Nachdem die 19-jährige Jay mit dem süßen Hugh auf der Rückbank seines Autos Sex hatte, wird sie das beunruhigende Gefühl nicht los, dass sie jemand - oder etwas - verfolgt. Ihre Ahnung bestätigt sich und schließlich findet sie sich in einem paranoiden Alptraum wieder, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint...
Ich habe mir den Film am 25. Februar 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Wenn man sich drauf einlassen kann, dann bekommt man wirklich einen atmosphärisch sehr dichten Horrorfilm geboten. Gerade die Unwissenheit über Herkunft/Ursache des "Verfolgers" macht den Streifen doch so mysteriös und furchteinflößend. Ich finde gerade hier braucht es keine Auflösung von irgendeiner "schlauen/allwissenden" Person im Film. Vieles spielt sich im Kopf des Zuschauers ab und gerade der Gedanke, dass man selbst in so einer Situation stecken könnte, macht es umso schauriger.
Meine BewertungIch habe mir den Film am 07. April 2020 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Die Kamera, die Musik .... auch beim ersten ReWatch hat der Film nichts eingebüßt! Kantiger MysteryThriller mit SynthiSound
Meine Bewertung"It Follows" hat eine interessante Geschichte und die Idee dahinter gefällt mir. In diesen Film kommt sehr gut Spannung auf und ich habe mich bei einer Szene erschreckt. Leider sind mir ein paar Sachen aufgefallen: Der Film hat komplett vergessen zu erzählen, was das Ding ist, warum es dies tut und warum man es nur durch Sex weitergeben kann. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Film zu langsam erzählt ist. Die Musik ist etwas merkwürdig und passt nicht zu der einen oder anderen Szene. Die Kamera ist genauso merkwürdig. In der Highschool dreht die Kamera ihre Kreise und man weiß nicht warum. Denn wenn man den Grund dahin sieht, ob das Ding sie aktuell in der Highschool verfolgt, dann ist dies lahm. Was mir wieder gut gefallen hat, ist die schauspielerische Arbeit. Das Ding wird von mehreren Menschen gespielt und ist interessant gemacht.
"It Follows" ist zwar spannend erzählt, aber er klärt viele Fragen nicht. Wenn man nur auf Spannung aus ist, dann kann man sich den Film ansehen, aber wenn man das warum wissen möchte, dann bleibt man im dunkeln sitzen. Schade.
@Silencio
"Nein, das tun normale Wissenschaftler nicht."
Doch, natürlich tun sie das. Als studierter Chemie-Bachelor weiß ich das aus erster Hand und aus eigener Erfahrung^^
"Das tun sie übrigens ohne eine Publikumsinstanz"
Da könnte man jetzt die Arbeit- und Geldgeber oder Peer-Reviewer nennen, welche die Wissenschaftler, ihr Arbeiten und ihre Ergebnisse beobachten, begutachten und dabei etwas Bestimmtes erwarten.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
luhp:
Die ganze Prämisse des Films beruht darauf, dass etwas für ein Publikum hergestellt wird. Diesem Publikum wird im Film selbst eine Rolle eingeräumt (aber dergestalt, dass immer auf außerhalb des Bildkaders verwiesen wird - also in den Zuschauerraum). Der Film funktioniert in seiner Konstruktion gar nicht, wenn ich dieses Element (WAS MAHCHT DER FILM MIT DIR!) rausnehme.
"Ja, das tun Wissenschaftler ständig im Bezug auf den Versuchsaufbau irgendwelcher Experimente, den Ablauf der Experimente und die nachfolgende Auswertung. Das funktioniert auch, ohne sie als metaphorische Regisseure anzusehen."
Nein, das tun normale Wissenschaftler nicht. Die stellen Hypothesen auf, die sich durch ein Experiment entweder be- oder widerlegen lassen. Das tun sie übrigens ohne eine Publikumsinstanz. Dass die Wissenschaftler in dem Film übrigens äußerst unwissenschaftlich arbeiten, merkt man bereits in der ersten Szene. Das Ganze Schicksal/Statistikthema (oder wegen mir auch die Zufalls- und Notwendigkeitsverbindung, wie man sie bei Nietzsche findet - der Film kann da auf beide Wechselbeziehungen anspielen) entlarvt sie bereits.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio
"wir sehen die Wissenschaftler immer wieder vor Bildschirmen sitzen, wie sie das Geschehen lenkend eine Handlung aufbauen wollen"
Ja, das tun Wissenschaftler ständig im Bezug auf den Versuchsaufbau irgendwelcher Experimente, den Ablauf der Experimente und die nachfolgende Auswertung. Das funktioniert auch, ohne sie als metaphorische Regisseure anzusehen.
"Jetzt der Pheromonnebel!"
Und es ist erstmal nur Pheromonnebel. Das funktioniert auch, ohne sich als Zuschauer hier eine metaphorische Nebelmaschine vorzustellen.
"Du müsstest in einer ernsthaften Analyse schon ohne die Dialoge zu dem Schluss kommen, dass um die Beziehung zwischen Filmemacher, Stoff und Publikum geht."
Damit beziehst du dich auf die Subtilität der eingebauten Metaphorik, über eine mögliche bzw. unmögliche Trennung vom Gezeigten und Metaphorischen sagt das aber nichts aus.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
luhp:
Deine These war, "Scream" funktioniere nur auf seinen Metadiskussionen. Ich habe daraufhin geschrieben, warum der Film eben doch ohne diese zusätzliche Ebene funktioniert. Bei "Cabin in the Woods" wiederum ist der Film einzig um seine Metaebene aufgebaut: wir sehen die Wissenschaftler immer wieder vor Bildschirmen sitzen, wie sie das Geschehen lenkend eine Handlung aufbauen wollen. Da sind sie Regisseuren ganz gleich, in einer Sequenz sehen wir sie sogar bei einer Inszenierung ("Jetzt der Pheromonnebel!" - während der Godard am Set wahrscheinlich ganz ähnlich "Jetzt die Nebelmaschine!" gesagt hat). Alles ist um den "Versuchsaufbau" arrangiert. Du müsstest in einer ernsthaften Analyse schon ohne die Dialoge zu dem Schluss kommen, dass um die Beziehung zwischen Filmemacher, Stoff und Publikum geht. Was bei "Scream" eben in eine zusätzliche Ebene gefalten wird, wird bei "Cabin in the Woods" zur Prämisse des Films.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@ZSSnake - Zu "Die Tribute von Panem":
"Hat man allerdings Running Man im Hinterkopf wird es zu nem schlechten Witz."
Amüsant, dass du "The Running Man" erwähnst, über den haben Silencio, MobyDick, bartacuda, sublim77 und ich vor 1-2 Wochen lange diskutiert
Bei Interesse, klicke hier.
In den Kommentaren vom 09.10.2018 um 23:42 Uhr und vom 10.10.2018 um 15:38 Uhr gehe ich näher darauf ein und vergleiche die beiden Filme miteinander.
Kurzform: Wenn es um eine Medien-Parodie geht, dann hat "The Running Man" sicherlich die Nase vorn. Wenn man allerdings ein dystopisches Thrillerdrama sehen möchte, dann ziehe ich "Die Tribute von Panem" vor. Letztendlich dürften beide Filme gegenüber den King-Romanen "Menschenjagd" und "Todesmarsch", aus denen sie basieren, allerdings kein Land sehen.
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@Silencio
Deinen Text zu "Scream" und "Nightmare" lasse ich jetzt mal so stehen.
Zu "Cabin in the Woods":
Wieso möchtest du da jetzt komplette Handlungselemente aus dem Film nehmen? Natürlich würde der Film dann keinen Sinn ergeben... Wenn man den Inhalt aber nur als das wahrnimmt, was gezeigt wird, dann funktioniert der Film auch ohne den metaphorischen Unterbau. Die Gottheiten sind dann eben nur Gottheiten, die Wissenschaftler nur Wissenschaftler und die Opfer nur Opfer.
@ZSSnake: "Und dieses dystopische Young-Adult-Zeug ist da mE nirgends zu finden."
Eine Gruppe von Teenagern wird von einer gesellschaftlichen Institution (Regierung, Wissenschaftler) in einen Dungeon gesperrt, werden mit diversen Monstern und Fallen konfrontiert und müssen dementsprechend um ihr Leben kämpfen.
"Dann kann ich dir nur raten, mehr Filme zu sehen."
Ich arbeite daran :-)
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@ Silencio:
Zu Halloween ein paar Slasher-Reviews? Nehme ich! Wäre absolut okay, dafür kann ich auch auf ein längeres Zitat zum Thema Metaebenen verzichten
ZSSnake:
Ich muss das leider noch etwas vertagen. Ich hab festgestellt, dass das doch was mehr war, als ich es in Erinnerung hatte und ich dementsprechend gucken müsste, wie ich das in einen vernünftigen Rahmen gepresst kriege. Als Zitat, wie ich das eigentlich dachte, wirds zu umfangreich, ich hab keinen Nerv da 1000 Zeichen abzutippen. Ich spiele allerdings auch gerade mit dem Gedanken, eine "Scream"-Review zu schreiben (nachdem ich die Tage zu zwei anderen Slashern Reviews raushauen werde, wenn das Arbeitspensum stimmt) und würde das einfach mal da verbraten - falls da Interesse dran bestünde. Ich müsste dann quasi auf unbestimmte Zeit vertrösten... :p
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-Vern
@ Bartacuda
Da müsste ich erstmal Quellenarbeit betreiben, meine Definitionen waren jetzt teilweise aus dem Kopf, da ich so einiges davon vor jahren im Studium gelernt hab ^^
@ Silencio :
Das wäre natürlich ideal, dann wäre nicht der Großteil davon auf meine schwindende Erinnerung gestützt
bartacuda und ZSSnake:
Im Grunde hat der ZSSnake das ganz gut aufgedröselt, heute Abend, wenn ich zuhause bin, schieß ich mal eben die Definition vom Stiglegger nach, die das Ganze noch brauchbar ergänzt.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@ZSSnake:
Danke!
Die Bedeutung Metaebene im Sinne einer übergeordneten Sichtweise war mir nicht ganz fremd. Meine Frage zielte tatsächlich auf die u.a. Bedeutung bei Filmen ab.
Aber wenn gilt
Wir sprechen im Film in der Regel dann von einer Metaebene, wenn mit dem im Bild gesehenen etwas anderes gemeint ist.
solltet "ihr" euren Wiki-Eintrag überarbeiten
@ Bartacuda:
Aus einer Definition in einem Online stehenden Seminar eine einfache Erklärung der Metaebene in der Sprache:
"‚Metaebene‘ bedeutet, mit simplen Worten beschrieben: Gestern haben zwei Menschen ein Gespräch geführt. Sie sind im Streit auseinandergegangen. Heute treffen sie sich erneut, um über das vergangene Gespräch zu reden und sich wieder anzunähern. Die Unterredung heute ist die Metaebene. Beide Personen betrachten das Gespräch aus einer Distanz, „von oben“. Sie sind nicht mehr emotional. Ihre Worte sind sachlich."
Im Film ist es dann quasi wie mit dem Gespräch von gestern: äußert sich der Film direkt oder indirekt über Geschehenes in allegorischer Weise, sprechen wir in der Filmwissenschaft häufig von einer Metaebene, weil das Gesehene über etwas anderes "spricht".
Die "Entstehung des Werkes" aus deiner Wiki-Definition ist hier der Knackpunkt. Wir sprechen im Film in der Regel dann von einer Metaebene, wenn mit dem im Bild gesehenen etwas anderes gemeint ist. Bei unseren Beispielen ging es im Regelfall darum, dass "Film über Film spricht". Scream als Beispiel ist zunächst ein Horrorfilm des Subgenres Slasher. So weit so klar. Wenn man sich allerdings in dem Fall die Deutungsebene anschaut, merkt man schnell, dass der Film eben über die eigene Handlung hinaus sehr viele Regeln und Ideen des Slasher-Subgenres aufgreift, für sich ausdefiniert und darüber spricht oder sie sogar ironisch bricht.
Das ist in dem Fall die Metaebene, da der Film die, um beim oben gewählten Begriff der zu bleiben, "Enstehung" eines klassischen Genrefilms diskutiert, kommentiert und reflektiert während er selbst ein Slasher ist. Metaebene kann natürlich mitunter auch bezogen sein auf allegorische Bedeutungen von Sequenzen in Filmen, wo der Film dann nicht unbedingt über Film an sich spricht, sondern z.B. wie bei Running Man visuelle Medien wie das Fernsehen und die damit verbundene Sensationsgesellschaft kritisch unter die Lupe nimmt.
Ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich erklärt :-)