Er gilt als einer der mächtigsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten: Dick Cheney. Vice beleuchtet die sagenhafte Karriere des Bürokraten und Washington-Insiders, der an der Seite von George W. Bush zum einflussreichsten Politiker der Welt wurde und seine Macht zu nutzten wusste: Cheneys Entscheidungen prägen das Land noch immer, sein außenpolitisches Wirken ist bis heute spürbar.
Ich habe mir den Film am 10. Oktober 2019 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Das Warten hat sich gelohnt. Nach The Big Short die nächste starke...ja was sind die Filme von Adam McKay eigentlich...Doku-Dramödie?! Klasse Darstellerleistungen und eine aufregende Inszenierung sorgen, trotz des etwas trockenen Politthemas, für einen kurzweiligen Film, der mit einigen kraftvollen Bildern und Collagen für nachhaltige Gedankenspiele sorgt. Die vielen eingestreuten Gimmicks, Querverweise und filmischen Spielereien, die auch schon The Big Short für jedermann greifbar gemacht haben, sorgen auch hier für die nötige Leichtigkeit, um auch den geschicjtlich etwas weniger bewanderten Zuschauer mit seinen Botschaften zu erreichen. So geht Doku. Diese Art von Inszenierung dürfte, in abgeschwächter Form und weniger parteiergreifend, genau der richtige Stil sein, um jungen Schülern vermeintlich angestaubte Themen nachhaltig zu vermitteln. Freue mich auf mehr von McKay...
Meine Bewertung- CINEAST -
"Vice" hat ein paar kreative und witzige Einfälle, um das klassische Biopic aufzubrechen, ist an sich meiner Meinung nach aber ziemlich linkspopulistisch und belehrend. Die Cheney-Regierung als das ultimative Böse der letzten 50 Jahre, das normale Volk wird als Clinton-Trump-Hysteriker oder als politisch ungebildete bzw. uninteressierte Blockbuster-Schauer ("Fast & Furious") dargestellt.
Schauspielerisch gut, aber es besteht für mich ein Widerspruch zwischen dem ernsthaften Make-Up- und Method-Acting von Christian Bale und Amy Adams als Dick und Lynne Cheney sowie dem überzeichneten Comedy-Acting von Steve Carell als Donald Rumsfeld und Sam Rockwell als George W. Bush. Es wirkt so, als sei vor Allem Bush zu dumm für alles, nur eine Clowns-Marionette vom ernsthaften Cheney und kaum am Irakkrieg Schuld.
Bei dem, was "Vice" über die Folgen der US-Innen- und Außenpolitik der letzten 50 Jahre erzählen möchte, halte ich es für einen Fehler, sich so sehr auf Dick Cheney zu fokussieren. Die Folgen von Nixon und der Watergate-Affäre werden ebenso außenvorgelassen wie die Präsidentschaftsperioden der Demokraten, insbesondere jene von Barrack Obama im Hinblick auf die Wahl Donald Trumps zum aktuellen Präsidenten, was im Film ebenfalls kritisiert wird.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."