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Hilfe, die Amis kommen

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Hilfe, die Amis kommen Kritik

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Hilfe, die Amis kommen Kritik
0 Kommentare - 22.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Hilfe, die Amis kommen" ist.

Bewertung: 3 / 5

Die Familie Griswold gewinnt bei einem Fernsehquiz und damit eine Reise nach Europa. England, Frankreich und Deutschland stehen auf dem Plan. Doch dort angekommen, macht Vater Clark (Chevy Chase) der Straßenverkehr sehr zu schaffen. In Paris wird der Familie um ihn und Mutter Ellen (Beverly DAngelo) ein pikantes Video gestohlen. Und in Deutschland werden sie in eine Schlägerei verwickelt, während in Rom eine große Überraschung auf sie wartet.

Was zunächst wie eine Drohung anmutet, kann mitunter natürlich auch etwas gänzlich anderes bedeuten. Hilfe, die Amis kommen eine Voraussage, die im Hinblick auf ein Roadmovie böse Implikationen mit sich bringt. Nach Europa soll es mit der total coolen Familie um Chevy Chase gehen. Zugegeben, viel mehr gibt es da inhaltlich auch kaum zu berichten. Es ist natürlich klar, daß eine Komödie dieser Art wenig zu erzählen hat. Sinnbefreit, frech und vielleicht etwas albern. Was heißt etwas? Aber davon abgesehen muss man sagen, daß das grundlegende Konzept schon etwas besser funktioniert als im Vorgänger. Denn einige Momente wurden doch deutlich zurückgefahren. Natürlich verliebt Hilfe, die Amis kommen auf einem gewissen Level, den auch schon der Vorgänger nicht ablegen konnte. Es ist eben Spießbürgertum, daß hier im Zentrum steht und es kommt zu einem Sensationstourismus, der eben nur dazu dient, etwaige Witzchen zu machen. Auch dieser Film wirkt mitunter wahllos zusammengewürfelt und ähnlich wie John Wick (2014) um seine Actionsequenzen konzipiert wird, scheint dieses Werk das selbige für Pointen zu tun und daher kann man hier auch abermals kaum von einem richtigen Film sprechen. Zumindest, wenn man einen gewissen Anspruch hat.

Nun ist natürlich klar, daß Hilfe, die Amis kommen ein Werk ist, daß die Diversität der Weltbevölkerung unterstreicht. Nicht umsonst reist man ja nach Europa. Mitunter ist das Bitterböse. Die Briten sind freundlich, die Franzosen sind es nicht und die Deutschen, nun ja, sie sind irgendwelche skurrilen Tänzer auf den Wiesen. Klar, man kann sagen, daß das Klischees vom Allerfeinsten sind. Doch tatsächlich funktioniert der Film bei dieser Gegenüberstellung verschiedenster Welten wohl am besten. Dummerweise taugt das Werk nicht für einen intelligenten Culture-Clash und eine Analyse dessen. Man muss aber sagen, daß hier jeder sein Fett wegbekommt und die einreisenden Amerikaner eben nicht als jenes überlegendes Volk dargestellt werden, die nun mit den dummen Europäern überfordert sind. Dabei verläuft sich Hilfe, die Amis kommen in kleinere Subplots um Liebe, Sextapes und Sextourismus. Es geht viel um dieses Thema. Nun ist klar, daß der von Anthony Michael Hall verkörperte Sohn eine Art schillernder Nacht vor sich haben möchte, während Töchterchen eben darunter leidet, keinen Freund mehr zu haben. Irgendwie sind die Eltern davon entfernt, zumindest was Audrey Griswold angeht. Es sind einfach sehr gewöhnliche Probleme, die die Figuren hier haben und die dann durch vermeintlich pikantes in eine Art Sonderstellung geraten sollen. Das funktioniert aber nie.

Mitunter finden sich da erneut Anleihen von Witzchen, die man wohl heute in der Form nicht mehr bringen könnte. Sexistisch, seltsam und vielleicht sogar ein wenig Pädophil ist zum Beispiel der Übergriff eines Moderators in einer Spielshow, durch die die Griswolds überhaupt erst diese Reise gewinnen werden. Das lässt einen durchaus mit Fragezeichen zurück, weil man nicht genau sagen kann, wohin das führt. Ist es nun eine Kritik daran? Ist es einfach ein ernstgemeinter Witz? Man kann das nicht beantworten und dadurch wirkt Hilfe, die Amis kommen mitunter genauso verständnislos wie es der Vorgänger Die schrillen Vier auf Ache (1983) in manchen Belangen tat. Vielleicht ist das wiederum aber schon fast künstlerisch hochwertig, weil man eben keinen Bezug dazu hat. Der Film lässt offen, wie solche Szenen gemeint sind und will, daß der Zuschauer vermutlich über irgendwas lacht. Klar, die Amerikaner haben sicherlich noch einmal einen anderen Humor, wie jeder Mensch einen anderen Humor im Vergleich zueinander hat. Humor ist streitbar und mitunter unerklärlich, daher wäre es vermutlich auch richtig zu sagen, daß das irgendwo gewagt ist. Doch es bleibt halt eine größere Pointe aus und was dann übrig ist, ist letzten Endes nur die Verwirrung über seltsames Handeln einiger Figuren.

Vieles steht und fällt damit, ob man Chevy Chase als Hauptdarsteller mag, oder ihn zum Kotzen findet. Es sind einfach seine Filme, das ist einfach so. Aber da wird Hilfe, die Amis kommen tatsächlich sogar noch am interessantesten, weil man eine eigenartige Distanz zu ihm hat. Chase spielt nicht gut. Das Dauergrinsen und die vermeintliche Blödheit seiner Figur sind im Vergleich zu vielen Genre-Kollegen durchaus etwas dürftig. Doch auf einer anderen Ebene funktioniert das dann wiederum erschreckend gut. Nämlich dann vor allem, wenn man diesen Film mit einer ironischen Distanz auf einer Meta-Ebene betrachtet. Chase glaubt, er sei witzig. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, daß einige Pointen besser funktionieren als im Vorgänger. Aber ja, im Kern glaubt er, daß er witzig sei und dadurch wird es fast schon wieder witzig. Es ist ein intellektuelles Trauerspiel, was da große Unterhaltung darstellen soll.

Auf einer ironischen Ebene ist Hilfe, die Amis kommen schon fast ein Film, über den man lachen kann. Viele dieser Werke haben natürlich das Problem, daß so viele Normen überhaupt begründet haben, die wir heute so kennen, wodurch der Film eben vorhersehbar wird. Auf der anderen Seite funktioniert der Culture-Clash schon ganz gut und ist recht unterhaltsam.

Hilfe, die Amis kommen Bewertung
Bewertung des Films
610

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