Mit "Brokeback Mountain" schuf Ang Lee ein grandioses Drama um die Liebesbeziehung zweier Cowboys, die aufgrund gesellschaftlicher Schranken zum Scheitern verurteilt war. Der Film sorgte weltweit für einen medialen Aufschrei, da er Homosexuelle thematisierte und für viele Kritiker plakativ wirkte.
Zwei junge Männer, Ennis del Mar (Heath Ledger) und Jack Twist (Jake Gyllenhaal) lernen sich Anfang der 60er kennen, als beide als Schafhirten arbeiten. Sie ziehen mit den Tieren hinauf zum Brokeback Mountain, um dort den Sommer zu verbringen, wo zwischen beiden eine Freundschaft entsteht. Eines Abends, beide sind zu betrunken und müssen im Lager bleiben, entlädt sich die vorhandene, aber lange unterdrückte Anziehung zwischen den beiden in einer heftigen sexuellen Begegnung. Beide Männer tun dies als einmalige Sache ab, täuschen sich vor, nichts für den anderen zu empfinden. Doch jede Normalität, mag sie noch so erhofft sein, ist erzwungen - beide heiraten und bekommen Kinder - ihre Wege kreuzen sich aber immer wieder.
"Brokeback Mountain" war mit acht Nominierungen der Favorit für die OSCAR-Verleihung 2006, konnte sich jedoch nicht behaupten. Offenbar war die Zeit nicht reif dafür und die Academy nicht mutig genug, einen derartigen Film gebührend zu würdigen.
Ein paar LGBTQ Filme hab ich ja schon gesehen und bisher mochte ich alle. Mit Brokeback Mountain hab ich nun den wohl bekanntesten endlich gesehen. Wirklich viel wusste ich nicht über den Film, außer dass es da um Homosexualität geht.
Ja also ich fand den Film ganz nett, aber mehr auch nicht.
Mein größtes Problem war, dass mich die Story nicht fesseln und abholen konnte. Ich war wirklich gelangweilt und der Film hat sich echt gezogen.
Das ist sehr schade, weil der Film ansonsten eigtl. echt gut war.
Die Story hat mir generell gesehen gefallen und war anders, als ich es erwartet habe. Der beste Part war eigtl. der Anfang und von mir aus hätte der ganze Film davon handeln können, wie sie in den Bergen die Schafe hüten. Den Rest fand ich nämlich nicht sonderlich interessant. Zudem hat es mir nicht gefallen, dass beide ihre Frauen betrogen haben . Mit Jacks Tod am Ende hatte ich so gar nicht gerechnet, aber der kam so plötzlich, dass es mich emotional null abholen konnte. Das gilt aber für den ganzen Film.
Der Cast war super, hätte nicht mit so vielen bekannten Gesichtern gerechnet. Und vor allem Ledger, Gyllenhaal und Williams haben super gespielt. Die Charaktere mochte ich nur bedingt, konnte nicht wirklich eine Verbindung zu ihnen aufbauen.
Der Film hat mir visuell gefallen, hatte viele tolle Aufnahmen.
Auch der Soundtrack war gut.
Spannung war leider kaum vorhanden.
Insgesamt also ein solider Film, aber nicht mehr. Muss ich auch nicht nochmal sehen. Also Filme wie Love, Simon und Call Me By Your Name haben mir da weitaus besser gefallen.
Was mich nun mega überrascht hat, ich informiere mich ja nach einer Filmsichtung immer über den jeweiligen Film, ist, dass der Film bei den Awards so groß mitgespielt hat. Dachte eher, dass der Film ein Underdog ist, der mit der Zeit erst so beliebt geworden ist. Aber nein, er hatte super Kritiken bekommen und war sogar für ein paar Oscars (u.a. bester Film!!) nominiert. Und er ist in zahlreichen Top 10 Listen vertreten. Also auf mich hatte der Film nicht den Eindruck gemacht, dass er "oscarwürdig" ist. Ich fand den Film jetzt auch nicht überdurchschnittlich gut in bestimmten Punkten, mal abgesehen vom Acting.
Joa...da bin ich ja froh, dass ich das alles nicht gewusst habe, sonst wäre ich vom Film vlt. sehr enttäuscht gewesen.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Der Film lief kürzlich im Fernsehen. Aufgrund seiner sehr guten Kritiken wollte ich ihn mir schon seit Jahren angucken, aber das Thema hat mich ehrlich gesagt immer abgehalten. Nun habe ich die Chance genutzt und Brokeback Mountain hält, was er verspricht.
Ich würde nicht soweit geht und ihn als zeitloses Meisterwerk hinstellen, aber er ist filmisch unglaublich gut inszeniert und setzt ein sehr kontroverses Thema ganz ohne Klitschees klasse um.
Hervorzugeben sind die beiden Hauptdarsteller Heath Ledger und Jake Gyllenhaal welche durchweg großartig spielen. Zudem ist es spannend, mal "echte" Cowboys zu sehen, auch wenn sich diese Jungs hier mehr um Schafe gekümmert haben.
Dass der Film um die homosexuelle Beziehung zweier Männer im prüden USA große Kontroversen ausgelöst hat, kann man sich vorstellen. Aber es ist wirklich spannend, wie frei von Klischees oder überflüssigen Schnulzen das Thema umgesetzt wurde.
Meine Bewertung
"Brokeback Mountrain" ist der noch bessere "Call Me By Your Name".
Dort, wo "Call Me By Your Name" aufhört, fängt "Brokeback Mountain" erst richtig an, und dort, wo "Call Me By Your Name" den Fokus nur auf die beiden Hauptcharaktere legt und den Rest (liberale Familie, Liebeleien mit Frauen) lediglich als Plotdevise nutzt, widmet sich "Brokeback Mountain" auch ausführlich dem Leben, den Problemen und den Reaktionen der Nebencharaktere (Ehefrauen, Freundinnen und Kinder).
Während "Call Me By Your Name" einer Momentaufnahme entspricht und ein Bild der jugendlichen, ersten Liebe während eines Sommers zeichnet, erstreckt sich "Brokeback Mountain" über einen Zeitraum von 20 Jahren - Hauptprotagonist Ennis Del Mar (Heath Ledger) ist zu Beginn 19 und am Ende 39 Jahre alt. Stilistisch passen sich beide Filme ihrem Inhalt an bzw. spiegeln den Blick der Hauptcharaktere auf ihre Beziehung wieder, zum Einen heißes, ungestümes und leidenschaftliches Coming-of-Age und zum Anderen das kühlere, nüchternere und reifere Erwachsenendasein. Sicherlich spricht auch aus "Brokeback Mountain" die Leidenschaft, nur wird diese verstärkt durch das Altern der Charaktere, die wachsene Verantwortung (Familienversorgung) sowie verstärktes Auftreten von Problemen (innerhalb der Familie, gesellschaftliche Ächtung) beeinflußt und getrübt.
Sowohl der jugendliche "Call Me By Your Name" als auch der erwachsene "Brokeback Mountain" haben ihre Daseinsberechtigung und ergänzen sich auf ihre Weise perfekt. Passenderweise endet "Brokeback Mountain" in der Mitte der 80er Jahre, während "Call Me By Your Name" im Jahr 1983 beginnt, zeitlich gesehen geht also der eine Film in den anderen über.
"Call Me By Your Name": 4/5 Hüten
"Brokeback Mountain":
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."