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Kritik: Bambi von luhp92

luhp92 | 11.06.2020

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9 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
11.06.2020 08:58 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Puuh was man alles in so einen Film hineininterpretieren kann^^

Es sei wohl angemerkt, dass die Ähnlichkeit der Filme natürlich vorhanden ist, sie aber immer auf unterschiedlichen Vorlagen basieren. Bambi basiert auf einem 1923 erschienenen Buch und ist bewusst episodenhaft erzählt.

Ohne viel zu suchen findet man bereits auf Wikipedia einige Interpretationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bambi_(Film)#Analyse

Schlussendlich sei angemerkt, dass Bambi und König der Löwe einfach zu komplett unterschiedlichen Zeiten erschienen. So gesehen könnte man auch noch die Entwicklung der Zeichentrickfilme per se ansprechen.
Deshalb bin ich aber nun geradzu gespannt auf deine Interpretation von Dumbo und Pinocchio. Gerade letzterer war neben Bambi und König der Löwen wohl für viele Kinder als eine Art Trauma zu betrachten.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.06.2020 12:53 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

P.S.: An "Bambi" sieht man übrigens auch sehr gut, wie sich Bedeutungen von Wörtern mit der Zeit verschieben. In zwei der Lieder im Film wird das Wort "gay" noch in Form seiner ursprünglichen Bedeutung verwendet, also "fröhlich", "munter", usw.

Heutzutage würde wohl niemand mehr das Adjektiv "gay" in diesem Kontext verwenden.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.06.2020 13:19 Uhr | Editiert am 11.06.2020 - 18:38 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Duck-Anch-Amun

Hast du auch den Absatz "Einfluss" gelesen? Da ist auch von "Bambi in Africa" die Rede, und mit diesem Begriff - oder auch als "Bambi in Africa meets Hamlet" - wurde "Der König der Löwen" unter den Filmschaffenden damals tatsächlich beschrieben und beworben.

Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3

Hier auch noch ein Statement des "König der Löwen"-Koregisseurs Rob Minkoff, der im Prinzip genau das gleiche an der Szene des Todes vom Bambis Mutter kritisiert wie ich und aus dem Grund in "König der Löwen" ein anderer Weg eingeschlagen wurde.

Quelle 4

Darüberhinaus hat wohl selbst Osuma Tesuka, der Regisseur von "Kimba, der Weiße Löwe" bestätigt, dass er sich von "Bambi" inspirieren ließ. Und "König der Löwen" gilt ja als deutliche Blaupause von "Kimba, der Weiße Löwe".

Quelle 5


Quelle 1) https://www.forbes.com/sites/charliefink/2018/08/31/the-elevator-pitch-for-the-lion-king-true-story/#7f59df531c00
Quelle 2) https://www.insider.com/lion-king-trivia-2017-7#7-the-villain-song-be-prepared-was-originally-called-thanks-to-me-7
Quelle 3) https://books.google.de/books?id=N9NoDwAAQBAJ&pg=PA8&lpg=PA8&dq=the+lion+king+bambi+in+africa&source=bl&ots=kS5vHBE5fQ&sig=ACfU3U2jizOTxg6Z7COewkeczkPyRGUOOA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjrkL7gzfnpAhUM0uAKHYGOA7sQ6AEwFHoECAoQAQ#v=onepage&q=the%20lion%20king%20bambi%20in%20africa&f=false
Quelle 4) https://www.cinemablend.com/news/1699080/how-bambi-influenced-the-lion-king-according-to-the-director
Quelle 5) http://www.eidolon.net/old_site/issue_16/16_ce.htm

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.06.2020 13:57 Uhr | Editiert am 11.06.2020 - 14:00 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Duck-Anch-Amun

Dass "Bambi" auf einem Buch basiert und bewusst episodenhaft erzählt wurde, ist mir bekannt. Ich kritisiere aber ja nicht die Art und Weise des Erzählens, sondern lediglich, dass es in dieser Form eines kurzen 68-Minuten-Films für mich kaum funktioniert.

Die Intention der Dramaturgie ist mir ebenfalls bekannt. Ich kritisiere da aber nicht den Einsatz der Off-Camera-Technik und die Art der Inszenierung der Todesszene, sondern das, was danach geschieht. Nach dem Tod von Bambis Mutter erfolgt ein stilistischer Cut hin zum Fröhlichen und zudem ein zeitlicher Sprung hin zum jungen Rehbock Bambi. Es ist mehr ein unterbewusster Schock, weniger eine konkrete Auseinadersetzung mit dem Tod und wie sich das auf die Hinterbliebenen auswirkt. Bambi sieht man ja erst Jahre später wieder und hat sich charakterlich nicht verändert, der Tod der Mutter hatte anscheinend also keinen Einfluss auf ihn.

Interessanterweise spielt "Bambi 2" aber genau in dieser Zeit nach dem Tod der Mutter, die in "Bambi" übersprungen wurde. Vielleicht sollte ich mir den Film auch mal ansehen^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
11.06.2020 14:50 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Hmmm, schwierig...

Ich denke du solltest Bambi weder aus der Sicht des Jetzterwachsenen sehen, noch aus der Sicht des Erwachsenen, der den Film zum ersten Mal sieht, wenn du den Film richtig einordnen - auch filmhistorisch- willst.

Zur Zeit seiner Entstehung ist der Film komplett über jeden Zweifel erhaben und in seiner eigentlich fast schon stummen Inszenierung auch noch jedermann alleine durch seine Bildsprache zugänglich - egal welchen Alters.

Natürlich wirkt er betulich und altbacken, dafür ist er auch weniger hektisch und als Familienfilm, auch mit den Kindern später über den Kreislauf des Lebens zu reden.

Der Film hat schon alleine mit dem unerwarteten Tod der Mutter, der auch Jahrzehnte später noch funktioniert, frag meine Kinder, auch einen wunderbaren Wendepunkt.

Allgemein muss man diese Filme wie gesagt auch als Zeitzeugnis wahrnehmen, dann sollte die Wertung auch etwas gnädiger ausfallen.

Grundsätzlich ist Bambi ganz klar ein wichtiger Film bei Disney und der Popkultur, mich persönlich fängt er auch nicht zu 100% ein, dennoch würde ich ihm schon mindestens 7 Punkte geben.

Pinocchio ist übrigens auch so ein interessantes Produkt jener Zeit, da würde mich deine Meinung zu auch interessieren, vor allem hat der Film eine extrem ambivalente Herangehensweise an den typischen Schurken und der Schuldfrage, welche ich auch mit (Nicht)Auflösung des Konflikts nicht weiss, ob ich das jedem Kind ohne weiteres vorsetzen kann...

Dünyayi Kurtaran Adam
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
11.06.2020 20:16 Uhr | Editiert am 11.06.2020 - 20:17 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@luhp92
Danke für die Quellen, war mir nie so bewusst gewesen. Allein die Kimba-Sache ist ja wirklich spannend, da man hier ja Disney immer noch Plagiat vorwirft.

Was bei Bambi halt anders zu vielen späteren Disney-Filmen ist, ist der Fakt, dass wir quasi einen "realen" Ausschnitt aus dem Leben haben. Bambi ist vielleicht am nahesten an der Realität orientiert, wo ein Junges eben trotz Tod seiner Mutter ein normales Leben führen kann. Während spätere Werke eher in Richtung Komödie und Musical gehen (Tiere in Dschungelbuch, König der Löwen und Co. sind ja alle überzeichnet), könnte Bambi fast eine zeichnerische Dokumentation über das Leben eines Hirsches sein.
Es beginnt ja schon damit, dass Bambi eigentlich fast den gesamten Film über nicht spricht, die Tiere beginnen auch nicht plötztlich zu singen.

Ansonsten sehe ich es wie MobyDick. Disney hatte ja wohl Angst, dass der Tod Bambis Kinder mitnehmen könnte. Schon in der Zeit zwischen Bambi und Lion King (ich finde beides schlimm^^) scheint man den Kindern mehr zumuten zu können, was solche Szenen betrifft. Deshalb ist König der Löwen natürlich nochmals prägender.

@MobyDick
welche ich auch mit (Nicht)Auflösung des Konflikts nicht weiss, ob ich das jedem Kind ohne weiteres vorsetzen kann...
Ich kann mich erinnern, dass dies uns als Kinder schon ziemlich mitgenommen hat. Gott sei dank kam dann der impressionate Wal, so dass man nciht länger darüber nachdenken musste^^

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Hansel : : Moviejones-Fan
12.06.2020 23:48 Uhr
0
Dabei seit: 30.05.20 | Posts: 847 | Reviews: 1 | Hüte: 28

Was für eine blödsinnige Kritik.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
12.06.2020 23:54 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Hansel

"Was für eine blödsinnige Kritik."

Was für ein blödsinniger Kommentar.

Gerade erst neu dabei und schon ohne Argumente und ohne vernünftige Worte Beleidigungen ohne Inhalt gegenüber langjährigen und erfahrenen Usern aussprechen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
13.06.2020 20:28 Uhr | Editiert am 13.06.2020 - 20:31 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick
"Zur Zeit seiner Entstehung ist der Film komplett über jeden Zweifel erhaben und in seiner eigentlich fast schon stummen Inszenierung auch noch jedermann alleine durch seine Bildsprache zugänglich - egal welchen Alters."

Das ja. Audiovisuell ist "Bambi" sogar aus heutiger Sicht noch über jeden Zweifel erhaben. Und zugänglich ist der Film natürlich auch für jedes Alter, inhaltlich sehe ich hier aber nicht das große, reife Meisterwerk, das über ein einfaches Kindermärchen hinausgeht. Gerade das Kindliche und Liebeswürdige in den ersten 40 Minuten gefiel mir selbst als Erwachsener ja sehr, sobald der Film aber düstere und erwachsenere Töne anschlägt, fallen die Schwächen innerhalb eines solchen Kinderfilms deutlich auf. Und wie gesagt, "Bambi" hatte auf mich als Kind und Jugendlicher keinen Einfluss, einen Nostalgiebonus beim Rewatch hatte der Film für mich also nicht.

"Der Film hat schon alleine mit dem unerwarteten Tod der Mutter, der auch Jahrzehnte später noch funktioniert, frag meine Kinder, auch einen wunderbaren Wendepunkt."

Klar, das hatte ich ja auch geschrieben, und als Schock funktioniert die Szene aus Kinderaugen sicherlich sehr gut. Dahinter steckt meiner Meinung nach allerdings wenig substantielle Tiefe. Die Szene läutet den Wendepunkt ein, aber das hätte genauso gut auch der Tod von Thumper oder Flower sein können. Denn die Mutter spielt nach dem Tod für Handlung und Charaktere in keinerlei Hinsicht noch irgendeine Rolle.

"Allgemein muss man diese Filme wie gesagt auch als Zeitzeugnis wahrnehmen, dann sollte die Wertung auch etwas gnädiger ausfallen."

Das fiele mir bedeutend leichter, gäbe es aus meiner Sicht nicht mit "Der König der Löwen" und "Dinosaurier" zwei wesentlich besser ausgearbeitete und weniger frauenfeindliche Quasi-Remakes.


@Duck-Anch-Amun

"dass wir quasi einen "realen" Ausschnitt aus dem Leben haben. Bambi ist vielleicht am nahesten an der Realität orientiert, wo ein Junges eben trotz Tod seiner Mutter ein normales Leben führen kann."

Ja, das stimmt. In "Bambi" wirken die Tiere tatsächlich realer und natürlicher, während sie in vielen anderen Disney-Filmen anthropomorph und/oder cartoonhaft und singend dargestellt werden.

Dennoch werden den Tieren in "Bambi" auch menschliche Eigenschaften zugesprochen. Sie sprechen die menschliche Sprache und können auch ohne Probleme artübergriefend miteinander sprechen und Freundschaften schließen. Und es werden Themen behandelt, die kein Tier kennt und/oder menschliche Kinder bewusst ansprechen sollen. Über Liebe und den Kreis des Lebens denkt sicherlich kein Tier nach und einen Hirschen als Monarchen des Waldes kennen Tiere erst recht nicht.

Als Tier könnte Bambi sicherlich ein normales Leben nach dem Tod der Mutter führen, die menschliche Komponente widerspricht dem innerhalb des Filmkosmos jedoch. Zumindest für mich in so großem Maße, dass es nicht mehr funktioniert. Eine Dokumentation käme auch ohne all das aus, dann würden die Tiere in "Bambi" gar nicht erst sprechen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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