Hier dreht sich alles um die News "Blade Runner 2049"-Flop bleibt für Denis Villeneuve ein Rätsel. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Also Leute, will ja niemandem auf den Schlips treten, aber die Schuld an "Bei den ganzen hirnlosen Blockbustern" (Comic-Verfilmungen) zu geben halte ich doch für naiv.
Ja es gab in den letzten 10 Jahren ca. 25 Comic-Verfilmungen, und ja bei vielen scheint die Sättigung einzusetzen, aber das ist doch nicht zu Ende überlegt.
Ich fand den Film sehr langatmig, teiliweise in die Länge gezogen, hätte man auch 30 Minuten sparen können (WB hat es ja eigentlich drauf Filme zu schnippseln). Ja tolle Bilder, die Schauspieler können durchweg überzeugen, aber man "muss" Blade Runner (1982) gesehen haben. 1982 war der Film seiner Zeit voraus, das haben die Macher für 2049 nicht mehr geschafft, wie denn auch. Heutzutage ist es keine Kunst mehr solche Filme auf die Leinwand zu bringen. Blade Runner 2049 hat kein Alleinstellungsmerkmal, kein USP (unique selling point), er ist ein weiterer Science Fiction-Film, sticht nicht wirklich heraus ...
Ich finde es zwar sehr schade, dass der finanzielle Erfolg ausgeblieben ist. Ich liebe Comics, aber ich liebe auch die Abwechslung. Ich befürchte nur, dass wir zukünftig nur noch Comic Verfilmungen bekommen und dann sowas wie "Bad Moms" oder Fuck U Göthe oder son schmarn ...
@Kal-El
Ich frage mich was Du bei einem Film als USP bezeichnen würdest? Ein Alleinstellungsmerkmal in Marketingtechnischer Hinsicht ist doch beim Produkt Film überhaupt nicht möglich mMn.
Ich glaube in Bezug auf 2049 zu verstehen was Du meinst (ein ScFi-Film unter vielen -okay)... Aber Filme sind doch nichts anderes als Neuinterpretationen von Geschichten die schon 1000 mal erzählt wurden. Mich würde ein Bsp Deiner Meinung nach für einen Film mit einem USP ( sprich einem Kundenvorteil) interessieren?
Ich kann das nicht wirklich verstehen und habe jetzt nur noch die Hoffnung, dass der Film, wie schon das Original, im Nachhinein zum Kult wird, bzw die Anerkennung bekommt, die er verdient.
Schon Blade Runner ist mein absoluter Lieblingsfilm und ich war zu Anfang wirklich skeptisch, aber derzweite Teil macht nichts falsch und schlägt zum Glück in die selbe Kerbe wie schon der Erste.
Ich bin sehr froh, dass der Stil, die Welt und Alles gleichgeblieben ist und nichts an unsere Zeit und den Kinogeschmack des heutigen Publikums angepasst wurde.
Und im Gegensatz zu einigen meiner Vorrednern würde ich mir auch die Langfassung von vier Stunden wünschen.
@Ronzo:
USP nicht unbedingt als "Ein Alleinstellungsmerkmal in Marketingtechnischer Hinsicht" sondern eher das Produkt Film an sich. Wie schildere ich das was ich meine ...
Am besten mit einem Beispiel: es gibt ja unzählige Western-Filme. Aber meiner Meinung nach hebt sich z.B. The Revenant deutlich von der Maße ab. Ich glaub der hat über 500.000.000 weltweit eingespielt und kann mich dunkel daran erinnern, dass der Film in DE auf dem Platz 2 der meistbesuchten Filme 2016 lag. Ich glaub man kann die beiden Filme gut miteinander vergleichen. Dort hat man es geschafft den Zuschauer in seinem Band zu ziehen, das Gefühl hatte ich im Kino bei Blade Runner nicht. Nur so als Beispiel ...
@IronAvril: wünsche ich mir auch, aber nicht fürs Kino. Sondern fürs Heimkino.
Blade Runner 2049 hat nichts falsch gemacht. Der Film war prima umgesetzt und stand dem Original in nichts nach. Dass er nun das gleiche Einspielschicksal erfährt unterstreicht diese Tatsache nur.
@ChrisKristofferson
"Erschwerend kam hinzu, dass es zu lange her ist, dass ich den ersten Teil gesehen habe und ich wäre wahrscheinlich nicht ohne nochmalige Sichtung ins Kino gegangen."
Deswegen warte ich auch, bis die beiden Filme bei uns im Unikino dieses Semester im Double Feature laufen. "Blade Runner 2049" im Kino wäre bei mir theoretisch drin gewesen, aber ich konnte mich davor nicht zu einem Rewatch von "Blade Runner" aufraffen.
@RonZo
Bezüglich des Alleinstellungsmerkmals: "Blade Runner 2049" litt unter Umständen auch darunter, dass es dieses Jahr mit "Ghost in the Shell" vorher bereits einen sehr ähnlichen Film in den Kinos zu sehen gab.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@Kal-El
Ein Alleinstellungsmerkmal in "künstlerischer" Sicht.
Olay. Ich verstehe was Du meinst. Mein Bsp. dann: Saw 1.
Unter unzähligen Horror-Filmen damalw was Neues/Anderes (was dann unzählige Fortsetzungen ubd Trittbrettfahrer auslöste).
Ich bin auf den Begriff USP (hättest Du nur Alleinstellungsmerkmal geschrieben hätte ich gar nicht nachgefragt) angesprungen da ich diesen in der Wirtschaftswissenschaft (Marketing/Verkaufspsychologie) gebrauchten Begriff für Schwachsinn halte.
@luph92
War Ghost in The Shell nicht auch ein (finanzieller) Flop? 170.Mio Einahmen weltweit bei 110 Mio. Budget (Quelle BO-Mojo). Ich kann das nicht beurteilen? Aus mangelnden Interesse hab ich mich nicht über den Film informiert.
@luhp92
aber ich konnte mich davor nicht zu einem Rewatch von "Blade Runner" aufraffen.
Diese Aussage ist meinen Ansichten nach zum einen repräsentativ und erklärt zeitgleich das Scheitern von Blade Runner wie auch von dessen Fortsetzung an den Kinokassen.
Ich möchte dich nun nicht stellvertretend für das weltweite Kinopublikum benennen, dafür kenne ich deine Filmansichten dann doch ein bisschen zu gut. Aber trotzdem sind diese Blade runner-Filme keine Streifen, welche man sich mal eben aus Lust und Laune im Kino anschaut. Diese Filme sind zwar faszinierend in ihrer Präsentation, aber so eine Sichtung ist durchaus anstrengend.
Das ist zum Einen ein Grund, warum Leute kein zweites Mal mal für diesen Film ins Kino gehen (Ausnahmen bestätigen die Regel) und zum anderen wird vor allem das allgemeine Kinopublikum nicht einfach in so einen Streifen reingehen.
Das Zielpublikum von Blade Runner 2049 ist denkbar klein. Diese Produktion hat nur so ein hohes Budget bekommen, weil Blade Runner so einen riesigen Kultstatus hat. Hand aufs Herz, Blade Runner gibt es zeit knapp 30 Jahren, wie oft schaut ihr euch diesen Film an? Wie oft habt ihr ihn im Free TV auf einem großen Sender entdeckt?
Die beiden Filme sind toll umgesetzt in ihrem Stil und ihrer Visualisierung aber berühmt wurden sie vor allem vom Erzählen und darüber diskutieren und nicht vom einfachen Sehen.
Trotzdem schön, dass ein Studio für diese Fortsetzung so ein Budget bereit gestellt hat. Aus filmhistorischer Sicht ist das ein tolles Werk.
@RonZo
Ja, Ghost in the Shell ist ebenfalls gefloppt, Cyberpunk scheint bei den Massen wohl einfach nicht so angesagt zu sein. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich manche Leute dachten "Ein Film dieser Art reicht mir, da brauche ich mir nicht auch noch Blade Runner 2049 anschauen."
@TiiN
Da spricht die bittere Wahrheit aus deinem Text. Allzu häufig läuft "Blade Runner" tatsächlich nicht im TV und es ist auch kein Film, den man sich mal eben so ansieht. Im Prinzip ärgere ich mich da über mich selbst, dass ich mich nicht dazu aufraffen konnte. Aber naja, ich werde meinen Beitrag zu den Einnahmen leisten, allerdings erst später, das fällt dann unter die Heimkinoauswertung.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ohne jetzt gross vom Thema abweichen zu wollen, aber weiss jemand genaueres wie viel denn die Blueray/DVD Verkäufe zu den Gesamteinnahmen beisteueren? Sind das mit den Kinoeinnahmen verglichen nur Peanuts oder kann man da echt noch was reissen?
Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein
Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation
Ich nehme stark an, dass Bladerunner 2049, wie sein Vorägner, erst später zum verdienten Ruhm kommt. Denn dann rafft auch der letzte seiner Kinobesucher, dass es sich damals um eine Fortsetzung gehandelt hat. Es gibt eine Menge Kinobesucher, die gehen einfach mal so ins Kino und wissen gar nicht, was sie gerade schauen. Die treffen sich alle zusammen, kaufen Popcorn, 1L Colabecher mit Nachos und hocken sich doch nur rein, um zu fressen und nebenbei mit dem Smartphone zu tickern. Nebenher, ach ja, da läuft ja noch der Film. Und weil der so lange ist und von der Cola-Sauferei und der Nacho-Fresserei irgendwann mal der Urin und Stuhlgang drückt, wird dann mittendrin der Film für ein Toilettenbesuch verlassen. Und nach einiger Zeit ist der Streifen dann zu Ende. Und wie war er dann? Einfach nur scheiße, weil die Handlung sich zwischen Popcorn, Nachos, Cola und Toilettenbesuch nicht durchsetzen konnte.
Ich gehe ungern ins Kino. Höchstens zweimal im Jahr sitze ich zwischen all den Zombies und einigen wirklichen Zuschauern, die wegen des Films ins Kino gehen.
@Mogwai
Vielleicht solltest du mal gucken, ob du alternative Kinos in Reichweite hast, wo dsa Publikum etwas anders ist.
Die von dir geschilderten Eindrücke sind natürlich die denkbar schlechtesten. Aber gerade wenn der Saal voller Leute ist, die auch am Film interessiert sind, dann kann so eine Kinoatmosphäre etwas einmaliges sein. Das einfachste Beispiel ist wohl eine gelungene Komödie, im Kino lacht man viel häufiger als wenn man sich so einen Film allein zuhause anschaut.
Aber nicht nur Komödien ... ich denke an die letzten 5-10 Minuten von Fast & Furious 7 (ja, so ein Kopf-Aus-Film), der Saal war rappelvoll aber alle haben ganz still und gerührt dem Abschied von Paul Walker gefolgt, am Ende gab es großen Applaus.
Die Dynamik des Kinos kann großartige Situationen herbei führen.
@TiiN
So ein Kino hab ich mittlerweile gefunden. Leider führt es, aufgrund der geringen Größe, nur sehr wenige Filme auf. So etwas wie Arrival z.B. lief gar nicht und BladeRunner lief auch erst mehrere Wochen nach offiziellen Kinostart und mit mir waren an dem Tag vielleicht 30 oder 40 Besucher. Hingegen war ES wohl (leider) richtig gut besucht. Beide liefen zur gleichen Zeit. Vielleicht war das sogar der Genickbruch für Bladerunner, weil zeitgleich einfach Filme liefen, die den Leuten mehr zugesagt haben.
@Musashi:
Ohne jetzt gross vom Thema abweichen zu wollen, aber weiss jemand genaueres wie viel denn die Blueray/DVD Verkäufe zu den Gesamteinnahmen beisteueren? Sind das mit den Kinoeinnahmen verglichen nur Peanuts oder kann man da echt noch was reissen?
Das würde mich auch mal interessieren. Vor allem da ja die Heimkinoauswertung im Allgemeinen gerne bei Einspielergebnissen ignoriert wird. Bei Power Rangers haben die DvD Verkäufe den Film eventuell aus den roten Zahlen gerettet und eine Fortsetzung vielleicht noch möglich gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass (zumindest am Anfang zum Vollpreis) bei einer Blu-Ray wesentlich weniger hängen bleibt als bei einem Kinoticket. Man liest ja immer wieder mal was von einem Heimkino Erfolg - siehe eben auch der erste Blade Runner.
"Blade Runner 2049"-Flop bleibt für Denis Villeneuve ein Rätsel
Moviejones | 24.11.2017