Toni liebt seine Espressomaschine. Paul liebt sein Handy. Toni kann nicht ohne Haarpillen, Paul nicht ohne seine heiligen Sneakers. Aber vor allem kann Paul nicht ohne Toni und Toni nicht ohne Paul. Aber das wissen sie nicht. Immer geht es darum, wer besser oder cooler ist, und das haben sie jetzt davon: Jetzt sitzen sie da, ohne Möbel, ohne Kleidung, nackt und verfroren. Hundert Tage, haben sie gewettet, müssen sie auf alles verzichten. Jeden Tag kommt nur ein Gegenstand zurück. Und das ist erst Tag eins!
Und schon verheddern sie sich in Fragen, die ihnen vorher nie gekommen sind: Was braucht man wirklich? Besitzen wir unsere Dinge oder unsere Dinge uns? Gibt es den freien Willen überhaupt, und wie oft kann man eine Unterhose wenden, bevor sie auf den Sondermüll muss?
"100 Dinge" ist im Kern eine Geschichte, die den Zuschauer ein bisschen wach rütteln soll, was das konsumieren angeht. Die Idee finde ich gut, jedoch wird er zum Teil ziemlich albern und er verliert zwischendurch den Faden. Man hätte sehr viel mehr aus der Idee machen können, aber es ist leider zum Teil wieder einmal eine Liebesgeschichte geworden und der Rest ist eher Beiwerk drumherum. Was ich mir gewünscht hätte, dass man mehr kritisch an das Thema heran gegangen wäre, aber wahrscheinlich haben so manche Hersteller zu gut bezahlt, um dies unterm Tisch fallen zu lassen. Es ist an dieser Stelle nur eine These, aber so wie sich der Film entwickelt, lässt es diese Meinung leider zu.
Die schauspielerischen Leistungen sind soweit in Ordnung. Bei Matthias Schweighöfer hätte ich mir gewünscht, als er die Wahrheit von seiner Liebe erfährt, dass er betroffener schaut, als das was er gezeigt hat. Das war nicht wirklich glaubhaft. Die musikalische Begleitung ist passend zu den Szenen, aber sie passt nicht wirklich zu den Gefühlen des Zuschauers, zumindest hatte ich keine emotionale Bindung, was doch sehr schwach ist. Die einzelnen Kameraeinstellungen haben mir gut gefallen. Hätte die Szene mit der Ampel nicht auffallen müssen, dass das Bild überbelichtet ist? Denn es ist ein heller Streifen über das ganze mittlere Bild zu sehen. Das hätte man viel besser machen können und müssen.
Man kann sich "100 Dinge" anschauen, aber man sollte nicht zu viel erwarten.
Meine Bewertung