Die Anthologieserie erstreckt sich über einen Zeitraum von Ende der 60er bis Anfang der 80er und ist in Londons West Indian Community angesiedelt.
Education
Ein lehrreicher Blick auf systemische Unterdrückung im britischen Bildungssystem und ein schöner Abschluss dieser wirklich sehr sehenswerten Miniserie. Diesmal wieder besser zu verstehen - Untertitel gab es zwar, waren aber entweder zeitlich völlig asynchron oder gar schlicht die falschen.
Red, white and blue
ein idealistischer junger Mann will der Polizei beitreten, um gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung anzukämpfen, findet sich dann aber bald zwischen beiden Fronten wieder und muss erkennen, dass Veränderung ein sehr, sehr langsamer Prozess ist, der auch Jahrzehnte später noch geführt wird.
Der erste, der besser zu verstehen war. Hat mir auch sehr gut gefallen. Mit einer starken Performance von John Boyega fernab des Star Wars Klamauks.
Alex Wheatle
Aus irgendeinem Grund gibt es bei der vierten Episode nun (englische) Untertitel. Hat sehr geholfen. Ein Blick auf einen unscheinbar wirkenden jungen Mann, der sich in der Musikszene und gleichsam der Protestbewegung der schwarzen Bevölkerung engagiert.
Lovers Rock
Ganz anders als erwartet. Die Episode ist weitgehend eine Art Trance Zustand. Eine Art Refugium, das hier präsentiert wird. Ein Raum für eine Gruppe von Menschen, in der sie weitgehend abschalten oder aus den gesellschaftlichen Ketten ausbrechen können. Auch wenn immer wieder diese Anspannung und die Konflikte durchscheinen.
Die Idee, die ich mitgenommen habe, hat mir gefallen - auch die Bildsprache und Umsetzung.
Dennoch muss ich sagen, dass mich die Episode auch richtig genervt hat. Die unablässige Lautstärke der Musik, der Gesang... hat mich richtig ungeduldig werden lassen. Ich dachte, ich habe es schon kapiert, jetzt müssen wir mal einen Schritt weiter gehen. Aber McQueen bleibt konsequent. Und irgendwie bewundere ich das auch.
Darüber hinaus war ich erneut erschüttert über meine Verständnisprobleme. Zwar halten sich die Dialoge hier in Grenzen, aber ich habe noch weniger verstanden als in Episode 1. Einerseits aufgrund der Lautstärke im Hintergrund andererseits aufgrund des starken "slangs". Gemischte Gefühle also.
Mangrove
Wer die "Chicago 7" schon gesehen und Lust auf mehr hat, sollte die "Mangrove 9" auf jeden Fall auch schauen. Es ist der bessere Film. Zeigt sehr anschaulich die Bürgerrechts-Bewegung der Black Community Im England der späten 60er Jahre um einen Szene Treffpunkt im Restaurant Mangrove und die willkürliche Diskriminierung durch die Polizei.
Ich bin sehr gespannt auf die weiteren vier (?) Episoden.
Randnotiz: Der Film streamt auf Amazon. Es sei gesagt, dass er teilweise recht schwer zu verstehen ist. Fühle mich zwar des Englischen relativ sicher, aber durch Dialekt und teilweise schlicht Tempo und Ton konnte ich nicht allen Gesprächen folgen. Untertitel gibt es bisher keine.
Gestern ein Interview mit Steve McQueen auf CNN gesehen.
Scheint ein Highlight dieses Jahr zu sein. Hoffentlich kommt die Mini-Serie bald bei uns an ;)