Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023)

Vorwort:

Wie viele andere auch bin ich mit Indy aufgewachsen, und damit meine ich alle bisherigen Filme, auch Teil 4. Hab die Filme immer gern gesehen. Teil 4 hatte ein schönes Ende, daher hatte ich nie das Bedürfnis nach einem weiteren Teil, zumal Ford schon in Teil 4 zu alt war mMn.

Demnach hat mich die Tatsache, dass doch noch ein 5. Teil kommen wird, nie begeistert. Auch der Trailer konnte mich nicht wirklich überzeugen, dann kamen die mittelmäßigen Kritiken von Cannes, dann die immer geringer werdenen Prognosen, was zeigt, dass sich wohl viele unschlüssig sind oder keinen 5. Teil brauchen.

Erwartungen hatte nie groß, Vorfreude auch nur bedingt und beides ist bis zum Start eher gesunken. So hab ich letztendlich versucht, ohne große Erwartungen und einfach neutral an den Film ranzugehen.

Dennoch, die Indy-Reihe ist eine der berühmtesten aller Zeiten, ich bin mit den Filmen aufgewachsen und den letzten Teil als ersten der Reihe im Kino zu schauen, ist schon ziemlich cool, daher hatte ich mich dann doch etwas gefreut.

Nun zum Film:

Bezugnehmend auf das Vorwort muss ich erstmal sagen, dass es mir nicht gerade leicht fällt, den Film zu bewerten unter den ganzen Umständen. Daher gehe ich hier vor allem, wie meistens eigentlich, nach dem gesamten Kinoerlebnis.

Und da muss ich dann sagen, dass es ein solides Erlebnis war. Nicht mehr und nicht weniger. Der Film war überwiegend spannend, der Cast hat einen guten Job gemacht und ich mochte die Charaktere (überwiegend), die bekannten Musikstücke der Reihe wurden oft verwendet, es war halt mehr oder weniger ein typisches Indy-Abenteuer. Die Effekte waren gut, auch das De-Aging (wenn auch nicht perfekt), die Settings, Kostüme etc. sah alles top aus, die Action war gut und der Film war überwiegend spannend.

Was dem Film gefehlt hat waren aber besondere Momente, Szenen, die herausstechen, auf welche Art auch immer, Kamera, besondere Action, epische Momente oder Shots, emotionale Szenen. Für den finalen Teil einer Reihe möchte ich sowas einfach haben, muss auch nicht alles sein, aber wenigstens irgendetwas. Und ja, gegen Ende gab es ein paar Versuche, zumindest Emotionen hervorzurufen, aber zumindest für mich waren diese Versuche nicht stark genug bzw. gab es da immer ein Problemchen. Z.B. als Indy in Syrakus vor 2000 Jahren bleiben wollte, also zum einen wollte ich generell nicht, dass er stirbt, zum anderen hätte es die Geschichte bestimmt zu sehr verändert und das wäre auch einfach nicht das Ende, was ich mir für Indy gewünscht hätte. Und dann wäre da noch das Widersehen mit Marion...also dass sich die beiden nach Teil 1 off-screen getrennt haben und in Teil 4 wieder zusammenkommen, ist ja noch in Ordnung. Aber das gleich zwischen Teil 4 und 5 wieder abzuziehen, ist billig. Teil 4 hatte ein tolles Ende, wie schon mal gesagt, und was wird draus gemacht? Mutt stirbt und sie trennen sich wieder, off-screen! Und am Ende von Teil 5 kommen sie wieder zusammen. Ne sorry aber das war zu viel, es war zwar ne nette Szene aber nicht emotional.

Nach Aliens gab es hier dann nun tatsächlich Zeitreisen, was wie üblich viele Plotholes öffnet, von denen keine geschlossen wurden. Aber seis drum. War natürlich cool und so weiter, aber im Prinzip...also am Ende haben sie das Rad ja noch und könnten im Prinzip ständig Zeitreisen machen. Dazu würde ich dann tatsächlich gerne eine Fortsetzung sehen lol.

Mads Mikkelsen als (wie üblich) Schurke hat einen (wie üblich) guten Job gemacht. Ford für sein Alter war noch ziemlich gut. Helena mochte ich nicht wirklich, aber schon in den Trailern hatte ich dieses Gefühl. Zumindest aber hat sie sich am Ende redeemed, in dem sie Indy ohnmächtig geschlagen und zurück in die Zukunft (hehehe) gebracht hat.

Fazit:

Es war ein nettes Kinoerlebnis, ein solider Abschluss der Reihe. Wäre Ford 30 Jahre jünger und würde es noch einen weiteren Film geben und Teil 5 wäre nicht der Abschluss, hätte ich ihn vermutlich etwas besser gefunden und 4 Hüte gegeben, aber so sind es dann nur 3,5. Ich würde dem Film gerne mehr geben aber...mehr ist leider nicht drin, zumindest für mich. Für alle Indy-Fans ist das Finale aber ein Muss im Kino, finde ich persönlich.

Grade daheim aus der Spätvorstellung, ein paar Worte zum Film:

Ich kam sehr zufrieden aus dem Kino. Ford spielt die Rolle charmant wie eh und je. Ein wenig älter, ein wenig behäbiger, aber zugleich auch immer noch absolut passend. Seine Sidekicks, allen voran seine Film-Patentochter, spielen sich hier ebenso ins Gedächtnis wie Mikkelsens Schurke.

Williams Score eleviert wie gewohnt, Mangolds Regie lässt einen Spielberg nicht vermissen und neben einem spannenden Abenteuer bekommt man auch die eine oder andere emotionale Szene präsentiert, die diesem Abschied die gewisse persönliche Note verleiht.

Sicher nicht auf dem Niveau der originalen Trilogie aber doch ein gutes Stück vor Teil 4 macht dieses Abenteuer einfach Spaß. Es tat gut Indy ein letztes Mal zu begleiten. Für mich ein würdiger Abschluss!

Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" Kritik

Der Film war besser als gedacht, ein schönes Ende für Fords Indy mit tragischen Untertönen, ein Abschied und Altern in Würde. Ford harmoniert sehr gut mit Phoebe Waller-Bridge, ein tolles Duo wie Ford und LaBeouf in Teil 4.

Man sieht endlich mal wieder coole, spannende und klassische Abenteueraction, sowas vermisse ich heutzutage. Mangold hält sich hier schon stark an Spielberg, zudem ist es eine Wohltat, noch ein letztes Mal John Williams zu hören, seine klassischen Indy-Melodien.

Es geht unter Anderem um Archimedes und das antike Griechenland/Rom, da schlägt mein Herz mit Faible für die Antike direkt höher.

Mit den - ziemlich kompromisslosen - Nazis hat sich man des Weiteren genau die richtigen Schurken zum Abschluss ausgewählt, sie passen zu Indy einfach am besten, bekommen wieder schön auf die Fresse. Und für die Nazis hat man sich mit Mads Mikkelsen (eine Art fiktiver Wernher von Braun oder einer seiner Mitarbeiter), Boyd Holbrock und Thomas Kretschmann hat man sich genau die richtigen Schauspieler ausgesucht.

6,5 von 10 Punkten

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