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Indiana Jones und das Rad des Schicksals

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Userkritik von Raven13

Indiana Jones und das Rad des Schicksals Kritik

Indiana Jones und das Rad des Schicksals Kritik
13 Kommentare - 04.07.2023 von Raven13
In dieser Userkritik verrät euch Raven13, wie gut "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" ist.
Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Bewertung: 3 / 5

Nun ist mein Kinobesuch schon vier Tage her und ich habe Zeit genug gehabt, den Film nachwirken zu lassen und über ihn ein wenig nachzudenken. Doch genau hier beginnt schon das erste Problem: Es GIBT kaum etwas, über das man lange nachdenken kann. Der Film hinterlässt kaum einen Abdruck in meinem Langzeitgedächtnis und hat keinerlei Szene oder Dialog, welche/-r sich hätte einbrennen können. Aber der Reihe nach.

Beginnen wir mit dem, was mir an dem Film gut gefallen hat:

Trailer zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Zum einen wäre da der ikonische Soundtrack von John Williams, der auch hier wieder schön ist. Wobei natürlich viele Versatzstücke der ersten Filme verwendet wurden und ich im Nachhinein kaum sagen kann, wieviele neue Stücke dabei waren. Diese sind dann jedenfalls nicht im Ohr hängengeblieben.

Zum zweiten hat mir Harrison Ford hier gut gefallen. Er hat den in die Jahre gekommenen Indy gut gespielt. Allerdings muss ich auch anmerken, dass es seltsam anmutet, wenn er in einer Szene über seine Gebrechen klagt, während er sich in der nächsten Szene kämpferisch und fit zeigt. In diesen Momenten wird klar, dass hier ein Double agiert hat. Aber zumindest von der Mimik und den Sprüchen her ist es noch der alte Indy.

Zum Dritten hat mir die gesamte Eröffnungsszene um 1943 herum sehr gut gefallen.

Traurigerweise gibt es nicht viel mehr, das ich aus meiner Sicht großartig loben könnte, denn alles andere ist maximal solides Mittelmaß oder einfach nur ganz nett, aber nichts davon ist ikonisch, prägnant oder großartig.

Die Story ist nicht sonderlich spannend und vor allem extrem vorhersehbar. Alles, was passiert, kann man schon gefühlt 30 Minuten vorher erahnen. Es geht um ein ziemlich uninteressantes Objekt von Archimedes, von dem ich selbst noch nie gehört habe. Da wäre mir Atlantis einfach deutlich lieber gewesen. Generell sind Zeitreisen dann sowieso mittlerweile nur noch langweilig. Zeitreisen hier, Zeitreisen da, Zeitreisen dort. Zudem enthält die Story extrem große Logikfehler. Wie kann es bloß sein, dass an diesem Drehbuch ein Jahrzehnt geschrieben wurde? Es ist uninspiriert, klaut oftmals bei den eigenen Vorgänger-Filmen und ist einfach voller Logikfehler. Beispiele gibt es in den folgenden Absätzen unter einem Spoilercode:

Da wären zum Beispiel die CIA-Agenten und der Präsident der Vereinigten Staaten. Wozu werden die in den ersten 45 Minuten eingeführt, wenn sie danach KEINE Relevanz mehr haben? Da ist der Nazi Dr. Voller, der sich in den 1960er Jahren als jemand anderes ausgibt und die Raketentechnik der Apollo-Missionen entwickelt hat. Und dieser arbeitet offenbar mit der CIA zusammen, um an dieses Zeit-Artefakt "Antikythera" zu gelangen. Die Motivation der CIA wird dem Zuschauer niemals erläutert. In einer Szene gehen eine CIA-Agentin zusammen mit den Söldnern von Dr. Voller in die Universität, in der Indy arbeitet. Dort töten die Söldner von Dr. Voller einfach zwei andere Mitarbeiter. "Keine Zeugen", heißt es da. Wie kann die CIA-Agentin das einfach so hinnehmen? Sie sagt nur kurz etwes dazu, nimmt es dann aber einfach hin. Später dann wird in den Medien gesagt, Indy sei der Mörder und wird dann gesucht. Und das lässt die CIA zu? Das ergibt null Sinn. Später dann wird die CIA-Agentin dann auch umgebracht, doch das hat keinerlei Nachspiel. Ab diesem Moment bis zum Abspann wird nie wieder davon gesprochen, die CIA mischt sich nie wieder ein, so als wären sie nie involviert gewesen. Auch der Präsident, der anfangs noch erwähnt wird, hat dann keinerlei Bewandnis mehr. Dass Indy als Mörder gesucht wird, wird später in der Handlung auch nie wieder zur Sprache gebracht. Für mich ein richtig fettes Logikproblem. Es scheint, als hätte man das Drehbuch noch während der Dreharbeiten umgeschrieben und wusste dann nicht mehr so recht, wie man das mit der CIA weiterführen sollte, also lässt man es einfach so stehen und hofft, dass die Zuschauer davon nichts merken.

Eine weitere sehr unlogische Szene ist die, in der Indy und ein alter Freund und Fischerbootsbesitzer Renaldo (sollte man den kennen?) im Mittelmeer tauchen gehen, um ein Bruchstück der Antikythera zu finden. Sie müssen selbstverständlich Dr. Voller zuvor kommen. Extrem vorhersehbar tauchen natürlich Dr. Voller und seine Söldner auf dem Fischerboot von Indys Freund auf, während sie gerade nach dem Artefakt tauchen. Auf dem Boot werden Indy, Helena, Teddy und Renaldo festgehalten und dazu gezwungen, das frisch gefundene Artefakt zu übersetzen. Helena übersetzt und fügt falsche Infos hinzu. Ihrer "Übersetzung" nach müssten sie als nächstes nach Alexandria. Dies war jedoch eine Lüge, denn in Wahrheit müssen sie nach Sizilien. Indy, Helena und der Junge Teddy entkommen durch eine List mit dem Boot von Dr. Voller, der erstmal auf dem beschädigten Fischerboot festsitzt. Er sieht mit dem Fernglas, dass Indy, Helena und Teddy nach Westen fahren, obwohl Alexandria im Osten liegt. Einige Stunden Später sind Indy, Helena und Teddy auf Sizilien, Und plötzlich sind Dr. Voller und seine Söldner ebenfalls dort und haben sie gefunden. Aber WIE? Im Westen hätte es viele mögliche Ziele gegeben. Woher wusste er, dass sie auf Sizilien sein würden? Und das ohne modernes Internet, GPS oder andere Hilfsmittel? Auch hier wieder ein grober Logikfehler.

Auch blöd finde ich die Szene, in der der Junge Teddy plötzlich ein Flugzeug steuern kann. Wann und wo hat er bitte fliegen gelernt? Und warum wacht der Besitzer des Flugzeugs auf dem Rücksitz erst auf, als sie schon einige Minuten in der Luft sind? Wie tief kann man eigentlich schlafen?

Es gibt noch einige andere kleinere Logikprobleme, doch dies sind dann schon die schwerwiegendsten in meinen Augen.

Kommen wir zu den Neuzugängen: Helena ist Indys Patenkind. Sie wurde zuvor in den Filmen nie erwähnt, ebensowenig sein alter Freund Basil Shaw, welcher Helenas Vater ist. Sollte man den kennen? Und hier ist er plötzlich sein bester Freund aus damaliger Zeit? Naja. Helena jedenfalls ist scheinbar vom "rechten Weg" abgekommen und zur knallharten Diebin geworden, der andere Leben egal sind und die auch für Geld über Leichen geht. Sie haut zu Beginn sogar Indy, ihren Patenonkel, übers Ohr und überlässt ihn den Mördern seiner Kollegen. Sie klaut Indy ein Bruchstück der Antikythera, welches Indy vor Jahren von Helenas Vater Basil bekommen hat, nur um es dann illegal zu versteigern. Für mich ist Helena eine extrem unsympathische Person. Auch die Schauspielerin dahinter, Phoebe Waller-Bridge, mag ich nicht sonderlich.

Helenas "Sidekick", der Junge Teddy, ist auch nicht sonderlich sympathisch und besticht auch nicht gerade durch eine gute Persönlichkeit.

Dann wäre da noch ein alter Freund von Indy: Sallah. Ein nett gemeinter, aber auch völlig unnötiger Auftritt, weil er einfach nur da ist, um da zu sein. Er trägt allerdings nicht viel zur Handlung bei.

Dann wäre da noch ein weiterer alter Freund von Indy: Fischer Renaldo (Antonio Banderas). Im Film redet Indy von ihm, als sollten die Zuschauer ihn kennen, doch ich kenne ihn nicht. Wer ist das und woher kommt er auf einmal?

Mads Mikkelsen als Dr. Voller und Nazi spielt seine Rolle souverän, doch leider fehlt ihm letztendlich das gewisse "Etwas". Der Antagonist ist langweilig geschrieben und seine Motivation wird nie so recht erklärt.

Kommen wir zum Setting und den Kulissen. Es gibt viele verschiedene Handlungsorte, von New York über das Mittelmeer, Sizilien, Höhlen und andere Orte. Leider aber wurden viele Orte per CGI eingefügt, was man leider auch häufig sieht. Die Umgebungen wirken "unecht" und kaum greifbar, worunter die Abenteuer-Atmosphäre leider stark leidet. Allen voran das Griechenland 212 Jahre vor Christus wirkt einfach nur billig hingeklatscht. Der Kampf zwischen Römern und Griechen wirkt wie ein billiges Larp-Turnier und die Umgebung sieht verwaschen und unecht aus. Dadurch konnte ich die Szene kaum wirklich ernst nehmen.

Viele Actionszenen wirken leider auch eher durchschnittlich, und so im Nachhinein kann ich mich an keine denkwürdige Actionszene mehr erinnern. Ikonische Momente wie in in Indy 1-3 sucht man hier vergeblich.

Gut wiederum gefällt mir das versöhnliche Ende mit Marion.

Trotz all der negativen Kritik von meiner Seite aus ist das Erlebnis trotzdem noch solide und nett gewesen und es ist jetzt kein schlechter Film, aber eben auch nicht wirklich gut. Solides Mittelmaß.

Verglichen mit anderen modernen Vertretern des Abenteuer-Genres wie dem neuen "Tomb Raider" aus 2018, "Das Vermächtnis der Tempelritter" aus 2004 oder "Das Vermächtnis des Geheimen Buches" aus 2007 sieht "Indiana Jones 5" kein Land. Speziell "Das Vermächtnis der Tempelritter" ist einfach nur ein großartiger Abenteuer-Actionfilm, der zeigt, wie man sowas heutzutage inszeniert. Indiana Jones 5 wirkt überflüssig und undurchdacht, enthält extrem große Logikfehler und ersetzt echte Umgebungen durch CGI. Leider geht so viel vom Abenteuerfeeling flöten.

Bewertung: 6/10 Punkte

Wiederschauwert: Gering

Nachhaltiger Eindruck: Gering

Emotionale Tiefe: Gering

Indiana Jones und das Rad des Schicksals Bewertung
Bewertung des Films
610

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13 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
20.07.2023 15:08 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Raven13
Zu Syrakus:
Jones wird im Film mit einer Vorlesung vorgestellt, welche natürlich "zufällig" dieses Thema hat, welches später für die Handlung relevant wird. Es geht um Archimedes und Syrakus wird dort ebenfalls genannt. Man kann nun davon ausgehen, dass Voller sich ebenfalls mit Archimdes auskennt, immerhin jagt er seit über 20 Jahren dieses Artefakt. Als die Crew nach Westen segelt, Richtung ist es für einen Kenner nur logisch wo er hin segelt.

Viel bescheuerter ist, dass es überhaupt zur Suche nach dem Teil im Meer kommt, da jeder (!) der sich so für Archimedes begeistert wie Jones und Voller sowieso mal in Syrakus gesucht hätte. Da die Höhlen touristisch erschlossen sind, wäre es ein leichtes gewesen. Also die Hälfte des Films hätte man einfach überspringen können.

Übrigens etwas, was mich auch in Indy 3 nervt, da die Petra zum Zeitpunkt wo der Film spielt bereits erschlossen war.

Zum Jungen und dem Flugzeug:
Als wir den Jungen kennen lernen sitzt er an einem Flugsimulator und hat Kontakt mit einem Piloten. Man kann davon ausgehen, dass er dies nicht zum ersten Mal tat und diese Bar wohl öfters von Reisenden aufgesucht wird und er da immer vor Ort dabei ist.

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
06.07.2023 19:47 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 939 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@luhp92

Achso, ja, damit liegst du in jedem Fall richtig smile

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.07.2023 14:19 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@ProfessorX

Teil 1 spielt im Jahr 1936, Teil 2 spielt im Jahr 1935, da lagst du richtig. Eine Ursprungsgeschichte stellt keiner der Filme dar (wenn, dann der Flashback in die Jugend im dritten Teil), aber Teil 1 ist für die Zuseher der Einstieg in die Geschichte, das meinte ich.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
06.07.2023 10:15 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 939 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@luhp92

Ja, weiß ich halt nicht so. Das Problem hierbei ist halt, daß Jäger des verlorenen Schatzes im Prinzip ja keine Ursprungsgeschichte ist, sondern mitten im Leben anfängt. Insofern, ich glaube sogar, daß Tempel des Todes - wenn ich mich nicht irre - zeitteichnisch sogar vo Jäger des verlorenen Schatzes spielt. Weiß ich aber jetzt nicht genau.

Aber so als "Beginn" ist der Film eben dann nicht in allen Belangen zu werten.

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.07.2023 19:47 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Raven13

Zu den Neuzugängen: Stimmt, da hast du Recht, Renaldo war genau der alte Freund, den Indy und sein Team zu dem Zeitpunkt benötigten, das war schon sehr zweckdienlich. Basils Rolle würde ich hier gar nicht so hoch hängen wie du, denn die Haupthandlung dreht sich schließlich nicht um Basil sondern um Helena. Um Helena als Indys Patentochter einzuführen, wurde seine Freundschaft mit Basil beleuchtet, dafür hatten sie zusammen die mMn coole Opening-Actionsequenz.

Zu Voller: Das ist denke ich neben seinem überzeugten Nazitum der besonderen Situation rundum den Zeitreise-Mechanismus geschuldet. Voller sucht bereits 1944 danach, als die Alliierten Europa befreien, möchte den Mechanismus sicherlich schon damals einsetzen, um die sichere Niederlage der Nazis abzuwenden. 25 Jahre später hat er immer noch dieses Ziel, weil es der Zeitreise-Mechaninsmus eben möglich macht.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
05.07.2023 14:50 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.225 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ luhp92

Zur CIA: Hier sind deine Ausführungen natürlich schlüssig, und so habe ich mir das auch gedacht. Aber warum sie halt dann plötzlich nicht mehr relevant sind oder vorkommen, ist halt merkwürdig. Das ist ein Plothole und bleibt leider auch eines.

Zu Syrakus: Ja, könnte Zufall gewesen sein, doch solche "Zufälle" machen für mich das Sehvergnügen etwas kaputt, weil solche "Zufälle" einfach vermehrt aufreten, sodass man am Ende kaum mehr von Zufällen sprechen kann. Und scheinbar haben die Söldner und Dr. Voller ja schon auf die anderen gewartet, als Teddy dann um die Ekce kam. Alles sehr unglaubwürdig für mich.

Zu den Neuzugängen: Ja, man kann damit leben, denn wie du und ProfessorX schon meintet, ist es ja auch bei den Vorgängenr schon ähnlich. Dennoch wirkt es in Indy 5 für mich weniger authentisch, sondern "passend geschrieben". Zufällig kennt Indy jemanden mit einem Fischerboot ganz in der Nähe zum Mittelmeer, wo sie tauchen müssen. Und zufällig hat der Fischer auch eine Taucherausrüstung für mehrere Leute an Bord. Hmmm... finde ich einfach nicht schlüssig. Da sind die Neuzugänge in Indy 2 und Indy 3 viel schlüssiger integriert worden. Dort wird es besser und logischer erklärt. Die Bekanntschaft zu Basil Shaw wirkt dagegen eingeschoben als Mittel zum Zweck. Indys Vater in Indy 3 ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern "Teil" der Geschichte, und dass Indy einen Vater hat, ist doch mehr als glaubwürdig. Shorty in Indy 2 ist halt einfach eine Zufallsbegegnung, von der Indy kurz erzählt. Und Willie wird unfreiwillig Teil der Geschichte, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war. Ist auch glaubwürdig. Teil 4 lasse ich nicht gelten, denn der ist ja ebenfalls schon nicht mehr so toll geschrieben.

Zu Dr. Voller: Ja, stimmt, die Motivation wird kurz von ihm erklärt. Aber es wirkt halt auch wieder nur wie der "Abzieh-Bösewicht". Persönliche Gründe für sein Handeln bekommt man trotzdem nicht geliefert. Er ist halt Nazi und er will auch nach über 25 Jahren noch, dass die Nazis den Krieg gewinnen. Ist das nach sovielen Jahren und den vielen Erindungen für die Apollo-Mission noch relevant für ihn?

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.07.2023 14:02 Uhr | Editiert am 05.07.2023 - 14:02 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@ProfessorX

Stimmt, Indy ist ein Abenteurer mit Vergangenheit, der vor den Filmen bereits viel in der Welt herumgekommen ist und dabei diverse Freundschaften geschlossen hat.

Jock und Sallah würde ich strenggenommen rausnehmen, da sie im ersten Film auftreten, hier beginnt die Geschichte und jeder Charakter muss für den Zuseher eingeführt werden. Bei Short Round weiß es ich nicht mehr, ob er ein Bekannter von Indy ist oder sie in Teil 2 zum ersten Mal aufeinandertreffen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
05.07.2023 11:04 Uhr | Editiert am 05.07.2023 - 11:06 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 939 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@luhp92

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, daß das schon immer Teil des Indiana Jones Mythos war. Wer ist Jock? Wer ist Sallah? Wer ist Short Round? Wer ist Wu Han? Wer ist Mac?

Diese Form der Kritik, die sich dann vor allem später gegen Teil 4 und nun auch Teil 5 richtet, ist irgendwie... naja.

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
04.07.2023 19:08 Uhr | Editiert am 04.07.2023 - 19:10 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Zur CIA: Dass die CIA als Geheimdienst zur Wahrung der Machtstellung der USA Interesse an so einem Mechanismus hat, halte nicht für ungewöhnlich, kann man in meinen Augen schon ohne weitere Erklärung als gegeben hinnehmen. Auch Vertuschungsaktionen und Abwenden der eigenen Schuld (hier: Indy als Opfer) sind nicht ungewöhnlich. Später erhält die CIA-Agentin dann ja tatsächlich den Befehl, Voller und seine Schergen wegen ihrer Taten dingfest zu machen, wird dann von Voller allerdings erschossen. Warum die CIA danach von der Bildfläche verschwindet und Indy nicht mehr als Mörder gesucht wird, kann ich mir auch nicht erklären.

Zu Syrakus: Ich erkläre es mir so, dass Voller und seine Leute auf Gut Glück nach Syrakus gefahren sind, dort lebte Archimedes immerhin. Aber ich stimme dir zu, das hätte man präzisieren sollen. Viel dämlicher fand ich den Umstand, dass Teddy rein zufällig dann zur Küste geht als Voller und seine Leute dort ans Land gehen.

Zu den Neuzugängen, die man vorher nicht kannte: So ist es seit Teil 3 ja schon immer in der Reihe gewesen. In Teil 3 der Vater, in Teil 4 die alten Freunde Mac und Ox, in Teil 5 nun die alten Freunde Basil und Renaldo sowie die Patentochter. Sowas passiert, wenn man eine Filmreihe von Film zu Film schreibt, irgendwie muss man die neuen Geschichten auch in Gang bringen. Das finde ich nicht weiter schlimm, ich war wie du allerdings auch verwirrt wegen der Art, wie Renaldo hier als alte Bekanntschaft eingeführt wurde.

Zu Voller: Seine Motivation ist es, in den August 1939 zurückzureisen und Hitler zu töten, mit Hilfe des Mechanismus möchte er dann die Fehler in der Kriegsführung ausmerzen und die Nazis zum Sieg führen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
04.07.2023 18:56 Uhr | Editiert am 04.07.2023 - 19:02 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.225 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ TiiN

"Der Film ist da, weil man einen Indy-Film machen wollte und nicht weil man unbedingt etwas erzählen wollte."

Der Aussage schließe ich mich ebenfalls an.

"...je mehr ich im Nachgang über den Film nachgedacht habe, je mehr tendiert meine Bewertung auch eher zur 6 als zur 7."

Ja, das war der Vorteil, dass ich erstmal vier Tage nachgedacht habe, bevor ich meine Kritik verfasst habe. Anfangs wollte ich noch 7 Punkte vergeben, aber nun tedniere ich eher zu 6 Punkten. Der Film wirkt im Nachgang einfach unnötig und nicht mehr so gut.

@ DrStrange

"wie eben all die schnöden Logikprobleme oder die aus dem Nichts eingeführten Personen."

Ja, sowas stört mich einfach. Wie kann man einfach so neue Charaktere einführen, ohne dass erklärt oder besser gezeigt wird, woher Indy und die neuen Charaktere sich kennen?

Ja, am Ende ein unnötiger Film.

Danke für den Hut!

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.07.2023 18:22 Uhr | Editiert am 04.07.2023 - 18:22 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Raven13:

Mit der Kritik gehe ich dann schon eher mit. Wobei sich die Kritik wesentlich harscher liest, als die Punktevergabe am Ende ausfällt. Jedenfalls bringst du einige gute Punkte zu Tage, wie eben all die schnöden Logikprobleme oder die aus dem Nichts eingeführten Personen. Hut !

@TiiN:

Der Film ist da, weil man einen Indy-Film machen wollte und nicht weil man unbedingt etwas erzählen wollte.

Das trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Die Vorgabe war ein neuer Indy Film, aber so richtig hat hier wohl niemand eine gute oder gar bahnbrechende Idee gehabt. Am Ende musste der Film dann aber leider doch "zwangsproduziert" werden. Keine gute Ausgangssituation.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
04.07.2023 17:26 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.044 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Wie kann es bloß sein, dass an diesem Drehbuch ein Jahrzehnt geschrieben wurde? Es ist uninspiriert, klaut oftmals bei den eingenen Vorgänger-Filmen und ist einfach voller Logikfehler.

Vermutlich weil so lange daran geschrieben wurde.... von so vielen unterschiedlichen Personen.

Ich kann deine Kritik voll und ganz verstehen.. je mehr ich im Nachgang über den Film nachgedacht habe, je mehr tendiert meine Bewertung auch eher zur 6 als zur 7.. das Ganze ist alles sehr durchschnittlich und sehr beliebig. Kann man sich zwar angucken, aber hat kaum Besonderheiten.. Der Film ist da, weil man einen Indy-Film machen wollte und nicht weil man unbedingt etwas erzählen wollte.


MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
04.07.2023 16:50 Uhr
1
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.225 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Hier nun etwas verspätet doch noch eine Kritik zu "Indiana Jones 5". Es sind einige Spoiler enthalten, aber die habe ich hinter einem Spoilercode verborgen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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