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Kritik: Killers of the Flower Moon von PaulLeger

PaulLeger | 23.10.2023

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6 Kommentare
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PaulLeger : : Moviejones-Fan
24.10.2023 00:01 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.357 | Reviews: 17 | Hüte: 263

Die Kritik enthält keine Spoiler, wobei es bei dem Film auch nichts zu spoilern gibt^^

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
24.10.2023 19:32 Uhr | Editiert am 24.10.2023 - 19:32 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ich werde nächsten Montag mit zwei Freunden ins Kino gehen.

Ich habe im Familien-, Freundes- und Bekanntenkanal auch auf allen Kanälen Werbung für den Film gemacht, wenn es DiCaprio schon nicht selbst tun kann^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
24.10.2023 20:24 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.357 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ luhp92

Ich habe im Familien-, Freundes- und Bekanntenkanal auch auf allen Kanälen Werbung für den Film gemacht, wenn es DiCaprio schon nicht selbst tun kann^^

Hoffen wir mal, dass sie dir das am Ende nicht übel nehmen ;)

Bin übrigens nicht der einzige, der die Darstellung der Osage nicht so gelungen findet: ‘Reservation Dogs’ Star Devery Jacobs Slams ‘Flower Moon’ for Osage Characters Who Are ‘Underwritten’ and ‘Helpless Victims’

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
01.11.2023 01:15 Uhr | Editiert am 01.11.2023 - 01:22 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Dass die Osage im Vergleich mit den weißen Tätern verstärkt in den Hintergrund rücken, fand ich ebenfalls schade.

Aber dass es dem Film schadet, seine Geschichte nicht aus Sicht der FBI-Agenten zu erzählen, ihm deshalb das Mysterium und die Spannung fehlt, würde ich nicht sagen. Dass die Natives unter den Weißen zu leiden hatten, ist offenkundig bekannt und von Beginn an klar, da benötigt es keine Kriminalgeschichte, die am Ende zu dem Schluss kommt, dass es von den Weißen dieser bestimmte Eine war. Seine Spannung zieht der Film in meinen Augen aus William Hales intrigantem und manipulativem Spiel und aus den Fragen, wie es ihm gelingt, nach und nach die Osage wegen ihres Geldes auszuschalten, ohne dass der Verdacht auf ihn fällt, wie es sein kann, dass es dem Staat und der Polizei so lange egal ist, was hier vor sich geht.

Zudem stützt sich der Film publikumswirksam nicht nur auf diese Spannung, sondern auch auf seine Komik und seinen schwarzen Humor, abseits des Dramatischen und Tragischen handelt es sich bei "Killers of the Flower Moon" zu einem größeren Teil auch um eine Komödie. Leonardo DiCaprios naiver und dummer Ernest Burkhart, der sich ständig übers Ohr hauen lässt und dann die Dreistigkeit, mit der die Weißen hier in ihrem Überlegenkeitsgefühl vorgehen, insbesondere erneut Robert De Niro als William Hale. Schließlich die FBI-Agenten, die in diesem Zirkus und Absurditätenkabinett der weißen Rassisten und Kapitalisten inklusive passender Cameo-Auftritte irgendwie die Morde ermitteln sollen.

Gleichzeitig spielt Scorsese die Komik und Tragik im Film, die Gefühlswelt des Publikums, auch gekonnt gegeneinander aus. Auf das wohlige Gefühl des Komischen folgt meistens ein harter Schnitt hin zu überraschend fiesen und gewalttätigen oder dramatischen und traurigen Geschehnissen, um das Publikum wachzurütteln und jedes Mal auf die wirkliche Situation aufmerksam zu machen.

Alles in allem finde ich dementsprechend schon, dass dem Publikum hier einiges geboten wird, um es interessiert zu halten. Mit den Osage-Morden thematisiert Scorsese darüberhinaus ein Kapitel in der US-Historie, welches vielen Menschen unbekannt sein dürfte, allein die Existenz der wahren Ereignisse sorgt also schon für Interesse.

Scorsese gelingt das Kunststück, dass sich die 3,5 Stunden nicht wie solche anfühlen, mehr wie 2,5 Stunden. Nichtsdestotrotz inszeniert er "Killers of the Flower Moon" nicht so flott und dynamisch wie seine anderen Epen, die gefühlten 2,5 Stunden ziehen sich schon etwas.

Bei Lily Gladstone handelt es sich meiner Meinung nach wahrlich um ein schauspielerisches Jubel im Film, ich kannte sie vorher gar nicht. Trotz oder wegen ihres subtilen Spiels hält sie locker mit den Stars und Schauspielgrößen DiCaprio und De Niro mit und bietet ihnen die Stirn.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
01.11.2023 21:15 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.357 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ luhp92

Seine Spannung zieht der Film in meinen Augen aus William Hales intrigantem und manipulativem Spiel und aus den Fragen, wie es ihm gelingt, nach und nach die Osage wegen ihres Geldes auszuschalten, ohne dass der Verdacht auf ihn fällt, wie es sein kann, dass es dem Staat und der Polizei so lange egal ist, was hier vor sich geht.

Der vorliegende Film beantwortet diese Fragen allerdings kaum.

Scorsese gelingt das Kunststück, dass sich die 3,5 Stunden nicht wie solche anfühlen, mehr wie 2,5 Stunden.

Für mich haben sie sich wiederum wie fünf Stunden angefühlt.^^ Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal im Kino während eines Films auf die Uhr geschaut habe, das mache ich so gut wie nie, aber hier war es nach 2:15 Stunden der Fall. Bei "Lawrence von Arabien" oder "Es war einmal in Amerika" hat mich keine Minute gestört, aber der hier hat sich einfach so unfassbar gezogen.

Allein jedes Mal wenn De Niro in einem minutenlangen Dialog DiCaprio beauftragt hat, einen Killer zu engagieren und man dann DiCaprio minutenlang auf der Suche nach und in Gesprächen mit diesen Leuten zu sehen bekommt, das war alles so unnötig, da hätte es eine schnelle Montage auch getan statt diese belanglosen und repetitiven Szenen so auszudehnen.

Und ich habe das Gefühl, dass Kritik am Pacing mittlerweile nach dem ersten überschwänglichen Hype auch allmählich zum Konsens bei der Einschätzung des Films wird und wohl auch einer der Gründe für den schwachen Hold am zweiten Wochenende sein dürfte.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.11.2023 17:19 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger
"Der vorliegende Film beantwortet diese Fragen allerdings kaum."

Aber genau darum geht es doch die ganze Zeit im Film, Scorsese nimmt sich nicht umsonst 206 Minuten Zeit dafür.

Weiterführend: "das war alles so unnötig, da hätte es eine schnelle Montage auch getan statt diese belanglosen und repetitiven Szenen so auszudehnen."

Das hat hier finde ich schon System, eine bewusste Entscheidung. Die Osage-Morde zogen sich über 20 Jahre hin und wurden nachträglich durch die FBI-Geschichtsschreibung und die "True Crime"-Verarbeitung mit der Radiosendung umgeschrieben und beschönigt, das Schicksal der Osage ausgeklammert. Scorsese verweigert sich der FBI-Narrative, durchbricht deswegen in der Endszene sogar die vierte Wand, und widmet sich den Osage-Morden detailliert, lang, enervierend und unangenehn. Repetitiv ja, weil es sich um repetitive Verbrechen handelte.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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