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Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Kritik Details Trailer News
Flop - Ein Erklärungsversuch

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik
25 Kommentare - 24.08.2023 von DeToren
In dieser Userkritik verrät euch DeToren, wie gut "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins" ist.
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Bewertung: 2.5 / 5

Mission Impossible Dead Reckoning Teil I – Filmkritik

Bei der Niederschrift dieser Kritik läuft „Mission Impossible DR1“ seit über einem Monat in den Kinos, und er tut sich sichtlich schwer. Ende August 2023 beläuft sich sein Einspielergebnis gerade einmal auf ca. 541,6 Millionen Dollar. Davon ausgehend, dass vom heimischen US-Markt 55 Prozent, vom internationalen 43 Prozent und vom chinesischen Markt lediglich 25 Prozent der Einnahmen bei den Produktionsstudios landen, muss das Studio angesichts des fast 400 Millionen Dollar teuren Produktions- und Marketingbudgets derzeit einen ungefähren Verlust von über 146 Millionen Dollar verkraften. Das ist schmerzhaft. Um überhaupt den Break-even-Point zu erreichen, müsste „Dead Reckoning Teil 1“ meinen Berechnungen zufolge mindestens 870 Millionen Dollar weltweit einspielen. Dass es dazu nicht kommen wird und stattdessen von einem veritablen Flop gesprochen werden muss, ist inzwischen klar. Aber warum ist das so? Ich mache mich an einen Erklärungsversuch…

Trailer zu Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Ich erkenne drei Kernprobleme dieses Films und ein weiteres übergeordnetes Phänomen:

1) Der Film ist viel zu lang

2) Die Handlung ist viel zu kompliziert

3) Die Action ist “over the top”

4) Das Franchise is “over the top”

Zunächst zu Punkt 1, der Länge des Films: Während der erste Teil aus dem Jahr 1996 noch 110 Minuten kurz war, die Teile 2 und 3 etwas über 120 Minuten dauerten, und die Teile 4 und 5 (also Ghost Protocol und Rogue Nation) etwas über 130 Minuten liefen, begann der Regisseur es mit dem sechsten Teil (Fallout aus dem Jahr 2018) bereits zu übertreiben. Mit 147 Minuten setzte er – was die Filmlänge betraf – bereits einen Rekord. Doch der aktuelle Film ist nochmals um 16 Minuten länger und dauert inzwischen ermüdende 163 Minuten. In den zwei Stunden und 43 Minuten kam es mir häufig so vor, dass der Regisseur dem Film durchaus mehr Knackigkeit hätten verpassen können, indem er ganze Erzählpassagen weggelassen hätte. Das hätte diesen Streifen besser gemacht. Eindeutig. Natürlich gibt es Filme, die eine längere Laufzeit verdienen und diese sogar brauchen, aber „Dead Reckoning Teil 1“ gehört definitiv nicht dazu. Wenn die einzelnen Sequenzen auch größtenteils knackig inszeniert sind, so ist das alles in allem trotzdem viel zu lang geraten. Eine lange Laufzeit verbessert einen Film nicht unbedingt. Hier hätte eine um mindestens dreißig Minuten kürzere Laufzeit dem Film sehr gut getan. Dann wäre er schlicht knackiger und schmissiger geraten.
Ein kurzes Rechenbeispiel möchte ich einfügen: Bei ca. 400 Millionen Gesamtkosten kostet der Film also inklusive der Marketingkosten fast 2,5 Millionen Dollar pro Minute. Was hätte er gekostet, wenn er statt 163 nur 120 Minuten lang gewesen wäre? Ein einfacher – sicherlich nicht hundertprozentig korrekter – Dreisatz verdeutlicht, dass die Kosten um ca. 100 Millionen Dollar geringer gewesen wären. Der Break-Even-Point läge dann bei ca. 660 Millionen, ein Einspielergebnis, der gegebenenfalls sogar noch erreicht werden kann, auf jeden Fall aber das Minus reduziert hätte, das er jetzt gerade aufbaut. Fazit: Die zu lange Laufzeit macht die Filme gleichzeitig zu teuer, was ihre Rentabilität beschneidet. Außerdem verbessert eine lange Laufzeit den Film nicht automatisch. In diesem Fall behindert sie das Sehvergnügen. Eine um 30 Prozent längere Laufzeit erhöht das Einspielergebnis nicht in demselben Maß, falls sie das überhaupt tut.

Nun zu Punkt 2: der Film ist viel zu kompliziert und unübersichtlich. Die Handlungsbeschreibung dieses Films auf Wikipedia erstreckt sich auf fast zwei ausgedruckte DIN A 4-Seiten. Diese Handlungsbeschreibung lässt sich kaum kürzer zusammenfassen. Ich kann es dem geneigten Leser nicht zumuten, alle für die Geschichte relevanten Sachverhalte zu erläutern. So viel sei jedoch gesagt. Die Geschichte reiht eine wilde Actionszene an die nächste, ein aufregendes Setting weicht dem nächsten. Unterbrochen wird dies häufig von getragenen Expositionsdialogen der Darsteller, die dem Zuschauer immer wieder erklären müssen, was gerade Phase ist, wer wo steht und warum der nächste Schritt so erfolgen muss, wie wir es später sehen werden. Wir werden als Zuschauer also quasi immer auf die kommenden Szenen vorbereitet, damit wir uns nicht in Fragen und Verständnislosigkeit verlieren. Folgen kann man der Handlung trotzdem nur schwerlich. Viele Filmkritiken, die ich gesehen und gelesen habe, kamen zu dem Urteil, dass das letztlich ja auch nicht wichtig sei. Ich sehe das entschieden anders. Wenn Du der Geschichte inhaltlich nicht oder kaum folgen kannst, dann können die Actionszenen noch so gut sein. Du wirst Dich verloren fühlen. Und genauso fühlte ich mich: beeindruckt von den starken Bildern und der gut inszenierten Action, aber letztlich alleingelassen, weil ich kaum verstand, wer wer ist, wer gerade wen jagt und wer was von wem will. Zwischenzeitlich fragte ich mich, ob ich als einziger zu doof bin der Handlung eines Actionfilms zu folgen, aber zu meiner Erleichterung durfte ich nach der Kinovorstellung feststellen, dass es keineswegs nur mir so ergangen war. Und das zeigte mir, dass es eben nicht ausreicht immer einfallsreichere, gigantische und sich immer weiter überbietende Actionszenen zu präsentieren. Die Filmemacher müssen dies mit einer nachvollziehbaren Geschichte verweben. Aber genau das tut „Dead Reckoning Teil 1“ nicht. Die Geschichte mag durchaus komplex (was diese hier zweifellos ist) und deswegen durchaus anspruchsvoll sein. Aber sie muss verstanden werden. Und genau das gewährleistet der Film nicht. Wenn beispielsweise Luther Stickell in weiten Teilen des Films nur dazu genutzt wird uns zu erklären, was wir zu denken, zu empfinden und zu fürchten haben, damit wir die Filmhandlung überhaupt erst verstehen, dann läuft etwas gehörig schief.

Nun zum dritten Punkt: Die Action ist „over the top“! Drei Beispiele möchte ich herauspicken, Szenen, die aus meiner Sicht dazu beitrugen, dass ich dachte, das alles sei zu viel des Guten. Zum einen ist da die Verfolgungsjagd, bei der Grace – gespielt von der wundervollen, charismatischen, bildhübschen und vor Charme sprühenden Hayley Atwell – und Ethan Hunt in Rom vor irgendwelchen Häschern fliehen müssen. Sie tun dies in einem kleinen Elektro-Fiat. Die Idee ist witzig, die Actionszene aber solche zu lang geraten. Nach einiger Zeit bringt die Länge dieses Actionkapitels keinen erzählerischen Mehrwert mehr. Da hilft es auch nicht, dass die Filmemacher versuchten noch zusätzliche Spannung in die Szene zu bringen, indem die Handgelenke der beiden Hauptfiguren aneinander gekettet sind, woraufhin sie zusätzlich noch die halsbrecherischsten Verrenkungen machen müssen, um das durch die Gassen Roms donnernde Vehikel in die richtigen Bahnen zu lenken. Das war letztlich nicht besonders spannend, denn so etwas haben wir 26 Jahre zuvor schon in einem Bondfilm (Der Morgen stirbt nie) gesehen. Zum Schluss steht der gelbe Fiat dann zu allem Überfluss auch noch quer auf einem Schienengleis und droht von einem Schnellzug erfasst zu werden. In letzter Sekunde – wie könnte es anders sein – entkommt Hunt der Gefahrensituation, um dann festzustellen, dass seine überaus geschickte Mitstreiterin verschwunden ist. Wie sie verschwunden ist, wird uns unbefriedigender Weise nicht erzählt. Diese Verfolgungsjagd ist gut inszenierter Action-Radau, von dem man aber nicht erkennt, wohin er den Protagonisten letztlich führt. Die Szene wirkt so, als sei sie im Film, weil sie eben geil ist und nicht, weil sie die Geschichte maßgeblich vorantreibt. Diese Actionszene hätte so auch in einem der drei Vorgängerfilme stattfinden können.

Zweites Beispiel: Der bereits aus den Trailern bekannte Sprung von Tom Cruise mit einem Motorrad von einer Klippe, um dann mit einem Fallschirm auf einem Zug zu landen, ist das beste Beispiel dafür, dass der Zuschauer merkt, dass man sich erst den Stunt ausgedacht hat, um diesen dann anschließend ziemlich hanebüchen in die Geschichte hineinzuschreiben. Die Herleitung zu diesem Stunt ist lächerlich. Das ist erzählerisch nicht gut gelöst, weil es viel zu schnell geht und viel zu beiläufig – ja, höhepunktlos - erzählt wird. Wäre dieser Stunt hingegen der einzige Actionhöhepunkt gewesen, auf den der gesamte Film über eineinhalb Stunden hinarbeitet (weil beispielsweise die Helden nur auf diese Weise in den Zug gelangen können), dann hätte die Szene wahrscheinlich die erhofften Wow-Effekte ausgelöst. So aber verkommt dieser Stunt nur zu einer weiteren von unzählig vielen Actionnummern des Films.

Drittes Beispiel: Gegen Ende des Films kommt es auf dem Dach eines Zuges zu einem Kampf zwischen Ethan und dem Bösewicht Gabriel. Auch diese Szenen haben wir schon diverse Male gesehen, wieder in einem Bondfilm (die machten das sogar schon schon vor vierzig Jahren, siehe Octopssy aus dem Jahr 1983) und just ein paar Tage zuvor in dem Indiana Jones-Film „Das Rad des Schicksals“. Das wirkte leider nicht neu, sondern in erster Linie geklaut.

Nun zitiere ich die Handlungsbeschreibung auf Wikipedia:

„Gabriel, der zuvor die Lokführer getötet und die Bremsen des Zuges zerstört hat, springt vom Zug und sprengt eine vorausliegende Eisenbahnbrücke, auf die der Zug zusteuert. Ethan und Grace können daraufhin gemeinsam die Lokomotive abkoppeln, fliehen aus den nacheinander abstürzenden Zugwaggons Richtung Zugende, drohen aber selbst mit den Wagen in den Abgrund zu fallen.“

Das ist wieder einer der Szenen, die schlicht und einfach zu viel des Guten aufbietet. Offenbar reicht ein abstürzender Waggon nicht, es müssen gleich mehrere sein. Als wäre die Gemengelage nicht schon bedrohlich genug, lodert in einem der Waggons darüber hinaus ein sich gefährlich ausbreitendes Feuer der Bordküche, und in einem anderen Waggon droht zusätzlich noch ein Klavier auf die beiden Helden zu stürzen. Ich nenne das eine Verschachtelung von Actionszenen, also Actionszenen innerhalb von Actionszenen. Das alles ist zu viel! Das ist dramaturgisch irgendwann nicht mehr packend, sondern überladen und erzählerisch schleppend, so gut die Szenen für sich genommen auch inszeniert sein mögen.

Viertens: Das Franchise ist over the top! Ist die Zeit der Franchises vorbei? Fest steht, dass es Filmreihen in der Vergangenheit oft nicht guttat, wenn ein und derselbe Regisseur zu viele Teile einer Filmreihe inszenierte. Als sehr gutes Beispiel dient hier aus meiner Sicht die James Bond-Reihe. Regisseur Lewis Gilbert inszenierte ingesamt drei Bondfilme, zuletzt „Moonraker“ aus dem Jahr 1979. „Moonraker“ war ein spaßiger Film, der seinen Vorgänger in allen Belangen toppen sollte. Ob das gelang, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass man der Reihe nach diesem Megaerfolg einen neuen Regisseur verordnete. Der neue Regisseur John Glen inszenierte daraufhin 1981 einen ganz andersartigen Film, der auf übertriebene Gadgets verzichtete und viel mehr Bodenständigkeit zum Ausdruck brachte. Allgemein wird dieser erste Film (In tödlicher Mission) des Regisseurs John Glen gefeiert. Doch dann machten die Produzenten einen schweren Fehler. Weitere vier Bondfilme inszenierte John Glen anschließend, und es wurde unverkennbar, dass der Reihe irgendwann der Drive, das Neue, ja schlicht neue Impulse fehlten. Und auch der Mission-Impossible-Reihe merke ich an, dass der mittlerweile dritte Film des Regisseurs Christopher McQuarrie zwar überaus routiniert inszeniert ist und er sich hinsichtlich der Actionszenen wieder einmal selbst zu übertreffen versucht, dass es ihm jedoch an entscheidenden Impulsen fehlt, die dem Zuschauer das Gefühl vermitteln: JA, DAS muss ich sehen. Ehrlich muss der Zuschauer diesen Film hier nicht sehen. Denn er ist eine Kopie seiner zwei vorherigen Machwerke „Rogue Nation“ und „Fallout“. Bösewichter und Sidekicks mögen gewechselt haben, der Aufbau ist aber vollkommen identisch. Da in den beiden vorherigen Erzählungen die Handlung auch schon vergleichsweise wirr war, ist dieser dritte Teil eigentlich nur noch eine Aneinanderreihung von bombastischen Actionszenen, die es mit ihrer extremen Action-in-Action-Verschachtelung vollkommen übertreiben. Was sollen die Zuschauer vom kommenden Teil – Dead Reckoning Teil 2 – noch erwarten? Noch mehr Action-Bombast? Mein Fazit lautet: Vier Filme eines Regisseurs innerhalb einer Filmreihe sind zuviel. Neuer Wind hätte bereits diesen Teil umwehen müssen. Auch wenn Christopher McQuarrie hier eine andere Bildsprache testet und die Schauspieler fast immer aus einer tieferen Position ins Kamerabild nimmt (was ich persönlich als nervig empfand), so ist dieser Film dennoch ein 1:1-Abziehbild der vorherigen zwei Filme.

Zu guter Letzt glaube ich, dass die Zuschauer grundsätzlich nach etwas Neuem dürsten. Nach neuen Geschichten, nach Abwechslung. Die eindrucksvollen Einspielergebnisse sowohl von „Barbie“ als auch von „Oppenheimer“ und die vernichtend schlechten Ergebnisse der Franchise-Giganten von DC und Marvel - „Shazam 2“, „The Flash“, „Black Adam“, „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ und neuerdings „Blue Beetle“- zeigen das deutlich. Die zuletzt immer schwächer werdenden Einspielergebnisse der Furious-Reihe stützen meine Einschätzung zusätzlich. Irgendwann is et och mal jut, es sei denn, man haucht der Reihe neues Leben ein. Das hat Tom Cruise als Produzent der Reihe aber leider verpasst.

Schulnote: 3-

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Bewertung
Bewertung des Films
510

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sanchosfreddy : : Moviejones-Fan
26.02.2024 13:40 Uhr
0
Dabei seit: 27.08.14 | Posts: 33 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Ich habe den Film nun vorgestern beim Stream gesehen und muss gestehen.

Ich war glücklich nicht ins Kino gegangen zu sein. Ich habe den Film gesehen und dann das Befürnis entwickelt eine Kritik zu schreiben - vielleicht um meine Enttäuschung zu verarbeiten.

Irgednwie habe ich nun - witzigerweise erneut - diese Kritik durchgelesen und muss feststellen - meine Kritik wurde bereits nahezu 1:1 erfasst. Trotzdem gibt es 1, 2 Ergänzungen meinerseits. ^^

Grundsätzlich muss ich mich direkt erstmal an die Machart dieses Film richten. Der Film ist handwerklich stellenweise natürlich überragend. Allerdings wird man häufig im nächsten Moment aus der Szene gerissen. Ich weiß nicht ob es ein falscher Eindruck ist aber an vielen Stellen finde ich mich bei der Frage, ob eine Begebenheit vor einem Greenscreen gedreht wurde oder nicht. Und wenn ja, war das leider nicht mehr auf dem zum Teil überragenden Niveau der Vorgänger. Häufig sahen Hintergründe verwaschen, blass oder schnellt ausgeleuchtet aus. Optisch würde ich bald soweit gehen und sage, dass der Film der visuell überlandenste und "hässlichste" Film der MI Franchise darstellt. Im Vergleich zu Marvel 2024 trotzdem eine gute Produktion.

Das nächste ist das Schauspiel bzw. Figurenentwicklung. Hierzu sei gesagt - und das pflichte ich dem Kritiker zu - neuer Wind wäre nicht nur bei der Regie wichtig gewesen. Man bekommt hier ganz klar und fast ausschließlich Fan-Service geboten. Tom Cruise wirkt irgendwie müde. Seine Mimik und Gestik hat bei absichtlich komischen Situation (ich sage nur an der Klippe mit der Rampe) nicht so funktioniert. Auch macht seine Figur nicht die Wandlung durch, die diese verdient hätte. Die Geschichte des Ethan Hunt wiederholt sich erneut. Erneut ist er der gejagte seiner Regierung, erneut hat er Angst um eine Person die er eben kennenlernt, erneut steht alles auf dem Spiel das er einmal mehr verzweifelt in die Kamera schaut und keine Antwort hat. WO das bisher funktionier hat, bekommen er die PS diesmal nicht auf die Straße. Ich denke dem Film hat es auch nicht gutgetan von vornerein als 1. Teil tituliert zu werden. Denn eines war klar. Um Ethan hatte man zu keinem Moment sorge. Die weiteren Figuren wurden auch nie in Positionen gebracht, dass man sich sorgt. Und der einzige "Todesfall" von Relevanz passiert so früh UND wird durch den Film selbst gespoiler, dass die dramtische Tiefe fehlt.

Ebenso wurde die Figur des Benji weitergehend verschwendet. Luther erzählt unst manchmal geburtsschwer - oder wie das heißt - weilche Wichtigkeit Ethan hat und Leute die zu Ihm stehen. Klar, wir kennen um deren gemeinsame Vergangenheit, aber irgendwann wurde es anstrengend. Hier hätte dem Film ein erneuter Auftritt von Jeremy Renner mehr geholfen als die tatsächlichen "Gastauftritte".

Zum Bösewicht möchte ich nicht viel sagen weil es kaum was zu sagen gibt. Er soll angeblich irgendwas mit der Vergangenheit von Ethan zu tun haben - mehr davon? Vermutlich in Teil 2. So baue ich doch keinen Wirkungsvollen, bedrohlichen Gegner auf? Tatsächlich ist meine Interesse an dieser Franchise mit diesem Film gesunken, da man viele Fehler gemacht hat, keine Interessanten Figuaren (mit Abstrichen Grace) eingebunden hat UND der bzw. "die" Bösewichte ABSOLUT blass sind. Ich Kann die ersten 6? Teile geniessen und wieder schauen. Die Stunts sind auch besser gewesen wie ich finde.

Von daher kann ich den verhaltenen Erfolg nachvollziehen. Für mich steht jetzt fest: Teil 2 werde ich wohl eher nicht im Kino sehen. Schade da MI für mich der Inbegrifft hochqualitativer Franchises (mit wenigen anderen) war. Der letzte Film wird dann wohl wieder im Stream zuhause verfolgt. frown

2 von 5 Hütten. frown

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DeToren : : Moviejones-Fan
04.12.2023 08:53 Uhr | Editiert am 04.12.2023 - 08:53 Uhr
0
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

smile

"Ist ja toll wenn mit dem Schlüssel bestehend aus z Einzelteilen, von denen manche echt sind und manche nicht, ein Schloss geöffnet werden kann (von dem die Protagonisten grossteils nichtmal wissen wo es ist, nur dass es das wichtigste aller Zeiten ist) und dieses Schloss wäre dann am Mittelpunkt der Erde zu finden und öffnet eine Karte vom dritten Marsmond wo das sechste Gelübte der Präilluminati versteckt ist mit dem man das geheime Computerprogramm knacken kann damit Dienstags pünktlich um 8:00 die Mülltonne geleert wird.. "

Ich habe mich schlappgelacht. Das bringt es sowas von auf den Punkt!! smile

Hut dafür!

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Cairbre : : Moviejones-Fan
22.11.2023 15:41 Uhr | Editiert am 22.11.2023 - 16:54 Uhr
1
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

Obwohl ich grosser Fan der Reihe bin kann ich im Wesentlichen nur zustimmen. Als Kernproblem sehe ich dabei auch die genannten Punkte 1 und 2: Viel zu lang, man könnte 50 Minuten rausschmeissen und hätte den besseren Film weil das langgezogene Mehr vom Gleichen kaum Mehrwert bietet sondern irgendwann langweilt. Und das sag ich als Freund grosser Laufzeitlängen, die Story muss das aber auch rechtfertigen. Und viel zu kompliziert, bei x Orten Beteiligten und Hintergrundzusammenhängen verliert die grösste Bedrohung ihre Fassbarkeit und damit einiges an Schrecken. Punkt 3 und 4 spielen da für mich einfach nur mit rein in diese beiden Grundübel, der Regisseur wird offenbar irgendwann betriebsblind und verliert den Fokus aufs Wesentliche.

Zum einen durch endlos lange Action-Szenen die schon nach 3 Minuten praktisch keinen Mehwert mehr bieten sondern nur Wiederholung darstellen - das scheint dies Jahr aber eh im Trend zu liegen, siehe Avatar2 ( wo z.B. im Minutentakt die Kinder entführt und gerettet werden) , Indiana Jones 5 ( etwa die endlose Tuktuk Fahrt, hätte man den letzten Kreuzzug so gedreht würde Ford heute noch dem Panzer hinterher reiten) oder gar der neueste John Wick ( wo er sich gefühlt eine Stunde eine Treppe hochkämpft um dann runterzufallen und neu zu beginnen) . Und so dauert die Verfolgungsjagd durch Rom für Ethan halt solange, bis x Neustarts erfolgt sind, y Wagen gewechselt wurden und auch wirklich alle Wahrzeichen von Rom ins Bild gerückt wurden damit auch der letzte merkt das spielt in Rom .

Zusätzlich (siehe Punkt 2) wird die story unnötig verkompliziert und aufgeblasen, obwohl doch letztlich nur 3h nach nem Schlüssel Mcguffin gesucht wird wie in unzähligen anderen Filmen auch. Ist ja toll wenn mit dem Schlüssel bestehend aus z Einzelteilen, von denen manche echt sind und manche nicht, ein Schloss geöffnet werden kann (von dem die Protagonisten grossteils nichtmal wissen wo es ist, nur dass es das wichtigste aller Zeiten ist) und dieses Schloss wäre dann am Mittelpunkt der Erde zu finden und öffnet eine Karte vom dritten Marsmond wo das sechste Gelübte der Präilluminati versteckt ist mit dem man das geheime Computerprogramm knacken kann damit Dienstags pünktlich um 8:00 die Mülltonne geleert wird.. sowas wird dann leicht zum Selbstzweck.

Im Ergebnis hat man jetzt ein zweiteiliges Dead Reckoning geschaffen, dessen erster Teil so auch 5 Stunden hätte dauern können, aber wer direkt mit Teil 2 einsteigt hat kaum einen Wissensnachteil, wenn sie einfach kurz sagen " hier schau mal mächtiger Schlüssel um was ganz schlimmes zu verhindern ".

Sie sollten sich wieder besinnen auf simple Rahmensettings mit spektakulären Details, die nicht nur Selbstzweck sind sondern die Handlung definieren und für plastische, unmittelbare, greifbare Spannung sorgen.

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ErnieMcKracken : : Moviejones-Fan
09.09.2023 14:04 Uhr | Editiert am 09.09.2023 - 14:06 Uhr
0
Dabei seit: 09.09.23 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Hi,

ich kann DeToren eigentlich bei seiner Kritik nur zustimmen.Ich mag das Franchise,war aber doch sehr enttäuscht von MI7-P1.Es kommt ja auch noch ein meiner Meinung nach saudummes Drehbuch mit vielen Macken dazu.Wie DeToren schon erwähnt hat,sind Handlungsstränge in dem Film KOPLETT unnötig und ersetzbar. Insofern hat DeToren doch mit der Lauflänge recht,jede gedrehte Minute kostet Geld und wenn 20min unnützer Kram abgedreht wird,wird die Produktion zu teuer für das Einspielergebnis.Wenn jetzt angeblich MI7(gemäss den Erwartungen) floppt,hat es dann vielleicht mit dem Marketing zu tun?Was meint ihr?Ich hab zB den Felssprung beim Schauen des Films als unspektakulär empfunden,da ich den ja schon, ich glaub, 6 Mal oder so im Trailer vor anderen Filmen gesehen hab.Genauso wie man in The Flash hätte verschweigen müssen,dass Keaton als Burton-Batman mitspielt.Das Gerede über den Film und Gerüchte zieht doch normalerweise die Leute eher ins Kino.

Über Barbenheimer müsste man gesondert diskutieren,das ist mir bei Oppenheimer ein Rätsel,warum der so erfolgreich ist.Barbie versteh ich ja noch.

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DeToren : : Moviejones-Fan
31.08.2023 08:40 Uhr
0
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

Seit meiner Kritik ist eine Woche vergangen. In dieser Woche hat der Film ca. 11 Millionen zusätzliche Dollar eingespielt und steht nun bei 552 Mio. Dollar.

Das Ergebnis ist ein Disaster.

Danke für die ausführliche Diskussion über das Warum. Mir wurde klar, dass der Doppel-Torpedo maßgeblich zum schlechten Abschneiden des Films beigetragen hat. Und dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, dass die Kinogänger nach etwas Neuem dürsten, nach etwas, das sie nicht schon zigmal gesehen haben (z.B. den zehnten Furious-Film, den gefühlt fünfzigsten Comicfilm und eben den siebten Mission-Impossible-Film).

Denn eines sollte man auch mal festhalten: Eigentlich müsste ein Filmschwergewicht, wie es Mission impossible nun einmal ist, in der Lage sein, sich gegen Barbenheimer zu behaupten. Den Misserfolg einzig mit dem Sandwich-Termin zu begründen, ist mir eine zu einfache Erklärung smile

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
28.08.2023 11:14 Uhr | Editiert am 28.08.2023 - 11:29 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.225 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ fredfred

Nun, Fallout hatte auch nur ein Budget von 178 Mio. Dollar, daher wäre ein Budget bis maximal 200 Mio. Dollar unter normalen Umständen durchaus realistisch. Klar gehört das unter "hätte, hätte, ...", aber nur weil das Ergebnis nun dank des extremen Budgets als Flop zählt, wäre das unter normalen Umständen aber keiner gewesen.

Es geht mir hier in der Diskussion auch nicht darum, festzustellen, ob das Ergebnis ein Flop ist oder nicht, denn das ist es leider. Mir geht es darum, dass der Film halt enorm viel Pech hatte und nur wegen der Umstände und nicht wegen mangelnder Qualität schlecht performed: zu hohes Budget (dank Corona), zu heftige Konkurrenz, keine Kinosäle mehr, in denen er hätte gezeigt werden können. Wären die umstände "normal" gewesen, wäre der Film locker ein Erfolg gewesen. Aber eine Person hier behauptet ja vehement, dass der Film floppt, weil er halt nicht gut sei und weil nur eingefleischte Fans ins Kino dagfür rennen, und das ist halt Quatsch, denn wenn dem so wäre, hätte der Film bisher niemals die 551 Mio. Dollar eingenommen und hätte bei über 132.000 Bewertungen auf IMDB noch einen so hohen Usercscore von 8.0. Filme, die schlecht sind, sind bereits bei 50.000 Bewertungen bei unter 7,5 oder gar im Bereich 6.5.

Das Word of Mouth ist halt großartig, ebenso die Kritiken und die Userscores. Und die Legs sind ebenfalls sehr gut, bedenkt man, dass der Film in nur noch wenigen Kinos gezeigt wird. Nach 6 Wochen schafft er halt immer noch 10 Mio. Dollar pro Woche. Die Legs liegen seit der zweiten Woche bei wöchentlich im Schnitt um die 35 %, und das ist wenig. Nur vom ersten zum zweiten Wochenende hatte er um die 65 % verloren, aber das lag halt an Barbenheimer. Danach sind die Legs von Wochenende zu Wochenende nur noch bei ca. 35 % gewesen, und das ist stark.

Der Film floppt halt aus gänzlich anderen Gründen als der Qualität. Nur darum ging es mir hier.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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fredfred : : Moviejones-Fan
28.08.2023 09:55 Uhr
0
Dabei seit: 23.10.16 | Posts: 245 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Zitat

Hätte M:I7 keine Konkurrenz gehabt und hätte er nur 150 Mio. Dollar gekostet, wäre er ein Erfolg.

Made my day wink

Mit diesem "Rezept" ließe sich aus jedem Film ein Erfolg zaubern.

- - - >

Hätte... ein besseres Drehbuch / bessere Schauspieler etc. etc. gehabt, wäre....

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
26.08.2023 21:22 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ Raven13

Du argumentierst hier wahllos und wirfst wahllos irgendwas in den Raum, ohne dass es Sinn ergibt.

Wenn etwas keinen Sinn ergibt, kann das am Sender oder am Rezipienten liegen. In diesem Fall liegt es offenbar an letzterem.

Das widerspricht doch DEINER Behauptung.

"Blade Runner 2049" widerspricht meiner Behauptung nicht, er bestätigt sie. Der imdb-Score von BR 2049 war während seines exklusiven Kinofensters deutlich höher als jetzt und der Film war daher auch in der Top 250 von imdb, das ist er heute nicht mehr. Hier mal eine Grafik, die die Platzierung des Films in der Top 250 zeigt: Link

Die Grafik zeigt einen steilen Abfall, der Ende Dezember 2017 beginnt, rate mal was da passiert ist? Da wurde der Film im Heimkino veröffentlicht, also stützt "BR 2049" sehr wohl meine These, dass die Wertung eines Kinoflops deutlich sinkt, sobald dieser im Heimkino von mehr Casual Viewers gesehen wurde.

Dass der Film immer noch eine hohe Wertung von 8,0 hat, ist schön für ihn, hilft ihm aber in Bezug auf das Box Office nicht weiter. Ich habe dir schon mehrfach zu erklären versucht, dass imdb eine sehr spezielle User-Zusammensetzung hat, die nicht auf das Kinopublikum übertragbar ist und bestimmte Filme, zu denen sowohl BR 2049 als auch MI7 gehören, dort höher abschneiden als es bei einer repräsentativen Stichprobe der Fall wäre.

Ich liefere M:I4 bis 6 als Gegenbeispiele

Ich habe eine These für Filme aufgestellt, die im Kino gefloppt sind. Diese These kann somit nicht durch Filme, die im Kino nicht gefloppt sind, widerlegt werden. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Es ist also DOCH ein Naturgesetz, dass "wo kein Platz zur Verfügung steht, auch keiner sitzen kann".

Das ist kein Naturgesetz, weil es einfach ausgehebelt werden kann. Die Nachfrage nach MI7 hätte einfach nur höher sein müssen, dann hätte es auch keinen Kapazitätsmangel gegeben, weil dann die anderen Filme Säle verloren hätten.

Die Barbenheimer-Ausrede gilt zum Teil natürlich, allerdings wird sie dadurch abgeschwächt, dass MI7 zeitgleich auch noch von "Sound of Freedom" überflügelt wurde.

dennoch ein sehr gutes Ergebnis verglichen mit M:I1 bis M:I5

Es sagt schon alles, wenn man MI7 mit den nicht inflationsbereinigten Ergebnissen von Filmen, die vor teilweise mehr als 15 oder gar 20 Jahren gelaufen sind, vergleichen muss, um ihn gut aussehen zu lassen. Wobei er bei genauerem Hinschauen nicht mal gut aussieht, denn dass MI2 vor 23 Jahren 216 Mio. in den USA eingespielt hat, während MI7 nicht mal 180 Mio. (und damit auch weniger als der erste Teil von 1996) schaffen wird, ist alles andere als der Erfolg, als den du es verkaufen möchtest. Der internationale Markt ist in den letzten 15 Jahren deutlich gewachsen , daher sind Vergleiche des weltweiten Einspiels über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg völlig sinnfrei, dazu kommt natürlich noch die Inflation. Verglichen mit den ersten beiden Teilen ist der Film sicher kein Erfolg.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
26.08.2023 08:26 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.044 | Reviews: 173 | Hüte: 607

@Entenverlag
Allerdings glaube ich keinesfalls, dass ein Einspielergebnis aussagekräftig über die Qualität eines Kunstwerkes ist und umgekehrt.

Bei dieser Aussage stimme ich dir zu. Aber meiner Meinung nach ist nicht jeder Film ein Kunstwerk. Schon gar nicht ein Mission Impossible 7 Teil 1.
Der ist primär ein kalkuliertes Produkt mit wirtschaftlichen Zielen. Ein Kunstwerk möchte erzählerisch etwas erzählen oder zum Nachdenken anregen. Bei MI (und vielen anderen modernen Blockbustern) sehe ich das Ziel Content zu generieren.

Wobei Kunst ansich sicherlich subjektiv ist. Von daher mag ich nicht versuchen dir das auszureden, wollte jedoch eine weitere Sichtweise einbringen.


MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
25.08.2023 22:10 Uhr | Editiert am 25.08.2023 - 22:13 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.225 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ PaulLeger

"Das ist ja schön. "Blade Runner 2049" hat sogar sechs Jahre nach Release immer noch eine 8,0 bei imdb, das ändert aber auch nichts daran, dass er im Kino ein Flop war und eine potentielle Kino-Fortsetzung mit großer Wahrscheinlichkeit auch floppen würde und aus diesem Grund wohl auch nie passieren wird."

Was hat Blade Runner: 2049 nun damit zu tun? Und was hat das Floppen mit dem IMDB-Score nach Himkinoauswertung zu tun, mit der DU angefangen hast? DU hast behauptet, dass bei mehr Gelegenheits-Zuschauern und spätestens zum Heimkino-Release der IMDB-Score stark nach unten gehen würde, weil der Film nur Hardcore-Fans gut gefallen würde. Ich liefere M:I4 bis 6 als Gegenbeispiele und du fängst plötzlich mit Blade Runner: 2049 an und redest von einem Flop. Was hat das Box Office-Ergebnis nun mit deiner Behauptung zum IMDB-Score zu tun? Du argumentierst hier wahllos und wirfst wahllos irgendwas in den Raum, ohne dass es Sinn ergibt. Und wenn, dann spielt Blade Runner: 2049 meiner Argumentation sogar noch in die Hände, Dankeschön! Denn der hat ja erst recht nur die hardcore-Fans, während der durchschnittliche Zuschauer sich bei dem Film gelangweilt hat. Und dennoch hat BR:2049 auch nach Heimkino-Release und vielen Tausend zusätzluichen Bewertungen immer noch einen hervorragenden Userscore 8,0/10. Das widerspricht doch DEINER Behauptung.

"Da diese Filme keine Flops waren, sind sie als Gegenbeispiele für eine These, die zu Flops aufgestellt wurde, ungeeignet."

Hier nochmal das gleiche. Das "Floppen" hat nichts mit dem IMDB-Score zu tun. Hätte M:I7 keine Konkurrenz gehabt und hätte er nur 150 Mio. Dollar gekostet, wäre er ein Erfolg. Und nun? Du hast beahauptet, die Reihe sei Cruise-Müll und die Zuschauer abseits der "Hardcore-Fans" würden das erkennen und enstprechend den Score nach unten ziehen. Das müsste also auch für die Vorgänger-Filme gelten, die, wie Legolas ja schon schön begründet hat, ebenso erfolgreich waren, wenn man China und Russland mal außen vor lässt.

"PaulLeger schrieb am 24.08. um 13:49 Uhr:

"Was das Einspielergebnis angeht, müsste eine umfassende Analyse zudem noch externe Faktoren berücksichtigen wie den ungünstigen Stattermin nur eine Woche vor dem Phänomen "Barbenheimer", das dem Film Säle und Aufmerksamkeit entzogen hat"

Hast du offenbar "übersehen"..."

Okay, das stand tatsächlich in deinem ersten Kommentar unten weiter, den ich übersehen habe. Mein Fehler.

"Es ist kein Naturgesetz, dass MI7 nicht in mehr Sälen gezeigt werden "konnte". Die Kinos zeigen halt die Filme mit der größten Nachfrage. In Deutschland war es sogar so, dass viele Kinobetreiber am Barbenheimer-Startwochenende noch MI7 im größten Saal gezeigt haben, der dann halbleer war, während die für "Barbie" und "Oppenheimer" zur Verfügung gestellten Kapazitäten für die Nachfrage viel zu gering waren."

Keine Frage, natürlich zeigen sie die Filme mit der höchsten Nachfrage. Das ändert jetzt was an meiner Argumentation, dass M:I7 deshalb keinen Platz mehr fand, um gezeigt zu werden, weshalb viele Zuschauer keine Möglichkeit mehr hatten, den im Kino zu schauen? Wenn ein Kino vier Säle zur Verfügung hat und Barbie und Oppenheimer neu sind und die Nachfrage danach höher ist, dann wird M:I7 eben nicht mehr gezeigt, obwohl auch der vielleicht noch "halbe Säle" gefüllt hätte, wie du selbst geschrieben hast. Halbe Säle sind keine vollen Säle, aber auch keine leeren. Also hätte M:I7 durchaus noch 100 Mio. Dollar weltweit mehr einnehmen können, wenn Barbenheimer nicht gewesen wäre. Es ist also DOCH ein Naturgesetz, dass "wo kein Platz zur Verfügung steht, auch keiner sitzen kann". Nennt sich physikalische Raumbegrenzung oder schlicht "Platzmangel". Und gegen Barbie und Oppenheimer hätte auch fast jeder andere Film das Nachsehen gehabt.

"Der Film hat schon in der ersten Woche, als er noch die meisten Premium-Säle für sich hatte, enttäuschend performt."

Hier verweise ich auf Legolas Kommentar dazu. M:I war schon länger die Art Film, die nicht sehr frontlastig, dafür aber über einen längerne Zeitraum recht gut performed. Wenn die Säle auch nicht zu 100 % voll sind, aber sie waren immerhin zu 50 % voll. Und die Legs nach über 40 Tagen zeigen, dass M:I7 nicht so schnell die Puste ausgegangen ist. Das Interesse ist duchaus da. Und wie gesagt, ich kenne drei Leute, die ebenfalls gerne noch reingegangen wären, es aber nicht mehr konnten. Das lässt sich sicher auch auf viele andere Menschen übertragen, denen es genauso erging. Einige Millionen Zuschauer weltweit kommen da schon zusammen, also locker auch 50 bis 100 Mio. Dollar.

Und um es nochmal zu sagen: 541 Mio. Dollar, die M:I7 bisher eingenommen hat bzw. die 560 bis 580 Mio. Dollar, die M:I7 einnehmen wird, sind zwar rechnerisch ein Flop, aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis verglichen mit M:I1 bis M:I5 und auch auf ähnlichem Niveau wie MI:4 & 5, wenn man Russland und China mal außen vorlässt. Das Budget ist halt nur einfach viel zu hoch gewesen, was aber auch zum nicht unerheblichen Teil Corona geschuldet ist. M:I7 ist ein Opfer seiner Umstände, aber das bedeutet nicht, dass der Film schlecht ist. Du magst ihn nicht, aber die meisten anderen eben schon.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
25.08.2023 22:01 Uhr
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@ Legolas

Deiner These folgend hätte Mission Impossible also doppelt so viele "Hardcore"-Fans wie DC mit ihrem zugkräftigsten Charakter?

Nicht MI, Tom Cruise ist die Marke und zumindest letztes Jahr, als er als Retter der Kinos gefeiert wurde, schien es ziemlich konsensfähig zu sein, dass "der letzte Filmstar" eine ähnlich große oder gar größere Marke als so manches Franchise sei, erst Recht eines wie DC, von dem sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Fans aus verschiedenen Gründen abgewendet hat. Die zugkräftige Figur hilft da auch nicht, schon gar nicht wenn sie nur eine Nebenrolle in einem Film spielt, der nach seinem B-List-Protagonisten benannt ist.

Also ja, ich denke, dass der Großteil der Tickets für MI7 von Fans von Cruise und seiner Art des Actionkinos gelöst wurde. Natürlich nicht alle, aber der Anteil dürfte eben hoch sein. Man muss ja auch bedenken, dass Fans oft auch mehrfach in einen Film gehen, wenn er ihnen gefallen hat, und gerade Cruise-Fans reden ja davon, dass die Stunts und die Action nur im Kino richtig wirken, daher dürften bei einem Film, der die Fans so zufriedengestellt hat, entsprechend viele Mehrfachsichtungen dabei sein.

Disney setzt seine offiziellen Sontagszahlen seit Jahrzehnten bewusst niedriger an, um dann am Montag mit den finalen Ergebnissen nochmal positiv in eben diesen Medien erwähnt zu werden.

Solche News in den Branchenblättern sind in erster Linie an die Shareholder gerichtet und sicher nicht an normale Kinogänger. Leserschaft dieser Branchenblätter sind primär Brancheninsider (daher ja auch der Name) und nur sekundär das Kinopublikum. Kein Mensch macht seine Entscheidung, in einen Film zu gehen, davon abhängig, wie Variety das Startwochenende einschätzt, siehe mein bereits genanntes Beispiel "Elemental", von dem es zahlreiche weitere gibt. Die meisten kriegen das überhaupt nicht mit.

Doch, tatsächlich ist genau das aus mathematischer Sicht der Fall.

Die Premium-Säle gingen sowieso alle in der zweiten Woche an Oppenheimer und Barbie hat massiv viel Raum für sich beansprucht. Ja, diese beiden Filme haben deutlich mehr Publikum und Aufmerksamkeit angezogen als MI7.
Das allein spricht bei dem riesigen Hype um Barbenheimer auf gar keinen Fall für eine allgemeine Franchise-Müdigkeit bei Mission Impossible.

Der Punkt ist: Hätte es mehr Nachfrage nach MI7 als nach "Barbie" und "Oppenheimer" gegeben, dann wäre MI7 in den meisten Kinos (Ausnahme IMAX) gelaufen und "Barbie" und "Oppenheimer" hätten darunter gelitten.

Aber ich sehe schon was du meinst, daher können wir den Ausdruck "Franchise-Müdigkeit" gerne durch eine Franchise-Ceiling ersetzen, die für diesen Film im Vorfeld meiner Meinung nach überschätzt wurde. Wir werden es ja bei Teil 2 sehen, der meiner Einschätzung nach auch nicht genug einspielen wird, um bei einem 300-Mio-Budget in die schwarzen Zahlen zu kommen, aber eventuell schaffen sie es ja, die Kosten für den niedriger zu halten, was ich mir für das finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Studio Paramount übrigens wünschen würde. Der Bankrott eines Studios, das Filmen wie "Babylon" grünes Licht gibt, wäre ein herber Verlust für die Vielfalt in der Kinolandschaft.

Da du hier im Plural schreibst, fühle ich mich auch mal angesprochen…

Warst du allerdings nicht, ich finde unsere Diskussion interessant und sie ist ja auch nicht auf die persönliche Ebene abgerutscht, von meiner Seite daher alles gut.

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Legolas : : Moviejones-Fan
25.08.2023 19:04 Uhr
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@PaulLeger

"Die Audience Scores sind auch deshalb so überragend, weil außer den MI-Fans kaum Gelegenheitsgucker für den Film ins Kino gegangen sind, deren Meinungen den Wertungsschnitt nach unten gezogen hätten."

Dazu hat Raven13 ja schon etwas geschrieben, aber ich gebe mal noch meinen Senf dazu…
Am Ende wird MI7 bei ca. 580 Mio weltweit enden. Diese Zahl erreicht so ein Film auf GAR KEINEN FALL hauptsächlich mit Franchise-Fans.
Der DC-Film The Flash hat ca. 270 Mio weltweit eingespielt, mit gleich mehreren Batmans in prominenten Nebenrollen. DAS ist ein Beispiel für einen Film, der quasi ausschließlich von Fans gesehen wurde.

Deiner These folgend hätte Mission Impossible also doppelt so viele "Hardcore"-Fans wie DC mit ihrem zugkräftigsten Charakter?
Avatar, Star Wars, Avengers… Ein paar Reihen mit so vielen Fans gibt es vielleicht. Aber MI gehört auf keinen Fall dazu.

Tatsächlich spricht die Vergangenheit des Franchises sogar klar für das Gegenteil.

Hohe, von Fans getriebene Eröffnungswochenenden waren noch nie das Markenzeichen dieser Reihe, sondern stattdessen durch Mundpropaganda befeuerte starke Legs danach. Die wurden dieses Mal massiv durch, ja, Barbenheimer beeinflusst.

Natürlich hat Dead Reckoning weniger Gelegenheitszuschauer angezogen als die letzten drei Teile, aber so krass ist der Abschwung gegenüber Rogue Nation und Fallout gar nicht.

In Deutschland liegt MI7 beispielsweise genau auf Niveau des Vorgängers, in anderen Märkten wie den USA schon etwas darunter.

Hauptunterschied war aber China: Rogue Nation kam dort auf ca. 140 Mio, Fallout sogar 180 Mio. Dead Reckoning kam dann auf ca. 50 Mio. Nicht wegen der Qualität des Films, sondern wegen des komplett veränderten Marktumfelds in China.
Rechnet man diese 90 Mio Differenz auf RN dazu, käme man auf ca. 670 Mio und damit genau auf Niveau des fünften Teils.

"Ich bezweifle, dass dieses Sprichwort, von dem ich zum ersten Mal höre, irgendwie durch Fakten belegt werden kann."

Das wundert mich ehrlich gesagt etwas, da es in dem Bereich schon relativ gängig ist. Ob dieses Sprichwort einem Faktencheck auf breiter Datengrundlage standhält, kann ich dir aus dem Stand aber natürlich nicht beantworten.

Sowohl Haunted Mansion als auch Blue Beetle hatten ganz andere Probleme und waren von vornerein zum Scheitern verurteilt. Wenn man mit einzelnen Beispielen argumentieren möchte: Der Hype und der Erfolg von Barbie hat Oppenheimer nach oben gezogen.
Man könnte auch sagen: Erfolgreiche Konkurrenz belebt das Geschäft. Davon gab es in den Wochen vor Barbenheimer einfach zu wenig.

"Ich bezweifle, dass viele Kinogänger ihren Kinobesuch von Schlagzeilen in Variety oder THR abhängig machen"

Disney setzt seine offiziellen Sontagszahlen seit Jahrzehnten bewusst niedriger an, um dann am Montag mit den finalen Ergebnissen nochmal positiv in eben diesen Medien erwähnt zu werden. Dadurch ergibt sich natürlich ein positiver Newsflow, der den Must See-Faktor für die folgenden Tage erhöht.
Warum soll das nicht auch in die andere Richtung funktionieren?

Nachdem MI7 am eigentlichen Startwochenende dann "nur" auf 54 Mio kam, waren die Medien voller negativer Schlagzeilen über den Rückgang gegenüber den 62 Mio von Fallout.

Der Grundgedanke zu dieser Release-Strategie ist natürlich klar und aus meiner Sicht auch verständlich. Im Nachhinein aber war das der falsche Weg, da MI eben kein fangetriebenes Franchise ist, bei dem die zahlreichen Hardcore-Fans direkt in die erste Vorstellung rennen.

"Es ist kein Naturgesetz, dass MI7 nicht in mehr Sälen gezeigt werden "konnte".

Doch, tatsächlich ist genau das aus mathematischer Sicht der Fall.

Die Premium-Säle gingen sowieso alle in der zweiten Woche an Oppenheimer und Barbie hat massiv viel Raum für sich beansprucht. Ja, diese beiden Filme haben deutlich mehr Publikum und Aufmerksamkeit angezogen als MI7. Das allein spricht bei dem riesigen Hype um Barbenheimer auf gar keinen Fall für eine allgemeine Franchise-Müdigkeit bei Mission Impossible.

Am zweiten Wochenende hat MI7 aber rein zahlenmäßig noch relativ viele Kopien gehabt, wenn auch die im Vergleich weniger attraktiven.
Die Kapazitäts-Begrenzungen wurden vor allem in den letzten Wochen bemerkbar, als MI7 trotz guter Drops an jedem Wochenende mehrere Hundert Säle an Neuankömmlinge wie Haunted Mansion, TMNT usw. verloren hat.

Da ist es eigentlich umso bemerkenswerter, wie gut sich Dead Reckoning trotz stark fallender Vorstellungen halten konnte.

"Diejenigen, die hier Probleme haben etwas zu akzeptieren, sind wohl eher Leute, die nicht wahrhaben wollen, dass ein Film, den sie mögen, gefloppt ist, und sich Fantasieszenarien ausdenken wonach der Film soundsoviel eingespielt hätte, wenn es dieses böse Barbenheimer nicht gegeben hätte."

Da du hier im Plural schreibst, fühle ich mich auch mal angesprochen…

Die finalen Zahlen sind erstmal unbestreitbar, MI7 ist gemessen am Budget eine Enttäuschung. Aber ich sehe vollkommen andere Ursachen dafür und würde den Verlauf anders interpretieren. Wo das jetzt Realitätsverweigerung o.ä. sein soll, kann ich nicht ganz verstehen.

@DeToren

"Ich stimme Dir zu: Auch ich glaube fest daran, dass die extrem guten Bewertungen von "Dead Reckoning Teil 1" unmittelbar mit dem achten (oder neunten?) Disneyflop in Folge innerhalb dieses Jahres zu tun haben, mit der Tatsache, dass Disney (inkl. Marvel und Pixar) einen Scheißfilm nach dem anderen produzierte, die allesamt (!) nicht gut funktionierten. Die Kritiken zu Mission Impossible waren aus meiner Sicht etwas ZU positiv, weil die Kritiker diesen Film auch in einen deutlichen Gegensatz zu den Drecksfilmen von Disney gestellt haben (nach dem Motto: Seht her! SO macht man einen guten Film!)."

Deine ursprüngliche Kritik/Analyse fand ich trotz unterschiedlicher Meinung ja sehr lesenswert. Sei mir bitte nicht böse, aber dieser Absatz ist großer Quatsch…

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Entenverlag : : Moviejones-Fan
25.08.2023 18:45 Uhr
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Mmh ... ja, der Film war ein Flop und ja, vielleicht gehen einige mit den in der Review gelieferten Erklärungsansätzen eben dafür mit. Allerdings glaube ich keinesfalls, dass ein Einspielergebnis aussagekräftig über die Qualität eines Kunstwerkes ist und umgekehrt. Dahingehend befinde ich die Argumente eher weniger sinnvoll oder schlüssig begründet. Der Punkt der Länge beläuft sich in der Review zum Beispiel allein auf die Wiederholung des Sachverhalts, dass der Film lang ist. Dass er kürzer "schmissiger" oder "knackiger" gewesen wäre, bleibt aber unbegründet. Warum wäre das denn so und für wen soll das gelten? Mal abgesehen davon, dass es doch etwas Gutes ist, wenn Künstlern*innen finanziell alle Freiheiten gewährt werden, es also kaum ein Argument sein kann, dass der Film dann weniger gekostet hätte.

Und auch Punkt zwei ist zwar selbstverständlich legitimes, subjektives Empfinden, scheitert darüber hinaus aber an der Tatsache, dass es ein fehlgeleiteter Anspruch ist, in einem audiovisuellen Medium um jeden Preis eine Handlung nachvollziehen zu müssen. Gerade "Mission: Impossible" steht doch quasi symbolisch für ein sinnliches Erleben von Filmen. Die Review gewichtet das meines Erachtens nach völlig falsch, verkennt die filmsprachliche Bedeutung hinter den Expositionen und verpasst das eskapistische Motiv daran. Ebenso beim dritten und vierten Punkt, die meiner Meinung nach diametral dem Wesen der Reihe gegenübersteht. Es geht doch genau um diese übertriebene Action, um die Überhöhung, und das sogar mit cleverem Hintergrund. Nicht um eine Geschichte, um die geht es nie.

"Je poetischer, je wahrer."
~Novalis

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
25.08.2023 16:49 Uhr
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@DeToren

Tatsächlich habe ich den Film ähnlich wahrgenommen wie du und mir genau die gleichen drei bzw. vier Fragen gestellt.

Dem einen oder anderen Fan mag das gefallen (gibt ja z.B. hier auch genug Beispiele), aber ebenso ermüdet es dem einen oder anderen.

Neben den viel zu hohen Produktionskosten könnte man noch den unglücklichen Release-Termin einbringen. Könnte mir vorstellen dass Mission Impossible abseits von Barbenheimer etwas besser performt hätte.
Aber grundsätzlich halte ich eine Übersättigung der McQuarrie-Formel doch auch für sehr wahrscheinlich.

Ansonsten sind die Beispielszenen natürlich sehr subjektiv. Mir gefiel zum Beispiel die Situation wie Cruise mit seinem Fallschirm in den Zug stürzt. Viel nerviger fand ich hingegen wie man gefühlt 10 Minuten lang zuschaut wie ein Wagon nach dem anderen in die Schlucht fällt, um abschließend mit einem harten Schnitt die beiden Helden in Sicherheit zu zeigen.


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PaulLeger : : Moviejones-Fan
25.08.2023 16:08 Uhr
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@ DeToren

Hm, eigentlich habe ich nichts von dem, was du da anführst, geschrieben oder auch nur impliziert ;)

@ Raven13

Erfahrungsgemäß ändert sich ab 100.000 Bewertugnen meist nicht mehr viel am User-Score. Vielleicht geht er noch auf 7,8 runter, aber das wäre immer noch ein hervorragender Wert.

Das ist ja schön. "Blade Runner 2049" hat sogar sechs Jahre nach Release immer noch eine 8,0 bei imdb, das ändert aber auch nichts daran, dass er im Kino ein Flop war und eine potentielle Kino-Fortsetzung mit großer Wahrscheinlichkeit auch floppen würde und aus diesem Grund wohl auch nie passieren wird.

Achso? Und wie erklärst du dir dann, dass Phantom Protocol, Rogue Nation und besonders Fallout auch jetzt, viele Jahre nach Release, immer noch hohe Metascores und Userscores haben?

Da diese Filme keine Flops waren, sind sie als Gegenbeispiele für eine These, die zu Flops aufgestellt wurde, ungeeignet.

Du "übersiehst" offenbar absichtlich das Hauptargument des "relativ" niedrigen Box Office-Ergebnis: Barbenheimer!

PaulLeger schrieb am 24.08. um 13:49 Uhr:

"Was das Einspielergebnis angeht, müsste eine umfassende Analyse zudem noch externe Faktoren berücksichtigen wie den ungünstigen Stattermin nur eine Woche vor dem Phänomen "Barbenheimer", das dem Film Säle und Aufmerksamkeit entzogen hat"

Hast du offenbar "übersehen"...

Barbie und Oppenheimer haben Mission: Impossible alle Kinosäle weggenommen, sodass der Film in kleineren Kinos mit wenigen Sälen kaum mehr gezeigt werden KONNTE.

Es ist kein Naturgesetz, dass MI7 nicht in mehr Sälen gezeigt werden "konnte". Die Kinos zeigen halt die Filme mit der größten Nachfrage. In Deutschland war es sogar so, dass viele Kinobetreiber am Barbenheimer-Startwochenende noch MI7 im größten Saal gezeigt haben, der dann halbleer war, während die für "Barbie" und "Oppenheimer" zur Verfügung gestellten Kapazitäten für die Nachfrage viel zu gering waren. Natürlich ändert jeder Kinobetreiber, der noch bei Verstand ist, anschließend die Saalbelegung zugunsten der Filme, die die Leute sehen wollen. Das kann man sehr gut darüber nachvollziehen, dass "Barbie" und "Oppenheimer" in Deutschland am zweiten und dritten Wochenende mehr eingespielt haben als am Startwochenende, die Kinos haben nämlich auf die Nachfrage reagiert und diese beiden Filme in mehr Sälen gezeigt, wodurch die Einnahmen gestiegen sind.

Dass MI7 schnell aus den Kinos geflogen ist, ist also keine böse Laune der Natur, sondern der Tatsache geschuldet, dass die Zuschauer deutlich mehr Interesse an anderen Filmen hatten als an MI7. Wieso diese Tatsache also ein Argument gegen die These eines schwindenden Interesses am MI-Franchise sein sollte, leuchtet nicht ein. Hätten mehr Leute MI7 sehen wollen, dann wäre er auch länger in mehr Sälen gelaufen, so einfach ist das.

Der Film hat schon in der ersten Woche, als er noch die meisten Premium-Säle für sich hatte, enttäuschend performt. Insofern ist es eine billige Ausrede alles nur auf Barbenheimer zu schieben. Seit dem Start von Barbenheimer hat der früher gestartete "Sound of Freedom" in den USA mehr eingespielt als MI7, das ist einfach eine schwache Performance von letzterem.

Du nutzt echt keine Gelegenheit aus, um gegen den Film und die Reihe zu schießen. Haben dir die Filme die Kindheit versaut oder was soll diese Hetzkampagne? Und dann immer diese elitäre "von oben herab"-Art. Akzeptiere doch einfach, dass die Filme gut sind und dass sie sehr beliebt sind und bei den meisten Zuschauern gut ankommen.

Im Gegensatz zu dir, der hier völlig unnötig persönlich wird, zeigt sich meine vermeintliche "Hetzkampagne" darin, dass ich in sachlicher Art Fakten und Argumente vorbringe.

Diejenigen, die hier Probleme haben etwas zu akzeptieren, sind wohl eher Leute, die nicht wahrhaben wollen, dass ein Film, den sie mögen, gefloppt ist, und sich Fantasieszenarien ausdenken wonach der Film soundsoviel eingespielt hätte, wenn es dieses böse Barbenheimer nicht gegeben hätte.

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