Bewertung: 3.5 / 5
Gestern habe ich mir ganz spontan noch "Lightyear" im Kino angesehen.
Die Story beginnt in der Tat sehr interessant und echt spannend. Die Ausgangslage ist echt klasse und bietet viel Potential. Jetzt kommt das große ABER: Leider ruft der Film von dem Potential viel zu wenig ab und macht zu wenig draus. Und genau das ist der Punkt, der Ghibli-Filme für mich einfach besser macht. Die Ghibli-Filme sind gleichermaßen frü Kinder als auch für Erwachsene gemacht, weil sie den Spagat zwischen beiden Welten fast immer perfekt hinbekommen und sich auch wirklich trauen, ernste Themen anzusprechen und zu VERTIEFEN. Genau DAS macht Lightyear leider nicht. Er kratzt nur an der Oberfläche der ersnten Themen, was ich als Erwachsener echt schade finde. Aber wovon spreche ich überhaupt? Wer es wissen will, liest sich meinen Spoilerkasten zur ersten Hälfte der Story durch:
Trailer zu Lightyear
Die Handlung beginnt direkt im Weltall, Millionen von Lichtjahren von der Erde entfernt. Captain Buzz Lightyear, der Captain des Schiffes mit 1.200 Menschen an Bord, sucht zusammen mit seinem Commander Hawthorne im Weltall nach bewohnbaren und fruchtbaren Planeten. Sie unterbrechen ihren Hyperflug und landen auf einem Planeten mit Leben. Leider erweist sich der Planet als sehr gefährlich, sodass sie schnell wieder versuchen, zu starten. Dumm nur, dass dabei das Schiff und der Hyperantriebskern beschädigt werden und die Crew und Passagiere auf dem Planeten gestrandet sind. er Plan: Mit Hilfe der Ressourcen auf dem Planeten einen neuen Hyperantriebskern herstellen. Ein Jahr später kann Buzz Lightyear endlich ersten Prototypen testen, indem er einen Driveby um den nächstegelegenen Stern fliegt und dann zurückkehrt. Leider ist der Hyperantriebskern instabil und schafft es nicht, dei volle Leistung zu bringen. Als Buzz dann zurück auf dem Planeten ist, erfährt er, dass während seines nur wenige Minuten andauernden Hyperfluges auf dem Planeten vier Jahre vergangen sind. Buzz bekommt von Hawthorne die künstliche Roboter-Katze Sox geschenkt. Diese scheint erst zu nerven, entpuppt sich aber als sehr intelligent. Buzz gibt der Katze den Auftrag, das Problem mit dem Hyperschallantrieb zu untersuchen und eine Lösung zu finden. Da Buzz nicht aufgeben will, überredet er seinen Commander, weitere Testflüge mit weiterentwickelten Hyperantrieben zu fliegen. Der zweite geht auch schief und weitere vier Jahre sind vergangen. Commander Hawthorne hat mittlerweile geheiratet und ist schwanger. So geht es über viele Jahre hinweg weiter, bis Hawthrone stirbt. Der neue Commander beendet die Mission von Buzz und will ihm die Katze Sox wegnehmen. Er will, dass alle auf dem Planeten bleiben. Just in diesem Augenblick jedoch hat Sox das Problem endlich gefunden und die korrekte Zusammensetzung der Komponenten für einen funktionsfähigen Hyperantrieb entdeckt.
In der ersten Storyhälfte geht für mich alles viel zu schnell und Emotionen wollen einfach nicht so recht aufkommen. Man hätte aus den Zeitsprüngen so viel machen können, z. B. wie Buzz damit klarkommt, dass alle seine Freunde schnell älter werden und er kein Anteil an deren Leben hat. Nichts davon wird irgendwie so richtig angerissen. Man bekommt kurz eine Einblendung der jeweiligen Zeiten und das war es. Da wurde viel Potentail liegen gelassen.
Ab hier folgt die zweite Story-Hälfte des Films (fette Spoiler!):
Beide fliehen vor den Soldaten, die Sox mitnehmen wollen. Sie kapern das Testflugraumschiff, stellen vorher noch schnell den neuen Hyperantrieb her und starten den testflug. Der ist ein voller Erfolg, doch leider sind dieses Mal sogar 22 Jahre vergangen. Als Buzz zurückkehrt, legt er eine Bruchlandung außerhalb der Basis hin, weil er zu schnell ist. Dann begegnet er zufällig der Enkeltochter von der ehemaligen Commander Hawthorne. Außerdem erfährt er von ihr, dass vor 5 Tagen ein neues Schiff mit Kampfrobotern im Orbit angerkommen ist. Diese belagern die Basis, welche von einer Laserkuppel geschützt wird. Ein Roboter nimmt Buzz Schiff mit Hilfe eines modularen Teleporters mit auf das Schiff im Orbit. Buzz trifft auf Enkelin-Hawthrornes Freunde, wovon einer sich als extremer Tollpatsch erweist. Er hat zwei linke Füße, zwei linke Hände und offenbar keine Augen und kein Gehirn. Der Charakter nervt gewaltig und ist leider kein Mehrwert frü den Film, sondern nur dazu da, um das Team Rückschläge erleiden zu lassen bei der Rettungsmission, die sie durchführen wollen. Buzz will nicht mit Anfngern arbeiten, merkt aber, dass er Hilfe braucht, da er das allein nicht schafft. Wie schon ertwähnt, ist der Tollpatsch keine Hilfe und einfach nur dumm. Es folgt eine Katz-und-Maus-Jagd zwischen Robotern und Buzz Team. Sie schaffen es aber letztendlich auf das Schiff der Roboter, welches sie zerstören wollen. Auchh ier geht, meistens dank des Tollpatsches einiges schief. Aber letztlich gelingt es und die Mission ist geschafft. Es gibt hier noch eine fette Wendung, die ich so tatsächlich nicht erwartet habe, doch die verrate ich hier nicht. Am Ende sieht der nun 22 jahre ältere Commander der Basis ein, dass Buzz, Sox und sein neues Team weiterhin gebraucht werden und weiter Missionen fliegen dürfen.
Einiges mag ich an der Story, einiges leider gar nicht. Das Storytelling ist einfach zu hektisch und vieles wird mir zu oberflächlich dargestellt. Das macht den Film keinesfalls schlecht, aber ich trauere dem Potential dieser Story einfach hinterher.
Buzz ist natürlich cool und Sox, die Roboterkatze, ebenfalls. Beide sind ein cooles Team. Die Charaktere um die junge Hawthrorne und ihr Team mag ich alle nicht sonderlich und sie geben dem Film einfach nichts außer Slapstick- und Witzeinlagen, die leider bei mir oft nicht zünden konnten. Wäre die zweite Hälfte mehr wie die erste Hälfte gewesen, wäre das schon eine Steigerung gewesen. Wäre der Film isngesamt mehr in die Tiefe der Dramatik gegangen, hätte er ein Meisterwerk sein können.
Am Ende fehlen mir echte Emotionen. Ich kann keine Bindung zu den meisten Charakteren außer Buzz und Sox aufbauen und irgendwie geht alles viel zu schnell. Der Film will zu viel auf einmal sein und kann alle Seiten nur bedingt bedienen.
Noch kurz zu den deutschen Sprechern. Die Stimme von Buzz ist okay, ich finde leider, dass nur wenige Sprecher wirklich markant und professionell wirken. Man hätte meiner Meinung nach bessere Sprecher finden sollen. Aber eines muss ich zugeben: Die Sprecher passen zu den dummen Charakteren.
Der Film wird nicht lange nachhallen, schätze ich. Dennoch bietet der Film kurzweilig gute Unterhaltung, aber man sollte definitiv die Erwartungshaltung senken, die man evtl. nach den ersten zwanzig Minuten aufbaut.
7/10 Punkte - Geringer Wiederschauwert