Hier dreht sich alles um den Film It Follows (2014). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
@Silencio
"wir sehen die Wissenschaftler immer wieder vor Bildschirmen sitzen, wie sie das Geschehen lenkend eine Handlung aufbauen wollen"
Ja, das tun Wissenschaftler ständig im Bezug auf den Versuchsaufbau irgendwelcher Experimente, den Ablauf der Experimente und die nachfolgende Auswertung. Das funktioniert auch, ohne sie als metaphorische Regisseure anzusehen.
"Jetzt der Pheromonnebel!"
Und es ist erstmal nur Pheromonnebel. Das funktioniert auch, ohne sich als Zuschauer hier eine metaphorische Nebelmaschine vorzustellen.
"Du müsstest in einer ernsthaften Analyse schon ohne die Dialoge zu dem Schluss kommen, dass um die Beziehung zwischen Filmemacher, Stoff und Publikum geht."
Damit beziehst du dich auf die Subtilität der eingebauten Metaphorik, über eine mögliche bzw. unmögliche Trennung vom Gezeigten und Metaphorischen sagt das aber nichts aus.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
luhp:
Die ganze Prämisse des Films beruht darauf, dass etwas für ein Publikum hergestellt wird. Diesem Publikum wird im Film selbst eine Rolle eingeräumt (aber dergestalt, dass immer auf außerhalb des Bildkaders verwiesen wird - also in den Zuschauerraum). Der Film funktioniert in seiner Konstruktion gar nicht, wenn ich dieses Element (WAS MAHCHT DER FILM MIT DIR!) rausnehme.
"Ja, das tun Wissenschaftler ständig im Bezug auf den Versuchsaufbau irgendwelcher Experimente, den Ablauf der Experimente und die nachfolgende Auswertung. Das funktioniert auch, ohne sie als metaphorische Regisseure anzusehen."
Nein, das tun normale Wissenschaftler nicht. Die stellen Hypothesen auf, die sich durch ein Experiment entweder be- oder widerlegen lassen. Das tun sie übrigens ohne eine Publikumsinstanz. Dass die Wissenschaftler in dem Film übrigens äußerst unwissenschaftlich arbeiten, merkt man bereits in der ersten Szene. Das Ganze Schicksal/Statistikthema (oder wegen mir auch die Zufalls- und Notwendigkeitsverbindung, wie man sie bei Nietzsche findet - der Film kann da auf beide Wechselbeziehungen anspielen) entlarvt sie bereits.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio
"Nein, das tun normale Wissenschaftler nicht."
Doch, natürlich tun sie das. Als studierter Chemie-Bachelor weiß ich das aus erster Hand und aus eigener Erfahrung^^
"Das tun sie übrigens ohne eine Publikumsinstanz"
Da könnte man jetzt die Arbeit- und Geldgeber oder Peer-Reviewer nennen, welche die Wissenschaftler, ihr Arbeiten und ihre Ergebnisse beobachten, begutachten und dabei etwas Bestimmtes erwarten.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
"It Follows" hat eine interessante Geschichte und die Idee dahinter gefällt mir. In diesen Film kommt sehr gut Spannung auf und ich habe mich bei einer Szene erschreckt. Leider sind mir ein paar Sachen aufgefallen: Der Film hat komplett vergessen zu erzählen, was das Ding ist, warum es dies tut und warum man es nur durch Sex weitergeben kann. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Film zu langsam erzählt ist. Die Musik ist etwas merkwürdig und passt nicht zu der einen oder anderen Szene. Die Kamera ist genauso merkwürdig. In der Highschool dreht die Kamera ihre Kreise und man weiß nicht warum. Denn wenn man den Grund dahin sieht, ob das Ding sie aktuell in der Highschool verfolgt, dann ist dies lahm. Was mir wieder gut gefallen hat, ist die schauspielerische Arbeit. Das Ding wird von mehreren Menschen gespielt und ist interessant gemacht.
"It Follows" ist zwar spannend erzählt, aber er klärt viele Fragen nicht. Wenn man nur auf Spannung aus ist, dann kann man sich den Film ansehen, aber wenn man das warum wissen möchte, dann bleibt man im dunkeln sitzen. Schade.
Ich habe mir den Film am 07. April 2020 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Die Kamera, die Musik .... auch beim ersten ReWatch hat der Film nichts eingebüßt! Kantiger MysteryThriller mit SynthiSound
Meine BewertungIch habe mir den Film am 25. Februar 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Wenn man sich drauf einlassen kann, dann bekommt man wirklich einen atmosphärisch sehr dichten Horrorfilm geboten. Gerade die Unwissenheit über Herkunft/Ursache des "Verfolgers" macht den Streifen doch so mysteriös und furchteinflößend. Ich finde gerade hier braucht es keine Auflösung von irgendeiner "schlauen/allwissenden" Person im Film. Vieles spielt sich im Kopf des Zuschauers ab und gerade der Gedanke, dass man selbst in so einer Situation stecken könnte, macht es umso schauriger.
Meine BewertungBin ein bissel enttäuscht muss ich sagen, hatte Lust auf einen guten Horrorfilm und bin auf ihn gestoßen. Und auch wenn er manchmal gruselig war, war es mir nicht stark genug. Hat mich teilweise an Smile erinnert, den ich im Vergleich zu It follows besser finde. Der Cast war ganz ok und die Charaktere sympathisch, die Prämisse an sich nicht schlecht und vlt. wenn ich den Film zuerst, also vor Smile gesehen hätte, hätte ich ihn besser gefunden. Das Ende ist auch ärgerlich, es wäre so einfach gewesen, den "Fluch" loszuwerden, aber nein...und so ist das Ding am Ende trotz aller Bemühungen immer noch nicht erledigt.
Die mega positiven Kritiken kann ich nicht nachvollziehen, selbst objektiv betrachtet muss ich mich fragen, was denn so mega gut am Film sein soll. Im Vergleich zu allen Horror-Filmen, die ich bisher gesehen habe (von denen keiner so gute Kritiken hat) sticht hier eigentlich nix raus, erst recht nicht in hohem Maße. Vielleicht war der Film ein Produkt seiner Zeit und ich hätte es eher verstanden, wenn ich ihn 2014 geschaut hätte...
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
It Follows (2014)
Moviejones | 25.04.2024