Seid ihr geflasht von epischen Filmen, habt genug von Serien im immergleichen Stil und die Weltnachrichten verderben euch den Sommer? Dann haben wir einen Tipp für euch. Aus einem Land, bei dem die meisten an Berge, Skifahren, Schokolade und die berühmte langsame Gemütlichkeit denken, kommt eine Serie, die sich gewaschen hat. Tschuggerheißt sie und entführt euch in das etwas verschlafene Wallis, dem Schweizer Kanton, in dem Urlauber nach einer aufregenden Bergwanderung oder einer Skiabfahrt von steilen Hängen bei Wein und Raclette die ruhigen Abende genießen.
Die Tschugger sind los – darum geht es in der Serie
Als Tschugger werden die örtlichen Cops bezeichnet, eher ein Schimpfwort, welches die Polizisten aber mittlerweile liebgewonnen haben und sich mit Stolz TTschugger nennen. Einer dieser Polizisten ist Bax, ein Cop der etwas anderen Art. Eigentlich heißt er Johannes Schmidhalter, aber der Spitzname aus der Kindheit, begleitet ihn noch immer. Bax ermittelt Undercover gegen einen nicht ganz so hellen Kiffer und seine Freundin Valimira, die davon träumt, ein Mega-Star zu werden. Ihre Raps sind einzigartig und das ist nicht das einzige Einzigartige, was die Serie zu einem echten Geheimtipp macht. Bax ist einer großen Sache auf den Fersen und ermittelt mit seinen ganz eigenen Methoden. Nicht nur, dass er seinen braven Kollegen Pirmin immer wieder in Situationen bringt, in die dieser so gar nicht tappen will. Er hat auch noch den genialen Plan, seinen neuen Praktikanten Smetterling als Lockvogel gegen die Drogenbande mit italienischer Beteiligung in Form von vielen Dosen Tomaten einzusetzen. Das geht gründlich schief und schon liegen im Schnee am Simplon die ersten Leichen.
Es wird gefährlich und ist dabei dennoch unglaublich witzig. Nicht ganz so witzig finden die Bundespolizisten und die direkten Vorgesetzten das Treiben im Wallis. Bax und seine Truppe haben nämlich die Bundespolizistin Annette Brotz im Nacken. Die soll aufklären, was bei einer Betriebsfeier der Kantonspolizei im Naturschutzgebiet Phynwald passiert ist. Die ist ein wenig, na sagen wir, außer Kontrolle geraten. Brotz ist Bax ein Klotz am Bein, und er lässt sie das auf seine eigene Art spüren.
Regionalkrimi a la Eberhofer – nur noch besser
Klingt ein bisschen nach Klamauk? Ist es auch! Tschugger ist eine sensationelle Persiflage auf die alltäglichen Krimiserien, die vor Ernst und politischer Correctness nur so strotzen. Hauptcharakter und Serienerfinder David Constantin hat mit seinem schrägen Team eine unterhaltsame Serie hingelegt, die nicht nur schmunzeln, sondern herzhaft lachen lässt. Der Low-Budget-Regionalkrimi hat sich als echter Hit entpuppt und zeigt die Schweiz einmal von einer ganz anderen Seite. Besonders charmant: die Serie lebt nicht nur vom Humor und der skurrilen Story, sondern vor allem ach durch einen nostalgischen 80er-Jahre-Retro-Stil.
Wer die Tschugger in seiner Netflix-Vorschlagsliste nicht gefunden hat und nicht die Gelegenheit hatte, die Serie im Kino in der Schweiz oder im Schweizer Fernsehen zu sehen, bekommt im August die Chance dazu, Dann nämlich gibt es drei Staffeln der Tschugger im deutschen Free-TV bei 3Sat und natürlich in der ARD-Mediathek zu sehen. Am 3. August geht es mit der ersten Staffel los. Nummer zwei und drei folgen dann am 5. August und am 6. August 2025. Die vierte Staffel feierte als Spielfilm im letzten Herbst in der Schweiz ihre Premiere und ist leider aktuell in Deutschland noch nicht verfügbar. Wir hoffen aber, dass Netflix, 3Sat und Co auch diese noch in diesem Jahr zeigen werden. Ziehts euch rein, es lohnt sich, Und wenn ihr jetzt nicht warten könnt, weil die Neugierde zu groß ist, dann könnt ihr Tschugger Staffel 1 bis 3 auch bei Sky und Netflix finden.
Und noch ein Tipp: Am besten schaut ihr die Serie im Originalton. Der Walliser Dialekt macht den Genuss dieser Cop-Comedy perfekt.