Vice - Der zweite Mann ist ein unkonventionelles Biopic, um es mal vorsichtig auszudrücken. Randvoll mit schwarzem Humor und schrägen Momenten, aber eine Szene erwies sich dann doch als zu verrückt: eine Musical-Nummer, von der uns Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay schon vorgeschwärmt hat.
Die Szene sei atemberaubend und unglaublich, sagte er. Und sie habe einfach nicht funktioniert. Er habe sie nicht gebraucht, sie sei in diesem Teil des Films zu lang gewesen. Man habe 15 Versionen ausprobiert, sie hierhin und dorthin verschoben, mal ganz kurz gehalten, mal viel länger laufen lassen, mal mittendrin noch andere Szenen eingebaut. Doch obwohl alles versucht wurde, ließ sie sich laut McKay nicht unterbringen und wurde deshalb rausgeschnitten, so sehr es ihn auch schmerzte.
Jetzt gibt es diese Szene - komponiert von Vice-Komponist Nicholas Britell und choreografiert von "Hamilton"-Choreograf Andy Blankenbuehler - endlich für jedermann zu sehen. Sie kommt früh im Film: Donald Rumsfeld (Steve Carell) erklärt dem jungen Dick Cheney (Christian Bale) gerade, dass Washington, D.C. wie ein großes Schachbrett ist, als sich eine Kongressabgeordnete (Brittany Howard, Frontfrau der Rockband Alabama Shakes) erhebt, um darüber zu singen, wie die Dinge wirklich laufen.