Hier dreht sich alles um die News Ist Wednesday Addams die neue Pippi Langstrumpf?. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Es gibt nur einen legitimen Erben. Und das ist Ledgers Joker. Der macht, im Prinzip, ausschließlich Pippi-Dinge. Zwar die heftigen Versionen, aber auch er ist ein Freigeist, der sich nicht unterordnet.
"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"
Hab die erste Staffel nicht mehr so super frisch in Erinnerung und die zweite nicht gesehen, aber was ich vielleicht kritisieren würde ist, dass Wednesday schon recht "überlegen" geschrieben ist. Ich will nicht unbedingt Mary Sue sagen, dazu hat sie ja durchaus ein paar Makel. Trotzdem kann sie gefühlt ALLES, ohne sich da groß für anstrengen zu müssen. Und wenn du so überlegen bist, dann ist es auch nicht schwer, "anders" zu sein...
Unabhängig davon gibt es ganz grundsätzlich viele gute, weibliche Vorbilder für Kinder. Problematisch sind eher die männlichen Vorbilder. Die sind ja meistens "Mit dem Kopf durch die Wand" und arschlochig, aber selten wirklich smart, oder empathisch.
AfD-Verbot (:
@Manisch
Ich hab die beiden Staffeln in einem Rutsch gesehen und es ist schon auffällig wie überlegen Wednesday geschrieben ist. Tatsächlich bin ich überrascht gewesen wie schnell mich die Serie schon wieder verloren hat, nachdem ich Staffel 1 noch ganz okay und erfrischend fand. Die Thematik ist aber schon in Staffel 2 für mich komplett verbrannt, auch weil Wednesday nicht wirklich vor Hürden gestellt wird - und wenn sie mal in Schwierigkeiten gerät, sofort Figuren auftreten, weil es das Drehbuch so vorgibt.
Wednesday ist arrogant, weiß alles besser und lässt keine Hilfe zu. Wenn ich zu meiner Mutter reden würde wie Wednesday zu Mortisha - Puuh. Und dabei unterstützt die Familie Wednesday in ihrem Getue - es geht da um Mord und Monster. In Staffel 2 erklären Mutti und Vati offen, dass Wednesday es schaffen wird und die begibt sich dann in Lebensgefahrt, während die Eltern brav den Rückweg antreten.
Kein Vergleich zu Pippi, deren Beziehung zu ihrem Vater was Besonderes war.
Die Schule spielt nur eine kleine Rolle, aber auch hier weiß Wednesday im Unterricht immer alles. Ihren Freunden gegenüber ist Wednesday einfach ein egoistischer Mitmensch, der eigentlich ja lieber für sich agiert. Im realen Leben würde sie keine Freunde haben, aber Gott sei Dank hat das Drehbuch ihr dann eine Zimmergenossin geschrieben, die genau das Gegenteil ist und in jedem nur das Gute sieht.
Das ist in ihrer Dualität natürlich ein nettes Hin und Her (grandios in der Bodyswitch-Folge), aber weit entfernt von der Realität. Da war eine Pippi schon ein deutlich angenehmer Mitmensch.
Autoritäten in Frage stellen oder komplett respektlos gegenüber Polizei, Eltern, Lehrpersonal und Co. zu sein ist schon was Anderes. Bestrafungen oder Konsequenzen gibt es nicht - und weil es sich um ein Addams Familie-Projekt handelt, würde Wednesday es auch noch lieben bestraft bis hin gefoltert zu werden^^
Also ich seh sie ebenfalls als Mary Sue an, wobei das Schauspiel von Jenna Ortega da vieles kaschiert.
@ D-A-M, stimme manchem zu.
Jedoch: Pippi Langfstrumpf konnte auch für die "normalen" Mitmenschen ziemlich unangenehm mit ihrem Verhalten sein (wenn auch völlig anders).
Schaue grad Staffel 2, macht mir viel Spaß.
@Duck-Anch-Amun
Mh ok, dann hatte ich es doch ansatzweise ausgewogener in Erinnerung. Klingt eigentlich genau nach dem, was ich bei den männlichen Vorbildern meinte...nur eben weiblich.
Aber gut, vielleicht ist das auch zu erwachsen gedacht und Kinder sehen da etwas ganz anderes drin.
AfD-Verbot (:
"Medienfiguren sind für Kinder keine bloße Unterhaltung, sondern Orientierungshilfen."
Anders als Pippi Langstrumpf ist Wednesday Addams, vor allem in der gegenwärtigen Iteration, keine wirkliche Figur für Kinder. Die Serie ist nicht grundlos mit Ach und Krach auf Netflix ab 12 freigegeben und auf DVD sogar ab 16. Dort wird Wert gelegt auf Kuriositäten, Horror, dunklen und makabren Humor, u.Ä. Am ehesten noch vergleichbar mit "X-Factor" oder "Tales from the Crypt". Auch alles eher weniger für Kinder, sondern bestenfalls für Jugendliche und diese haben gsnz andere Bedürfnisse als Kinder.
"Über Jahrzehnte war Pippi Langstrumpf das Sinnbild für Freiheit und Selbstbestimmung. Sie stellte Autoritäten in Frage, vertraute auf ihre Kraft und tat, was sie für richtig hielt. Doch lange gab es keine moderne Figur, die diese Haltung fortführte. „Jetzt gibt es mit ‚Wednesday Addams‘ zum Glück endlich wieder eine neue Heldin, die ihr ähnlich ist“, sagt Götz."
Ich habe die Befürchtung, dass dies wieder einer dieser modernistischen Takes ist, der auf Krampf versucht progressiv und evtl. feministisch zu wirken, aber bei genauerer Betrachtung leider nicht viel hergibt.
Ich finde die Serie bisher ziemlich gut. Aus meiner Sicht ist sie eher auf 90er-Nostalgie bzw. Tim-Burton-Magic-Nostalgie ausgelegt. Es wirkt immer etwas forciert, wenn man in ein mediales Projekt viel zu viel hineininterpretiert, ihm eine aufgezwunge Bedeutung zumisst und es zu einem riesigen Phänomen aufpumpen möchte...
@Duck-Anch-Amun
"Autoritäten in Frage stellen oder komplett respektlos gegenüber Polizei, Eltern, Lehrpersonal und Co. zu sein ist schon was Anderes. Bestrafungen oder Konsequenzen gibt es nicht - und weil es sich um ein Addams Familie-Projekt handelt, würde Wednesday es auch noch lieben bestraft bis hin gefoltert zu werden^^"
Ja, da hast du wohl Recht. Es ist leider ein moderner Medien-Trend, der nicht aussterben will. Es werden viele arrogante, kalte, selbstbezogene, angeblich perfekte Figuren mit wenigen bis gar keinen rehabilitierenden Eigenschaften geschrieben. Bei Wednesday Addams gehört es tatsächlich dazu und ist dementsprechend zu verkraften. Andere Serien und Filme leiden darunter und floppen immer öfter. Letzteres ist aus meiner Sicht eine positive Entwicklung...^^
@DesertHunter24
Kann ich so unterschreiben. Wednesday ist keine Kinder-Serie. Auch wenn so manche Gewaltspitze nur im Off zu hören ist, oder nur angedeutet wird, ist da nichts, was ich als für Kinder geeignet sehen würde. Ich persönlich habe mir beide Staffeln angeschaut und habe meinen Spaß daran, aber nicht weil ich da irgend einen tieferen sozialen Sinn, oder kulturelle Allegorie sehe, sondern weil`s halt eben `ne abgefahrene Horror-Crime-Komödie mit abgefahrenen Charakteren ist.
Der Vergleich mit Pippi ergibt sich für mich überhaupt nicht - und da muss ich so manchen Kommentaren hier widersprechen: Während Pippi quasi unsterblich war, ist Wednesday verletzlich und muss letztlich jeden Schritt planen, da sie z.B. ohne "Händchen" oft ziemlich aufgeschmissen wäre. Pippi ist eigentlich nie in eine brenzlige Lage gekommen - selbst wenn es aussichtslos aussah. Klar, es wurde witzig inszeniert, aber auch wenn die Verbrecher keine Tölpel gewesen wären, hätte Pippi sie einfach Chuck-Norris-like in die Sonne ge-roundhouse-kicked.
“Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"
Ich würde meiner 11-jährigen Tochter das auch noch nicht vorsetzen, allerdings gibt es eine interessante Info:
Lieblingsfiguren (6 bis 13 Jahre)
Jungen:
Spongebob
Angelo
Daniel (Cobra Kai)
Feuerwehrmann Sam
Mädchen:
Wednesday Addams
Bibi (und Tina)
Barbie / Marinette (Ladybug)
Biene Maja / Hannah Montana
(Quelle: IZI)
Laut einer Befragung dieses Instituts ist Wednesday aktuell die beliebteste Fernsehfigur bei 6-13 jährigen Mädchen. Es scheint also nicht nur eine Serie für 40-jährige Männer zu funktionieren. Und damit ist es schon interessant, sich damit mal näher zu beschäftigen.
@GPJ
Wobei die Spanne 6-13 schon ziemlich krass ist. Die einen werden gerade erst eingeschult und die anderen stehen schon in der Raucherecke...
AfD-Verbot (:
Ja, umso frappierender, dass Wednesday da oben steht. Sogar vor Bibi.
Wobei anscheinend relativ viele 6-jährige heute schon mehr konsumieren, als ihnen guttut. Wir sind da viel restriktiver, meine Töchter können sich das alles ansehen, wenn sie älter sind.
Ja, meine Nichte ist 10 und Wednesday steht ebenfalls bei ihr und ihren Freundinnen so ziemlich hoch im Kurs. In der Schule ist anscheinend die Serie Pflicht und es wird auch viel Schwarz bei den Kids dort getragen. Man spricht über die Figuren und teilweise gehört es wohl dazu, dass man die Serie gesehen haben muss. Meine Nichte hat sich Staffel II gleich zweimal nacheinander angeschaut und dann nochmal Staffel I. Ich hab sie auch gefragt, ob sie sich gruselte, aber dies verneinte sie stolz.
Harley Quinn steht ebenfalls so ziemlich weit oben bei den Kids und hier geht’s um die 4 und 5 Klassen.
Ich arbeite bisweilen in der Kinder und Jugendbetreuung am Theater und einmal hat mich eine 8 Jährige dort gefragt, wovor ich mich grusle und ich erwiderte beiläufig, weil mir auf die Schnelle nicht einfiel, vor Clowns. Worauf sie wissen wollte, warum das denn und ich erwähnte eher flapsig, wegen Pennywise, worauf sie leicht kreischte und schrie „Ah Pennywise, der böse Clown“ Und als ich verdutzt wissen wollte, woher sie denn bereits diese Figur kenne, erwiderte sie stolz „Von YouTube“
Und falls hier Fragen kommen, wie das denn alles ist mit den Altersbeschränkungen klappt, irgendwie schaffen es die Kidss natürlich, all das zu umgehen.
Ja, Wednesday und Harley Quinn sind für die Kinder hier schon so ziemlich cool.
Ich hab die Serie schon bei der ersten Folge abgebrochen weil ich die Hauptfigur so dermaßen unsympathisch fand. Dazu hat man ja noch die anderen Familienmitglieder total dämlich dargestellt. Vor allem Pugsley.
Vielleicht bin ich auch zu sehr von den beiden Filmen mit Raul Julia, Angelica Huston und Christina Ricci als Wednesday geprägt.
Pippi Langstrumpf würde ich nie mit Wednesday gleichsetzen. Pippi ist trotz ihrer Überlegenheit ihren Freunden gegenüber nie arrogant rübergekommen.
@GBJ
Es scheint also nicht nur eine Serie für 40-jährige Männer zu funktionieren.
Auch wenn es niemand zugeben würde, ist das wohl eher der Lolita- als der Pipi Langstrumpf-Effekt, welche die 40 jährigen Männer motiviert.
Wobei anscheinend relativ viele 6-jährige heute schon mehr konsumieren, als ihnen guttut.
Zeig mir ein ost-asiatisches Kind über 8, dass Squid Game noch nicht gesehen hat - eine Seltenheit!
@BenBulben:
Dann widersprechen deine Erfahrungen ja der Behauptung im Artikel, dass Wednesday nur eine bestimmte Gruppe anspricht. Danach scheint es eher ein Trend zu sein den jeder mitmachen muß, wenn er nicht ausgeschlossen sein will. Sprich, es gehört zur Anpassung sich eine Serie über einen unangepassten Charakter anzusehen.
Pippi ist Symbol für eine Generation die sich gegen ihre Elterngeneration aufgelehnt hat. Die heutige Jugend hingegen scheint sich viel zu gut mit ihrer Elterngeneration zu verstehen. Und das obwohl für sie viel viel mehr auf dem Spiel steht, als damals für die 68er. Wenn alles so weiter läuft wie bisher wird der Klimawandel und die fortwährende neo-konservative Politik nämlich dafür sorgen, dass die heutige Jugend später wie im 19. Jahrhundert leben wird, wo massive Ungleichheit, Armut und Krieg allgegenwärtig war.
Erst haben die (Groß)Elterngenerationen für ihren Lebensstil den Planeten geplündert, Autokratien wie Russland (für billiges Gas) und China (für billige Produkte) groß und stark gemacht, und nun soll die Jugend demnächst auch noch in den Krieg ziehen, um mit diesen Autokratien um die immer knapper werdenden Ressourcen in der Welt zu kämpfen, nur damit die Alten auch weiterhin diesen Lebensstil führen können.
Ob so ein Charakter wie Wednesday der Jugend etwas mitgibt das ihnen hilft sich dem zu widersetzen, kann ich nicht sagen, da ich die Serie noch nicht geschaut habe. Ich werde sie aber demnächst mal dazwischenschieben.
Ist Wednesday Addams die neue Pippi Langstrumpf?
Moviejones | 20.10.2025