Der Film erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen - Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) - deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit - unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.
Janick Noltings Besprechung
Spannend vor Allem im Hinblick auf die Geschichtsschreibung und -forschung mit blinden Flecken und auf die Verbindung von Photographie und Tod.
https://www.youtube.com/watch?v=rjqGRshKi1w
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Deutscher Cannes-Gewinner 2025 und die deutsche Einreichung für die Oscars 2026.
Nach ihrem Debutfilm "Die Tochter" (mit Helena Zengel) inszeniert Mascha Schilinski erneut ein vor allem auch formal sehr starkes Drama.
"In die Sonne schauen" zeichnet in vier Jahrzehnten bzw. einem Jahrhundert die Lebensrealität, Gedanken- und Gefühlswelt von Mädchen und (heranwachsenden) Frauen im Kontext eines bäuerlichen Gutshofs, von Familie, Religion, Krieg, (erwachender) Sexualität und Sterblichkeit. Erinnert etwas an Hanekes "Das weiße Band" und Schlöndorffs "Die Blechtrommel" eingehüllt in Folk Horror. Die Erzählung ist aber nicht klar getrennt und linear, sondern dissoziativ und fließend, mehr wie Gedankenströme und -sprünge, (Tag)Träume und Erinnerungen, mitunter auch transzendent und unbehaglich geisterhaft.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."