Kritik: Movie 43 von Moviejones

Unabhängig von der eigentlichen Kritik finde ich, dass ihr das Bild von Youtube, Youtubern und der Youtube-Generation negativ verzerrt.

Ihr habt recht, wenn ihr sagt, dass viele absurde Videos mit Humor unter der Gürtelline auf Youtube zu sehen sind. Aber eben nicht nur! Es gibt genug Youtuber, die anspruchsvollen Humor liefern.
Abgesehen davon ist Youtube weit davon entfernt, eine reine Gag-Plattform zu sein. Youtube benutzt nicht ohne Grund den Slogan "Broadcast Yourself". Strahle dich selbst aus, schaffe deine eigene Sendung. Viele Leute haben einfach Spaß daran, Videos zu drehen, mal aus dem Alltag auszubrechen, ein Ventil zu schaffen. Das geschieht auf so unterschiedliche Weise, dass aus den einzelnen Sparten ein vielsichtiges Ganzes wird. Das macht Youtube gerade so interessant und führt dazu, dass so viele Menschen auf Youtube unterwegs sind. Manche Youtuber haben es sogar schon geschafft, so erfolgreich zu werden, dass das kein Hobby mehr für sie ist sondern bereits ein Beruf.
Die Youtube-Generation über einen Kamm zu scheren, halte ich auch für bedenklich. Dass der Film wie ein Youtube-Film aussieht, heißt noch lange nicht, dass dieser Humor jedem gefällt. Youtube-User sind letztendlich nicht anders als wir hier auf Moviejones. Ein Querschnitt durch die Youtube-User würde so ziemlich das gleiche Bild ergeben wie ein Querschnitt durch die Moviejones-User. Auf Youtube gibt es genug Leute, mit denen du dich vernünftig über Filme, Bücher, Politik, Religion, etc unterhalten kannst. Das einzige, was beide Foren unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir hier eine Art kleine Gemeinde haben. Der Grundton ist sachlich und freundlich und wer sich nicht daran hält, wird nicht geduldet. Auf Youtube fallen Fanboy- und Hater-Gehabe, Diskussionen über oben genannte Themen oder solche, wie Zebra sie geführt hat, bedeutend extremer aus und arten des Öfteren aus. Der Grund dafür ist schlichtergreifend die Unpersönlichkeit auf Youtube. Würde man diese aufheben, sähe es auf Youtube genauso aus wie auf Moviejones.

@Sully
Mir geht es um folgende Kommentare:

Ob man die Clips jedoch zum Brüllen komisch findet, dürfte eine Frage des Humorgeschmacks sein - Teenagern der Generation YouTube [...] dürften sie jedenfalls gefallen. Die Clips sind absurd und übertreten jede Grenze des guten Geschmacks und reizen das, was man in YouTubes Clips tatsächlich zu sehen bekommt, bis ins Unerträgliche aus.

stellt der Film durchaus eine auch zum Nachdenken über die YouTube-Generation anregende Inszenierung dar. Denn genauso funktioniert es im Internet, sich wahllos durch die Clips klicken und auf abgedreht absurde Filme hoffen, die einen mit tabulosen Storys unterhalten - je schräger umso besser.

Das verzerrt das Bild doch ziemlich stark. Hier wird Youtube als Portal für absurden, niveaulosen Humor dargestellt (was man in YouTubes Clips tatsächlich zu sehen bekommt), was absolut nicht stimmt. Solche Videos machen einen Teil aus, das stimmt, aber eben nur einen Teil. Die Ganzheit des Humors auf Youtube wird nicht berücksichtigt.
Das gleiche gilt für die Darstellung der Youtube-User. Es hat den Anschein, als ob jeder Youtuber nur auf solchen Humor steht und sich stundenlang daran aufgeilt (auf abgedreht absurde Filme hoffen[...] - je schräger umso besser).

Nein, nein, ich meine damit schon Moviejones.
Gut, das kann man auch so auffassen, wie du es schreibst.
Mir kamen halt Phrasen wie "die Generation Youtube" und "Denn genauso funktioniert es im Internet" in Verbindung mit dem Kontext so vor, als seien sie stark verallgemeinert und auf das Genre des Films reduziert.
Das kann aber auch nur unglücklich formuliert sein.