gezeigt werden KONNTE. Ich kenne auch so einige in meinem Umfeld, die den Film noch sehen wollten, es aber nicht mehr konnten, weil er bereits ab der dritten Woche kaum bis gar nicht mehr lief. Ist zwar höchst spekulativ, aber ohne Barbenheimer hätte M:I7 ziemlich sicher mehr als 600, eher sogar 650 bis 700 Mio. Dollar eingenommen. Das Ergebnis von Fallout hätte er wohl eher nicht erreicht, allein schon wegen Russland und China, aber immerhin locker 100 bis 150 Mio. mehr als er nun tatsächlich eingenommen hat. Das Word of Mouth jedenfalls war hervorragend.

Du nutzt echt keine Gelegenheit aus, um gegen den Film und die Reihe zu schießen. Haben dir die Filme die Kindheit versaut oder was soll diese Hetzkampagne? Und dann immer diese elitäre "von oben herab"-Art. Akzeptiere doch einfach, dass die Filme gut sind und dass sie sehr beliebt sind und bei den meisten Zuschauern gut ankommen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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DeToren : : Moviejones-Fan
25.08.2023 09:59 Uhr
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@ PaulLeger

Ich stimme Dir zu: Auch ich glaube fest daran, dass die extrem guten Bewertungen von "Dead Reckoning Teil 1" unmittelbar mit dem achten (oder neunten?) Disneyflop in Folge innerhalb dieses Jahres zu tun haben, mit der Tatsache, dass Disney (inkl. Marvel und Pixar) einen Scheißfilm nach dem anderen produzierte, die allesamt (!) nicht gut funktionierten. Die Kritiken zu Mission Impossible waren aus meiner Sicht etwas ZU positiv, weil die Kritiker diesen Film auch in einen deutlichen Gegensatz zu den Drecksfilmen von Disney gestellt haben (nach dem Motto: Seht her! SO macht man einen guten Film!).

@ Raven13

Du schreibst: 541 Mio. sind ein ordentliches Einspielergebnis innerhalb des Gemres und das Franchise.

Das mag sein. Aber reichen kann das trotzdem nicht. Die Produzenten werden Teil 2 massiv pushen müssen, um ihn im kommenden Jahr wieder in den Relevant Set der Konsumenten zu bringen. Also wird auch dieser Teil locker 390 – 400 Millionen Dollar inkl. Produktion und P&A kosten, wenn nicht sogar mehr. Und dann MUSS der Film mindestens 870 Millionen einspielen, um überhaupt kostendeckend zu sein. Ich hoffe und wünsche, dass es dem Produzenteam gelingt!

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
25.08.2023 16:08 Uhr
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@ DeToren

Hm, eigentlich habe ich nichts von dem, was du da anführst, geschrieben oder auch nur impliziert ;)

@ Raven13

Erfahrungsgemäß ändert sich ab 100.000 Bewertugnen meist nicht mehr viel am User-Score. Vielleicht geht er noch auf 7,8 runter, aber das wäre immer noch ein hervorragender Wert.

Das ist ja schön. "Blade Runner 2049" hat sogar sechs Jahre nach Release immer noch eine 8,0 bei imdb, das ändert aber auch nichts daran, dass er im Kino ein Flop war und eine potentielle Kino-Fortsetzung mit großer Wahrscheinlichkeit auch floppen würde und aus diesem Grund wohl auch nie passieren wird.

Achso? Und wie erklärst du dir dann, dass Phantom Protocol, Rogue Nation und besonders Fallout auch jetzt, viele Jahre nach Release, immer noch hohe Metascores und Userscores haben?

Da diese Filme keine Flops waren, sind sie als Gegenbeispiele für eine These, die zu Flops aufgestellt wurde, ungeeignet.

Du "übersiehst" offenbar absichtlich das Hauptargument des "relativ" niedrigen Box Office-Ergebnis: Barbenheimer!

PaulLeger schrieb am 24.08. um 13:49 Uhr:

"Was das Einspielergebnis angeht, müsste eine umfassende Analyse zudem noch externe Faktoren berücksichtigen wie den ungünstigen Stattermin nur eine Woche vor dem Phänomen "Barbenheimer", das dem Film Säle und Aufmerksamkeit entzogen hat"

Hast du offenbar "übersehen"...

Barbie und Oppenheimer haben Mission: Impossible alle Kinosäle weggenommen, sodass der Film in kleineren Kinos mit wenigen Sälen kaum mehr gezeigt werden KONNTE.

Es ist kein Naturgesetz, dass MI7 nicht in mehr Sälen gezeigt werden "konnte". Die Kinos zeigen halt die Filme mit der größten Nachfrage. In Deutschland war es sogar so, dass viele Kinobetreiber am Barbenheimer-Startwochenende noch MI7 im größten Saal gezeigt haben, der dann halbleer war, während die für "Barbie" und "Oppenheimer" zur Verfügung gestellten Kapazitäten für die Nachfrage viel zu gering waren. Natürlich ändert jeder Kinobetreiber, der noch bei Verstand ist, anschließend die Saalbelegung zugunsten der Filme, die die Leute sehen wollen. Das kann man sehr gut darüber nachvollziehen, dass "Barbie" und "Oppenheimer" in Deutschland am zweiten und dritten Wochenende mehr eingespielt haben als am Startwochenende, die Kinos haben nämlich auf die Nachfrage reagiert und diese beiden Filme in mehr Sälen gezeigt, wodurch die Einnahmen gestiegen sind.

Dass MI7 schnell aus den Kinos geflogen ist, ist also keine böse Laune der Natur, sondern der Tatsache geschuldet, dass die Zuschauer deutlich mehr Interesse an anderen Filmen hatten als an MI7. Wieso diese Tatsache also ein Argument gegen die These eines schwindenden Interesses am MI-Franchise sein sollte, leuchtet nicht ein. Hätten mehr Leute MI7 sehen wollen, dann wäre er auch länger in mehr Sälen gelaufen, so einfach ist das.

Der Film hat schon in der ersten Woche, als er noch die meisten Premium-Säle für sich hatte, enttäuschend performt. Insofern ist es eine billige Ausrede alles nur auf Barbenheimer zu schieben. Seit dem Start von Barbenheimer hat der früher gestartete "Sound of Freedom" in den USA mehr eingespielt als MI7, das ist einfach eine schwache Performance von letzterem.

Du nutzt echt keine Gelegenheit aus, um gegen den Film und die Reihe zu schießen. Haben dir die Filme die Kindheit versaut oder was soll diese Hetzkampagne? Und dann immer diese elitäre "von oben herab"-Art. Akzeptiere doch einfach, dass die Filme gut sind und dass sie sehr beliebt sind und bei den meisten Zuschauern gut ankommen.

Im Gegensatz zu dir, der hier völlig unnötig persönlich wird, zeigt sich meine vermeintliche "Hetzkampagne" darin, dass ich in sachlicher Art Fakten und Argumente vorbringe.

Diejenigen, die hier Probleme haben etwas zu akzeptieren, sind wohl eher Leute, die nicht wahrhaben wollen, dass ein Film, den sie mögen, gefloppt ist, und sich Fantasieszenarien ausdenken wonach der Film soundsoviel eingespielt hätte, wenn es dieses böse Barbenheimer nicht gegeben hätte.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
25.08.2023 16:49 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.066 | Reviews: 173 | Hüte: 609

@DeToren

Tatsächlich habe ich den Film ähnlich wahrgenommen wie du und mir genau die gleichen drei bzw. vier Fragen gestellt.

Dem einen oder anderen Fan mag das gefallen (gibt ja z.B. hier auch genug Beispiele), aber ebenso ermüdet es dem einen oder anderen.

Neben den viel zu hohen Produktionskosten könnte man noch den unglücklichen Release-Termin einbringen. Könnte mir vorstellen dass Mission Impossible abseits von Barbenheimer etwas besser performt hätte.
Aber grundsätzlich halte ich eine Übersättigung der McQuarrie-Formel doch auch für sehr wahrscheinlich.

Ansonsten sind die Beispielszenen natürlich sehr subjektiv. Mir gefiel zum Beispiel die Situation wie Cruise mit seinem Fallschirm in den Zug stürzt. Viel nerviger fand ich hingegen wie man gefühlt 10 Minuten lang zuschaut wie ein Wagon nach dem anderen in die Schlucht fällt, um abschließend mit einem harten Schnitt die beiden Helden in Sicherheit zu zeigen.


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Entenverlag : : Moviejones-Fan
25.08.2023 18:45 Uhr
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Mmh ... ja, der Film war ein Flop und ja, vielleicht gehen einige mit den in der Review gelieferten Erklärungsansätzen eben dafür mit. Allerdings glaube ich keinesfalls, dass ein Einspielergebnis aussagekräftig über die Qualität eines Kunstwerkes ist und umgekehrt. Dahingehend befinde ich die Argumente eher weniger sinnvoll oder schlüssig begründet. Der Punkt der Länge beläuft sich in der Review zum Beispiel allein auf die Wiederholung des Sachverhalts, dass der Film lang ist. Dass er kürzer "schmissiger" oder "knackiger" gewesen wäre, bleibt aber unbegründet. Warum wäre das denn so und für wen soll das gelten? Mal abgesehen davon, dass es doch etwas Gutes ist, wenn Künstlern*innen finanziell alle Freiheiten gewährt werden, es also kaum ein Argument sein kann, dass der Film dann weniger gekostet hätte.

Und auch Punkt zwei ist zwar selbstverständlich legitimes, subjektives Empfinden, scheitert darüber hinaus aber an der Tatsache, dass es ein fehlgeleiteter Anspruch ist, in einem audiovisuellen Medium um jeden Preis eine Handlung nachvollziehen zu müssen. Gerade "Mission: Impossible" steht doch quasi symbolisch für ein sinnliches Erleben von Filmen. Die Review gewichtet das meines Erachtens nach völlig falsch, verkennt die filmsprachliche Bedeutung hinter den Expositionen und verpasst das eskapistische Motiv daran. Ebenso beim dritten und vierten Punkt, die meiner Meinung nach diametral dem Wesen der Reihe gegenübersteht. Es geht doch genau um diese übertriebene Action, um die Überhöhung, und das sogar mit cleverem Hintergrund. Nicht um eine Geschichte, um die geht es nie.

"Je poetischer, je wahrer."
~Novalis

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Legolas : : Moviejones-Fan
25.08.2023 19:04 Uhr
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@PaulLeger

"Die Audience Scores sind auch deshalb so überragend, weil außer den MI-Fans kaum Gelegenheitsgucker für den Film ins Kino gegangen sind, deren Meinungen den Wertungsschnitt nach unten gezogen hätten."

Dazu hat Raven13 ja schon etwas geschrieben, aber ich gebe mal noch meinen Senf dazu…
Am Ende wird MI7 bei ca. 580 Mio weltweit enden. Diese Zahl erreicht so ein Film auf GAR KEINEN FALL hauptsächlich mit Franchise-Fans.
Der DC-Film The Flash hat ca. 270 Mio weltweit eingespielt, mit gleich mehreren Batmans in prominenten Nebenrollen. DAS ist ein Beispiel für einen Film, der quasi ausschließlich von Fans gesehen wurde.

Deiner These folgend hätte Mission Impossible also doppelt so viele "Hardcore"-Fans wie DC mit ihrem zugkräftigsten Charakter?
Avatar, Star Wars, Avengers… Ein paar Reihen mit so vielen Fans gibt es vielleicht. Aber MI gehört auf keinen Fall dazu.

Tatsächlich spricht die Vergangenheit des Franchises sogar klar für das Gegenteil.

Hohe, von Fans getriebene Eröffnungswochenenden waren noch nie das Markenzeichen dieser Reihe, sondern stattdessen durch Mundpropaganda befeuerte starke Legs danach. Die wurden dieses Mal massiv durch, ja, Barbenheimer beeinflusst.

Natürlich hat Dead Reckoning weniger Gelegenheitszuschauer angezogen als die letzten drei Teile, aber so krass ist der Abschwung gegenüber Rogue Nation und Fallout gar nicht.

In Deutschland liegt MI7 beispielsweise genau auf Niveau des Vorgängers, in anderen Märkten wie den USA schon etwas darunter.

Hauptunterschied war aber China: Rogue Nation kam dort auf ca. 140 Mio, Fallout sogar 180 Mio. Dead Reckoning kam dann auf ca. 50 Mio. Nicht wegen der Qualität des Films, sondern wegen des komplett veränderten Marktumfelds in China.
Rechnet man diese 90 Mio Differenz auf RN dazu, käme man auf ca. 670 Mio und damit genau auf Niveau des fünften Teils.

"Ich bezweifle, dass dieses Sprichwort, von dem ich zum ersten Mal höre, irgendwie durch Fakten belegt werden kann."

Das wundert mich ehrlich gesagt etwas, da es in dem Bereich schon relativ gängig ist. Ob dieses Sprichwort einem Faktencheck auf breiter Datengrundlage standhält, kann ich dir aus dem Stand aber natürlich nicht beantworten.

Sowohl Haunted Mansion als auch Blue Beetle hatten ganz andere Probleme und waren von vornerein zum Scheitern verurteilt. Wenn man mit einzelnen Beispielen argumentieren möchte: Der Hype und der Erfolg von Barbie hat Oppenheimer nach oben gezogen.
Man könnte auch sagen: Erfolgreiche Konkurrenz belebt das Geschäft. Davon gab es in den Wochen vor Barbenheimer einfach zu wenig.

"Ich bezweifle, dass viele Kinogänger ihren Kinobesuch von Schlagzeilen in Variety oder THR abhängig machen"

Disney setzt seine offiziellen Sontagszahlen seit Jahrzehnten bewusst niedriger an, um dann am Montag mit den finalen Ergebnissen nochmal positiv in eben diesen Medien erwähnt zu werden. Dadurch ergibt sich natürlich ein positiver Newsflow, der den Must See-Faktor für die folgenden Tage erhöht.
Warum soll das nicht auch in die andere Richtung funktionieren?

Nachdem MI7 am eigentlichen Startwochenende dann "nur" auf 54 Mio kam, waren die Medien voller negativer Schlagzeilen über den Rückgang gegenüber den 62 Mio von Fallout.

Der Grundgedanke zu dieser Release-Strategie ist natürlich klar und aus meiner Sicht auch verständlich. Im Nachhinein aber war das der falsche Weg, da MI eben kein fangetriebenes Franchise ist, bei dem die zahlreichen Hardcore-Fans direkt in die erste Vorstellung rennen.

"Es ist kein Naturgesetz, dass MI7 nicht in mehr Sälen gezeigt werden "konnte".

Doch, tatsächlich ist genau das aus mathematischer Sicht der Fall.

Die Premium-Säle gingen sowieso alle in der zweiten Woche an Oppenheimer und Barbie hat massiv viel Raum für sich beansprucht. Ja, diese beiden Filme haben deutlich mehr Publikum und Aufmerksamkeit angezogen als MI7. Das allein spricht bei dem riesigen Hype um Barbenheimer auf gar keinen Fall für eine allgemeine Franchise-Müdigkeit bei Mission Impossible.

Am zweiten Wochenende hat MI7 aber rein zahlenmäßig noch relativ viele Kopien gehabt, wenn auch die im Vergleich weniger attraktiven.
Die Kapazitäts-Begrenzungen wurden vor allem in den letzten Wochen bemerkbar, als MI7 trotz guter Drops an jedem Wochenende mehrere Hundert Säle an Neuankömmlinge wie Haunted Mansion, TMNT usw. verloren hat.

Da ist es eigentlich umso bemerkenswerter, wie gut sich Dead Reckoning trotz stark fallender Vorstellungen halten konnte.

"Diejenigen, die hier Probleme haben etwas zu akzeptieren, sind wohl eher Leute, die nicht wahrhaben wollen, dass ein Film, den sie mögen, gefloppt ist, und sich Fantasieszenarien ausdenken wonach der Film soundsoviel eingespielt hätte, wenn es dieses böse Barbenheimer nicht gegeben hätte."

Da du hier im Plural schreibst, fühle ich mich auch mal angesprochen…

Die finalen Zahlen sind erstmal unbestreitbar, MI7 ist gemessen am Budget eine Enttäuschung. Aber ich sehe vollkommen andere Ursachen dafür und würde den Verlauf anders interpretieren. Wo das jetzt Realitätsverweigerung o.ä. sein soll, kann ich nicht ganz verstehen.

@DeToren

"Ich stimme Dir zu: Auch ich glaube fest daran, dass die extrem guten Bewertungen von "Dead Reckoning Teil 1" unmittelbar mit dem achten (oder neunten?) Disneyflop in Folge innerhalb dieses Jahres zu tun haben, mit der Tatsache, dass Disney (inkl. Marvel und Pixar) einen Scheißfilm nach dem anderen produzierte, die allesamt (!) nicht gut funktionierten. Die Kritiken zu Mission Impossible waren aus meiner Sicht etwas ZU positiv, weil die Kritiker diesen Film auch in einen deutlichen Gegensatz zu den Drecksfilmen von Disney gestellt haben (nach dem Motto: Seht her! SO macht man einen guten Film!)."

Deine ursprüngliche Kritik/Analyse fand ich trotz unterschiedlicher Meinung ja sehr lesenswert. Sei mir bitte nicht böse, aber dieser Absatz ist großer Quatsch…

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
25.08.2023 22:01 Uhr
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@ Legolas

Deiner These folgend hätte Mission Impossible also doppelt so viele "Hardcore"-Fans wie DC mit ihrem zugkräftigsten Charakter?

Nicht MI, Tom Cruise ist die Marke und zumindest letztes Jahr, als er als Retter der Kinos gefeiert wurde, schien es ziemlich konsensfähig zu sein, dass "der letzte Filmstar" eine ähnlich große oder gar größere Marke als so manches Franchise sei, erst Recht eines wie DC, von dem sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Fans aus verschiedenen Gründen abgewendet hat. Die zugkräftige Figur hilft da auch nicht, schon gar nicht wenn sie nur eine Nebenrolle in einem Film spielt, der nach seinem B-List-Protagonisten benannt ist.

Also ja, ich denke, dass der Großteil der Tickets für MI7 von Fans von Cruise und seiner Art des Actionkinos gelöst wurde. Natürlich nicht alle, aber der Anteil dürfte eben hoch sein. Man muss ja auch bedenken, dass Fans oft auch mehrfach in einen Film gehen, wenn er ihnen gefallen hat, und gerade Cruise-Fans reden ja davon, dass die Stunts und die Action nur im Kino richtig wirken, daher dürften bei einem Film, der die Fans so zufriedengestellt hat, entsprechend viele Mehrfachsichtungen dabei sein.

Disney setzt seine offiziellen Sontagszahlen seit Jahrzehnten bewusst niedriger an, um dann am Montag mit den finalen Ergebnissen nochmal positiv in eben diesen Medien erwähnt zu werden.

Solche News in den Branchenblättern sind in erster Linie an die Shareholder gerichtet und sicher nicht an normale Kinogänger. Leserschaft dieser Branchenblätter sind primär Brancheninsider (daher ja auch der Name) und nur sekundär das Kinopublikum. Kein Mensch macht seine Entscheidung, in einen Film zu gehen, davon abhängig, wie Variety das Startwochenende einschätzt, siehe mein bereits genanntes Beispiel "Elemental", von dem es zahlreiche weitere gibt. Die meisten kriegen das überhaupt nicht mit.

Doch, tatsächlich ist genau das aus mathematischer Sicht der Fall.

Die Premium-Säle gingen sowieso alle in der zweiten Woche an Oppenheimer und Barbie hat massiv viel Raum für sich beansprucht. Ja, diese beiden Filme haben deutlich mehr Publikum und Aufmerksamkeit angezogen als MI7.
Das allein spricht bei dem riesigen Hype um Barbenheimer auf gar keinen Fall für eine allgemeine Franchise-Müdigkeit bei Mission Impossible.

Der Punkt ist: Hätte es mehr Nachfrage nach MI7 als nach "Barbie" und "Oppenheimer" gegeben, dann wäre MI7 in den meisten Kinos (Ausnahme IMAX) gelaufen und "Barbie" und "Oppenheimer" hätten darunter gelitten.

Aber ich sehe schon was du meinst, daher können wir den Ausdruck "Franchise-Müdigkeit" gerne durch eine Franchise-Ceiling ersetzen, die für diesen Film im Vorfeld meiner Meinung nach überschätzt wurde. Wir werden es ja bei Teil 2 sehen, der meiner Einschätzung nach auch nicht genug einspielen wird, um bei einem 300-Mio-Budget in die schwarzen Zahlen zu kommen, aber eventuell schaffen sie es ja, die Kosten für den niedriger zu halten, was ich mir für das finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Studio Paramount übrigens wünschen würde. Der Bankrott eines Studios, das Filmen wie "Babylon" grünes Licht gibt, wäre ein herber Verlust für die Vielfalt in der Kinolandschaft.

Da du hier im Plural schreibst, fühle ich mich auch mal angesprochen…

Warst du allerdings nicht, ich finde unsere Diskussion interessant und sie ist ja auch nicht auf die persönliche Ebene abgerutscht, von meiner Seite daher alles gut.

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