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Kritik: Avengers - Endgame von Manisch

Manisch | 25.04.2019

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18 Kommentare
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.04.2019 20:03 Uhr | Editiert am 25.04.2019 - 20:07 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

"Infinity War hatte trotz „Comic-Verfilmung“ eben mehr dieser Tiefe – und ein Civil War erst recht."

Hier musste ich mich echt zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Civil War? Die Kindergartenklopperei, bei der ne "ach aber wir sind noch Kumpels oder?""-Karte jedwede Luft rausgelassen hat, die eventuell noch drin war? Ich bitte dich. Die FRAGE, die das moralische Dilemma um die Verluste durch die Avengers-Einsätze ausmacht war vorhanden, aber die Konsequenzen waren lachhaft und der Alibischurke wertlos. Und der "große Streit" zwischen Cap und Tony basierte komplett aur Wissen, das Tony lange vor Winter Soldier oder Civil War hätte haben sollen, nachdem er in Avengers 2012 bereits alle Daten von S.H.I.E.L.D. (Every dirty secret) geklaut hat, als er auf dem Helicarrier war. Ein Kerl wie Tony soll in all der Zeit niemals versucht haben damit herauszufinden, was mit seinen Eltern passiert ist? Naja, egal, darüber hab ich mich damals schon aufgeregt ^^

Und Infinity War ist in meinen Augen gut, aber viel zu abgehetzt, um irgendwem echt außer seiner Hauptfigur Thanos richtig gerecht zu werden, während sich Endgame Zeit nimmt zu zeigen, was die Niederlage aus jedem gemacht hat. Captain Marvel mag nicht essenziell gewesen sein, aber sie hört von Thanos, vom Verlust von Fury und sagt direkt und ohne umschweife als erste, dass sie hinfliegen und ihn töten will. Ich glaube mehr Reaktion war nicht zu erwarten, es war ja bis Scott auftauchte KLAR und akzeptiert, dass man den Verlust der 50% nicht rückgängig machen können wird und sie hat ein ganzes Universum an Arbeit gehabt. Machte in meinen Augen schon Sinn.

Cap versucht damit umzugehen, genau wie Widow, die beide nie was anderes hatten als die nächste Mission. Thor lebt mit dem Scheitern, Tony endlich das Leben, das er wohl nie glaubte haben zu können. Die 5 Jahre hatten mehr Impact als jede andere Änderung im MCU bisher. Und am Ende fühlt es sich für mich so an, als wäre eben dieser eine Strohhalm das alles richtigstellen zu können für alle diese eine Sache, die alle gemein hatten und die die Band wieder zusammenbringt. Und Thor z.B. wieder an Bord zu kriegen oder Tony und Banner, die eben mit all dem abgeschlossen haben, fühlte sich doch schon nach Arbeit an. Aber trotz allem sind sie eben Avengers und haben im Kopf, dass sie gescheitert sind und alle noch in dieser Sache drinhängen.

Ist natürlich alles dein gutes Recht es so zu sehen, wie du es siehst. Aber so richtig kann ich deinen Punkten nicht folgen. Klar, Endgame ist viel entschleunigter über weite Strecken und die Zeitreiserei ist, naja, brauchen wir nicht drüber reden, Zeitreisen saugen immer. Aber letztlich bleibt es ein emotional doch viel tieferer Film als IW oder erst recht CW.

Dass Cap den Hammer wird benutzen können irgendwann war in meinen Augen absehbar, speziell nach Avengers 2. Und es fühlte sich nach all dem verdient an, weil er es war und sein absoluter Unwille aufzugeben, der all das überhaupt er möglich machte.

Thanos - Naja, Thanos begreift, dass er entgegen seines vorherigen Plans die Avengers eben NICHT einfach wird ignorieren, beiseitefegen und dann schnipsen können, sondern dass sie ein Problem sind, die seinem EINEN ZIEL im Weg stehen. Er war in IW bereits zu 100% von seinem Ziel überzeugt und das Eingreifen der Avengers hat sie für ihn zu einem zu entfernenden Ziel gemacht, weil sie sonst immer wieder im Weg wären. Für mich logisch, da für ihn verlieren niemals auch nur eine Option war.

Trotzdem interessant deine Standpunkte zu lesen, auch wenn ich vielen recht klar widersprechen würde.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Manisch : : Moviejones-Fan
26.04.2019 10:06 Uhr | Editiert am 26.04.2019 - 10:07 Uhr
1
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.373 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@ZSSnake

Danke erstmal für den langen Kommentar dazu.

Ich denke, wir haben da eine ziemlich unterschiedliche Meinung, was diverse MCU-Filme angeht. Während du Civil War auf eine schlechte Dialog-Zeile redizierst und den Bösewicht albern findest, finde ich die Idee ziemlich spannend, weil "anders". Außerdem ist Zemo zwar der "Bösewicht", nicht aber der Antagonist. Diese Rolle hat Tony inne, und das macht der Film durchaus gut, einen eigentlichen Freund so zu dekonstruieren.

Na und das mit der Info zu seinen Eltern würde ich nicht zu sehr hinterfragen. Dann wären wir sonst auch bei der Diskussion, wie (wann) Thanos seinen Handschuh eigentlich bekommen hat, warum es überhaupt so einen Handschuh braucht, wenn Tony recht easy eine Kopie erstellen konnte und überhaupt: Warum Thanos sich nicht von Anfang an selbst drum gekümmert hat, anstatt Jahre lang so rumzualbern. Und warum wurde Captain Marvel nicht früher gerufen?

Aber zurück zu Endgame:
Ich werfe mal die Theorie in den Raum, dass der Film eher zeigt, dass Thanos letzten Endes Recht hatte. Und das Beschreibst du mit deinem Kommentar bewusst oder unbewusst selbst.
- Tony hat eine Familie gegündet und lebt entspannt in der Natur.
- Bruce hat die Balance zwischen sich und dem Hulk gefunden.
- Die Kids mit denen er im Café rumalbert, waren doch auch ganz gut drauf.
- Cap und Widow könn endlich ihr eigenes Leben leben, weil es nicht mehr "die nächste Mission" gibt (Hab den Dialog zwischen ihm und Black Widow leider nicht mehr im Sinn, als er diverses und sie sagt "Jetzt erzähl mir nicht, das alles hatte etwas Gutes").
- Crime-Bosse können durch Tokio pöbeln, ohne Zivilisten zu gefährden.
- Die Leute fahren moderne Audi e-Trons, also kann es der Wirtschaft gar nicht so schlecht zu gehen, wenn sie trotz allem neue Technologien droppen können.

Ja, der Film scheitert für mich darin, die Negativen auswirkungen des Snap so richtig zu verdeutlichen. Im Gegenzug zeichnet er viel zo oft das Bild einer Welt, die doch eigentlich ganz friedlich weiterlebt.

Die Thematik bzw. Thanos Kredo in IW war doch immer "Perfectly balanced". Also wäre es die Aufgabe von Endgame gewesen, herauszuarbeiten, warum eben nicht alles so in Balance ist - oder viel mehr noch, die Balance sich verschlimmert hat.

Die andere Thematik war: "We dont trade lives".
- Vision sollte nicht geopfert werden.
- Starlord sollte Gamora erschießen.
- Thanos opfert Gamora, seine geliebte(!) Tochter.
- Dr. Strange sagt zu Beginn strikt, dass es ihm egal ist, wenn andere Sterben, es sei wichtiger, den Timestone zu beschützen
- ...um den Stein am Ende doch zu opfern, um Tony zu schützen.
Sprich, es ging immer um die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt, wenn es um "The Greater Good" geht.

Spannend hätte ich es in Endgame gefunden, wenn Thanos an diesen beiden Erkenntnissen scheitert. Dass der Tod Gamoras doch eine tiefere Lücke in ihm hinterlassen hat und dass er (u.a. dadurch) erkennt, dass das Universum nicht in die gedachte Balance gerückt wurde. Ich würde sogar so weit gehen, und sagen, dass ein Dialog zwischen Zukunfts-Thanos und Vergangenheits-Thanos super spannend gewesen wäre, selbst wenn es nur über so ein Nebula-Hologram passiert.

Es fällt mir einfach schwer, die letztliche Botschaft, oder eben die Pointe es Films zu sehen, außer "Alles ist vorherbestimmt", aber...das ist doch keine Botschaft.




AfD-Verbot (:

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
26.04.2019 10:45 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Manisch:

Naja...so wie Thanos übersimplifizierte Balance-Idee irgendwie dumm war ist die Idee des "Die Guten müssen am Ende gewinnen" irgendwie dumm. Es ist n simpler Comicfilm im Kern. Die tiefste Botschaft, die ich aus IW und Endgame ziehen würde ist: "Thanos hat unrecht weil er der Böse ist und am Ende gewinnen die Guten, Ende."

Man kann jetzt in all die MCU-Filme allerlei Zeug reinlesen (und ja, auch in Civil War), aber am Ende haben die alle keine besonders tiefen Botschaften, es sind alles simple Filme über Gut gegen Böse. So funktionieren die Vorlagen seit Jahrzehnten. Auf Charakterebene versucht man immer wieder cooles Zeug, aber abseits von manchen ganz großen Toden (Gwen Stacy z.B.) sind im seltensten Fall Dinge von Dauer oder echter Konsequenz gewesen. So war es immer und so wird es immer sein im Mainstream-Bereich.

Wer mehr Tiefe in seinen Comics will, sollte vermutlich den Blick auf Sachen wie Gaimans Sandman richten oder so.

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Manisch : : Moviejones-Fan
26.04.2019 14:25 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.373 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@ZSSnake

Da muss ich stark widersprechen. Ich fände es zu einfach, wenn man es darauf reduziert, dass es halt "nur" ein Comic(-Film) ist. Das ist als würde man sagen, In Tarantino-Filmen geht es nur um überzogene Gewaltdarstellung, Star Wars und generell Sci-Fi sei nur irgendein Alien- und Raumschiff-Kram für Jungs, bei Walking Dead geht es nur um Zombies, Videospiele sind stumpf und Formel 1 sei kein Sport und langweilig, weil 1 1/2h im Kreis fahren kann jeder.

In meiner Kritik habe ich versucht darauf einzugehen, dass der Film als "Action-Film" durchaus gut zu unterhalten vermag und ja, dass es sich um kein Oscar-Drama handelt. Im Rahmen dessen gab es eben die alles andere als schlechten 3,5 Hüte von mir.
"Mehr" aber auch nicht.

AfD-Verbot (:

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
26.04.2019 15:00 Uhr | Editiert am 26.04.2019 - 15:07 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Manisch:

"Da muss ich stark widersprechen. Ich fände es zu einfach, wenn man es darauf reduziert, dass es halt "nur" ein Comic(-Film) ist."

Hab ich doch garnicht, ich habe es spezifisch auf Mainstream-Marvel bezogen. Es gibt sicherlich gehaltvolle und richtig interessante Graphic-Novels. Hell, die Vorlage zu Civil War setzt sich tiefgehend und das gesamte Marvel-Universum in seinen Grundfesten erschütternd mit dem Thema auseinander, ob Superhelden mit all ihren Kräften einer höheren Kontrollinstanz unterstehen sollten. Und im Film wird das alles auf eine simple Klopperei unter zwei rechthaberischen Positionen reduziert, die letztlich nicht nur keinerlei echten Impact besitzt. Nein, wir müssen auch noch die pseudo-moralische Komponente des Winter Soldier und seiner Taten gegen Tonys Eltern mit reinfummeln, damit sie zumindest ein Minimum an emotionalem Gewicht besitzt.

Und die meisten MCU-Filme verfahren eben so. Sie nehmen ein komplexes Problem aus einer komplexen Storyline der Comics (siehe z.B. auch Sakaar und den Hulk aus der Planet Hulk Storyline, die viel tiefere Implikationen besitzt und in der es eine Verbannung durch andere ist, die Hulk dorthin bringt, die in Ragnarok auf ein selbst gewähltes Exil reduziert wird) und dampfen es auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter. Kann man nun als simplen Comic-Film akzeptieren und Spaß damit haben, oder eben sagen, dass man mehr will. Aber dann muss man auch ehrlich sein und sich eingestehen, dass das MCU dieses "Mehr" nicht liefert, sondern es lediglich mit großen Reden vorgaukelt.

Was übrigens nicht bedeutet, dass man darüber nicht den Fanboy rausholen kann. Mach ich ja selbst, machen andere ja auch mit Sachen, die mkr eventuell nicht gefielen. Aber wir sollten alle nicht tun, als würde da immer und jedes Mal mehr drin stecken, als es das tut. Endgame und Infinity War sind auch simpel, aber sie fühlen sich halt größer und nach mehr an, weil so viel Vorgeschichte drinsteckt und wir so viel mit den Charakteren erlebt haben.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
26.04.2019 17:07 Uhr
1
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.515 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Ich halte mich mal aus eurer Diskussion raus, weil ich euch beiden teilweise Recht und teilweise Unrecht gebe^^ Wollte mich eher auf die schön geschriebene Kritik fokussieren, welche mich doch wieder mal verwundert wie unterschiedlich das Geschaute auf einen Wirken kann. Denn bei vielen hervorgebrachten Punkten muss ich tatsächlich fragen, ob man den gleichen Film gesehen hat bzw. was man noch alles in diesen 3 Stunden-Film hätte packen müssen^^ Ich denke 5 Stunden hättest du nicht geschafft @Manisch^^

Aber mal ganz kurz was ich damit meine:


hätte ich gedacht, dass sich Endgame deutlicher mit dem Themen Scheitern und Verlust auseinandersetzt bzw. wie man so etwas verarbeitet.
Du schreibst es ja selbst: es wird behandelt. Wir sehen Hawkeye der zum Mörder und Rächer wird. Wir sehen Black Widow mehrfach rumheulen und versuchen die Avengers irgendwie noch am Leben zu halten, dazu sehen wir dass sie beereits ist sich zu opfern um Hawkeye etwas Geliebtes wegzunehmen. Wir sehen Captain America an einer Therapiesitzung teilnehmen, etwas was er in Winter Soldier noch ablehnt. Dazu sehen wir ihn nach BW Tod heulen. Wir sehen was aus Thor geworden ist - natürlich kann man dies auf den Humor reduzieren, man kann es aber auch darauf beziehen, dass die mächtigste Figur, ein Gott, menschlich wurde mit mehr Fehlern und Selbstmitleid. Wir sehen Banner, der das was er fürchtete zu sich selbst macht, er hat es jedoch positiv verarbeitet. Heult aber auch nach BW Tod. Genau wie Tony, der sein komplettes Leben, seine Bestimmung hinter sich lässt!
Also ich frag mich echt was man noch mehr da hätte zeigen wollen. Klar kann man noch mehr zeigen wie das Leben gerade läuft, aber wie gesagt, einige hatten ja schon mit den 3 Stunden Probleme. Zudem werden einige Einstellungen einer leeren apokalyptischen Welt gezeigt (z.B. bei Ant-Man). Fand ich z.B. alles besser umgesetzt als Justice League, wo man ja ebenfalls eine solche Welt zeigen wollte, was aber außer dem coolen Song komplett in die Hose ging.

In Endgame fehlt die Reibungsfläche der verschiedenen Weltanschauungen.
Du schreibst ja selbst, dass es diese Szene zwischen Cap und Tony gibt, welche sinnbildhaft für diese beiden Weltanschauungen steht. 5 Jahre später geht es ja sogar so weit, dass beide Seiten keine Avengers mehr sind - das was sie10 Jahre ausmachte. Auch Thor und Hulk haben sich zurückgezogen und repräsentieren dabei die 2 Möglichkeiten wie man damit leben kann.
Deshalb auch zur Cap und Steve-Szene:
Die Streit-Szene gehört zu den stärksten Charaktermomenten des Films. In IW ist Tony ja sogar bereit Steve anzurufen. Hier wirft er ihm abermals alles an den Kopf und macht Cap quasi zum Schuldigen. Hätte Cap ausrasten sollen? Er hatte damals ja bereits den Brief geschrieben und war nie auf Krawall aus und zudem war Tony hier kurz vor dem Kollaps. Danach sind 5 (!) Jahre vergangen in denen beide (in CW ja noch als Freunde bezeichnet) sich nicht gesehen haben. Tony heißt sie willkommen wenn sie nicht über die Arbeit reden und verweist sie damals quasi weg. Zudem hat er sich geändert, vielleicht weil 5 Jahre vergangen sind und er nun andere Prioritäten hat. Hätten Tony und Cap sich nochmals zoffen sollen dort?
Es steht für Caps Charakter, dass er sich nicht selbst immer im Recht sieht, genauso wie Tony wieder zum Iron Man wird, nachdem er ne mögliche Lösung findet. Dies zieht sich bei beiden Figuren durch 10 Jahre Film.

Vor allem gegenüber einer Unbewaffneten Person?
Wobei nur Thor dies scheinbar toll fand und alle anderen entsetzt waren! Vielleicht auch ein Grund, dass Thor zu dem wurde der er ist und das Held sein mal komplett hinter sich gelassen hat.
Und überhaupt hätte ich gerne einen Konflikt darüber gesehen, wie man nun mit ihm umgeht. Statt dessen wurde dieser „arme, alte Mann“ hinterhältig in seiner Hütte verprügelt
Also nochmals ne halbe Stunde dranhängen wie Thanos Beeren in seinem Garten pflückt und den Sonnenuntergang betrachtet? Naja, die Hinrichtung ist eben auch ne Konsequenz daraus was Thanos mit den Avengers machte - einige wurden eben selbst zu Mördern.

und überhaupt seine Schlussfolgerung, er müsse dann eben nicht nur 50%, sondern 100% allen Lebens auslöschen…das ist so platt und albern…
Ist es nicht und ist dabei noch ne tolle Antwort auf all die Kritiker die nach IW meinten, Thanos hätte doch einfach die Ressourcen verdoppeln können. Dieser Vergangenheits-Thanos erkennt, dass selbst sein Sieg ihm keinen Frieden bringt, weil es immer welche geben wird, die sich auflehnen werden. Er wollte die Welt besser machen und muss feststellen, dass trotz all seiner "guten" Taten, es immer noch Leute gibt, welche ihr Leben nicht leben können - ja selbst die tatsächlich positves aus dieser Tat zogen, wollen nicht in Frieden weiterleben. Thanos erkennt also, dass sein Plan "Gutes" zu tun scheitern wird und so in Gefahr ist, dass er beschließt seine Gnade wegzunehmen und etwas komplett eigenes zu erschaffen. Er wird von einem gnädigen Gott zu einem Richter (bitte hier Bibel-Referenzen über die Arche Noah und Co. einfügen)^^

Dass er Thors Hammer letztlich heben konnte und dann auch noch so prominent einsetzt, fand ich irgendwie...meh.
Eine der bekanntesten Comic-Buch-Referenzen aller Zeiten. Fan-Service ja, aber auch Anspielungen darf man weiterentwickeln.

Mini-Kritik wäre auch hier, dass ihr Vergangenheits-Ich noch etwas eindimensional war. Ich glaube, mit der Konfrontation ihres Zukunfts-Ichs hätte noch mehr innerer Konflikt in ihr passieren können.
Vergangenheits-Ich ist zu 100 % so wie in GotG. Da muss man eher Gunn kritisieren, dass er es nie schaffte ne echte Entwicklung ab GotG 2 zu IW zu machen oder zu zeigen.

Wegen Gamora muss ich mir den Film noch mal anschauen. Mein Kollege meinte, dass sie gesnappt wurde.

Ich hab keine Ahnung wie zufrieden du mit dem bisherigen MCU bist und warst, aber viele deiner Punkte kann ich leider nicht nachvollziehen. In Punkto Zeitreise geb ich dir natürlich Recht, beim Rest glaub ich einfach, dass du entweder komplett andere Erwartungen hattest, das MCU sowieso nicht so einen riesigen Stellenwert für dich hat oder dass der Film einfach zu kurz war ^^

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Manisch : : Moviejones-Fan
26.04.2019 19:32 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.373 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@ZSSnake

Naja, aber das wäre dann mehr die Diskussion "Buch vs. Film". Fallen dir viele Filme ein, die mehr Tiefe haben, als die gedruckte Vorlage?

Ich würde da gerne bei einem Medium bleiben und kann mich nur wiederholen: Auch wenn alles kein Oscar-Drama ist, so hatte für mich IW und CW in Relation mehr Tiefe, als Endgame.

Und Thor 3 ist wieder ein ganz anderes Thema laughing

@Duck-Anch-Amun

Auch dir Danke für den langen Kommentar.

Insgesamt bin ich eigentlich ziemlicher MCU-Fan, habe ja unter anderem Captain Marvel hier ganz gut bewertet und fand auch Black Panther deutlich besser, als er in der ganzen Oscar-Debatte weggekommen ist (eben WEIL auch hier ein interessanter Konflikt vorhanden war).

Um es ein bisschen zusammen zu fassen: Ich denke nicht, dass noch mehr Spielzeit die Lösung gewesen wäre. Ich hätte mir wohl eher einen anderen Film/Ansatz gewünscht.

Ich glaube z.B. dass das, was in den 5 Jahren passiert ist, viel spannender war, als einfach nur das Ergebnis zu präsentieren, wie es der Film letztlich getan hat. Ganz im Sinne von "Der Weg ist das Ziel".
Und ich kann dir nicht genau ein Alternativ-Skript nennen, aber das Zeitreise-Ding hätte ich auch lieber ganz rausgeworfen laughing Oder zumindest deutlich stärker reduziert. Im Grunde war es halt nur ein Nostalgie-Moment nach dem nächsten bzw. ganz viel "Member New York? Member Guardians 1? Member when Thor and Jane were togehter?".

Das ganze war ebenfalls garniert mit null Risiko. Es stand irgendwie nichts auf dem Spiel, wo man WIRKLICH das Gefühl hatte "oh shit, jetzt ist der ganze Plan kaputt". Thor sprich seine Mutter an? Null Einfluss auf die Timeline. Loki entkommt mit dem Tessarakt? Ebenfalls null Einfluss. Alles easy, lass uns einfach noch weiter zurück reisen!

Zum Rest kann ich gar nicht so viel sagen, weil es mir ein wenig so vor kommt, als wären die Zitate ein wenig (nicht böswillig) aus dem Kontext gerissen und im "Gesamten" schon erklärt.
Btw. was für dich verständlich klingt, fand ich halt eher halbgar. Da ist man dann eventuell ein wenig bei dem Punkt wie nach The Last Jedi, wo die einen lauter Lücken gesehen haben und die anderen gesagt haben "Nö, also ich finde es passend".

Das mit Gamora würde mich aber echt noch mal interessieren :O
Das letzte, woran ich mich erinnere, ist dass sie auf Starlord getroffen ist und Nebula meinte "Du hattest die Wahl zwischen ihm und einem Baum". Wenn sie gesnapt worden wäre, hätte das mehr mit Starlord machen müssen, oder? Sie 2x hintereinander verlieren? Für ihn ist ja quasi keine Zeit vergangen zwischen den beiden Filmen.
Irgendwo habe ich gehört, dass er am Ende bei der Szene mit Thor wohl Koordinaten eingibt, die zu Gamora führen. Also nach...Vormir?

Passend dazu die Frage: Wie gibt Cap eigentlich den Seelenstein zurück?
Ich meine...um ihn zu bekommen hieß es "A Soul for a Soul". Wenn man ihn zurückt gibt...müsste man nicht eine Seele zurück bekommen? Oder ist er kurz vor Widow und Hawkeye angekommen und hat gesagt "Ihr müsst euch nicht mehr opfern!"? Aber müsste Widow dann nicht noch leben?

Zeitreisen, ich sag es euch...nicht mal mit der Kneifzange...

AfD-Verbot (:

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DrStrange : : Moviejones-Fan
27.04.2019 01:37 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Manisch:

Zuerst mal... eine schön geschriebene Kritik. Ich kann deine Punkte zum teil verstehen, aber sie leider im Großen nicht teilen.

Wie @Duck schon geschrieben hat, denke ich das du zuviel vom Medium "Film" erwartest. Endgame dauert bereits 3 Stunden und noch mehr wäre für viele der Supergau.

Nehmen wir das Beispiel "Civil War". Finde ich einen tollen Film, hat aber bis auf die grundsätzliche Situation, nicht mehr viel mit den Comics zu tun. Ich habe die Comicreihe komplett mit allen Nebencomics gelesen und das sind dann mal Ü100. Sogar in Serie müsstest du hier mehrere Staffeln draus machen. Entsprechend hat man in den Comics genug Zeit auf jede Figur und sei sie noch so unbedeutend und auf jede Kleinigkeit am Rande einzugehen. Das ist natürlich eine Tiefe die man in einem 2-Stunden-Blockbuster bei besten Willen niemals reinbekommen wird.

Von Thanos war eigentlich im Vorfeld bereits klar, das er nicht mehr viel Screentime bekommen wird, nachdem IW eigentlich "sein Film" war. In Endgame wird nun die Sichtweise der Avengers gezeigt. Sein Vorgehen finde ich eigentlich durchaus nachvollziehbar, nachdem er die Avengers in IW nicht wirklich als Bedrohung angesehen hat und sein Ziel ja auch umsetzen konnte. Das er nun alles in die Waagschale wirft um sein bereits erreichtes Ziel nicht zu verlieren ist mehr als nachvollziehbar. Entsprechend wirkte er in IW auch wesentlich selbstsicherer und siegesgewiss und in Endgame war schon der Hass gegen die Avengers zu erkennen. Ein wütender Thanos ist eben nicht so metatief wie vielleicht einige in die Figur reininterpretieren.

Die Auswirkungen des Snaps und was in den 5 Jahren mit der Welt geschehen ist, wird sicher noch in zukünftigen Filmen weiter beleuchtet. (nicht jeder kommende Film muss zwangsläufig NACH Endgame spielen) Auch hier bin ich der Meinung wie Duck & ZSSNake schon geschrieben haben, das doch im Rahmen des Films ausführlich innerhalb der ersten Stunde darauf eingegangen wurde. Egal ob Black Widow & Cap, welche über ihre Avengers Bedeutung diskutieren, Tony der sich komplett zurückgezogen hat, Hulk der seinen Frieden mit dem Hulk gemacht hat, Thor.. ein gebrochener Gott der mit menschlichen Emotionen umgehen muss.

Die Hinrichtung von Thanos ging zu 100% von Thor aus. Man sieht wie die anderen entsetzt daneben stehen.

Wie ich anderer Stelle schon geschrieben habe... die "All-Female" Szene war ein ganzer Zaunpfahl in Richtung "A-Force". Eine zukünftige Ankündigung über so einen Film würde mich nun nicht mehr wundern.

War Captain Marvel für den Film wichtig. Ich würde sagen nein. Obwohl ich mich glaube zu erinnern das Tony und Nebula mit dem Schiff auch nicht mehr weiterfliegen konnten und so im All dahingedriftet wären, hätte sie CM nicht geholt. Ich finde es aber richtig das eine Figur, welche gerade einen Film vorher eingeführt wurde, nicht zur Deus Ex Machina oder Heiland gemacht wurde. Vor allem hat man hier sehr gut gesehen das sie eben nicht allmächtig ist.

Und die Szene mit Cap und dem Hammer... sorry, aber ich liebe Captain America und diese Szene... da wurde mir als Fan richtig warm ums Herz.

Wegen Gamora... könnte ich jetzt auch nicht beantworten. Ich denke aber, da Starlord am Ende nicht fix und fertig war, wird sie schon noch irgendwo sein. Werde aber heute Abend bei meiner 2ten Sichtung mal aufpassen.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
27.04.2019 07:36 Uhr | Editiert am 27.04.2019 - 08:46 Uhr
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Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

Also ich kann die meisten Kritikpunkte so 1:1 unterschreiben. Auch wenn sie mich teilweise nicht so gestört haben und daher bei mir zu einer Wertung von 4 von 5 Punkten geführt hat.

-) Thor und Hulk wurden wirklich stark übertrieben dargestellt. Wobei Thor mich extrem an diesen scherzhaften One-Shot erinnerte, wo er einen Mitbewohner sucht. Der dargestellte Thor störte mich aber eigentlich nicht wirklich, da er noch er selbst war. Während Hulk seines kompletten Konflikts aus dem ersten Teil und irgendwo seiner Identität beraubt wurde.
-) Cpt. Marvel wirkte für mich wie nachträglich in den Film geschrieben - wie ein Fremdkörper.
-) Während es einem Freund von mir nicht weiter gestört hat, ist mir auch dieser etwas peinliche Frauenpower-Moment aufgefallen. Es war mir einfach zu plakativ - im Sinne von "Seht her, wieviele weibliche Superhelden wir haben!"
-) In diesem Sinne, war mir auch Pepper Potts als Iron Woman zu sehr in den Film geworfen und lässt die genannte Konsequenz vermissen, in welchem "Status" sich die Figuren gerade befinden. Sie wirkte plötzlich wie ein gestandener Superheld - Eine kurze Szene zuvor, die ein Training o.ä. andeutet, hätte mir da schon genügt.
-) Falcon als Captain America Nachfolger war auch für mich nicht nachvollziehbar und deutlich weniger Emtional als wenn es sein Freund aus Kindheitstagen(!) gewesen wäre. Wahrscheinlich auch hier der politischen Korrektheit geschuldet, damit der nächste Captain America unbedingt ein Schwarzer wird.

-) Captain America mit Thors Hammer hat mich zB nicht gestört, aber zu Beginn auch für mich zu einem WTF Moment geführt. Hab mich aber damit abgefunden und es dann eigentlich abgefeiert.
-) Da mir der Konflikt zwischen Iron-Man und Captain in Civil War auch immer etwas zu gekünstelt war (Immerhin konnte Bucky ja nichts für seine damaligen Taten) störte mich die Auflösung dessen jetzt auch nicht besonders. Für micht hatten sie sich eigentlich "nur" zerstritten. Ich habe es Tony Stark auch nie abgenommen, dass er sich wirklich unterordnet.
-) Auch die Zeitreise-Thematik hat man versucht zur erklären, indem gesagt wird, dass die eigene Vergangenheit eigentlich nicht geändert werden kann - Es führt nur zu weiteren Zeitlinien. Was dann allerdings der alte Steve Rogers dort gemacht hat, weiß ich auch nicht. Wie du schon sagst "Zeitreisen sind eine Bitch".
-) Auch die weitere Entwicklung von Thanos kann man zwar kritisieren, hat mich aber nicht weiter großartig gestört. Insgesamt kam er für mich aber weniger "eloquent" rüber.
-) Tatsächlich wäre aber ein Konflikt zwischen altem und jungem Thanos interessant gewesen. Der alte Thanos hätte mittlerweile ja sogar geläutert gewesen sein können, da er gemerkt hat, dass seine Taten (zumindest kurzfristig) nichts gebracht haben. Während der jung Thanos immer noch der Blinde Fanatiker wäre.


Ich kann also den Großteil der erwähnten Punkte durchaus nachvollziehen, auch wenn ich sie teilweise anders gewichte.
Natürlich zeigt es wieder mal, dass bei einem Film die Erwartungshaltung eine Große Rolle spielt. Der Film hat sich für mich in eine ganz andere Richtung entwickelt als Erwartet. Was ja nicht schlecht sein muss, aber er hat mMn eine ganze Menge Bedrohlichkeit und Konsequenz auf der Strecke gelassen, die Infinity War aufgebaut hat. Für mich wirkte es fast so, als hätten die Russos nicht mehr die Zeit gehabt, alles so minutiös auszuarbeiten, wie beim ersten Teil.
Daher bleibt für mich IW der beste MCU Film.

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
27.04.2019 07:43 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

Apropos: Bezüglich Gamora glaube ich mich zu erinnern, dass Starlod mittels eines Computers nach ihr gesucht hat, es aber zu keinem Ergebnis kam. Ich denke der Verbleib von Gamora ist also ungewiss. Sie könnte mit dem 2ten Snap auch gestorben sein, da sie ja auch aus der Vergangenheit war.
Aber ich denke das hebt man sich für Guardians Vol. 3 auf.

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Manisch : : Moviejones-Fan
27.04.2019 09:29 Uhr | Editiert am 27.04.2019 - 09:31 Uhr
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Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.373 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@DrStrange

Da kann ich teilweise auch nur meinen vorherigen Kommentar zitieren:
- Die Länge ist nicht das Problem. Ich hätte schlicht eine komplett andere Story draus gemacht.
(So mal, wenn ein Film schon 3h lang ist und man auf 5h ausweichen muss...dann macht man als Filmmacher irgendwas falsch)
- Den Vergleich Buch-Vorlage vs. Film finde ich immer schwierig, deswegen würde ich nur die Filme untereinander vergleichen wollen.
- Im Rahmen dessen finde ich aber, dass CW und IW mehr Tiefe hatten. Es gab inneres Konflikpotenzial. Bei Endgame gibt es irgendwie keinen wirklichen konflikt. Alle waren schnell auf einem Nenner.

Da würde ich wirklich gerne noch einmal die Frage hervorheben, ob Thanos nicht doch richtig lag mit seinem Handeln. Der Film zeigt nicht wenige Eindrucke, dass es durchaus viele positive Entwicklungen gab.

Speziell wenn man sich die Selbsthilfegruppe zu Beginn mit Cap anschaut. Im Trailer wirkte es noch so, dass er ein gebrochener Held ist und einfach nicht drauf klar kommt. Im Film wirkte er hingegen wie der dynamische, positive Therapeut.

Und bei Captain Marvel: Ja, das Schiff war quasi lost in space. Hätte es für mich aber nicht sein müssen. Ich denke, man hätte es auch so schreiben können, dass sie "normal" zurück fliegen können, was je nach Entfernung und Antrieb auch seine Weile dauert. Dann hätte man auf Marvel verzichten können. Nicht falsch verstehen, die Figur an sich finde ich gut, nur wie sie in Endgame verwendet wird, finde ich "meh". Dann lieber drauf verzichten. Ist ja nicht so, dass man nicht genug Figuren hätte.

@ChrisKristofferson

Danke, dass du speziell am Schluss noch mal den Begriff "Geläutert" einwirfst. Die Läuterung einer Figur in Film und Roman ist eigentlich immer eine spannende und bedeutende Sache. Und Thanos wäre eine Figur, die das absolut hergegeben hätte. Das hätte gar nicht mal mit super viel Screentime verbunden werden müssen.
In dem Film, den wir bekommen haben, hat irgendwie kaum Dialog zwischen den Avengers und dem alten Thanos stattgefunden. Und das, was besprochen wurde, war recht eindimensional. Ich hätte es wichtig gefunden, dass gerade Tony, der eigentlich das Gegenstück zu Thanos ist, wirklich ins Gespräch mit ihm kommt.


AfD-Verbot (:

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
27.04.2019 09:40 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.515 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Manisch
Ok, kann den Ansatz verstehen, aber meiner Meinung nach wäre es dann kein Avengers-Film gewesen. Ich bin da vielleicht festgefahren als Fan des Genre - aber ich will Helden in Action sehen und die Welt retten.
Diese Welt im Chaos kann man gerne wie DrStrange in anderen Filmen thematisieren, ich denke da auch an Disney+ wo man unzählige Möglichkeiten hätte. Allerdings würde ich mal sagen, dass es so viele Dystopie-Filme gibt, welche sowas bereits mal zeigten und der Fokus wäre dann von den Avengers weggegangen.

Wie gesagt Zeitreisen sind immer so ein Ding. Aber genauso wenig wie ich Terminator oder ZiZ wegen der Logiklöcher kritisiere, tue ich dies hier, ganz einfach, weil Zeitreisen einfach paradox sind. Ich bin definitiv deiner Meinung: man hätte dies anders lösen können, aber ne Idee wie hab ich nicht gefunden. Trotzdem denke ich, dass manche Sachen zu streng kritisiert werden was die Zeitreisen betrifft. Man nehme mal X-Men: Zukunft ist Vergangenheit - dieser Film wird durchgängig gelobt, vielleicht weil so viele andere X-Men-Filme so kacke sind. Analysiert man den Film, dann scheitert er ja schon daran, dass man einfach ne Lösung dahinklatscht, während Endgame 1 Stunde lang nach einer Antwort sucht was man tun könnte.

Der Film zeigt nicht wenige Eindrucke, dass durchaus viele positive Entwicklungen gab.
Wenn man unsere kaputte Welt so ansieht, dann hat Thanos natürlich irgendwie Recht. Dies macht ihn ja zu so einem guten Schurken. In Infinity War sieht er sein Handeln eben als Gnade, weil 50 % neuanfangen können. Und manche taten dies, doch dass selbst ein Iron Man die Welt nicht so haben möchte, zeigt Thanos auf, dass er einfach radikaler sein muss.

Speziell wenn man sich die Selbsthilfegruppe zu Beginn mit Cap anschaut. Im Trailer wirkte es noch so, dass er ein gebrochener Held ist und eifnach nciht drauf klar kommt. Im Film wirkte er wie der dynamische, positive Therapeut.
Nur um in der nächsten Szene zuzugeben wie aufgesetzt seine Rolle dort ist. Er sagt ja selbst, dass er den Leuten sagt sie sollen weitermachen. Manche tun es (z.B. Iron Man), er aber nicht. Deshalb ist er ja der erste, der sich auf diesen verrückten Plan einlässt. Also für mich ist diese Szene einfach typisch Cap.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
27.04.2019 10:35 Uhr
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@Manisch:

dem Zuschauer eine "dystopische" Welt ausführlich vorzuführen ist nicht wirklich die Aufgabe von Endgame. Wie Duck schon schreibt... das wäre dann irgendwie kein Avengers Film mehr. Man kann das Thema in kommenden Filmen und Serien noch genauer beleuchten.

Nach der Szene mit der Selbsthilfegruppe erklärt Cap doch Black Widow das er allen eigentlich nur was vormacht und sich selbst damit nicht abfinden kann.

Ich empfinde schon das Endgame eine sehr ausgeprägte Tiefe mit seinen Figuren mitbringt. Dazu ist IW (nicht negativ gemeint) zu "hektisch" um überhaupt eine solche zu erreichen. In CW wird vieles nur angerissen und auf Nebenfiguren gar nicht mal richtig eingegangen was deren wirklicher Standpunkt ist. Der Konflikt bei Endgame ist auch nicht direkt der mit Thanos sondern der, welchen die Figuren mit sich selbst austragen müssen. Das wird an vielen Stellen ausführlich dargelegt. Sogar Scott Lang ist hier ein gutes Beispiel, der wirklich helfen will, aber selbst dazu nicht in der Lage ist und die Hilfe der Anderen benötigt.

Also so wie ich das sehe wäre Tony doch gestorben wenn sie mit dem Schiff noch weiter herumgetrieben wären. Somit war CM eigentlich die letzte Chance. Wenn auch nicht eine besonders elegante Lösung wie ich finde.

Das mit der Zeitreiseproblematik hatten wir ja schon an einigen anderen Stellen diskutiert. Ich hätte mir viel lieber eine andere Auflösung gewünscht, aber mir fällt auch keine ein. Leider nimmt man damit wie in so ziemlich jeden anderen Film in dem es um Zeitreisen geht hin, das man anschließend mit zig Logikfehlern zu kämpfen hat.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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Manisch : : Moviejones-Fan
27.04.2019 13:28 Uhr
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@Duck-Anch-Amun @DrStrange

Das MCU hat immer wieder bewiesen, wie vielfältig Superheldenfilme sein können. Da würde ich nicht vorab ausschließen, was ein Avengers-Film wäre und was nicht. So mal man die Action trotzdem einbauen kann.
Wie gesagt, ich bin kein Drehbuchautor und kein kein ausgearbeitetes Skript vorlegen. Ich kann halt nur "grobe Impulse" geben laughing

Den Begriff "Dystopie" oder eben post-apokalyptische Welt würde ich gar nicht mal verwenden wollen. Es geht mir nicht darum, wie in Walking Dead lauter verwilderte Straßen zu sehen. Das halte ich eh für unrealistisch.
Fun Fact: Wir haben jetzt großzügig aufgerundete 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Wenn 50% davon wegfallen, es also 4 Milliarden wären, dann wären wir quasi in den 1970er Jahren. Abgesehen vom kalten Krieg hat die Welt damals doch ganz gut funktioniert.
Es wäre halt eine Welt nach dem 11. September, die hauptsächlich im Kopf erstmal klar kommen muss.

Die Szene nach der Selbsthilfegruppe müsste ich tatsächlich noch mal sehen. Ist übrigens generell noch schwierig, so einen langen Film nur einmal gesehen zu haben und jetzt aus der Einnerung heraus zu analysieren.

Speziell @DrStrange
Ist das so schwer zu verstehen, was ich mit Captain Marvel im Prolog meine? laughing
Das Schiff mit Nebula und Tony sollte in meiner Version voll funktionsfähig sein. Die könnten ganz normal zur Erde zurück springen. So ein Hyperspace-Sprung, oder welche Technik auch immer im MCU verwendet wird, dauert trotzdem diverse Stunden. Ob zwischen Ende von IW und dem Prolog nun 20 Tage oder 20 Stunden liegen, macht keinen Unterschied. So hätte man aber schlicht und ergreifend auf Marvel verzichten können.
Und den Rest des Filmes ist sie halt nur für einen Frisuren-Witz gut und sonst praktisch nicht mehr zu sehen. Deswegen hätte ich sie lieber eiskalt wegrationalisiert.

Die Szenen, wenn ich das richtig verstanden habe, wurden eh vor ihrem Solo-Film gedreht. Ich hatte richtig das Gefühl, dass man sie eingebaut hat, ohne selber zu wissen "wer" sie eigentlich ist, oder was man mit ihr anfangen "darf". Praktisch den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht.

AfD-Verbot (:

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
27.04.2019 14:28 Uhr
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@Manisch
Man hätte natürlich zeigen können wie Iron Man und Nebula einfach wieder zurück fliegen...aber ok gut? Dann hätte ich mich z.B. aufgeregt was das sollte und weshalb man überhaupt Zeit damit verschwendete.

Witzig auch (jetzt nciht auf dich bezogen), dass vor Cpt. Marvel rumgeheult wurde, dass sie nur eingeführt wurde um Thanos zu besiegen und nun wird gemeckert, dass sie quasi den gesamten Film nicht vorkommt^^

Man sieht: egal wie man es gemacht hätte, es hätte unzufriedene Leute gegeben ;)

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