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Kritik: Braveheart von sublim77

sublim77 | 14.11.2018

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19 Kommentare
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sublim77 : : Moviejones-Fan
18.11.2018 17:58 Uhr
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Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@TiiN:

Vielen Dank für das Lob und die neue Wintermütze ( braucht man vom Wetter her ja wieder^^)

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
09.12.2018 19:10 Uhr | Editiert am 09.12.2018 - 19:15 Uhr
1
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.100 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Hut für Dich auch von mir für Deine tolle Kritik, die jeden halbwegs Interessierten, der den Film noch nicht gesehen hat, dazu bringen würde, ihn sich anzusehen! Was auch ich, angeregt von dieser Kritik, in der Vorweihnachtszeit wieder tun werde. Hatte Deine Kritik schon vorher entdeckt, hab mich aber nach einigen Verrissen meiner Lieblingsfilme in anderen User-Kritiken nicht getraut, sie zu lesen.
Einen Schmachtfilm hatte ich wenigstens nie erwartet mit dem Feuer und dem Schwert auf der DVD (wie schade, dass nicht im Kino gesehen). Aber wenn es damals noch mehr Leuten so ging, muss das im Kino ein lustiges Bild ergeben haben mit sich diebisch freuenden männlichen Begleitern wink.

Vorab/nebenbei: Häufig wird gemeckert, dass der Film die echten geschichtlichen Fakten verfälschen würde. Nach ein paar Recherchen (z.B. ist Robert the Bruce bis heute tatsächlich einer der Ahnen des engl. Königshauses und zwar über den Nachfolger von Elisabeth I., Jakob VI. von Schottland; hab ich damals nur wegen Braveheart nachgeguckt) würde ich zusammenfassend sagen, dass Braveheart zwar einiges verbiegt und einfügt, um einen dramatischeren Effekt zu erzielen, die tatsächlichen Fakten aber eigentlich sehr gut kennt und zum Beispiel Charakterzüge einer anderen Person unterschiebt als es in den Geschichtsbüchern steht. Einfach, damit die Sympathien der Zuschauer klarer verteilt sind. Und natürlich werden die Engländer mehr in die Pfanne gehauen, als sie es (im Ganzen gesehen) verdienen (auch wenn sie sich tatsächlich so einiges geleistet haben). Aber insgesamt hatte Braveheart trotzdem keinen negativen Effekt auf mein England-Bild, evtl. wegen anderen positiven Eindrücken und weil man sich denken kann, dass ein Film immer dramatisiert und einseitiger ist als es ein objektiver Betrachter wäre, um die Zuschauer emotional zu packen. Und man kann die Schotten natürlich auch stellvertrendend für so vieles sehen, wenn man möchte. Und wie Du es sagst: Auch wenn die Geschichte für Mel Gibsons Epos mehr als nur gebogen wurde, ist die Botschaft dennoch die Selbe.

Der Film ist in meinen Augen bis heute die beste Verfilmung rund um eine historische Person - wahrscheinlich wegen der einmaligen Zusammensetzung der Elemente, die einen als Zuschauer so richtig beuteln: hervorragenden Schauspielern, die auch wirkliche Sympathieträger sind, mindestens einem „guten“ Bösewicht, mit dem nicht zu spaßen ist, der zu Recht oscarprämierten Kameraführung (zum Beispiel die Schlachten, so gut aufgebaut und auch so gefilmt, dass der Zuschauer dem Geschehen perfekt folgen kann), dem berührenden und sofort auf die Insel entführenden Soundtrack. Das Ganze unterstützen natürlich auch die emotionalen Abgründe, wie das auch für mich völlig unerwartete Schicksal (genau wie oben geschildert, naiv wie ich war, dachte ich ebenfalls, genau wie bei Robin Hood wird noch jemand kommen...) von William Wallace und auch vorher schon seiner Frau (hätte mich vorwarnen müssen, aus heutiger Sicht betrachtet). Aber ein anderes Ende wäre eben leider zu viel Verfälschung gewesen und so wählen sie den bestmöglichen Abgang, der die Zuschauer wenigstens etwas tröstet. Wie in Deiner Kritik steht: Doch das Ende des Films, das mit folgenden Worten endet:„Im Jahre des Herrn 1314 erstürmten schottische Patrioten halb verhungert gegen eine Übermacht das Feld von Bannockburn. Sie kämpften wie Kriegerpoeten. Sie kämpften wie Schotten und gewannen ihre Freiheit“, lässt den Zuschauer mit einem Gefühl des Sieges zurück. Das Wissen, das die Schotten letztendlich durch Williams Kampf ihre Freiheit gewannen, ist das Gefühl des Sieges, dass seinem Tod eine Art Legitimation verleiht. Und so geht man, trotz des Todes des Helden, mit einem unglaublich guten Gefühl aus dem Kino.
Oder schaltet die Glotze aus, aber es stimmt und das muss ein Film erst mal schaffen!

Und auch Deine sozusagen Hintergrundinfos gefallen mir gut, weil sie zeigen, wie verknüpft hier (im Kern echte) Legende und tatsächliche Auswirkung ist: Zum Beispiel, was Du zu der wunderschönen Landschaft sagst, ging wohl vielen so. So wie Neuseeland einen gewaltigen Herr der Ringe & Hobbit-Boom gesehen hat, hat auch Schottland unheimlich von Braveheart profitiert, nur weiß ich nicht mehr genau, ob es danach drei- oder sogar viermal so viele Besucher pro Jahr hatte/hat. Und man sieht ja auch an den Kommentaren, wie gut sich einige in der Gegend auskennen. Oder auch zu Stirling: Wenn ich mich richtig erinnere, wurden so einige Museen und Zentren in Schottland erst nach dem Film vergrößert oder sogar erst eröffnet^^.

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sublim77 : : Moviejones-Fan
09.12.2018 20:19 Uhr | Editiert am 09.12.2018 - 20:34 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@sid:

Wow, was für eine tolle und ausführliche Antwort auf meine Review. Vielen Dank dafür und natürlich auch ein Dankeschön für den Hutlaughing

Es freut mich, wenn ich dich damit animieren konnte dir diesen tollen Film nocheinmal anzuschauen.

Ich hoffe die Verrisse deiner Lieblingsfilme waren nicht von mir?

Zu meiner Erwartung eines Schmachtfilms muss ich sagen, dass es damals ja lediglich das Kinoplakat gab und auf dem konnte man (wenn ich mich richtig erinnere) nur Mel Gibson im Schottenrock, schmachtend in die Ferne sehend, bestaunenwink. Und ich muss sagen, dass es tatsächlich eine Überraschung war, wie brutal der Film war. Nicht nur meine damalige Begleiterin, sondern auch einige andere, machten ihren Unmut wegen der Fehlinterpretation des Films deutlich.tongue-out

Es war, glaube ich, tatsächlich so, dass einige Museen und andere Sehenswürdigkeiten, vor allem im Stirling, aufgrund des Films erneuert, verbessert oder geöffnet wurden.

Was das Ansehen der Engländer angeht, so glaube ich nicht, dass man da in irgendeiner Form einen Schaden davon getragen hat. Ich würde mal sagen, was die Historie und die Verbrechen vieler Länder angeht, hat sich wohl kaum ein führendes Land mit kollonialen Absichten mit Ruhm bekleckert, schon garnicht Deutschland. Ich kann jedenfalls sagen, dass ich die Engländer als sehr nettes und warmherziges Volk kennengelernt habe. Ebenso wie die Schotten und Iren, haben die Engländer uns immer freundlich behandelt und toll aufgenommen.

Es freut mich wirklich sehr, dass dir meine Kritik mit meinen Kommentaren und Infos gefallen hat. Für deine tollen Ausführungen dazu, möchte ich dir ebenfalls einen Hut aufsetzen.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
10.12.2018 19:10 Uhr | Editiert am 10.12.2018 - 19:11 Uhr
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Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.100 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Vielen Dank auch von mir für den Hut laughing.
Nein, die negativen Kritiken kamen nicht von Dir. Es waren eigentlich auch keine Verrisse, sondern eher 2-2,5 Hüte und ein geht-grad-noch-so, was ich natürlich nicht nachvollziehen konnte ^^.
Ging mir ähnlich mit den Engländern. In den Schulbüchern steht viel Mist von wegen dieses und jenes Land kann die Deutschen nicht leiden und spätestens wenn man mal in diesen Ländern war und am allerbesten in südlichen Urlaubsgebieten, merkt man, dass gerade die Briten (wie auch die Skandinavier) besonders gern mit den deutschen Urlaubern feiern. Das hatte ich zwar zu Braveheart-Zeiten noch nicht erlebt, aber ich war 1992 oder 93 schon mal für zwei Wochen in GB, zum Beispiel im Sherwood Forest, in Cornwall und natürlich in London und immerhin einen Tag auch in Schottland. Hat mir alles gut gefallen trotz gemischtem Wetter. Und die Landschaft und Seen in Schottland waren besonders schön.

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