Kaum ist er nach Los Angeles gezogen, macht Romanautor Hank Moody (David Duchovny) auch schon eine schwierige Phase durch. Seine Schreibblockade will einfach kein Ende nehmen, sein aktueller Bestseller wurde als Kinofilm adaptiert und dabei völlig verfälscht, Langzeitfreundin Karen (Natascha McElhone) hat ihn wegen seiner zahlreichen Affären sitzen lassen und ein guter Vater für Teenager-Tochter Becca (Madeleine Martin) zu sein, ist auch nicht gerade leicht, wenn man einen so selbstzerstörerischen Lebensstil pflegt wie Hank, der lieber zur Flasche oder wahlweise zur Zigarette greift statt zum Stift. Da ist es kein Wunder, dass er sich die meiste Zeit über selbst verabscheut und in Sarkasmus flüchtet. Aber Hank gibt nicht so schnell auf und versucht seiner Familie zu beweisen, dass er sich sehr wohl um Becca kümmern kann und auch keine anderen Frauen außer Karen braucht, an der er immer noch hängt. Die Zeit drängt allerdings, denn Karen steht kurz vor der Hochzeit mit Verleger Bill, Hanks Erzfeind.
Ich habe jetzt Californication zu Ende gesehen.
Man hätte die Serie nach Staffel 4 beenden sollen, das ist schließlich auch das eigentliche Ende der Haupthandlung und Hauptcharaktere.
Die Staffeln danach kamen lediglich, weil die Serie erfolgreich lief, so erscheint es mir.
Staffel 5 & 6 waren dann schon weniger gut, die Tragik und Perfidie (vergleiche z.B. Mia oder Lew Ashby vorher) blitzen seltener auf, unterm Strich aber immer noch sehenswert und witzig mit neuen Settings (Santa Monica Cop, Theateradaption). Wahnwitz und Absurditäten bleiben erhalten, alleine schon Charlie und Marcy Runkle sind diesbezüglich Evergreens, wobei mein Highlight dennoch wohl alles rundum Hanks Dozentenposten und (Up)Fuckery in Staffel 3 bleibt.
Staffel 7 ist letztendlich nur noch Aufgewärmtes und Übertriebenes. Hier fehlt mit Becca auch eine der Säulen der Serie und Karen tritt mehr in den Hintergrund. Wobei zumindest die Sache mit dem unwissentlichen Sohn ein konsequentes Ergebnis ist, das wird in der letzten Staffel aber zu spät eingeführt.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Staffel 4 Episode 7
Alan Dale als Anwalt Lloyd Alan Philips Jr., der Hank Moody im Prozess vertreten soll.
Das hat sich beim Sehen gerade angefühlt, als hätte ich den Vater von Howard Hamlin aus "Better Call Saul" getroffen. Das feine aber auch steife Auftreten, der Duktus, die Art des Small Talks, das Interesse für Kultur und Literatur und, natürlich, für das Golfen. Beeindruckend.
https://www.imdb.com/de/title/tt1656915/characters/nm0197638
Leider habe ich im Netz keine Szene aus der Episode gefunden, somit fehlt mir jetzt hier konkretes Bildmaterial als Beispiel.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."