Für den Film Memory - The Origins of Alien und dessen Regie ist Alexandre O. Philippe verantwortlich. Zu den Darstellern im Film gehören Bijan Aalam, Tim Boxell und andere. Memory - The Origins of Alien erschien 2019.
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MEMORY - The Origins of Alien
... ist der neuste Streich von Alexandre O. Philippe, der sich bereits mit The People vs. George Lucas bekannt gemacht hat und seitdem als Drehbuchautor und Regisseur an diversen Dokumentationen aktiv war (für Doc Of The Dead hatte die Red Letter Media Crew einen Kurzfilm gedreht, der aber nicht verwendet wurde und inzwischen auf YouTube zu finden ist).
Wie der Name des Filmes erahnen lässt erkunden wir hier die Ursprungsgeschichte des Ridley Scott Klassikers Alien. Und mit "Ursprung" meine ich, es geht weit zurück, über die Kindheit von Dan OBannon und seine Angst vor Zikaden, über den Künstler Francis Bacon zu der Darstellung und Interpretation der Furien in der Antike. Einiges davon wirkt etwas erzwungen (dass Giger eine Faszination mit ägyptischer Kunst hatte setzt das Alien Ei nicht automatisch in den Kontext mit einer Gottheit...), anderes ist so faszinierend, dass man sich einfach nur freut wenn man wieder daran erinnert wird, was Alien so groß macht: Subtext und eine tiefe, durch kulturelle Osmose aufgenommene Angst vor dem Unbekannten.
Stichwort kulturelle Osmose: "I did not steal from anybody. I stole from EVERYBODY!" ...soll OBannon ja gesagt haben, und der Film macht mit seinem Exkurs in Comics der 50er Jahre und bis aus der Antike übermittelten Bildnissen daraus einen starken Punkt. Am interessantesten wird der Film, wenn er tatsächlich über diese "Ursprungs" Geschichte hinaus geht und anfängt, den Film sowohl vom technischen Framing als auch von gesellschaftlichen Kontext her zu analysieren. Alien ist im Grunde eine maskuline "rape fantasy", was auch erklärt weshalb er einen solchen langanhaltenden, unangenehmen Effekt hat, und z.B. Mütter ihn 1979 vehement ablehnten aufgrund seiner pervertierten Darstellung einer "Schwangerschaft" (Stichwort "Holzwespen"). MEMORY erkundet fleißig diverse Perspektiven auf den Film.
Eine gewisse Redundanz muss man der Doku vorwerfen, zumindest wenn man das 4-stündige "Making Of" von Alien kennt. Die Einflüsse von Dark Star, der Zusammenhang mit dem "Dune Projekt" und dass die Schauspieler bei der berühmten "Chestburster Scene" im Dunklen waren, das alles ist inzwischen eigentlich ausreichend bekannt. Dennoch funktioniert der Film hervorragend als selbstständige Dokumentation, die eben darüber hinaus wächst nur die technischen Aspekte zu beleuchten.
Wertung? Das ist ein solides "B", ähnlich wie bei The People vs. George Lucas.
Randnotiz: Man sollte meinen, man hätte auf Filmfesten mit einem etwas respektvolleren Publikum zu tun. Der nächste, der wirklich alles mit einem "Mhmmm, mhmmm! Ja, ja..." kommentiert, und dabei leise Bierrülpser von sich gibt, wird bei leichter Flamme geröstet.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."