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Kritik: Okja von Moviejones

Moviejones | 06.07.2017

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9 Kommentare
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.07.2017 14:24 Uhr
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Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.315 | Reviews: 0 | Hüte: 329

Ohne den Film bisher gesehen zu haben, ist es u.U. tatsächlich mal ein anderer Weg auf den unkontrollierten Fleischkomsum und die zwangsläufig damit einhergehenden Zustände der (Massen)Zucht aufmerksam zu machen. Über die Schaffung einer emotionalen Bindung zum "Produkt" denkt der ein o. andere vielleicht 2 mal nach, wie es wohl der Sau ergangen ist, die jetzt mariniert für €3,5/kg eingeschweißt in der Fleischtheke liegt.

Aber wahrscheinlich sind es die, die es ohnehin schon tun und entweder vom Fleischkonsum abgekehrt sind oder ihren Konsum bewusster gewählt haben.

Hab neulich ein Video gesehen, wie eine junge Frau im Selbstexperiment, natürlich mit fachmännischer Unterstützung, ein Tier getötet, geschlachtet, verarbeitet und verzehrt hat. Ihr war die Bewusstseinswandlung deutlich anzusehen.

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
06.07.2017 17:01 Uhr | Editiert am 06.07.2017 - 17:02 Uhr
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Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.550 | Reviews: 28 | Hüte: 215

@ barta

Ich möchte jetzt hier keine Diskussion eröffnen, ob es sinnvoll ist oder nicht auf Fleisch zu verzichten. ZUVIEL von jedem ist grundsätzlich immer mit Skepsis zu genießen, doch ich möchte ein paar Dinge noch auf den Tisch legen:

1. Der billige Preis. Bauern und Landwirte müssen und sollen für ihre Nutztiere ruhig mehr verlangen dürfen, sodass das Tierwohl gewährleistet wird. Doch wenn jemand wie ich nur mit geringem Einkommen, sich nur Lebensmittel leisten kann die in großen Zusammenhang der Lebenshaltungskosten, dann muss die Politik dafür sorgen, dass endlich auch Löhne an die Entwicklung der stets steigenden Preise angepasst werden.

2. Ich esse gerne Fleisch, aber das ich dafür von gewissen Menschen verbal angegriffen werde und als Mörder angesehen werde, ist auch mit Skepsis meinerseits zu sehen. Wir Menschen haben uns erst dank des Fleischgenusses zu dem entwickelt was wir sind und es ist erwiesen, dass Fleischfresser durch Kaubewegungen intellgenter sind; Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und wenn ich bspw. als reiner Pflanzenfresser nicht die Möglichkeit hätte darüber nachzudenken, dass der zuviele Fleischgenuss für mich gesundheitlich schädlich ist, dann würde mich dies doch traurig machen.

Es kommt wiedermal auf die Balance an und die scheint bei selbst bei einzig "intelligenten" Tier, d.h. dem Mensch bei gewissen Individuen zu versagen.

Natürlich wenn ich eine Bindung zu einem Haustier bzw. Nutztier aufbaue ist eine Schlachtung keine einfache Prozedur, aber dann muss eine Entscheidung her und diese Entscheidung kann dann nur jeder selbst führen.


Ein Film wie OKJA kann natürlich die Massen bewegen, doch erlaube mir nur rein rhethorisch zu fragen: dieser Film mit seiner Botschaft ist bei weitem nicht der erste und wird auch nicht der letzte sein. Es gab schon viele, viele Filme mit einer Botschaft die klar aussagen: Der Schutz unserer Umwelt hat oberste Priorität, doch hat es wahrlich bei den Massen was gebracht?

Warum nutzen wir noch immer technologisch veraltete Brennstoffmotoren, obwohl wir seid Jahrzehnten elektrische Autos hatten haben können?

Der Mensch ist hier mehr Tier als Mensch. "Tier" im Sinne von nicht-lern-fähig beziehungsweise lernwillig was die Masse angeht. Ein Individuum kann für sich etwas ändern, doch Massen nicht. Und das ist einfach nur eine Schande. Und wenn dann noch ein dummes Individuum an der Spitze fungiert, herrscht noch mehr negativer Herdentrieb.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.07.2017 17:47 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.315 | Reviews: 0 | Hüte: 329

@GEIST

Nur um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin ebenfalls Fleischesser und ich bin auch noch Angler, was heißt ich "jage" und töte auch Tiere zum Verzehr. Ich für mich habe meinen Fleischbezug und -konsum so aufgestellt, dass ich es für mich vertreten kann. Das kostet tatsächlich etwas mehr und ich stimme dir zu, nicht jeder kann sich das leisten, selbst wenn er/sie das möchte, was bedauerlich ist.

Und eben so gibt es Menschen, die wollen sich das nicht leisten obwohl sie könnten und "klatschen" die gequälte Billigsau auf ihren 800,- Weber Grill. Ich glaube, man wird das nie gänzlich aufbrechen. Aber wenn man es versucht, hat man zumindest die Möglichkeit. So auch zu deiner Frage, natürlich gibt es einige solcher Filme, Dokus etc. Und ja, ich glaube, sie haben etwas bewirkt.

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.07.2017 01:27 Uhr | Editiert am 07.07.2017 - 01:34 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Ein sehr wichtiger, gesellschaftlicher Brennpunkt leider nur mittelmäßig oder besser gesagt am Thema vorbei verfilmt.

Joon-ho Bongs humoristische, verschrobene und groteske Inszenierung à la Wes Anderson beißt sich meiner Meinung nach sehr mit der ernsten Grundprämisse. Die Anzahl an normalen Charakteren kann man an einer Hand abzählen, der Rest wird hemmungslos überzeichnet dargestellt. Den schlimmsten und zugleich genialsten Auftritt hat wohl Jake Gyllenhaal als komplett überdrehter TV-Star inne, welcher mich ziemlich stark an Chris Tucker als Ruby Rhod in "Das fünfte Element" erinnerte.

Was in "Snowpiercer" noch eine meisterhafte Symbiose einging, wirkt hier einfach nur falsch. So wird zum Beispiel in einer Szene das panische und verängstigte Schwein zu fröhlicher Partymusik durch die Stadt gejagt und in einer anderen Szene versuchen trottelige Ökoterroristen (u.A. Paul Dano, Steven "Glenn" Yeun und Lily Collins), den Schweinetransporttruck zu überfallen, was jedoch primär wie eine "The Dark Knight"-Parodie erscheint.

Eindringlich und erschreckend wird es immer dann, wenn Joon-ho Bong von seiner mehr gewollt als gekonnten Satire ablässt und sich konzentriert sowie ohne Schnickschnack auf die Handlung und glaubwürdigen Hauptcharaktere - das Mädchen Mija und das Schwein Okja - konzentriert. Des Öfteren wird dem Zuschauer dabei das (unfreiwillige) Lachen im Halse stecken bleiben, mit der KZ-Allegorie gegen Ende zeichnet Bong ein schonungsloses und allzu wahres Bild der Massentierhaltung.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MisfitsFilms : : Marki Mork
07.07.2017 11:21 Uhr
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Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Ich singe gern den Bong Song, den ich mag Bongs Filme. Aber

allzu viel "Happy End fürs Mainstream" erwarte ich gemäß seiner Filme auch bei Okja nicht. Weshalb er zwar auf meiner Watchlist steht, aber ich hab Schiss das es gegen Ende so endet wie ich es am Ende vermute, da es konsequent wäre. Das wäre ein Ende mit Schrecken das endgültig am Ende ins hintere Ende des Gehirns gebrannt wäre und tagelang am Ende des Tages die Gedanken am Ende sind. Hat jemand das Ende gesehen? Ich muss mich spoilern lassen laughing


Und mei, habt a gsehn wie süß das Schweinderl Hundili aussieht?!

Der Batzi doarf gern zu mira Mama soang tongue-outlaughing

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.07.2017 12:00 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MisfitsFilms

Für das Mädchen und Okja gibt es ein Happy End, für die restlichen Schweine nicht. Die werden weiterhin wie im KZ zur Gaskammer bzw. hier Schlachtbank geführt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Mogwai : : Moviejones-Fan
07.07.2017 13:11 Uhr | Editiert am 07.07.2017 - 13:29 Uhr
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Dabei seit: 24.01.17 | Posts: 99 | Reviews: 3 | Hüte: 10

@MD02Geist

Zitat: "Wir Menschen haben uns erst dank des Fleischgenusses zu dem entwickelt was wir sind und es ist erwiesen, dass Fleischfresser durch Kaubewegungen intellgenter sind; Ausnahmen bestätigen die Regel." Zitatende

Dann zählst Du auch zu den Ausnahmen?

Mal ehrlich, eine Menge Tiere kauen. Ganz besonders Pflanzenfresser (Kühe, Pferde) Raubtiere reißen Stücke aus ihrer Beute und kauen relativ wenig, da sie die Stücke verschlingen und durch ihren sauren, kurzen Verdauuungstrakt befördern. Die Theorie, dass wir durch Fleischverzehr uns "weiterentwickelten", ist völlig unlogisch. Denn sonst würden Löwen und Haie zum Mond fliegen. Schauen wir mal unser Gebiss an. Null Reißzähne. Eher Zähne für Samen, Früchte, Würmer und Käfer. Unsere Verdauung ist für den Verzehr von Fleisch gar nicht ausgelegt, weshalb es abhängen, verarbeitet und erhitzt werden muss, damit es überhaupt genießbar ist.

Dass man mit solchen Argumenten gerne den Konsum fühlender Lebewesen rechtfertigen möchte, kann ich gut verstehen. Die Wahrheit ist es aber noch lange nicht. Es gibt nur zwei Gründe : Entweder überleben oder aus Genuss. Und in unserer wohlhabenden Gesellschaft hat der Genuss die Kontrolle.

Und mal im Klartext: Selbst wenn der Fleischkonsum für unsere scheinbare Intelligenz verantwortlich wäre, können wir überhaupt darauf stolz sein, was wir tagtäglich anrichten? Es wäre besser gewesen, der Mensch wäre ausgestorben oder gar primitiv geblieben.

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MrBond : : Imperialer Agent
07.07.2017 13:22 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.600 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Mogwai

Und überhaupt... wenn Schwimmen so gut für die Figur ist... warum sind dann Blauwale so verdammt fett? wink

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Beachwater : : Moviejones-Fan
07.07.2017 14:49 Uhr
1
Dabei seit: 26.07.12 | Posts: 121 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Ich kann jedem nur empfehlen, vegan zu leben.

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