Nach einem erfolgreichen Einsatz gegen somalische Piraten erhält die Spezialeinheit „Sea Dragon“ der chinesischen Marine einen weitaus brisanteren Auftrag: Ein blutiger Putsch in einer nordafrikanischen Republik bedroht das Leben von Hunderten dort ansässigen chinesischen Zivilisten. Während der brisanten Evakuierungs-Mission erfährt das Eingriffsteam von einer Terrorzelle, die eine Lieferung von hochgradig radioaktivem Material erwartet, um schmutzige Bomben zu bauen. Um eine Katastrophe weltweiten Ausmaßes zu verhindern, muss sich die Elitetruppe unerkannt in das Lager der Terroristen infiltrieren. Ein Himmelfahrtskommando für das „Sea Dragon“-Team...
@Kothoga
"Operation Red Sea" lief z.B. auf dem Sitges Filmfestival, dem bedeutendsten Fantasy Filmfestival weltweit, daher ist es finde ich nicht ungewöhnlich, dass auch "Wolf Warrior 2" auf einem Fantasy Filmfestival lief. Die Frage ist nur, was man bei "Operation Red Sea" ("Wolf Warrior 2" kann ich nicht beurteilen) als phantastisch ansieht? Etwa den fiktionalen Staat Yewaire, der hier für den Yemen steht? Das ist reichlich wenig^^
Dass "Wolf Warrior 2" gut ankommt, wundert mich auch nicht, der scheint ja das beliebte Mixed-Martial-Arts-Genre mit dem chinesischen Projekt "One Belt, One Road" (Neue Seidenstraße, Expansion in Afrika) zu vereinen, indem ein chinesischer Ex-Soldat chinesische Entwicklungshelfer gegen einen - natürlich - Zivilisten ermordenden, US-amerikanischen Söldner verteidigt.
So gesehen ist das alles aber ziemich faszinierend, solche Filme sagen sehr viel über die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Ziele Chinas aus.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@luph92
Ja, aber auch Frank Grillo (als Bösewicht aus dem Westen wie Scott Adkins in Teil 1) macht "Wolf Warrior 2" nicht besser. Das der Film so erfolgreich war, gerade in China, wundert mich aufgrund des dick aufgetragenen "Wir Chinesen sind halt die Größten und Tollsten" nicht. Was mich aber wundert, das er sogar im Rahmen eines Fantasy Film Festivals-Tributs in OV in einem großen Kino in meiner Nähe lief. Bin da allerdings nicht rein, bin ja kein Chinese...
@Kothoga
"Ich für meinen Teil hab in der Richtung bisher nur "Wolf Warrior" 1+2 gesehen und kann jedem nur abraten davon. Mehr muß ich dann in der Richtung auch nicht mehr sehen."
Funfact: Ein Film mit Frank Grillo im Hauptcast, der 870 Million US-Dollar eingespielt hat^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
"Conquer fear, conquer all."
Laut einem auf Wikipedia verlinkten, chinesischen Artikel ist "Operation Red Sea" ein Geschenk zum 90. Geburtstag der Volksbefreiungsarmee und zum 19. Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas, dementsprechend dürfte klar sein, wo man den Film politisch und ideologisch einordnen muss.
Überraschenderweise orientiert sich "Operation Red Sea" als Kriegsactionfilm dabei eindeutig am US-amerikanischen Kino, im Grunde genommen hätte das auch ein Film von Jerry Bruckheimer und Michael Bay mit einem Soundtrack von Hans Zimmer sein können. Zum Teil stand wohl ebenso Steven Spielbergs "Saving Private Ryan" Pate, in einer Szene wälzen sich zwei Kontrahenten mit einem Messer auf dem Boden, in einer anderen greift eine Drohne in letzter Sekunde in einen Panzerkampf ein.
Angelehnt an den noch immer andauernden Bürgerkrieg im Yemen erzählt "Operation Red Sea" von der chinesischen Marine und einer achtköpfigen Spezialeinheit, die hunderte chinesische Staatsbürger vor den yemenitischen Rebellen retten bzw. als Geiseln befreien, ein komplettes Rebellencamp aufreiben und obendrein Yellowcake-Material sicherstellen, aus dem die Rebellen Nuklearwaffen herstellen wollen. Der Pathos regiert, Heldentum und Aufopferung stehen als Leitmotive im Fokus, gekämpft wird trotz Verstümmelungen bis zum Tod und zum Schluss werden die Gefallenen vor chinesischer Flagge im Großformat geehrt. Die Volksbefreiungsarsmee hat dabei auch keine Kosten und Mühen gescheut und fährt alles Mögliche an Militärgerätschafen auf, sodass der Film zu einem eindrucksvollen Militärporno gerät.
Analog zu Michael Bays "Pearl Harbor" handelt es sich hierbei ohne Frage um einen überragenden und spannenden Actionfilm, einer der besten der letzten Jahre, und als solcher macht "Operation Red Sea" ziemlich viel Spaß, gleichzeitig trampelt der Film mit seinen Zeitlupeneffekten und seinen coolen, ästhetisierten Money Shots jedoch unangenehm auf den realen und immer noch stattfindenen Begebenheiten herum. Je nachdem, ob man das sowie die oben beschriebene politisch-ideologische Agenda als Fan von Actionfilmen ignorieren kann, sollte man sich "Operation Red Sea" definitiv anschauen oder einen Bogen darum machen, die positiven Bewertungen kann ich auf jeden Fall ebenso nachvollziehen wie die negativen.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Seit das chinesische Kino selbstbewußter geworden ist in diesem Jahrzehnt, tropfen viele miltaristisch angehauchte Filme sei es jetzt Kriegsfilm oder Actionfilm nur so von Pathos und Propaganda. Ich für meinen Teil hab in der Richtung bisher nur "Wolf Warrior" 1+2 gesehen und kann jedem nur abraten davon. Mehr muß ich dann in der Richtung auch nicht mehr sehen. Wu Jing, den ich früher für hervorragende Martial Arts-Filme geschätzt habe, hat bei mir total verkackt!
Von "Operation Red Sea"-Regisseur Dante Lam hab ich noch "Viral Factor" und "The Sniper" gesehen und die sind handwerklich richtig top inszeniert, auch wenn "The Sniper" vom Drehbuch nicht ganz so rund ist wie etwa "Viral Factor".
Da ich bisher über das was ich bisher von Dante Lam gesehen hab nichts schlechtes sagen kann und aufgrund Ronzos Review werd ich "Operation Red Sea" mal auf meinen "Liste" setzen...
RonZo
Super, danke für die Info :-)
Ändert zwar nichts an meiner Meinung dazu, dass ich ihn nicht sehen will, aber das der propagandistische Aspekt nicht ganz so ätzend ist, klingt schonmal ganz gut.
Warum will ich ihn trotzdem nicht sehen? Asiatische Kriegs-Blockbuster sind für mich hop oder top, meistens aber hop. Die wenigsten holen mich uneingeschränkt ab, wie zB Brotherhood, eher sind es zumeist irgendwelche Pathos- und Testosterongeschwängerten Werke, ohne wirklichen Tiefgang, die ziemlich dumpf auf irgendwelche Gefühlsknöpfe drücken und mich total nerven, wie zB Silmido...
Mag sein, dass es für außenstehende etwas unverständlich ist, ich denke, Ronzo wird mich hier verstehen und vielleicht auch Musashi oder MD02GEIST